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Das Goldland des Salomo


Das Goldland des Salomo

Roman
1. Auflage

von: Dietmar Beetz

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 09.08.2018
ISBN/EAN: 9783956559129
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 375

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Ein Deutscher als „Vater des Bergbaus“ in Südafrika? Ja, das stimmt, auch wenn der Mann und sein Name hierzulande noch immer in Vergessenheit zu bleiben scheinen. In seinem Roman erzählt D.B. das spannende Leben des Afrikaforschers, Goldsuchers und Kartografen Karl Gottlieb Mauch, der am 7. Mai 1837 in Stetten im Remstal geboren wurde und am 4. April 1875 in Stuttgart starb – vor bald 150 Jahren.
Wir schreiben das Jahr 1865, als Mauch, ziemlich mittellos, aber mit einem großen Traum in Afrika ankommt, wie auch die Zöllner bei seiner Einreise in Durban erfahren:
Der Chefzöllner sah ihn aus grauen Augen aufmerksam an, entfaltete die Karte, betrachtete sie interessiert, legte sie zurück und griff zum obersten der Quarthefte, um darin zu blättern, da und dort zu lesen.
Notizen in kleinen, eckigen Schriftzügen, Eintragungen in der Reihenfolge der Tage, ab und an eine Abkürzung, ein O.
„Was bedeutet das?”, erkundigte er sich.
„Ophir, Sir”, gab Mauch zur Antwort, und erklärend fügte er hinzu: „Das ist ein Ort oder ein größeres Gebiet, das Land, wo König Salomo und andere Herrscher Gold holen ließen.”
„Salomo, der jüdische König der Bibel?”
„Eben der, Sir.”

Zwei Tage später, am 12. Februar 1865, befand sich Mauch tatsächlich auf dem Weg ins Landesinnere, dem Weg nach Transvaal. Mit ihm Sulzer, und beide als Reisende im Ochsenwagen.
Platz für ihr Gepäck auf einem der robusten, schwerfälligen Fuhrwerke, die in langer Kolonne dahinkrochen, hatte der Augsburger besorgt, und um das mitzuteilen, war er nach Neu-Deutschland gekommen. So jedenfalls seine Erklärung bei jenem Zusammentreffen außerhalb des Ortes.
„Und wenn ich nun hierbleiben möchte?”, warf Mauch ein.
„Ohne Aussicht auf einen Penny, seit du den Posten auf der Plantage los bist?”, erwiderte Sulzer.
„Woher weißt denn du davon?“
„Durban ist nah”, gab er grinsend zur Antwort, und wieder einmal war sich Mauch im Unklaren, was er von ihm halten sollte.
Und je länger die Reise dauert und bei der es nur langsam vorangeht, umso ungeduldiger wird Mauch. Und in Sulzer hat er offenbar einen Konkurrenten, der es nun ebenfalls auf das geheimnisvolle Ophir, das Goldland, abgesehen hat. Wird er für Mauch zur Gefahr?
Was er wenig später tatsächlich erblickte, verschlug ihm den Atem: Dicht über ihm am Rand der Ebene stand Sulzer, das Gewehr im Anschlag und die Läufe auf ihn gerichtet.
„Keine Sperenzchen! Jetzt legst du erst mal den Bock hier vor meinen Füßen ab, und dann greifst du in die Tasche und gibst mir die Karte!”
AUFTAKT
EIN SEGELSCHIFF VOR PORT NATAL
TOR ZUM KONTINENT
NEU-DEUTSCHLAND
UM EINE URALTE LANDKARTE
‘N KLIPNUIKER
UNTER VERDACHT
FREIMÜTIGE GÖNNER
GOLD
OUR PIONEER
VOM PECH VERFOLGT
DER TOD DES NKOSI
BITTERE BILANZ
RUSH
BIS ZU DEN BANYAI
SIMBABWE
HEIMWÄRTS
ABSTURZ
Geb. 1939 in Neustadt am Rennsteig. Oberschulbesuch in IImenau; Medizinstudium in Leipzig und Erfurt. 1965/66 Schiffsarzt; Ausbildung zum Hautarzt und Spezialisierung für Betriebsmedizin;
1973 als Arzt in Guinea-Bissau. Wohnt in Erfurt und arbeitet bis zur Stunde in seinem Beruf.
Wissenschaftliche Publikationen und seit 1971 an die 60 Buchtitel in hoher Gesamtauflage.
Einige Preise literarischer Art. Einspänner seit dem Austritt aus diversen Vereinen.
Die beiden Krieger, ein etwa Achtzehnjähriger und ein etwas Älterer, waren vermutlich Späher auf einem Wach- und Beobachtungsposten, und zweifellos unterstanden sie straffer militärischer Disziplin. Der Ältere beendete die kurze Verständigung, befahl dem Jüngeren, zu bleiben, und dem Gefangenen, voranzugehen.
Ein Pfad zwischen Gras und Geröll, kaum sichtbar, also wohl nur selten begangen. Ein Höhenrücken, der von der einen schluchtartigen Kerbe bis an den Rand der nächsten reichte. Gestrüpp auch hier oben, wenngleich nicht so dicht wie in den Tälern, in unmittelbarer Nähe von Wasser.
Mauch wurde von seinem Bewacher tiefer ins Gebirge geführt. Dabei dirigierte ihn der Krieger mit dem Lauf seines Gewehrs, einer alten Snider: mal ein Schlag an die rechte Seite, mal ein Hieb an die linke oder ein Stoß in den Rücken. Die Flinte von Mauch hatte er sich umgehängt.
Schöne Bescherung, ging es dem durch den Kopf. Zu seiner eigenen Überraschung verspürte er keine Angst, eher Neugier, und flüchtig kam ihm sogar der Gedanke: Wenn das keine Publikation wert ist ... Vom Verdacht, in den er geraten war, und von der Gefahr, in der er schwebte, ahnte er nichts oder wollte er nichts wissen. Das ließ sich ignorieren bis zur Ankunft bei einem zweiten Posten - offenbar die nächste Station in einem gestaffelten Warnsystem.
Krieger auch hier, zwei und ein Ranghöherer, der zugleich älter als seine beiden Unterstellten war und älter als jener, der den Gefangenen hergebracht hatte. Er schien darin einen Verstoß zu sehen, zumindest eine Fahrlässigkeit, und der Ausdruck, den Mauch in den Gesichtern ringsum bemerkte, machte ihn erschrecken.
Wofür hielt man ihn? Doch nicht etwa für einen Spion?!
Die Entscheidung sollte wohl „weiter oben” fallen, denn der Postenführer entfernte sich eilig, mit spürbarem Unbehagen.
Zuvor hatte er seinen Leuten befohlen, den Gefangenen nicht aus den Augen zu lassen, und jenem anderen Krieger anheimgestellt, zu bleiben oder zurückzugehen.
Der andere blieb, und seine Unruhe übertrug sich auf Mauch, bewirkte das Gefühl der Ungewissheit, der Bedrohung.
Diese Regung verstärkte sich noch, als der Postenführer wiederkam - in seiner Begleitung ein Bewaffneter, dem Mauch in Gedanken sofort den Rang eines Hauptmanns zuerkannte. Das gebot nicht nur das herrische Auftreten; das empfahl auch der Respekt aller im Umkreis. Die Krieger hatten Haltung angenommen, und Mauch ertappte sich dabei, dass er sich gleichfalls straffte. So stand er vor dem Gewaltigen, der in seinen Zügen forschte, während jener Unglücksrabe vom ersten Posten Meldung machte und kleinlaut berichtete, wie es bei der Gefangennahme zugegangen war.
Kein Wort, das verriet, was der Hauptmann dachte, doch meinte Mauch, in den Augen ein Urteil zu lesen. Was dagegen tun? Beteuern, kein Spion zu sein, nicht einmal ein Freund der Buren, behaupten, nichts gesehen zu haben, nichts mitgekriegt, wovon auch immer, schwören, zu schweigen und nichts zu verraten?
Soviel stand fest für Mauch: dass er, ohne es gewollt, ohne an dergleichen überhaupt gedacht zu haben, auf ein Geheimnis Eingeborener gestoßen war, vermutlich auf ein Sammel- oder Ausbildungslager, einen Stützpunkt für einen Kriegszug. Er - ein Eingeweihter, eine Gefahr, und was mit so einem zu geschehen hatte ...
Der Rapport war beendet, und der Hauptmann wies ohne ersichtliche Regung zu einem Gebüsch, hinter dem der Höhenrücken zu einem Tal abfiel.
Sollte es dort vor sich gehn? Noch war der Befehl nicht ausgesprochen. Weshalb zögerten der Hauptmann und die anderen?
Sie alle blickten zu einem grauhaarigen Alten, der, begleitet von zwei Kriegern, aus derselben Richtung wie vorhin der Hauptmann herbeikam. Er setzte Fuß vor Fuß wie einer, der fest auftreten will, vielleicht aber doch nicht mehr völlig sicher auf den Füßen steht.
Ein Häuptling, und die beiden in seiner Begleitung - seine Eskorte? Sie bauten sich neben ihm auf, während er sich in den Schultern reckte. So nahm er die Meldung des Hauptmanns entgegen, der vor ihm salutierte wie vor einem General und ihn „Murinna” nannte. Murinna - Häuptling oder König in der Sprache dieses Stammes? Mauch ahnte, dass sich zwischen den beiden sein Schicksal entschied, aber klar war ihm auch: Hier ging es nicht nur um seine Person. Wer würde sich durchsetzen? Der junge, herrische Hauptmann oder der alte, wankende Murinna und General?
Noch stand der Hauptmann in Habacht vor dem Alten, doch sein Ton verhehlte nicht, dass seine Entscheidung bereits gefällt war, dass er eigentlich nur pflichtgemäß berichtete. Und der Alte? Der hielt den Kopf gesenkt, als schaue er auf seine staubigen Füße. Sein Nacken schien zu zittern.
„Und das da?”, fragte er, als der Hauptmann verstummt war. Er wies zum Gepäck von Mauch, das der abgelegt hatte, und sein Blick erlaubte jetzt keinen Zweifel mehr, wer hier der Herr war. Der Hauptmann erwiderte mit einem Anflug von Unmut, das Zeug des Gefangenen werde selbstverständlich als Beute behandelt.
„Ist es untersucht worden?”
Er holte Luft, schluckte, behauptete, das gerade vorgehabt zu haben. „Gut”, entschied der Murinna, „sehen wir uns seine Sachen an!”
Ein Wink, und Mauch. der den Sinn der Worte erraten halte, begann den Schnappsack auszupacken. Zum Vorschein kamen die Quarthefte in ihrer Schutzhülle, der Sextant und der Geologenhammer, der Kompass, die Blechhülse mit dem Thermometer. Munition, die Drahtrolle, die Medikamente ...
Plötzlich sah sich Mauch an die Zollkontrolle im Hafen von Durban erinnert. Wiederholte sich hier jenes Zeremoniell, wurde zur Farce? Der Murinna deutete auf die Quarthefte, ausgerechnet darauf, und die Krieger seiner Eskorte beeilten sich, ihm den Packen zu reichen. Er griff hinein, zog eines der Hefte heraus, blätterte darin. Währenddessen war der Hauptmann hinter ihn getreten, und nun runzelte auch er die Stirn.
Analphabeten, die vorgaben, die Aufzeichnungen zu studieren?
Jetzt erschien ein Lächeln auf dem Gesicht des Murinna. Der Alte hielt das Heft hoch, wies die Kopie der Felszeichnungen vor und verkündete: „Boschman!”.

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