Eine seltsame Zeitungsanzeige

»Slithery slime! Ein Mann vermisst seinen Schlüsselbund … und ein Mädchen hat seinem Wellensittich eine pinkfarbene Dauerwelle verpasst … Hier ist sogar ein Foto von dem Vogel!« Mister Paddock raschelte ungeduldig mit der Zeitung und steckte seine grüne Knubbelnase noch tiefer hinein. »Passiert denn gar nichts Spannendes mehr in London?«

»Was soll schon passieren?«, fragte sein Gehilfe Dumpy. Er lag neben ihm auf dem gammeligen Sofa im Gully-Büro und lutschte an seinem dicken Stinkerzeh.

»Irgendwas … ein Verbrechen … ein Geheimnis … Ich bin Detektiv, ich brauche einen neuen Fall!«, rief Paddock empört. Seit er fast die ganze Bande von Firebomb Jack, dem König der Unterwelt, ins Gefängnis gebracht hatte, war es ruhig geworden auf Londons Straßen. Aber Paddock traute dem Frieden nicht. Der Gangsterboss selbst war ihm schließlich wieder einmal entwischt. Und die Ruhe konnte nur bedeuten, dass Firebomb Jack einen neuen verbrecherischen Plan ausheckte.

»Ach, ist doch toll, freizuhaben. Endlich haben wir mal Zeit, hier richtig Klarschiff zu machen«, sagte Fritzi Federspiel, Paddocks Praktikantin. Sie pustete etwas Staub von der Computertastatur.

»Ahhhhh! Bloß nicht putzen!«, rief Paddock panisch. Wie alle Olchis mochte er es gern krötig verschmuddelt, auch in seinem Detektivbüro, das tief unter der Erde in einem stillgelegten Abwasserrohr lag. Von hier aus führten die Olchi-Detektive ihre Ermittlungen und lösten immer neue knifflige Fälle. Jede Menge Müll lag auf dem Fußboden herum, an den Wänden wohnten mehrere Spinnenfamilien, und mittendrin waren rostige Ölfässer zu einer schiefen Pyramide übereinandergestapelt.

Fritzi malte mit ihrem Zeigefinger eine lachende Sonne in die dicke Staubschicht auf dem Computertisch.

»Na gut. Mmh … Ich hab noch längst nicht alles von London gesehen …«, überlegte sie. »Im Café habe ich neulich eine Studentin kennengelernt, die Stadtführungen macht. Sie heißt Kayla. Vielleicht rufe ich sie mal an.«

»Hauptsache, du stellst hier nicht alles auf den Kopf«, brummte der Olchi-Detektiv und starrte auf eine Anzeigenseite seiner Zeitung.

»Ich stell mich lieber selber auf den Kopf«, rief Dumpy und machte auf dem Sofa einen Handstand.

»Boggy sock! Was ist das?«, staunte Paddock.

»Ein Handstand«, sagte Dumpy.

»Nein, ich meine diese Anzeige hier: Wenn Big Ben dreizehn schlägt, erwachen die Löwen in ihrem metallenen Käfig«, las der Detektiv vor.

Dumpy drehte sich blitzschnell wieder um und linste über Paddocks Schulter. »Hä? Und was bedeutet das?«

»Keine Ahnung.«

»Big Ben, das ist doch der große Turm mit der Uhr … Und Turmuhren schlagen doch höchstens zwölf Mal … Vielleicht ist das ein Rätsel?«, überlegte Fritzi.

»Das habe ich auch schon gedacht. Aber für wen?«, fragte Paddock.

»Hey, gibt es in London noch andere Olchis? Welche, die krötiges Futter verkaufen?« Dumpy zeigte auf die Werbung neben dem geheimnisvollen Text.

»Freshly Baked Junk – Sonderangebot!«, las er.

»Frisch gebackener Müll?« Fritzi verzog das Gesicht.

»Klingt gut«, fand Paddock, und sein Bauch gab ein hungriges Grummeln von sich.

»Steht leider keine Telefonnummer dabei«, stellte Dumpy fest. »Und eine Adresse auch nicht.«

»Wenn ich jetzt freihabe, schalte ich den Computer aus. O.k.?« Fritzi legte ihre Finger auf die Tastatur.

»Yes«, sagte Paddock, ohne ihr richtig zuzuhören. Er dachte noch über die seltsame Anzeige mit Big Ben und den Löwen nach.

»Neeein! Nicht ausschalten!«, tönte es aus den Computerlautsprechern.

Fritzi zog erschocken ihre Finger zurück.

Auf dem Monitor erschienen die Schmuddelfinger Olchi-Kinder. Hinter ihnen konnte Fritzi das Zugwagen-Labor von Professor Brausewein, ihrem früheren Chef, erkennen. »Haaallooo!«, riefen die Olchi-Kinder in Brauseweins Internetkamera.

»Ach, ihr seid das! Hallo!«, freute sich Fritzi.

»Hello Olchi-Kids!«, riefen auch Paddock und Dumpy.

»Was gibt es?«, fragte Paddock. »Neuigkeiten von meinem Freund Brausewein? Ich hab in letzter Zeit doch gar nichts bei ihm bestellt!« Professor Brausewein lieferte ihm immer wieder tolle Geräte, die Paddock zum Lösen seiner Detektivfälle brauchte.

»Wir wollen ja was bestellen, bei dir!«, riefen die Olchi-Kinder. »Einmal Fischgräten und ranzige Chips für unsere ganze Olchi-Familie«, sagte das eine Olchi-Kind.

»Und eine Portion Themseschlamm«, fügte das andere Olchi-Kind hinzu. »Extra sumpfig.« Es knabberte an einem Kabel wie an Lakritz. »Du kannst es mit der Post schicken. Macht nichts, wenn es länger dauert. Dann müffelt es fein faulig!«

»O.k.«, sagte Paddock. »Fritzi, haben wir noch Briefumschläge?«

»Man kann doch keine fettigen Fischgräten und Chips in Briefumschläge stecken!« Fritzi kräuselte angeekelt ihre Nase. »Das nimmt die Post niemals mit. Erst recht nicht, wenn es anfängt zu stinken!«

»Dann holen wir es ab!«, riefen die Olchi-Kinder.

»Bis später, Mister Paddock«, sagte das eine Olchi-Kind, und das andere biss ins schwarze Kabel.

Schwupps – verschwanden sie vom Monitor.

»Wait!«, rief Paddock.

»Zu spät«, sagte Fritzi. »Ich fürchte, sie haben Brauseweins Computerkabel durchgeknabbert.«

»Smelly feet! Ich kann mich jetzt nicht um sie kümmern, wir haben einen neuen Fall!«

»Was für einen Fall?«, fragte Fritzi überrascht.

»Wir müssen herausfinden, was diese Big-Ben-Anzeige bedeutet«, erklärte Paddock.

Dumpy gab ein lautes Schnarchgeräusch von sich.

»Vielleicht hat Kayla eine Idee. Big-Ben wollen doch alle Touristen sehen«, überlegte Fritzi. »Sie weiß sicher mehr darüber.«

»Good idea! Ruf deine Freundin an. Wir gehen alle zusammen auf Sightseeingtour.« Paddock sprang so plötzlich auf, dass Dumpy vom Sofa kippte.

Das Herz des Bronzelöwen

»Welcome!«, rief Kayla, die Fritzi, Paddock und Dumpy am Fuß des Big Ben entgegenkam. »Nice to meet you!«

Kayla schien sich nicht zu wundern, dass Fritzis Chef ein kleiner grüner, müffelnder Kerl mit Glupschaugen und Knubbelnase war. Sie selbst sah auch anders aus als die meisten Leute um sie herum. Kayla war eine echte Londoner Punkerin mit pinkfarbenen Haaren, die lustig zu allen Seiten vom Kopf abstanden und Paddock an den Wellensittich aus der Zeitung erinnerten.

»Hast du vielleicht einen Vogel mit Dauerwelle?«, fragte er.

»Nein, warum?« Kayla sah ihn überrascht an.

»War nur so eine Idee.« Paddock schlenkerte lässig seinen Regenschirm hin und her. Den hatte Professor Brausewein für ihn gebaut, und er hatte ein paar sehr nützliche Funktionen darin versteckt: Der Schirm konnte Niespulver und Stinkerqualm versprühen, und Paddock konnte ihn zu einem Propeller aufklappen und damit fliegen.

»Aber ich habe einen Hund«, sagte Kayla und pfiff auf ihren Fingern. Ein kleiner Straßenköter kam angeflitzt und wedelte freundlich mit dem Schwanz. »Das ist Cracker!«

Cracker schnüffelte an Dumpys Bein und bellte aufgeregt. Der olchige Geruch schien ihm zu gefallen.

»Ihr wollt also etwas über den Big Ben wissen«, sagte Kayla und zeigte auf das Gebäude neben ihnen. »Also eigentlich heißt der Turm gar nicht so, sondern nur die große Glocke darin.«

»I know. Aber wie oft schlägt die?«, fragte Paddock.

»Das kommt darauf an, wie spät es ist. Also einmal um ein Uhr, zweimal um zwei – und höchstens zwölfmal um zwölf Uhr«, antwortete Kayla.

»Mister Paddock hat eine seltsame Anzeige in der Zeitung gefunden«, erklärte Fritzi.

Paddock kramte in seiner Manteltasche, zog ein Stück Papier heraus und gab es Kayla.

»Wenn Big Ben dreizehn schlägt, erwachen die Löwen in ihrem metallenen Käfig«, las Kayla. »Ach so!« Sie lachte, und ihre pinkfarbenen Haare wippten dabei.

Fritzi und die Olchi-Detektive sahen sie fragend an.

»Das ist nur eine Legende, eine alte Geschichte«, erklärte Kayla. »Danach sollen die vier Löwenfiguren auf dem Trafalgar Square – das ist der große Platz, zu Fuß etwa zehn Minuten von hier – lebendig werden, wenn die Glocke einmal zu viel schlägt. Aber die Uhr wird regelmäßig überprüft, und die Löwen sind aus Bronze. Das kann also nicht wirklich passieren. Lustig wäre es schon … Grrrrrr!«

Sie formte mit ihrer Hand eine Tatze und knurrte wie ein Löwe. Kayla lachte und gab Paddock den Zeitungsausschnitt zurück.

»Kein neuer Fall?«, fragte Dumpy. »Dann kann ich ja weiterschlafen«, stellte er fest, furzte zufrieden und wollte gerade gehen.

»Wait! Nicht so schnell!«, rief Paddock. »Ich will mir das lieber noch aus der Nähe ansehen.« Sofort klappte er seinen Regenschirm auf und startete den Propeller. Der Schirm riss ihn senkrecht nach oben. Paddock flog bis zur Uhr hinauf und umkreiste den Turm. Dabei sah er sich die Zifferblätter auf allen vier Seiten ganz genau an. Er konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Der Olchi-Detektiv nahm eine Hand vom Propellerschirm und kramte seinen Lauschator, ein superstarkes Hörgerät von Professor Brausewein, aus der Manteltasche. Er schob seine Melone etwas zur Seite, klemmte sich den Empfänger ans Hörhorn und hielt den Lauschator an die Uhr. Das Uhrwerk tickte ganz regelmäßig.

»Guck mal, Rosi, da oben fliegt einer!«, sagte ein Mann mit einer kleinen Kamera vor seinem Bauch. Er stand am Fuß des Big Ben und zeigte auf Paddock, der gerade um die Turmspitze kreiste. Seine Frau umklammerte ihren riesengroßen Hut und legte den Kopf in den Nacken.

»Unglaublich! Mit einem Schirm!«, kreischte sie.

»Oh, das ist nur … ein Werbegag … für unsere schöne Stadt London! Wir wollen unseren Besuchern schließlich was bieten«, sagte Kayla schnell. Touristen erkannte sie immer sofort, und die beiden waren ganz sicher welche.

»Ah«, sagte das Paar und starrte weiter fasziniert nach oben.

»Dann will ich auch mal da hoch«, beschloss der Mann. »Ich auch, mit dem Schirm!«, verkündete seine Frau.

»Das geht aber nicht …«, schaltete sich Fritzi ein.

»Wieso? Wir haben die London-Rundum-Tour gebucht!« Die Frau sah Fritzi empört an.

»Tatsächlich? Dann habe ich einen Geheimtipp für Sie!«, sagte Kayla, lächelte verschwörerisch und senkte ihre Stimme. »Einmal im Monat tanzt die Königin mit ihrem Butler Tango vor dem Buckingham-Palast. Sie haben großes Glück – das ist nämlich genau heute, um …« Kayla blickte schnell auf die Turmuhr. Es war kurz vor fünf am Nachmittag. »Um fünf Uhr. Wenn Sie sich beeilen, kommen Sie noch rechtzeitig!«

»Ach, wirklich?«, fragte der Mann.

Das Paar sah Kayla mit großen Augen an.

»Da müssen wir hin, Kurtilein!«, kreischte Rosi, packte ihren Mann am Handgelenk und zog ihn schnell mit sich fort.

»Das will ich auch sehen«, rief Fritzi und eilte hinterher.

»Warte!« Kayla hielt sie an der Schulter fest. »Das hab ich doch nur erzählt, damit die beiden weitergehen. Oder denkst du, dein Chef will nachher alle Touristen zur Uhr rauffliegen?«

»Ach so«, sagte Fritzi. »Nein, bestimmt nicht!«

»Er sollte jetzt besser runterkommen«, bemerkte Kayla. »Es ist eine Minute vor fünf. Und um fünf Uhr schlägt die Glocke! Das wird verdammt laut da oben.«

Fritzi starrte entsetzt zur Turmuhr hoch. »Wir müssen ihn warnen!«

 

Von weit oben sah Paddock Fritzi und Kayla heftig mit den Armen wedeln und winkte freundlich zurück. Sein Gehilfe Dumpy machte da unten einen Handstand und balancierte Kaylas Hund Cracker auf seinen Füßen. Die Passanten lachten und klatschten Beifall.

Gut so, dachte Paddock, dann kann ich hier ungestört weiterarbeiten. Er drehte sich wieder zur Uhr um. Der große Zeiger rückte mit lautem Klacken auf die Zwölf vor, und das Glockenspiel startete eine kleine Melodie.

Erst jetzt merkte Paddock, dass er noch immer den Lauschator eingeschaltet hatte …

DONG! DONG! – ertönten die Schläge vom Big Ben.

Der Lärm war hörhornbetäubend!

DONG! DONG! DONG!

Der Schall warf Paddock zurück, er kam ins Trudeln und verlor die Kontrolle über den Propeller. In seinen Händen klappte der Schirm zusammen wie ein Fisch ohne Gräten, und der Olchi-Detektiv stürzte in die Tiefe.

»Ahhhhh!«, schrie Paddock, als der Boden rasend schnell näher kam. Er versuchte, den Propeller wieder zu öffnen, aber der Schirm klemmte. Jetzt brauchte er verpfützt schnell eine Idee, sonst war alles zu spät!

Mein Mantel – schoss es Paddock durch den Kopf. Professor Brausewein hatte in dem karierten Detektivmantel mit den vielen Flicken ein dünnes Metallgestell versteckt. Paddock breitete die Arme aus, und der Mantel spannte sich zu einem Segel auf. Der Olchi-Detektiv wurde vom Wind ein Stück nach oben gehoben, bevor er wie ein Drachenflieger zu Boden glitt. Er landete auf seinen Füßen, stolperte noch ein paar Schritte vorwärts und verlor seine Melone. Paddock ließ sich auf den Po plumpsen und bremste mit den Schuhsohlen. Endlich konnte er stoppen und rülpste erleichtert. Das war gerade noch mal gut gegangen.

»Bravo!«, riefen die Passanten, die vorher Dumpy und Cracker zugeschaut hatten. Einige kramten ihre Geldbeutel heraus und warfen Münzen in Paddocks Hut.

»Ihr seid ja eine tolle Zirkustruppe«, sagte eine Frau. »Kann man euch buchen?«

»Klar«, rief Kayla und drückte der Frau ihre Visitenkarte in die Hand. »Rufen Sie mich einfach an, ich bin die Managerin. Und jetzt bitte alle weitergehen, die Vorstellung ist zu Ende! Goodbye!«

Nachdem Paddock sich von seiner Bruchlandung erholt hatte, wollte er nun unbedingt die Löwen sehen, um die es in der Legende ging. Begleitet von Kayla und Cracker gingen die Olchi-Detektive und Fritzi zu Fuß weiter zum Trafalgar Square. Unterwegs genossen Paddock und Dumpy die olchigen Auspuffgase der vielen Autos.

»Foul fart!«, rief Dumpy, als sie den Platz erreichten. »Der Kerl sitzt da oben fest!« Er zeigte auf einen Mann, der auf einer sehr hohen Säule stand.

»Ach, der alte Admiral Lord Nelson, der ist doch aus Stein!«, erklärte Kayla. »Das ist die Nelsonsäule, ein Denkmal. Und hier sind eure Löwen.« Um den Fuß der Nelsonsäule lagen vier große, schwarze Bronzelöwen auf einem Sockel. »Wie ihr seht, sind die ganz und gar nicht lebendig!«

»Stinky pot! Sonst würden sie die vielen Menschen auf dem Platz zum Dinner futtern!«, fürchtete Dumpy.

Cracker schnupperte an einem Löwenpopo, dann hob er sein Bein, um dranzupieseln.

Paddock schritt den Sockel ab und klopfte mit seinem Detektivschirm gegen das kalte Metall der Figuren. Anschließend stieg er die Stufen des Sockels hinauf und kletterte auf einen Löwenrücken. Er zog den Lauschator hervor, klemmte sich den Empfänger ans Hörhorn und legte den Lauschator seitlich auf die Löwenbrust – wie ein Arzt, der ein Herz abhört.

Doch Paddock hörte gar nichts. Er wollte den Lauschator gerade wieder einstecken, da erklang ein leises –

Tock! Tock, tock!

Der Olchi-Detektiv schnappte nach Luft. Wie war das möglich?

Tock, tock! Tock, tock!

Der Bronzelöwe hatte ein Herz!

Ich wusste es, dachte Paddock aufgeregt, ich bin einem riesengroßen Geheimnis auf der Spur! Die Legende ist wahr!

Tock, tock! Tock, tock!

»Cracker, lass Mister Paddock arbeiten!«, rief Kayla.

Paddock fuhr herum und sah den kleinen Hund: Er stand am Löwenhintern, und – Crackers wedelnder Schwanz trommelte regelmäßig gegen das Metall, tock, tock. Tock, tock.

Das war es also, was Paddock gehört hatte. Kein Herzschlag! Kein Geheimnis! Enttäuscht ließ er den Lauschator sinken.

Ein Treffen mit Mister Hideaway

»Slimy bones!« Paddock kickte gegen eine leere Getränkedose, die vor dem Eingang zum Club lag. Er hatte fast die ganze Nacht lang über die seltsame Anzeige nachgedacht und war kein bisschen weitergekommen. Müde betrat er die vornehmen Clubräume, in denen sich die wichtigsten Gentlemen Londons trafen. So früh am Vormittag war noch nicht viel los. Ohne Umwege steuerte Paddock die Theke an.

Der Barmann trocknete gerade ein Cocktailglas mit einem blendend weißen Geschirrtuch ab.

»Victor, ich möchte einen Multivitaminsaft – gerülpst, nicht gefurzt«, sagte Paddock.

Der Barkeeper riss alarmiert die Augen auf. »Sind Sie sicher? Einen absolut frisch gepressten Multivitaminsaft? Kein Schmuddelwasser aus der Spülküche?«

Paddock nickte bedeutungsvoll.

Victor legte sein Geschirrtuch langsam zur Seite und stellte das Glas ab. »Ein Multivitaminsaft.Kommt sofort, Mister Paddock!«