1

Rottenburg und Maria Brettfall

Gehzeit 2.45 h

8C7

Kulturelle Schätze am Eingang des Zillertals

Bevor wir im Rahmen dieses Führers das Zillertal ausgiebig erkunden, sei als Einstimmung eine kulturell motivierte lockere Spritztour am Taleingang empfohlen. Sie macht bei der Ruine Rottenburg (im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt) sowie beim schmucken Wallfahrtskirchlein Maria Brettfall (als ehemalige Einsiedelei seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar) Station und gestaltet sich inmitten der Buchen- und Fichtenwälder sehr erholsam. An einigen Stellen überraschen sehr schöne Ausblicke ins Inntal.

Ausgangspunkt: Rotholz, ca. 560 m, Parkplatz am Beginn der Straße nach Schlitterberg. Bus vom Bahnhof Jenbach. Anforderungen: T2 maximal. Leichte Wanderwege und verkehrsarme Straßen. Bei der Querung eines Grabens allerdings erhöhte Vorsicht, denn das Gelände kann vermurt sein und die Hänge neben dem Weg fallen hier steil ab. Bequeme Halbtagestour. Höhenmeter: Etwa 400 Hm. Einkehr: Jausenstation Maria Brettfall. Beste Jahreszeit: Fast ganzjährig.

In Rotholz (1), 560 m, nehmen wir den »Bibelweg« auf und können dann zur Ruine zwischen zwei Varianten wählen. Die etwas längere führt an der Notburgafichte vorbei, angeblich die höchste Fichte Tirols (58 Meter, ca. 200 Jahre alt). Rasch weiter zur Ruine Rottenburg (2), ca. 740 m, die auf einem bewaldeten Vorsprung postiert ist. Im Areal befindet sich auch die Notburgakapelle mit schönem Inntalblick. Der Weiterweg quert zunächst einen abschüssigen Graben, führt etwas abwärts, kurz ansteigend und nochmals abwärts bis auf die wenig frequentierte Schlitterberger Straße. Dieser folgen wir ein Weilchen bergauf, bis der Weg nach Maria Brettfall abzweigt. In Kürze findet sich ein Hinweis auf den Brettfallkopf, der sich bei einem kurzen Abstecher als toller Aussichtspunkt direkt über dem Dörfchen Strass entpuppt. Ein paar Kehren leiten danach hinunter zum Kirchlein Maria Brettfall (3), 700 m, mit angeschlossenem Wirtshaus. Dem Kreuzweg abwärts folgend geht es in den Ortsteil Astholz und von dort nach Strass (4), 523 m, wo man sich westwärts zur Rotholzer Landesstraße orientiert. Direkt neben dieser bzw. später mit Nr. 1 etwas abgesetzt schließen wir die Runde zurück nach Rotholz (1). Man kann alternativ auch über die Schlitterberger Straße zurückwandern.

Rottenburg
Die Notburgakapelle im Bereich der ehemaligen Burganlage.
Maria Brettfall
Tiefblick vom Brettfallkopf auf Strass sowie ins Inntal.

2

Reither Kogel, 1336 m

Gehzeit 2.30 h

C7

Der kecke Torwächter des Zillertals

Als nicht sonderlich hoher, aber doch auffällig geformter Waldgupf steht der Reither Kogel über dem Eingang ins Zillertal, bei der Anreise also gleichsam in der ersten Reihe. Vom Frühjahr bis zum Spätherbst ein beliebtes Ziel für einen kleinen, wenig anstrengenden Bergausflug, auch wenn das Wetter einmal zweifelhaft sein sollte. Die Aussicht ist durch den Baumbestand zwar insgesamt eingeschränkt, öffnet sich aber gerade zum Zillertal hin sehr stimmungsvoll. Gelegenheitswanderer sollten indes bedenken, dass beide Gipfelzugänge (als Schwabl- und Hinterkogelweg bezeichnet) oben ziemlich steil verlaufen.

Ausgangspunkt: Kerschbaumer Sattel, 1111 m, Passhöhe zwischen Bruck am Ziller und Reith im Alpbachtal. Parknischen an der Straße, keine Busverbindung. Anforderungen: T2–3. Beim Zugang Höfestraßen und problemlose Spazierwege, am Gipfelaufbau dann aber auf beiden Seiten steile Waldpfade, die elementare Trittsicherheit verlangen. Bequeme Halbtagestour. Höhenmeter: 370 Hm. Einkehr: Nisslhof. Beste Jahreszeit: Ab April/Mai bis etwa November. Variante: Möchte man im Tal loslegen, erfolgt der Zugang am besten aus dem Alpbachtal mit der Reitherkogelbahn. Zillertalseitig müssten von Bruck wesentlich mehr Höhenmeter am Waldsockel bewältigt werden.

Vom Kerschbaumer Sattel (1), 1111 m, wandern wir auf der Asphaltstraße zum Fürsthof und dahinter etwas absteigend in die Wiesensenke vor dem Südabsturz des Reither Kogels. Hier kreuzen sich mehrere Wege. Man orientiert sich weiter zum Schwablhof (mit der nahen Schwablkapelle), wo der Ostanstieg ansetzt. Etwa 170 Höhenmeter geht es nun auf dem wurzligen Pfad kräftig bergauf bis zum komplett bewaldeten Gipfelplateau des Reither Kogels (2), 1336 m. Die Aussichtsbänke sind nahe der Abbruchkante nach Süden ausgerichtet. Unsere Abstiegsroute windet sich auf der Westseite durch einen ähnlich steilen Waldhang. Am Auslauf über eine Wiese zu den Höfen von Hinterkogel und kurz aufwärts zur erwähnten Kreuzung. Zwecks Abwechslung folgen wir jetzt dem Forstweg (Schild »Juppis Zauberwald«) und wandern auf der Seite des Alpbachtals an einem schönen Panoramapunkt vorbei ein Stück weit quer durch die Hänge. Wo man auf eine Straße trifft, scharf rechts und mit zwei Schleifen zum Nisslhof (3), 1200 m, unweit der Bergstation der Reitherkogelbahn. Schließlich wieder Richtung Fürsthof und zurück zum Kerschbaumer Sattel (1).

Kerschbaumer Sattel
Das vordere Zillertal mit dem nach rechts ansteigenden Kellerjoch.

3

Wiedersberger Horn, 2127 m

Gehzeit 5.40 h

C7

Höhenwege zwischen Fügen und Alpbach

Das Wiedersberger Horn ist aufgrund der Seilbahnerschließung touristisch eigentlich mehr zum Alpbachtal orientiert, gehört als nördlichster Zweitausender aber auch zum Zillertaler Einzugsgebiet. Von Fügen aus hat man es auf breiter Front im Blick. Beim Zugang vom Kerschbaumer Sattel lernt man die vorgelagerten Almgebiete kennen und wählt über den Loderstein die wohl schönste Gipfelroute. Nach Würdigung eines tollen Panoramas zwischen Nördlichen Kalkalpen und Zentralalpen gibt es zurück über weite Strecken eine Alternative.

Ausgangspunkt: Kerschbaumer Sattel, 1111 m, Passhöhe der Straße zwischen Bruck am Ziller und Reith im Alpbachtal. Keine Busverbindung. Anforderungen: T3, oft leichter. Auf typischen Bergwegen etwas Trittsicherheit erforderlich, vor allem im schrofigen Gipfelbereich. Davon abgesehen längere Strecken auf harmlosen Almfahrwegen. Volle Tagestour, die schon gewisse Ausdauer verlangt. Höhenmeter: Rund 1030 Hm. Einkehr: Restaurant bei der Wiedersbergerhornbahn. Beste Jahreszeit: Anfang Juni bis Ende Oktober. Variante: Sehr interessant ist die Kammverbindung nach Süden zum Standkopf, womit eine Kombination mit Tour 9 möglich wird. Da öffentliche Verkehrsmittel ausfallen, braucht es aber eine spezielle Logistik (z.B. zwei Fahrzeuge).

Vom Kerschbaumer Sattel (1), 1111 m, folgen wir der Forststraße an der Nordostseite des Waldrückens und steigen sachte bis zur Hechenblaikenalm (2), 1393 m, an. Ein Stück weiter verlassen wir die breite Trasse, die weiter zur Hochlindalm führt, und schlagen einen Waldsteig ein. Nach einigen Windungen schaltet sich auf ca. 1600 m nochmals ein Wirtschaftsweg dazwischen. Dann aber links ab und etwas steiler über die Waldgrenze hinaus zum Loderstein bzw. Luderstein (3), 1830 m, mit seiner Rastbank. Der weitläufige Bergrücken gibt südwärts die Richtung vor, dreht später nach Osten ein und leitet damit gegen unseren Gipfel hinan. Nach Kreuzen des sogenannten Panoramaweges steilt das Gelände merklich auf und verschmälert sich zu einem schrofigen Grat. Trotzdem bleiben die Anforderungen bis hinauf zum Wiedersberger Horn (4), 2127 m, maßvoll. Der Abstieg orientiert sich zunächst am Nordostgrat, der ebenfalls über einige schrofige Stellen ins Alpbacher Seilbahngebiet ausläuft. Bei einem Skilift kürzen wir linker Hand vorteilhaft ein Stück ab und fädeln in die Almstraße ein, die sich zur Kohlgrubenalm (5), 1608 m, hinabschraubt. Mit einer Schleife über den Bach und weitläufig um den Loderstein herum zur Hochlindalm, 1432 m. Von dort wie gehabt stets auf Fahrweg über die Hechenblaikenalm (2) zurück zum Ausgangspunkt.

Wiedersberger Horn
In der Vorsaison ist es am Wiedersberger Horn noch einsam.
Kohlgrubenalm
Die Kohlgrubenalm wird auf dem Rückweg passiert.

4

Larchkopf, 1375 m, und Kaunzalm, 1525 m

Gehzeit 5.30 h

C

Im verschwiegenen Öxltal

Die Kaunzalm unterhalb des Kellerjochs kann im raschen Abstieg von der Spieljochbahn oder relativ eintönig durchs Öxltal angesteuert werden. Der nach Abwechslung trachtende Bergwanderer mag vielleicht den Larchkopf einbeziehen und wenn möglich eine Rundtour absolvieren. Diese erwies sich bei der Erkundung als durchaus etwas kompliziert, da Beschilderung und Markierung zu wünschen übrig lassen und Forststraßen schon mal abrupt enden können. Doch womöglich verleiht gerade die kleine Pfadfinderübung der stillen Wald- und Almwanderung ein bisschen Spannung.

Ausgangspunkt: Berggasthof Baumannwiesköpfl, 1090 m. Zufahrt von Fügen über Fügenberg, ohne Busanbindung. Anforderungen: T2–3 und leichter. Im Prinzip leichte Wanderung, zumeist auf Forststraßen. Einige Zwischenstücke verlaufen aber auf kleinen Pfaden, einmal sogar kurz weglos. Aufgrund mangelhafter Bezeichnung Orientierungsvermögen notwendig. Konditionell normale Tagestour. Höhenmeter: Etwa 840 Hm. Einkehr: Baumannwiesköpfl, Kaunzalm. Beste Jahreszeit: Mitte Mai bis Spätherbst. Variante: Man kann alternativ auch in Schlitterberg starten (Zufahrt von Rotholz).

Beim Gasthof Baumannwiesköpfl (1), 1090 m, beginnt die Tour nach Beschilderung »Schlitters« über eine Wiese bergab. Es gilt nun auf etwas abenteuerlichem Pfad die Öxlbachschlucht auszugehen. Jenseits der Brücke wieder aufwärts und zu den Höfen von Schlitterberg (2), 1050 m. Wir nehmen hier die Bergstraße aufwärts und gelangen im weiteren Verlauf auf einen Forstweg, der in weit ausholenden Schleifen an Höhe gewinnt. Am höchsten Punkt dieser Trasse – unmittelbar vor dem leichten Gefälle hinüber zum Larchkopf (3), 1375 m, der als Abstecher mitgenommen wird, obwohl unter dem Sendemast die Idylle etwas verlorengeht – zweigt ein nicht bezeichneter Pfad ab (4). Er schlängelt sich am aufsteilenden Waldrücken empor und trifft nach 100 Höhenmetern auf das Ende eines wenig benutzten Forstweges. Damit weiterhin ohne Beschilderung, aber problemlos quer hinüber zum Rodaun-Hochleger (5), ca. 1520 m. Bei der Gabelung des Fahrweges geht es entweder mit dem unteren zum Rodaun-Niederleger hinab und später taleinwärts oder vorteilhafter auf der oberen Forststraße bis zu ihrem Ende. Dort fehlen etwa 300 Meter Anschluss zu einer anderen Forststraße, die nur minimal tiefer einsetzt – ein kleines pfadloses Experiment durchs Gehölz über strauchbewachsenen Waldboden. Dabei darauf achten, nicht weiter anzusteigen und am besten solange oberhalb eines Abhangs bleiben, bis die Trasse gesichtet ist. Auf dieser weiter zum Saghüttlweg und im Talgrund an einer Jagdhütte vorbei. Nun entweder rechts vom Bach ohne ausgeprägten Weg durchs Wiesental einwärts oder mit kleinem Umweg über die breiten Wirtschaftswege bis zum Zielpunkt bei der Kaunzalm (6), 1525 m. Neben der Jausenstation befindet sich eine Kapelle. Der Rückweg führt über die zuletzt begangene Forststraße auf der rechten Seite des Öxltals lange Zeit leicht abwärts bzw. eben dahin. Später mit leichter Gegensteigung rechts um den Sonnkogel herum, dabei nach Beschilderung der linken Trasse folgend und von deren Ende auf kleinem Pfad zwischen Wiesen hindurch zur Höfestraße, die uns in Kürze zum Baumannwiesköpfl (1) zurückbringt.

Baumannwiesköpfl
Naturschauspiel im vorderen Zillertal, gesehen vom Baumannwiesköpfl.
Rodaun-Hochleger
Beim Rodaun-Hochleger, im Hintergrund das Kellerjoch.

5

Fügenberg und St. Pankraz

Gehzeit 4.00 h

8C7

Zwei sehenswerte Kirchen und zahlreiche Berghöfe

Die typische Bergbauernlandschaft des vorderen Zillertals zeigt sich bis weit hinauf mit verstreuten Höfen und ihren Parzellierungen – ein weites Betätigungsfeld für gipfellose Unternehmungen in den unteren Stockwerken. In dieses Flair können wir gleich oberhalb von Fügen eintauchen. Der höchste Punkt der Tour befindet sich beim Kohleralmhof auf 1200 Metern. Dass mit der Marienbergkirche und der spätgotischen Wallfahrtskirche St. Pankraz auf einem Hügel im Talgrund auch kulturell etwas geboten wird, kann nur willkommen sein.

Ausgangspunkt: Fügen, 545 m, im vorderen Zillertal. Bahn- und Busverbindungen an der Hauptlinie Jenbach – Mayrhofen. Anforderungen: T1. Längere Strecken auf Trassen mit Hartbelag, teils aber auch normale Wanderwege ohne jegliche Schwierigkeiten. Gute Halbtagestour. Höhenmeter: Knapp 700 Hm. Einkehr: Goglhof, Kohleralmhof sowie zahlreiche Gastbetriebe in Fügen. Beste Jahreszeit: Frühjahr bis Spätherbst. Variante: Das Wege- und Straßennetz am Fügenberg eröffnet individuellen Spielraum zur Gestaltung.

In Fügen (1), 545 m, steuern wir als Erstes die Marienbergkirche an, halten uns dann links und folgen der Beschilderung durch Wald hinauf zum Goglhof (2), 750 m, einem beliebten Gasthaus. Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten, uns am Äußeren Fügenberg in die Höhe zu bewegen, etwa über die Rodelstrecke, die nach etlichen Serpentinen auf knapp 1000 m in die Bergstraße über Bichl mündet. Nach weiteren Kehren traversieren wir südwärts und befinden uns vorübergehend auf einem Wiesenpfad. An diversen Höfen vorbei Richtung Obergans und Trojer und auf die Bergstraße, die noch etwas höher zum aussichtsreichen Kohleralmhof (3), 1200 m, führt. Im Abstieg folgen wir der Zufahrt bis zur Einmündung in die Hochfügener Straße, von der man weiter unten ausschert, um die Kirche St. Pankraz (4), 666 m, zu besuchen. Dazu wird dann kurz der Kirchhügel erstiegen, ehe wir auf dem St.-Pankraz-Weg in nördlicher Richtung zurück nach Fügen (1) bummeln.

Fügen
Die Marienbergkirche in Fügen.

6

Kellerjoch, 2344 m

Gehzeit 4.15 h

8C7

»Fernsehen« am Vorposten der Tuxer Alpen

Ein Berg mit gipfelnaher Hütte, fantastisch kontrastreichem 360-Grad-Panorama und vielseitigem Wegenetz ringsum muss einfach ein Publikumsmagnet sein! Das Kellerjoch vereint all diese Vorzüge und lässt sich von Fügen aus mithilfe der Spieljochbahn sogar relativ rasch erreichen. Der pfiffigste, allerdings nicht ganz einfache Zugang folgt dem sogenannten Alpinsteig unter dem felsigen Nordabsturz entlang; mit der gutmütigeren Route über die Gartalm wird eine ideale Runde daraus. Ganz oben bei der Kapelle weiß man nicht, wohin zuerst schauen: über das breite Inntal Richtung Rofan und Karwendel oder südwärts in die Gefilde am Alpenhauptkamm, der eisverziert den Horizont bildet. Mit ein paar knappen Zeilen kann nicht annähernd beschrieben werden, was sich an einem klaren Tag vom Kellerjoch aus alles bewundern lässt …

Ausgangspunkt: Bergstation der Spieljochbahn, 1862 m. Kostenfreie Parkplätze bei der Talstation in Fügen (oberer südlicher Ortsbereich), auch Busanbindung. Anforderungen: T3 am Alpinsteig und Gipfelaufbau, sonst meist T2. Normale Bergwege, die im Fall des Alpinsteiges jedoch streckenweise durch ausgesetztes Gelände führen, deshalb Trittsicherheit wichtig. Einige gesicherte Felsstellen, Rückweg ansonsten leichter. Mit Seilbahnhilfe lockere Tagestour, »by fair means« aus dem Tal hingegen sehr anstrengend! Höhenmeter: Insgesamt 750 Hm, davon 550 Hm über den Alpinsteig zum Gipfel. Einkehr/Unterkunft: Spieljoch-Bergrestaurant, Kellerjochhütte (Anfang Juni bis Mitte Oktober, Tel. +43 664 2202612), Gartalm, evtl. Geolsalm. Beste Jahreszeit: Ende Juni bis Anfang/Mitte Oktober (Ende des Sommerfahrplans der Seilbahn). Variante: Beim Rückweg ziehen mehrere Wege durch die Flanke, so kann man auch über die Jausenstation Geolsalm gehen, immer jedoch mit Gegensteigung zum Spieljoch.

Nachdem wir von Fügen bequem zum Spieljoch (1), 1862 m, hinaufgeschwebt sind, folgen wir dem Weg Richtung Gartalm/Kellerjoch zu einem Geländeeck mit Kreuz. Wir vermeiden dabei aber die Fahrpiste Richtung Onkeljoch und folgen einem Steig, der sich in Kürze gabelt. Hier rechts aufwärts zu den Skiliftstationen am Onkeljoch, dessen Kuppe links umgangen wird. Wir gelangen in einen Sattel (2) mit nochmaliger Verzweigung und queren dann auf dem Alpinsteig unter die grimmige Nordflanke des Kellerjoch-Massivs. Nach einer Traverse geht es am Rand der Hangmulde aufwärts bis zu einer Rippe (bei P. 2143) und dahinter etwas ausgesetzt quer über einige Rinnen hinweg zum nächsten Geländerücken (bei Altschneeresten heikel!). Jetzt kann man über Gras und Schrofen von Nordwesten direkt zur Gipfelkapelle am Kellerjoch (3, Kreuzjoch), 2344 m, aufsteigen, während ein anderer Weg zur Kellerjochhütte hinüberzieht. Vom höchsten Punkt gelangen wir am bzw. neben dem Südwestgrat (einige Sicherungen) rasch zur Kellerjochhütte (4), 2237 m. In deren Nähe ostwärts in das weite Kar abdrehen und in moderatem Gefälle hinunter bis zur Jausenstation Gartalm-Hochleger (5), 1849 m. Bei den linker Hand weiterführenden Wegen wählen wir in Kürze die kleinere Spur und wandern mit wenig Auf und Ab um den Hangrücken ins Gebiet der Geolsalm. Die Jausenstation bleibt jetzt aber knapp unterhalb, während wir nach einer Traverse allmählich wieder ansteigen. Stets durch herrliche Alpenrosenfelder gewinnt man nochmals fast 150 Höhenmeter, bevor man auf den Hinweg vom Spieljoch (1) stößt.

Höhenweg
Malerisch schlängelt sich der Höhenweg durch die Landschaft.
Kellerjoch
Die letzten Schritte gipfelwärts. Im Hintergrund liegt Schwaz vor der Karwendel-Kulisse.

7

Gilfert, 2506 m

Gehzeit 5.30 h

87

Von Hochfügen über das Sonntagsköpfl

Der Gilfert gehört zu den bekannteren Bergen über dem Tiroler Unterinntal. Seine formidable Aussicht, die im Kern weite Teile der Tuxer und Zillertaler Alpen sowie Richtung Norden das Karwendel umfasst, wird ebenso hoch geschätzt wie das reiche Routenpotenzial von diversen Ausgangspunkten. Aus Zillertaler Sicht nehmen wir eine Überschreitung von Hochfügen ins Visier. Dabei steigern sich die Eindrücke beim Anstieg über das vorgelagerte Sonntagsköpfl sowie später am Kammweg nach Süden. Die ausgedehnten Weideareale der Lamarkalmen bestimmen indes die Bereiche unterhalb der 2000-Meter-Marke.

Ausgangspunkt: Hochfügen, 1474 m, im Finsinggrund. Kostenfreie Parkplätze, während der Hauptsaison auch Bus von Fügen bzw. Uderns. Anforderungen: T3. Zwischen Hochfügen und den Almen breite Güterwege, oberhalb dagegen teilweise nur kleine, mitunter dürftig ausgetretene Steige durch Matten, Alpenrosensträucher, zuoberst auch Schrofen und Blockschutt, durchgängig markiert. Trittsicherheit sowie Kondition für eine durchschnittliche Tagestour erforderlich. Höhenmeter: Mit kleinen Gegensteigungen 1120 Hm. Einkehr: Keine, außer in Hochfügen. Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis Mitte Oktober. Varianten: