Warten auf den Weihnachtshund

Es ist Weihnachten in der Mülltonne von Stinkehund und Platti. Der arme platte Kater wärmt sich an einer undichten Wärmflasche, und Stinkehund hat sich zwei löchrige Strümpfe über das abgewetzte Fell seiner Pfoten gezogen. Doch Stinkehund stört sich nicht an Kälte und Hunger. Er wartet nur ungeduldig darauf, dass endlich der Weihnachtshund kommt.

»Ich hoffe, wir werden so richtig verwöhnt, Platti!«, sagt er.

»Ja klar, Stinkehund, genau wie letztes Jahr: mit einem Roller ohne Rollen und einem Knochen ohne Mark! Ich hab diese stinkedoofen Weihnachtsfeste so satt«, nörgelt Platti.

Stinkehund spürt, dass sein Freund Platti ganz platt und entmutigt ist. Um ihn aufzumuntern, fragt er: »Worüber würdest du dich denn freuen, Platti?«

»Ich wünsche mir eine neue Fahrradpumpe, die mich wieder in Form bringt. Und du, Stinkehund?«

»Ein Flohhalsband und eine Schachtel Leckerlis mit Schinkengeschmack.«

Während Stinkehund mit offenen Augen von Leckerlis träumt, streckt Platti seine Schnauze aus ihrer gemeinsamen Mülltonne heraus und schaut sich um.

»Oh, guck mal, Stinkehund! Der frisierte Pudel hat eine neue Frisur!«

»Und der Dackel trägt jetzt ein Wintermäntelchen«, seufzt Stinkehund. »Platti, warum mag uns bloß keiner?«

»Weil wir nach Sardinen müffeln, Stinkehund«, sagt Platti.

Die beiden Freunde sind sehr niedergeschlagen. Aber plötzlich hat Stinkehund eine Idee: »Platti, wollen wir vielleicht eine Weihnachtsfeier für Bedürftige organisieren?«

»Warum nicht? Wir könnten alle Ratten aus dem Viertel in unsere Mülltonne einladen«, sagt Platti.

»Genau! Dann bist du also einverstanden?«

»Ach, Stinkehund, du hast wirklich überhaupt keinen Ehrgeiz! Dieses Jahr will ich den Heiligabend im Haus von irgendwelchen Herrchen verbringen. Du kannst ja mitkommen, wenn du Lust hast.«