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Originalausgabe
dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,
Tumblingerstraße 21, 80337 München
© 2019. Redaktionelle Verantwortung: Verlag C.H. BECK oHG
Druck und Bindung: Druckerei C.H. Beck, Nördlingen
(Adresse der Druckerei: Wilhelmstraße 9, 80801 München)
Satz: ottomedien GmbH, Darmstadt
Umschlaggestaltung: Agentur 42, Bodenheim
unter Verwendung eines Fotos von Corbis
eBook Datagroup int. SRL, 300665 Timisoara, România
ISBN 978-3-423-50967-1 (dtv)
ISBN 978-3-406-73895-1 (C.H.Beck)
ISBN 978-3-406-73896-8 (eBook)
Dieser Titel ist auch als Printausgabe beim
Verlag und im Buchhandel erhältlich.
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel Einleitung
2. Kapitel Rahmenbedingungen
3. Kapitel Unternehmensführung (Management)
4. Kapitel Informationswirtschaft
5. Kapitel Finanzwirtschaft
6. Kapitel Personalwirtschaft
7. Kapitel Materialwirtschaft
8. Kapitel Produktionswirtschaft
9. Kapitel Absatzwirtschaft (Marketing)
Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis
Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Kapitel Einleitung
1.1 Gegenstand und Abgrenzung der Betriebswirtschaftslehre
1.2 Ökonomisches Prinzip und betriebswirtschaftliche Denkweise
1.3 Betrieb und Unternehmen
1.4 Betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren
2. Kapitel Rahmenbedingungen
2.1 Rechtsformen
2.1.1 Einzelunternehmen
2.1.2 Personengesellschaften
2.1.3 Kapitalgesellschaften
2.1.4 Mischformen
2.1.5 Wechsel der Rechtsform (Umwandlung)
2.2 Unternehmensverbindungen
2.3 Standort
2.4 Ausgestaltung des Unternehmens
2.5 Steuern
X3. Kapitel Unternehmensführung (Management)
3.1 Institutionen des Managements
3.2 Phasen des Managementprozesses
3.2.1 Planung
3.2.2 Entscheidung
3.2.3 Umsetzung
3.2.4 Kontrolle
3.3 Managementaufgaben
3.3.1 Konzeptionelle Aufgaben
3.3.1.1 Unternehmensphilosophie und Unternehmensleitbild
3.3.1.2 Unternehmensziele
3.3.1.3 Unternehmenspolitik
3.3.2 Organisation
3.3.2.1 Aufbauorganisation (Strukturorganisation)
3.3.2.2 Ablauforganisation (Prozessorganisation)
3.3.3 Mitarbeiterführung
3.3.3.1 Führungsstil
3.3.3.2 Managementkonzepte
3.3.3.3 Motivation der Mitarbeiter
3.3.3.4 Managemententwicklung
3.3.4 Verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance)
3.3.5 Besondere Managementaufgaben
3.3.5.1 Projektmanagement
3.3.5.2 F+E-Management
3.3.5.3 Change Management
3.3.5.4 Krisen-Management
3.4 Managementunterstützung
3.4.1 Managementtechniken
3.4.2 Controlling
3.4.2.1 Abgrenzung des Controlling-Begriffs
3.4.2.2 Bereiche des Controllings
XI4. Kapitel Informationswirtschaft
4.1 Aufgaben der Informationswirtschaft
4.2 Informationsbedarf
4.3 Informationsquellen
4.3.1 Externes Rechnungswesen (Buchführung)
4.3.1.1 Aufgaben der Buchführung
4.3.1.2 Inventur und Inventar
4.3.1.3 Bilanz
4.3.1.4 Gewinn- und Verlustrechnung
4.3.1.5 Laufender Geschäftsverkehr
4.3.1.6 Abschreibungen
4.3.1.7 Rückstellungen
4.3.1.8 Jahresabschluss und Bilanzierung
4.3.2 Internes Rechnungswesen (Kostenrechnung)
4.3.2.1 Aufgaben und Teilgebiete der Kostenrechnung
4.3.2.2 Kostenbegriff
4.3.2.3 Kostenartenrechnung
4.3.2.4 Kostenstellenrechnung
4.3.2.5 Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
4.3.2.6 Kurzfristige Erfolgsrechnung
4.3.2.7 Plankostenrechnung
4.3.2.8 Break-Even-Analyse
4.3.2.9 Deckungsbeitragsrechnung
4.3.3 Sonstige interne Informationsquellen
4.3.4 Externe Informationsquellen
4.4 Informationsspeicherung
4.5 Informationsmanagement
4.5.1 Informationsverarbeitung
4.5.2 Managementinformationssysteme
XII5. Kapitel Finanzwirtschaft
5.1 Begriffliche Grundlagen
5.1.1 Kapital und Vermögen
5.1.2 Finanzierung und Investition
5.1.3 Liquidität
5.2 Finanzplanung und Finanzkontrolle
5.2.1 Kapitalbedarf
5.2.2 Finanzplan
5.2.3 Finanzkontrolle
5.2.3.1 Rentabilitätskennzahlen
5.2.3.2 Bilanzstrukturkennzahlen
5.2.3.3 Dynamische Finanzkontrolle
5.3 Finanzierungsarten (Kapitalbeschaffung)
5.3.1 Außenfinanzierung (externe Finanzierung)
5.3.1.1 Beteiligungsfinanzierung
5.3.1.2 Kreditfinanzierung
5.3.2 Innenfinanzierung (interne Finanzierung)
5.3.2.1 Selbstfinanzierung
5.3.2.2 Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten
5.3.2.3 Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
5.3.2.4 Finanzierung durch Vermögensumschichtungen
5.3.3 Finanzierungsähnliche Vorgänge
5.3.3.1 Leasing
5.3.3.2 Factoring
5.3.3.3 Subventionen
5.4 Investitionsarten
5.5 Durchführung von Investitionsprojekten
5.6 Verfahren zur Beurteilung von Investitionsalternativen
5.6.1 Statische Investitionsrechnungsverfahren
5.6.1.1 Kostenvergleichsrechnung
5.6.1.2 Gewinnvergleichsrechnung
5.6.1.3 Rentabilitätsrechnung
XIII5.6.1.4 Amortisationsrechnung
5.6.1.5 Beurteilung der statischen Investitionsrechnungsverfahren
5.6.2 Dynamische Investitionsrechnungsverfahren
5.6.2.1 Kapitalwertmethode
5.6.2.2 Interne Zinssatz-Methode
5.6.2.3 Annuitätenmethode
5.6.2.4 Beurteilung der dynamischen Investitionsrechnungsverfahren
5.6.3 Verfahren zur Unternehmensbewertung
5.6.3.1 Substanzwertverfahren
5.6.3.2 Ertragswertverfahren
5.6.3.3 Mittelwertverfahren
5.6.3.4 Multiplikatorverfahren
5.6.4 Ergänzende Beurteilungsverfahren
5.6.4.1 Sensitivitätsanalyse
5.6.4.2 Nutzwertanalyse
5.6.4.3 Szenariotechnik
6. Kapitel Personalwirtschaft
6.1 Personalbereitstellung
6.1.1 Personalbedarfsermittlung
6.1.2 Personalbeschaffung
6.1.3 Einstellung und Einarbeitung
6.2 Personaleinsatz
6.2.1 Personaleinsatzplanung
6.2.2 Arbeitsorganisation
6.2.3 Arbeitsplatzgestaltung
6.2.4 Arbeitszeitgestaltung
6.3 Personalentlohnung und Leistungsstimulation
6.3.1 Arbeitsbewertung
6.3.2 Vergütungssysteme
6.3.3 Weitere materielle Anreize
6.3.4 Immaterielle Anreize
XIV6.4 Personalbeurteilung
6.5 Beendigung von Arbeitsverhältnissen
6.5.1 Kündigung
6.5.2 Personalfreistellung
7. Kapitel Materialwirtschaft
7.1 Materialarten
7.2 Materialbedarf
7.2.1 Materialklassifizierung
7.2.1.1 ABC-Analyse
7.2.1.2 XYZ-Analyse
7.2.2 Ermittlung des Materialbedarfs
7.2.2.1 Vergangenheitsorientierte Materialbedarfsermittlung
7.2.2.2 Produktionsorientierte Materialbedarfsermittlung
7.3 Materialbeschaffung
7.3.1 Beschaffungsarten
7.3.1.1 Beschaffung im Bedarfsfall
7.3.1.2 Vorratshaltung
7.3.1.3 Einsatzsynchrone Anlieferung (Just-in-time-Beschaffung)
7.3.1.4 Kanban-Beschaffung
7.3.2 Beschaffungskonditionen
7.3.3 Optimierung der Bestellung
7.3.4 Formen der Bestellung
7.4 Materiallagerung
7.5 Beschaffungspolitik
7.6 Logistik
7.6.1 Logistikbegriff
7.6.2 Aufgabenbereiche der Logistik
7.6.3 Einsatzbereiche der Logistik
XV8. Kapitel Produktionswirtschaft
8.1 Produktionswirtschaftliche Grundlagen
8.1.1 Produktions- und Kostentheorie
8.1.2 Fertigungstypen
8.1.3 Organisationsformen der Fertigung
8.1.4 Produktionsprogrammplanung
8.1.5 Ressourcenplanung
8.2 Produktionsablaufplanung (Arbeitsplanung)
8.2.1 Strukturplanung
8.2.2 Zeitplanung
8.2.3 Kapazitätsplanung
8.2.4 Arbeitsplan
8.3 Produktionsprozess
8.4 Computerunterstützte Produktionswirtschaft
9. Kapitel Absatzwirtschaft (Marketing)
9.1 Begriffliche Grundlagen
9.2 Beschaffung von absatzwirtschaftlichen Informationen
9.2.1 Marktforschung
9.2.2 Marktsegmentierung
9.2.3 Verhalten von Marktteilnehmern
9.3 Absatzwirtschaftliches Instrumentarium
9.3.1 Produkte und Produktprogramm (Produktpolitik)
9.3.1.1 Produktgestaltung
9.3.1.2 Handlungsalternativen der Produktpolitik
9.3.1.3 Produktlebenszyklus
9.3.1.4 Analyse des Produktprogramms
9.3.1.5 Produktprogrammplanung
9.3.2 Preise und Konditionen (Kontrahierungspolitik)
9.3.2.1 Preistheorie
XVI9.3.2.2 Preisbestimmung
9.3.2.3 Preispolitische Markterschließungsstrategien
9.3.2.4 Preisdifferenzierung
9.3.2.5 Konditionenpolitik
9.3.3 Vertrieb (Distributionspolitik)
9.3.3.1 Vertriebswege
9.3.3.2 Verkaufsorgane
9.3.3.3 Absatzlogistik
9.3.4 Kommunikation (Kommunikationspolitik)
9.3.4.1 Werbung
9.3.4.2 Verkaufsförderung (Sales Promotion)
9.3.4.3 Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)
9.3.4.4 Verkaufsgespräch (Persönlicher Verkauf)
9.3.5 Marketing-Mix
Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis
Beck-Wirtschaftsberater
Management, Finanzen, Produktion, Marketing
Von Dr. Volker Schultz
6., überarbeitete Auflage
dtv
Der schnelle Einstieg in die Betriebswirtschaft:
Das Buch bietet einen Überblick über die gesamte Betriebswirtschaft. Es beschreibt Rahmenbedingungen und alle betrieblichen Funktionsbereiche vom Management über Informations-, Finanz- und Produktionswirtschaft bis hin zum Marketing kompakt und prägnant.
Viele Abbildungen, Beispiele und eine übersichtliche Struktur ermöglichen einen schnellen Einstieg und einen guten Einblick in die verschiedenen Themen. Ausgewählte Literaturhinweise zu jedem Kapitel erleichtern eine tiefer gehende Lektüre. Das umfangreiche Register macht das Buch zudem zu einem Nachschlagewerk und Handbuch für Studium und Praxis, das Fachbegriffe oder Fragen rasch erklärt.
Dr. Volker Schultz, diplomierter Wirtschaftsingenieur und im Rechnungswesen promoviert, ist Leiter des Finanz- und Rechnungswesens der Technischen Universität Darmstadt. Als Dozent unterrichtet er an verschiedenen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen.
Betriebswirtschaftliches Basiswissen ist in vielen Bereichen unserer Gesellschaft gefragt. Ein Laie läuft jedoch Gefahr, in der Flut der betriebswirtschaftlichen Literatur zu ertrinken. Das vorliegende Buch möchte Nichtkaufleuten und Lernenden helfen, „festen Grund unter die Füße“ zu bekommen. Die Notwendigkeit einer solchen Unterstützung belegen die Verkaufszahlen dieses Buchs, die nun schon die sechste Auflage erforderlich machen.
In der Neuauflage wurde die bewährte Konzeption beibehalten, so dass die im Vorwort zur ersten Auflage (vgl. S. VI) genannten Zielsetzungen uneingeschränkt fortbestehen. Das Buch führt prägnant und leicht verständlich in die verschiedenen Teilbereiche der Betriebswirtschaft ein. Das umfangreiche Register lässt das Buch zu einem Nachschlagewerk und Handbuch für Studium und Praxis werden, mit dem sich auftauchende Fachbegriffe oder Fragestellungen rasch klären lassen.
Für die Neuauflage wurde der gesamte Text kritisch durchgesehen und dabei alle relevanten gesetzlichen Änderungen eingearbeitet, so dass das Buch auf aktuellem Stand ist. Zusätzlich erfolgten an mehreren Stellen Ergänzungen, die aufgrund der betriebswirtschaftlichen Diskussion sinnvoll erschienen.
Für Hinweise und Anregungen zu diesem Buch bin ich dankbar. Speziell für diesen Zweck steht die folgende Email-Adresse zur Verfügung: bw.betriebswirtschaft@gmx.de
Abschließend sei auf die beiden anderen Bände meiner in der Reihe „Beck-Wirtschaftsberater im dtv“ erschienen „Basiswissen-Trilogie“ hingewiesen, die eine vertiefende Ergänzung dieses Buchs darstellen: Das „Basiswissen Rechnungswesen“ gibt einen Überblick über die Bereiche Buchführung, Bilanzierung und Kostenrechnung, während das „Controlling“ eine praxisorientierte Einführung in das Instrumentarium des Controllings enthält.
Darmstadt, im Juli 2019 |
Dr. Volker Schultz |
Betriebswirtschaftliches Grundwissen zählt fast schon zur Allgemeinbildung. In den Medien, in Schule und Ausbildung sowie im Beruf wird häufig die Kenntnis wirtschaftswissenschaftlicher Grundbegriffe vorausgesetzt. Doch woher sollen die Kenntnisse kommen? Hier möchte dieses Buch helfen. Es bietet einen Überblick über die gesamte Betriebswirtschaft. Nach der Darstellung grundlegender Rahmenbedingungen werden alle betrieblichen Funktionsbereiche, beginnend beim Management über Informations-, Finanz-, Personal- und Produktionswirtschaft bis hin zum Marketing kompakt und prägnant erläutert.
Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass sie unabhängig voneinander durchgearbeitet werden können. Durch viele Abbildungen, Beispiele und eine übersichtliche Strukturierung ermöglicht das Buch einen schnellen Einstieg und einen guten Einblick in die verschiedenen Themenbereiche. Zielgruppen sind
Lernende (Studenten, Seminar- oder Lehrgangsteilnehmer), denen das Buch als vorlesungs- oder lehrgangsbegleitende Lektüre bei betriebswirtschaftlichen Grundlagenveranstaltungen helfen kann,
„Nicht-Kaufleute“, die einen Einblick in die Gedankenwelt der Betriebswirtschaft gewinnen möchten sowie
Praktiker, die im Beruf mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen konfrontiert sind und sich schnell betriebswirtschaftliches Wissen aneignen wollen.
Das umfangreiche Register lässt das Buch zu einem Nachschlagewerk und Handbuch für Studium und Praxis werden, mit dem sich Fachbegriffe oder Fragestellungen rasch klären lassen. Mit diesem Buch soll und kann nur Basiswissen vermittelt werden. Allen, die darüber hinaus vertiefte Kenntnisse erwerben möchten, erleichtern gezielte Literaturhinweise am Ende der einzelnen Kapitel eine tiefer gehende Lektüre.
Darmstadt, im November 2002 |
Dr. Volker Schultz |
Abb. 1–1: |
Bereiche der Betriebswirtschaft |
3 |
Abb. 2–1: |
Wichtige Rechtsformen |
10 |
Abb. 2–2: |
Größenklassen bei Kapitalgesellschaften |
26 |
Abb. 2–3: |
Schwellenwerte für Unternehmensgrößenklassen gemäß Definition der EU-Kommission |
26 |
Abb. 2–4: |
Aufkommen der wichtigsten Steuerarten 2019 in Deutschland |
28 |
Abb. 3–1: |
Aspekte der Unternehmensführung |
33 |
Abb. 3–2: |
Phasen eines Managementprozesses |
36 |
Abb. 3–3: |
Prinzip von Blockplanung und rollender Planung |
39 |
Abb. 3–4: |
Organisationsstrukturtypen |
50 |
Abb. 3–5: |
Mehrlinienorganisation |
51 |
Abb. 3–6: |
Stab-Linien-Organisation |
52 |
Abb. 3–7: |
Matrixorganisation |
53 |
Abb. 3–8: |
Übersicht Managementtechniken |
67 |
Abb. 3–9: |
Controlling im Führungssystem eines Unternehmens |
68 |
Abb. 4–1: |
Informationsstand als Schnittmenge von Informationsbedarf, Informationsangebot und Infor- mationsnachfrage |
75 |
Abb. 4–2: |
Bestandteile des Rechnungswesens und Verknüpfung mit dem Controlling |
77 |
Abb. 4–3: |
Ablauf der doppelten Buchführung |
80 |
Abb. 4–4: |
Grundaufbau einer Bilanz nach § 266 HGB |
83 |
Abb. 4–5: |
Beispiel für eine Bilanz |
85 |
Abb. 4–6: |
Grundaufbau der Gewinn- und Verlustrechnung |
86 |
Abb. 4–7: |
Verlauf des Buchwertes bei zeitabhängigen Abschreibungsverfahren |
88 |
Abb. 4–8: |
Stufen der Kostenrechnung |
95 |
Abb. 4–9: |
Verschiedene Kostenperspektiven dargestellt als „Kostenwürfel“ |
97 |
Abb. 4–10: |
Kostenverhalten in Abhängigkeit von der Ausbringungsmenge |
99 |
XVIIIAbb. 4–11: |
Kostenstruktur im Maschinenbau im Jahre 2017 |
100 |
Abb. 4–12: |
Bereiche und Verfahren der Kostenstellenrechnung |
103 |
Abb. 4–13: |
Kalkulationsverfahren |
107 |
Abb. 4–14: |
Break-Even-Analyse |
115 |
Abb. 4–15: |
Einstufige Deckungsbeitragsrechnung |
118 |
Abb. 5–1: |
Durchschnittliche Kapitalbindungsdauer |
132 |
Abb. 5–2: |
Ermittlung des Kapitalbedarfs |
134 |
Abb. 5–3: |
Kurzfristiger Finanzplan |
135 |
Abb. 5–4: |
Rentabilität und Eigenkapitalausstattung von deutschen Unternehmen |
138 |
Abb. 5–5: |
Finanzierungsarten |
144 |
Abb. 5–6: |
Kapitalfreisetzung bei Abschreibungen |
153 |
Abb. 5–7: |
Kapazitätserweiterungseffekt bei Abschreibungen |
155 |
Abb. 5–8: |
Zusammensetzung der Realinvestitionen von Unternehmen in Deutschland im Jahre 2016 |
160 |
Abb. 5–9: |
Verfahren zur Beurteilung von Investitionsalternativen |
164 |
Abb. 5–10: |
Grundlegende Zahlen zum Beispiel zur statischen Investitionsrechnung |
165 |
Abb. 5–11: |
Kapitalwertmethode: Verlauf der Nettozahlungen |
173 |
Abb. 5–12: |
Szenario-Trichter |
183 |
Abb. 6–1: |
Physiologische Leistungsbereitschaftskurve |
198 |
Abb. 6–2: |
Verfahren der Arbeitsbewertung |
199 |
Abb. 6–3: |
Arbeitskosten in der verarbeitenden Industrie im Jahre 2016 |
205 |
Abb. 6–4: |
Gängige Formulierungen in Arbeitszeugnissen |
209 |
Abb. 7–1: |
Materialarten |
215 |
Abb. 7–2: |
ABC-Analyse: A-, B- und C-Kategorie |
216 |
Abb. 7–3: |
ABC-Analyse: Zahlen zum Beispiel |
217 |
Abb. 7–4: |
Zeitreihe zur Prognose des Materialbedarfs |
222 |
Abb. 7–5: |
Ermittlung der optimalen Bestellmenge |
228 |
Abb. 8–1: |
Produktionsprozess |
241 |
Abb. 8–2: |
Ertragsgesetz |
244 |
Abb. 8–3: |
Verbrauchsfunktion |
245 |
Abb. 8–4: |
Fertigungstypen |
247 |
Abb. 8–5: |
Netzplan-Typen |
254 |
XIXAbb. 8–6: |
Vorgangsliste zum Beispiel „Innenraumrenovierung“ |
255 |
Abb. 8–7: |
Strukturplanung in Form eines Vorgangs-Knoten-Netzplans |
256 |
Abb. 8–8: |
Bestandteile der Auftragszeit |
258 |
Abb. 8–9: |
Vorgangsknoten mit Angaben zur Zeitplanung |
259 |
Abb. 8–10: |
Zeitplanung in Form eines Vorgangs-Knoten-Netzplans |
260 |
Abb. 8–11: |
Balkendiagramm zur Kapazitätsplanung |
262 |
Abb. 8–12: |
Beispiel für einen Arbeitsplan |
264 |
Abb. 8–13: |
Bestandteile der computerunterstützten Produktion |
269 |
Abb. 9–1: |
Methoden der Marktforschung |
274 |
Abb. 9–2: |
Marktsegmente aufgrund der sozialen Stellung und der Wertorientierung in Deutschland |
279 |
Abb. 9–3: |
Möglichkeiten der Produktgestaltung |
283 |
Abb. 9–4: |
Lebenszykluskurve |
287 |
Abb. 9–5: |
Marktwachstum-Marktanteil-Portfolio |
290 |
Abb. 9–6: |
Lineare Preis-Absatz-Funktion |
293 |
Abb. 9–7: |
Marktformen |
294 |
Abb. 9–8: |
Kostenorientierte Ermittlung des Verkaufspreises |
295 |
Abb. 9–9: |
Vertriebswege |
300 |
Abb. 9–10: |
Marketing-Mix |
311 |
A |
Annuität |
Abb. |
Abbildung |
AG |
Aktiengesellschaft |
AktG |
Aktiengesetz |
APS |
Advanced-Planning-and-Scheduling |
at |
Auszahlungen für Periode t |
BGB |
Bürgerliches Gesetzbuch |
bzw. |
beziehungsweise |
CAD |
Computer Aided Design |
CAM |
Computer Aided Manufacturing |
CAP |
Computer Aided Planning |
CAQ |
Computer Aided Quality Assurance |
CD |
Compact Disc (plattenförmiger Datenträger) |
CEO |
Chief Executive Officer |
CIM |
Computer Integrated Manufacturing |
CNC |
Computerized Numerical Control (bei computergesteuerten Produktions- maschinen) |
CPM |
Critical-Path-Method (Netzplantechnik) |
d |
Leistung |
d. h. |
das heißt |
€ |
Euro (Europäische Währungseinheit) |
E-… |
Electronic-… |
EDV |
Elektronische Datenverarbeitung |
ek |
Einsatzgut k (mit k = 1… n) |
e. K. |
eingetragener Kaufmann |
engl. |
englisch |
ERP |
Enterprise-Resource-Planning-System |
EStG |
Einkommensteuergesetz |
et |
Einzahlungen der Periode t |
EU |
Europäische Union |
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F+E |
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XXIIFAj |
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Stunde |
HGB |
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Hrsg. |
Herausgeber |
i |
Zinssatz in Dezimalangabe (für 5 % ist 0,05 anzugeben) |
I0 |
Anfangsinvestitionsbetrag |
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IKR |
Industriekontenrahmen |
ISO |
International Organization for Standardization (= internationale Normierungsorganisation) |
j |
Vorgangsbezeichnung bei der Netzplantechnik |
K |
Gesamtkosten |
k |
Stückkosten |
K(x) |
Kostenfunktion |
K0 |
Kapitalwert (auf t = 0 bezogen) |
Kap. |
Kapitel |
KFIX |
Fixkosten |
kg |
Kilogramm |
KG |
Kommanditgesellschaft |
KGaA |
Kommanditgesellschaft auf Aktien |
XXIIIKMU |
Kleine und mittlere Unternehmen |
kVAR |
Variable Stückkosten |
L |
Liquidationserlös |
Ltd. |
Private Limited Company (britische Unternehmensrechtsform) |
m2 |
Quadratmeter |
m3 |
Kubikmeter |
mi |
Verbrauchsmenge |
Mio. |
Millionen |
MPM |
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Mrd. |
Milliarden |
MRP |
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MwSt |
Mehrwertsteuer |
n |
Nutzungdauer eines Anlagegutes |
NC |
Numerical Control (bei Produktions- maschinen) |
OHG |
Offene Handelsgesellschaft |
p |
Stückpreis |
pi |
Einkaufspreis |
PERT |
Program Evaluation and Review Technique (Netzplantechnik) |
PPS |
Produktionsplanung und -steuerung |
q q = (1 + i) |
Abzinsungsfaktor (Diskontierungsfaktor)-t |
ROI |
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S. |
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SAj |
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SE |
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SEj |
Spätestzulässiger Endzeitpunkt für Vorgang j (Netzplantechnik) |
sog. |
so genannt |
s. u. |
siehe unten |
t |
Jahr, Zeitraum |
Tab. |
Tabelle |
TVöD |
Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst |
XXIVu. a. |
und andere(s) |
UG |
Haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft |
USA |
Vereinigte Staaten von Amerika |
US-GAAP |
US-Generally Accepted Accounting Principles |
VDE |
Verband Deutscher Elektrotechniker |
vgl. |
vergleiche |
Vi |
Verbrauchswert = (Verbrauchsmenge mi) × (Einkaufspreis pi) |
w |
Wiedergewinnungsfaktor (vgl. 5.6.2.3) |
x |
Menge |
xPLAN |
Planausbringungsmenge |
xopt. |
optimale Bestellmenge |
z. B. |
zum Beispiel |
Z |
Amortisationszeit |
Z0 |
Barwert |
Zt |
Betrag der im Jahr t anfallenden Zahlung |
₭ |
Euro (europäische Währungseinheit) |
∑ |
Summe |
Formelzeichen, die sich nur auf eine bestimmte Gleichung beziehen, sind nicht in das Verzeichnis aufgenommen worden. Sie werden unmittelbar bei der jeweiligen Gleichung erläutert.
Bereits in vorgeschichtlicher Zeit tauschten unsere Vorfahren Güter aus, die sie gesammelt, gejagt oder gefunden hatten. Später begann die systematische Herstellung von Produkten mit dem Zweck, diese gegen andere Güter einzutauschen. Es entwickelte sich im Laufe der Jahrtausende ein umfangreiches Produktions- und Handelswesen, das wir als „Wirtschaft“ bezeichnen. Ein besonderes Kennzeichen der Wirtschaft sind knappe Güter, die in einem begrenzten Umfang zur Verfügung stehen und denen ein bestimmter Wert zugemessen wird.
Die Erklärung und Beschreibung der wirtschaftlichen Vorgänge ist die Aufgabe der Wirtschaftswissenschaften, die sich in die beiden Disziplinen „Volkswirtschaftslehre“ und „Betriebswirtschaftslehre“ gliedern. Während sich die früher auch als Nationalökonomie bezeichnete Volkswirtschaftslehre mit gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen befasst, stehen im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre wirtschaftliche Fragestellungen von kleineren Einheiten (Betrieben, Unternehmen) im Vordergrund.
Auch wenn die wirtschaftliche Betätigung eine Jahrtausende alte Grundlage der menschlichen Existenz darstellt, entwickelten sich die Wirtschaftswissenschaften als eigenständige Wissenschaft relativ 2spät. Zwar sind aus dem antiken Griechenland die „Ökonomischen Schriften“ Xenophons überliefert, die aus dem vierten vorchristlichen Jahrhundert stammen und betriebswirtschaftliche Fragen von landwirtschaftlichen Betrieben behandeln. Auch aus römischer Zeit sind einzelne Schriften, die Handels- und Bankbetriebe betreffen, bekannt, doch eine umfassende Darstellung oder Forschungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften unterblieben bis zum Beginn der Neuzeit. Dies lag wohl nicht zuletzt daran, dass Details in der Betriebsführung häufig als „Betriebsgeheimnis“ gehütet und daher nicht publiziert wurden.
Das erste epochale Werk aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich ist das 1494 erschienene Buch „Summa de Arithmetica“ des Venezianers Luca Pacioli, in dem erstmals grundsätzliche Regeln der doppelten Buchführung zusammengestellt sind. Doch es dauerte noch über 400 Jahre, bis mit der Gründung von mehreren Handelshochschulen im Jahre 1898 die Betriebswirtschaftslehre (damals noch „Handelsbetriebslehre“) im deutschsprachigen Raum als eigenständige wissenschaftliche Disziplin entstand. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Betriebswirtschaftslehrestürmisch.
In der Anfangszeit stand das Rechnungswesen im Vordergrund der Untersuchungen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlagerten sich (nicht zuletzt aufgrund von Entwicklungen in den USA) die Schwerpunkte und Zielrichtungen mehrfach. Die heutige moderne Betriebswirtschaftslehre stellt eine heterogene, pluralistische Wissenschaft dar, bei der neben der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre zusätzlich auch spezielle Wirtschaftszweiglehren für bestimmte Branchen (z. B. für Industriebetriebe, Handelsunternehmen, Banken, Versicherungen) unterschieden werden.
Eine gängige und zugleich übersichtliche Gliederung unterteilt die Betriebswirtschaft nach den einzelnen betrieblichen Funktionen, die in einem Unternehmen wahrgenommen werden. Diesem Gliederungsansatz folgt auch der Aufbau des vorliegenden Buches. Abb. 1–1 zeigt schematisch die wichtigsten Funktionen eines Unternehmens und die das Unternehmen mit seiner Umwelt verbindenden Güter-, Finanz- und Informationsströme. Die Ziffern in den Kreisen verweisen auf die jeweiligen Kapitel dieses Buches.
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Die Steuerung (Leitung) des gesamten Unternehmens, die Schaffung organisatorischer Rahmenbedingungen und die Ausrichtung des Unternehmens auf gemeinsame Ziele ist Aufgabe des Managements bzw. der (Unternehmens-)Führung (vgl. Kap. 3). Um die anstehenden Planungs-, Organisations- und Steuerungsaufgaben erfüllen zu können, wird das Management durch die Informationswirtschaft unterstützt. Die Informationswirtschaft (vgl. dazu Kap. 4) verbindet alle übrigen betrieblichen Funktionsbereiche und sorgt für den erforderlichen Informationsaustausch.
Über die Beschaffungsmärkte wird Kapital durch die Finanzwirtschaft (vgl. Kap. 5), Arbeitskräfte durch die Personalwirtschaft (vgl. Kap. 6) sowie Güter (Rohstoffe, Zukaufteile) und Dienstleistungen durch die Materialwirtschaft (vgl. Kap. 7) bereitgestellt. Daneben werden durch die Beschaffung von Potentialfaktoren (z. B. Anlagen, Maschinen) Investitionen getätigt (vgl. Kap. 5.4 ff.). Alle diese Ressourcen werden im Rahmen des Produktionsprozesses (Leistungserstellungsprozesses) zusammengeführt, zu Produkten (oder Dienstleistungen) geformt (vgl. Kap. 8) und anschließend auf den Absatzmärkten angeboten. Für die letzte Phase dieses Prozesses ist die Absatzwirtschaft bzw. das Marketing zuständig (vgl. Kap. 9).
4In diesem Buch werden alle diese Funktionsbereiche eines Unternehmens vorgestellt und erläutert. Zudem werden wichtige Rahmenbedingungen (vgl. Kap. 2) beschrieben, so dass ein grundlegender Einblick in den Bereich der Betriebswirtschaft vermittelt wird.
Bei der Bewirtschaftung von knappen Gütern werden rationale Entscheidungen auf der Grundlage des so genannten „ökonomischen Prinzips“ getroffen, das auch unter der Bezeichnung „Wirtschaftlichkeitsprinzip“ bekannt ist. Das ökonomische Prinzip besitzt drei Ausprägungsformen:
Maximum-Prinzip
Bei gegebenem Mitteleinsatz soll ein maximales Ergebnis erzielt werden. Beispiel: Die bestehenden Produktionsanlagen sollen voll ausgelastet werden, so dass ein maximaler Gewinn erwirtschaftet wird.
Minimum-Prinzip
Mit minimalem Mitteleinsatz soll ein bestimmtes Ergebnis erreicht werden. Beispiel: Eine vom Umfang her abgegrenzte Aufgabe (z. B. Leerung der Abfallbehälter in einer Stadt) soll mit minimalen Kosten durchgeführt werden.
Optimum-Prinzip (oder generelles Extremumprinzip)
Es soll ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen Mitteleinsatz und Ergebnis realisiert werden.
Mit dem ökonomischen Prinzip als Handlungsmaxime lassen sich die verschiedensten Zielsetzungen verfolgen: So kann das Ziel der Gewinnmaximierung ebenso angestrebt werden, wie das der Marktbeherrschung oder die Steigerung des „Shareholder Value“.
Im Gegensatz zu Ingenieuren, die häufig das technische Machbare anstreben, indem die technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, sollten im Rahmen der Betriebswirtschaft ökonomische Kriterien im Vordergrund stehen. Eine betriebswirtschaftliche Denkweise 5ist dadurch gekennzeichnet, dass bei allen Entscheidungen Kosten-Nutzen-Abgleiche eine wichtige Rolle spielen: Kosten, die durch eine Entscheidung verursacht werden, sollten stets durch den dadurch entstehenden Nutzen gerechtfertigt sein. Dies gilt für alle Teilbereiche in einem Unternehmen und in der Betriebswirtschaft: Einzelne Produkte müssen sich ebenso „rechnen“ wie Beschaffungen und Investitionen oder organisatorische Maßnahmen. Dabei dürfen jedoch keineswegs die unternehmerische Vision und die aktive Marktorientierung des Unternehmens aus den Augen verloren werden.
Ein Betrieb stellt eine Wirtschaftseinheit dar, in der planvoll Güter oder Dienstleistungen produziert werden. Im Gegensatz dazu stehen Haushalte, die nicht produktiv tätig sind, sondern überwiegend Güter verbrauchen (konsumieren).
Betriebe können sowohl von privaten Anteilseignern (z. B. einzelne Personen oder Aktionäre) als auch von der öffentlichen Hand (z. B. Städte und Gemeinden) getragen werden. Wenn die öffentliche Hand an einem privatwirtschaftlichen Betrieb kapitalmäßig beteiligt ist, spricht man von einem gemischtwirtschaftlichen Betrieb (z. B. Deutsche Lufthansa AG).
Bei öffentlichen Betrieben (wie z. B. Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe, Abfallentsorgung) steht häufig das Minimumprinzip im Vordergrund: Der Betriebszweck soll bei möglichst geringen Kosten realisiert werden. Eine Kostendeckung kann jedoch nicht immer erreicht werden; dann fließen Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln, die letztlich durch die Steuerzahler aufgebracht werden müssen.
Private Betriebe folgen in der Regel dem erwerbswirtschaftlichen Ziel, wonach langfristig Gewinne maximiert werden sollen. Private (oder privatwirtschaftliche) Betriebe müssen das Marktrisiko selbst tragen; arbeiten sie nicht kostendeckend, gehen sie zugrunde (Insolvenz), wenn die privaten Anteilseigner das Unternehmen nicht stützen oder wenn nicht aus politischen Gründen Subventionen (z. B. 6in Bergbau und Landwirtschaft) gezahlt werden. Private Betriebe sind ein Kennzeichen für ein marktwirtschaftliches Wirtschaftssystem; sie werden auch als Unternehmen bezeichnet.
Die meisten Aussagen der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre beziehen sich auf Unternehmen, so dass eigentlich von einer „Unternehmenswirtschaftslehre“ gesprochen werden müsste. Eine Übertragung dieser Aussagen auf spezielle Branchen und auch auf den öffentlichen Bereich ist häufig möglich.
Seit den 1980er Jahren findet sich eine Vielzahl von Beispielen für die Einführung von betriebswirtschaftlichen Instrumenten in traditionellen öffentlichen Verwaltungen.
Der Begriff „Unternehmen“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch nicht einheitlich verwendet. So ist in der Abgabenordnung ein Unternehmen eine übergeordnete Einheit, der Betriebe untergeordnet sind. In anderen Definitionen ist das Unternehmen die kaufmännische Einheit, die zur Rechnungslegung verpflichtet ist und nach außen auftritt. Der Betrieb ist hingegen die technische Einheit, in der die Produktion oder Dienstleistungserstellung erfolgt.
Ein weiterer Begriff, der in der Umgangssprache in diesem Zusammenhang auftaucht, ist die Bezeichnung „Firma“. Nach § 17 HGB ist unter einer Firma der Name eines Unternehmens zu verstehen. Eine Firma ist somit die Bezeichnung, unter der ein Unternehmen in der Öffentlichkeit auftritt (z. B. Domherr OHG), aber keine Bezeichnung für eine organisatorische Einheit.
Produktionsfaktoren sind Güter, die zur Herstellung („Produktion“) anderer Güter dienen. Während in der Volkswirtschaftslehre traditionell die drei Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital unterschieden werden, ist zur Anwendung bei betriebswirtschaftlichen Fragestellungen eine differenziertere Aufteilung der Produktionsfaktoren erforderlich. Eine allgemein anerkannte betriebswirtschaftliche Produktionsfaktorsystematik veröffentlichte Erich Gutenberg 7in den 1950er Jahren. Gutenberg unterscheidet drei Elementarfaktoren und einen dispositiven Faktor.
Elementarfaktoren werden unmittelbar im Rahmen des Leistungserstellungsprozesses (Erstellung von Gütern oder Dienstleistungen) eingesetzt. Sie lassen sich untergliedern in
menschliche Arbeitsleistung (objektbezogene, ausführende Arbeit direkt am Produkt),
Betriebsmittel (Gebäude, Maschinen, Werkzeuge) und
Werkstoffe (Rohstoffe, Zukaufteile).
Der dispositive Faktor stellt nichtobjektbezogene menschliche Arbeitsleistung dar; diese Form der Arbeitsleistung unterstützt die Leistungserstellung, sie fließt jedoch nicht unmittelbar in die Produktion ein. Zum dispositiven Faktor zählen die Unternehmensleitung, sowie die Bereiche Organisation, Planung und Kontrolle.
Diese grundlegende Systematik wurde in den Folgejahren von verschiedenen Autoren modifiziert und um weitere Faktoren ergänzt. Als weitere Produktionsfaktoren lassen sich u. a. anführen:
Dienstleistungen, die von Dritten erbracht werden (z. B. Transportleistungen)
Immaterielle Produktionsfaktoren (z. B. Rechte, Computersoftware, aber auch Informationen)
Zusatzfaktoren (Leistungen von Kreditinstituten und Versicherungen)
Neben der Gutenbergschen Faktorsystematik, die ursprünglich für den Bereich der Produktion aufgestellt worden war, finden sich in der Literatur spezielle Produktionsfaktorsysteme für bestimmte Wirtschaftszweige (z. B. für Handelsunternehmen).
Produktionsfaktoren spielen in verschiedenen Funktionsbereichen der Betriebswirtschaft eine Rolle. So werden Ihnen in diesem Buch die Produktionsfaktoren im Rechnungswesen (Kap. 4.3), in der Materialwirtschaft (Kap. 7) oder in der Produktionswirtschaft (als Eingangsgrößen bei Produktionsfunktionen in Kap. 8.1.1) wieder begegnen.
Bevor in den Kapiteln drei bis neun auf die einzelnen betriebswirtschaftlichen Funktionsbereiche näher eingegangen wird, erfolgt in diesem Kapitel eine Erläuterung von Rahmenbedingungen, die für alle Unternehmen maßgeblich sind. Es geht dabei zum einen um Fragestellungen, die durch das Unternehmen selbst gestaltet werden können (z. B. Wahl der Rechtsform oder des Standortes). Zum anderen bestehen Einflüsse aus dem Umfeld des Unternehmens (so genanntes „Umsystem“), die als unveränderbare Vorgabe anzusehen sind (z. B. Steuern).
Jedes Unternehmen besitzt eine bestimmte Rechtsform, die bei der Gründung festgelegt wird. Eine spätere Änderung der Rechtsform ist möglich (vgl. Abschnitt 2.1.5). Die Entscheidung, einem Unternehmen eine bestimmte Rechtsform zu geben, beeinflusst unmittelbar folgende Bereiche:
Haftung (wer haftet, in welcher Höhe wird gehaftet?)
Mindestkapitalbedarf
Geschäftsführung (wer ist zur Leitung des Unternehmens berechtigt oder verpflichtet?)
Verteilung von Gewinnen und Verlusten
Finanzierungsmöglichkeiten (Kapitalbeschaffung)
10steuerliche Belastungen
Publizitätsverpflichtungen
Mitbestimmung der Arbeitnehmer
Die wichtigsten privatrechtlichen Rechtsformen sind in Abb. 2–1 zusammengestellt. Daneben bestehen Mischformen wie die GmbH & Co. KG oder die KG auf Aktien, auf die in Abschnitt 2.1.4 eingegangen wird. Außerdem bestehen weitere Rechtsformen wie Genossenschaften, Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG) oder bergrechtliche Gesellschaften, deren Besonderheiten nicht im Rahmen dieses Buchs erläutert werden. Auch auf die Darstellung von besonderen öffentlich-rechtlichen Rechtsformen wie Eigenbetriebe der öffentlichen Hand, öffentlich-rechtliche Körperschaften oder Stiftungen wird nicht weiter eingegangen.
Ein Einzelunternehmen gehört einem einzigen Eigentümer, der als „Einzelunternehmer“ allein und unbegrenzt, auch mit seinem gesamten Privatvermögen, haftet. Der Eigentümer erhält Gewinne, muss aber auch sämtliche Verluste tragen. Die Leitung des Unternehmens steht ihm alleine zu.
Einzelunternehmen sind in das Handelsregister einzutragen. Lediglich Kleingewerbetreibende, die ihr Unternehmen ohne kaufmännischen 11Geschäftsbetrieb führen, können auf einen Handelsregistereintrag verzichten. Nach der Eintragung gilt ein Einzelunternehmer als „eingetragener Kaufmann“ und muss dies in seinem Firmennamen kenntlich machen. Üblich sind dafür die Abkürzungen „e. K.“, aber auch „e. Kfm.“ oder „e. Kfr.“ (= eingetragene Kauffrau).
Das Unternehmen selbst zahlt keine Steuern auf seinen Gewinn; da die Gewinne direkt dem Eigentümer zugerechnet werden, muss dieser den Gewinn als „Einkommen“ versteuern. Der Eigentümer hat jederzeit das Recht, dem Unternehmen finanzielle Mittel oder Sachgüter zu entnehmen.
Bei einer Personengesellschaft haben sich mehrere Gesellschafter zur Gründung eines Unternehmens zusammengeschlossen, wobei alle oder ein Teil der Gesellschafter wie beim Einzelunternehmen unbegrenzt mit ihrem Privatvermögen haften. Es lassen sich die Rechtsformen BGB-Gesellschaft (GbR), offene Handelsgesellschaft (OHG) und Kommanditgesellschaft (KG) unterscheiden.
Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die auch als BGB-Gesellschaft bezeichnet wird, ist die einfachste Form einer Personengesellschaft. Sie basiert auf den Regelungen von §§ 705 ff. BGB. Eine BGB-Gesellschaft entsteht, wenn mehrere Personen sich zur Förderung eines gemeinsamen Zwecks zusammenschließen und Beiträge zur Förderung der gemeinsamen Sache leisten. Sie ist unbürokratisch zu gründen, der Abschluss eines schriftlichen Gesellschaftsvertrags ist nicht erforderlich (wohl aber ratsam!), mündliche Absprachen sind ausreichend. Dadurch ist es denkbar, dass eine BGB- Gesellschaft entsteht, ohne dass sich die Beteiligten dessen bewusst sind (z. B. stellen Fahr- oder Wohngemeinschaften Ausprägungsformen von BGB-Gesellschaften dar). Die Gesellschafter haften gemeinsam und unbeschränkt für die Schulden der Gesellschaft; die Geschäftsführung steht ihnen gemeinsam zu. Die BGB-Gesellschaft erlischt, wenn ein Gesellschafter durch Kündigung oder Tod ausscheidet.
12Im Wirtschaftsleben treten BGB-Gesellschaften in verschiedenen Formen auf (z. B. Anwaltssozietäten, Gemeinschaftspraxen), wobei sie kein Handelsgewerbe betreiben dürfen, da sie sonst den Regelungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) unterliegen und zur OHG werden.
Bei der offenen Handelsgesellschaft (OHG) haben sich mehrere (mindestens zwei) gleichberechtigte Eigentümer (Gesellschafter) zusammengeschlossen. Die Gesellschafter erhalten die Gewinne des Unternehmens und tragen entstehende Verluste. Bei keinem Gesellschafter ist die Haftung beschränkt; sie haften gemeinsam und unbegrenzt, auch mit ihrem Privatvermögen. Grundlage für den Zusammenschluss bildet der Gesellschaftsvertrag, der die Rechtsverhältnisse der Gesellschafter untereinander und insbesondere die Verteilung von Gewinnen und Verlusten regelt. Sind im Gesellschaftsvertrag keine Regelungen getroffen, gelten die gesetzlichen Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (§ 105 bis § 160 HGB).
Die Verteilung von Gewinnen und Verlusten erfolgt nach den Regelungen im Gesellschaftsvertrag. Wenn sich dort keine Regelungen finden, ist auf § 121 HGB zurückzugreifen. Danach ist der Kapitalanteil eines Gesellschafters jährlich mit vier Prozent zu verzinsen. Wenn der Jahresgewinn dazu nicht ausreicht, erfolgt eine Verzinsung mit einem entsprechend niedrigeren Prozentsatz. Einlagen oder Entnahmen, die das Jahr über erfolgten, werden zeitanteilig berücksichtigt. Bleibt nach dieser Verteilung ein Restbetrag übrig, wird dieser, ebenso wie ein Verlust, nach Köpfen (d. h. gleichmäßig auf alle Gesellschafter) verteilt.
Bei der Kommanditgesellschaft (KG) haben sich (ebenso wie bei der OHG) mehrere Gesellschafter zusammengeschlossen. Während bei der OHG alle Gesellschafter unbegrenzt haften, ist bei der KG bei einem Teil der Gesellschafter die Haftung auf die Kapitaleinlage begrenzt.
Gesellschafter, die wie bei einer OHG unbeschränkt mit ihrem gesamten Privatvermögen haften, werden als Komplementäre oder als „persönlich haftende Gesellschafter“ bezeichnet. Daneben bestehen Kommanditisten, die nur mit ihrer Kapitaleinlage haften, dafür aber von der Geschäftsführung ausgeschlossen sind. Während bei den Komplementären die Einlage schwanken kann, ist bei den 13Kommanditisten der Betrag der Einlage im Gesellschaftsvertrag fixiert. Daher können Kommanditisten auch keine Einlagen leisten oder Entnahmen tätigen. Soll deren Kapitalanteil verändert werden, muss eine entsprechende Änderung des Gesellschaftsvertrags erfolgen.
Die Verteilung von Gewinnen und Verlusten erfolgt nach der Regelung im Gesellschaftsvertrag, wobei die unbegrenzt haftenden Komplementäre im Regelfall einen größeren Gewinnanteil erhalten. Ist die Erfolgsverteilung nicht im Gesellschaftsvertrag geregelt, wird nach den gesetzlichen Bestimmungen zunächst wie bei der OHG der Kapitalanteil aller Gesellschafter mit vier Prozent verzinst, wobei Einlagen oder Entnahmen der Komplementäre zeitanteilig berücksichtigt werden. Für den Restgewinn oder für Verluste sieht § 168 Abs. 2 HGB eine „angemessene“ Verteilung vor. Darunter ist zu verstehen, dass Geschäftsführertätigkeiten oder die Haftungsverpflichtungen der einzelnen Gesellschafter „angemessen“ berücksichtigt werden.
Im Gegensatz zu Einzelunternehmen und zu Personengesellschaften haften Kapitalgesellschaften nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen; es existiert keine „natürliche Person“, die mit ihrem Privatvermögen haften würde. Aus Gründen des Gläubigerschutzes stellt der Gesetzgeber spezielle Anforderungen an Buchführung, Bilanzierung und an die Ausschüttungspolitik von Kapitalgesellschaften.
Eine Kapitalgesellschaft ist ein künstliches Gebilde, eine so genannte „juristische Person“, für deren Entstehung ein spezieller Gründungsakt erforderlich ist. Dazu ist ein Gesellschaftsvertrag abzuschließen, ein Mindestanteil der Einlagen einzuzahlen und die Gesellschaft in das Handelsregister einzutragen. Erst mit der Eintragung in das Handelsregister entsteht die juristische Person. Die wichtigsten Formen von Kapitalgesellschaften sind die GmbH und die Aktiengesellschaft.
Bei einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist die Haftung auf das Stammkapital beschränkt, das einen Betrag von 14mindestens 25.000 € aufweisen muss. Vor der Eintragung in das Handelsregister müssen mindestens 50 Prozent des Stammkapitals eingezahlt sein. Um Neugründungen zu erleichtern und die Rechtsform GmbH für Unternehmensgründer attraktiv zu machen, trat zum 1. November 2008 eine umfangreiche GmbH-Reform in Kraft. Im Rahmen dieser Reform wurden die Modalitäten der Handelsregistereintragung vereinfacht und die Übertragbarkeit von GmbH-Anteilen erleichtert. Weiterer Bestandteil der Reform ist ein GmbH-Mustergesellschaftsvertrag, bei dessen Anwendung die sonst erforderliche notarielle Beurkundung entfällt.
Organe einer GmbH sind die Geschäftsführung und die Gesellschafterversammlung. Im Gesellschaftsvertrag einer GmbH muss nach dem GmbH-Gesetz der Sitz, der Gesamtbetrag des Stammkapitals und die Höhe der Stammeinlage eines jeden Gesellschafters festgelegt sein. Darüber hinaus sind weitere Regelungen möglich.
Der Jahresabschluss einer GmbH wird durch die Geschäftsführung erstellt. Über die Verwendung des Jahreserfolgs (Gewinn oder Verlust) haben die Gesellschafter innerhalb der ersten acht Monate des Folgejahres zu entscheiden. Der Gewinn kann entweder an die Gesellschafter verteilt, in die Rücklagen eingestellt oder in das kommende Geschäftsjahr als Gewinnvortrag übernommen werden.
Die Gewinnverteilung erfolgt nach Regelungen im Gesellschaftsvertrag. Wenn dort keine Regelung getroffen wurde, wird gemäß der gesetzlichen Bestimmungen (§ 29 GmbH-Gesetz) eine Verteilung im Verhältnis der Geschäftsanteile vorgenommen.
Die Variante einer GmbH bildet seit 2008 die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft (kurz: UG), bei der das Stammkapital lediglich ein Euro beträgt. Der Gläubigerschutz soll durch einige verschärfte Pflichten, denen die Geschäftsführer und die Gesellschafter einer UG unterliegen, sichergestellt werden.
Die UG ist darauf angelegt, zu einer „normalen“ GmbH heranzuwachsen. Das wird dadurch sichergestellt, dass von den jährlichen Gewinnen des Unternehmens jeweils ein Viertel in eine gesetzliche Rücklage einzustellen ist, bis ein Betrag von 25.000 € (entspricht dem Mindeststammkapital einer GmbH) erreicht wird. Wurden auf 15diese Weise 25.000 € angespart, kann die UG problemlos in eine normale GmbH umgewandelt werden.