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herausgegeben durch das Literaturpodium, Dorante Edition

Berlin 2018, www.literaturpodium.de

ISBN 9783748136934

Foto auf der Vorderseite oben und unten: Reinhard Lehmitz mitte: Marko Ferst

Alle Nachdrucke sowie anderweitige Verwertungen bedürfen der Genehmigung durch die Autorinnen und Autoren. Anfragen können über das Literaturpodium gestellt werden.

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

Hanna Conrad-Peters

Die Sternennacht

Am diesen Sommerabend

stand ich mit nackten Füßen

in meinem Ostseegarten.

Die Sterne wollte ich küssen.

Der Himmel, meistens beleuchtet,

war dunkel. Die Nacht war warm.

Die frische Meeresbrise

auf Sonnenspuren am Arm.

Ich schaute, wie verzaubert,

in den Sternengewimmel,

suchte die schönsten aus.

Verspürte Sehnsucht nach Himmel.

Ich stieg dann, kurzentschlossen,

in den Großen Wagen hinein,

und der fuhr los mit mir.

Ich vergaß ganz mein Heim.

Auf der Milchstraße fuhr ich,

besuchte viele Sterne.

Ich suchte den kleinen Prinzen

und Zeichen seiner Laterne.

Wirft er uns kleine Sternschnuppen,

die die Wünsche erfüllen?

Sind seine Lebenshinweise

die Folgen des Himmels willen?

Das Wetterleuchten hat mich

zurück in mein Haus gebracht.

Der Sternentraum, der ging weiter

in den Träumen der Nacht.

Ich suchte dort meinen Vater

und habe ihn gefunden.

Mit Mantel und Hut bekleidet!

Ich stand zuerst wie gebunden.

Ich sah dort sein Gesicht,

bin schnell dahin gerannt.

Wir haben uns eine Weile,

wie lang ersehnt, umarmt.

Ich habe ihn gefragt,

warum, wenn er so nah ist,

nicht mehr nach Hause kommt.

Ob er uns manchmal vergißt?

Er hat mir etwas erklärt,

hat noch etwas gesagt…

Dann bin ich aufgewacht,

vorbei war die Zaubernacht.

Die Liebe

Liebe soll der Anfang sein

und die Baby-Augen

sollen diese Menschen treffen,

die verhärtet warten.

Liebe geben, selbst erleben

ist der Sinn des Lebens.

Die Momente, die Glück heißen

sucht man sonst vergebens.

Verliebtheit

Verliebtheit ist ein Rausch,

die Sehnsucht nach dem Ersehnten

lässt die Vernunft ausblenden,

auch nach reifen Jahrzehnten.

Es zählt nur eigene Wahrheit:

Die Schmetterlinge im Bauch.

Die Sehnsucht nach der Liebe,

nach Feuer ohne Rauch.

Die Welt wird nun betrachtet

durch rosa-rote Brille,

alles, was nicht ins Bild passt

getan mit Widerwille.

Die Zeit bringt dann schrittweise

die Wahrheit, die Mängel ans Licht.

Aus Verliebtheit wird Liebe.

Manchmal aber auch nicht.

Eine schlimme Enttäuschung,

nicht erwiderte Liebe,

bedeutet großen Schmerz,

sind die seelischen Hiebe.

Heilt ein gebrochenes Herz?

Die Zeit heilt solche Wunden.

Der Kater nach dem Rausch

ist eines Tages verschwunden…

Hildegard Kulik

Die zweite Stimme der Liebe

Ich liebe dich

I Love you

Ti amo

Seni seviyorum

Du und ich und ich und du

nur wir zwei

die Welt bleibt draußen

Ich liebe dich

I love you

Ti amo

Seni seviyorum

Immer wieder immerzu

Familie ,Karriere, Wohlstand

ab und zu geflüstert

Ich liebe dich

I Love you

Ti amo

Seni seviyorum

Ruhestand Alter Demenz

Keine Kraft mehr zu flüstern

Ich liebe dich

I love you

Ti amo

Seni seviyorum

Wo ist sie, die Stimme der Liebe?

Ein Händedruck, ein liebevoller Blick.

Vertrauen Fürsorge Begleitung

Liebe ohne Stimme - sie stimmt diese Liebe.

Lebrina Fairbanks

goldener augenblick

die blonden wellen des sees

beglitzern meinen augenschlag

und so schimmert mein gesicht spiegelgleich

im licht des sonnigen wassers -

hörst du mich, wenn ich zu dir spreche in bildern?

sie verschwimmen in deinem wasser

nass gewordene bilder

tauchen in die tiefe deines sees

um zu sein, was sie waren

nicht mehr sind

verwischen

und doch die farben erinnern

und doch ein bild glänzt

neu empor gestiegen aus deinen tiefen

von den blonden wellen des sees

glitzert die sonne in meinen augenblick hinein

ich sehe dich

hörst du mich, wenn ich zu dir spreche in bildern?

sie verzerren in deinem wasser

sich wiegende bilder

tauchen in die tiefe deines sees

um zu sterben, um zu werden

was sie sind

vermischen sich

und doch die formen erinnern

und doch ein bild glänzt

neu empor gestiegen aus deinen tiefen

von den goldenen wellen des sees

glitzert die sonne in meinen augenblick hinein

ich sehe dich. hörst du mich?

wir-gewordene

eine grüne liebe

so wie warmes rascheln der sommerblätter

erfüllt vom wind der sonne

so erstrahlen wir

im innern grün

eine braune liebe

so wie im braunen geäst des waldes

geborgen vom aufsteigenden frieden der erde

so bin ich

in dir –

eingerollt als struppiges tierchen in deinem nest

und du in meinem

eine gläserne liebe

so wie sich klirrend die stimmen unsrer geister überlagern

im steten austausch wie kristallne wellen

mit der brandung

in denen das licht zu regenbogen bricht

so dass wir in all unsren splittern erkennen

wir sind anders und doch eins

eine ätherische liebe

wenn sie sanft beginnt zu spielen

die musik unsrer nächte

in der wir liegen mit unsren körpern und herzen

wie ein kätzchen am ofen

während unsre seelen sich mischen

und wir an den gleichen träumen weben

eine schwarze liebe

lange beschlossen an einem ort

vor der hoffnung

abseits von tod und leben

gebettet im geheimnis

einer dunklen höhle

in der alles leben wächst

Marina Lemberger

SCHALL & RAUCH

Die Traurigkeit, sie kommt in Wellen

Lässt mir auch nachts nicht meine Ruh

Die ohne Vorwarnung zerschellen

Mein Kopf ist voll, mein Herz ist zu.

Ich verweiger mich unweigerlich

Vor diesem Wust, Gedankenchaos

Meine Beine laufen vertraut immer weiter geradeaus.

Doch bin ich blind und merk ich nicht

dass du es bist

der meine Marionettenfäden immer noch in den Händen hält.

Es zieht mich zurück an die sichere Bucht

Ferngesteuert sehn ich mich

Magnetisiert & voller Sehnsucht

Nach dem Ende der Zeit allein, um ehrlich zu sein.

Doch sind wir uns gegenseitig nicht gewachsen,

waren es nicht und werden es nie sein

– Das Zeitkontinuum lacht uns schon lange aus,

es hält sich dabei seinen unendlichen Bauch –

denn wir halten uns gegenseitig kurz und klein.

Erst wenn wir aneinander untergehen

Dieser Kampf ist immerwährend wiederkehrend

& wieder ganz am Boden stehn

Unregenerierbar kräftezehrend

Werden wir merken

– ich weiß du weißt es auch –

bleibt dennoch nichts weiter als

SCHALL & RAUCH

Anna Roth

Liebe und Kreuz

Nur die Liebe trägt ihr Kreuz.

Nur die Liebe ist leidensstark.

Was auch kommen mag,

sie hält allem stand

und trotzt der Versuchung.

Auch wenn sie weint in der Nacht,

so ist sie stark im Tag

und zeigt ihre Tränen nicht.

Denn sie vertraut

auf das Licht,

das alle Schatten bricht,

weil es göttlich ist,

und ihr Kraft verleiht

durch das Leid der Zeit.

Liebe weiß

Sie weiß um den Wunsch –

schon vor dem Wort.

Denn sie lebt so

in Dir fort,

dass sie in Dir

sich so vergisst,

dass sie nicht mehr

sie selber ist.

Denn die Liebe an sich –

ist ohne Ich.

Mama

Mama –

war mein erstes Wort,

Du warst bei mir –

immerfort.

Mama –

ich wusste,

Du gehst mit mir den Weg,

Du stehst zu mir,

auch wenn ich gefehlt.

Mama –

schon längst

geh‘ ich den Weg allein,

doch fühl ich’s gewiss,

Du wirst immer bei mir sein.

Dein Wort klingt

leise nach in mir –

steh‘ ich am Grab:

„Ich bin doch bei Dir.“

Unsterblich

Du bist die Rose,

die nie verblüht.

Mit ewiger Liebe

habe ich Dich geliebt.

Doch das Ewig zerbrach.

Du musstest gehn.

Es war sein Plan,

Du ließt mich stehn.

Ich weiß – Du bist da,

bist mir auch nah,

gibst mir auch Tipps,

aber berühren –

kann ich Dich nicht.

Du fehlst mir so sehr.

Mein Innen ist leer.

Doch ich weiß genau,

Du – meine geliebte Frau;

wenn Gott mich einst

hinzieht zu Dir –

schenkt er mir Dich

auf ewig zurück,

denn Du bist doch

die Rose,

die nie verblüht.

Dieter Geißler

Sonnenblume

Strahlend ihr Gesicht

Schenkt dir ein Glücksgefühl

Lächelt dich freundlich an

Neben ihr bist du ein Zwerg

Eine Schönheit wie gemalt

Gibt dir Hoffnung und Zuversicht

Strahlt in dein Herz hinein

Ein Wunderwerk der Natur

Du magst sie so sehr

Deine Sonnenblume

Liebe

Sitze hier

und wart auf Dich

ich denk an Dich

Wenn Du da bist

freue ich mich

ich küsse Dich

Ich bin traurig

wenn Du gehst

weil ich einsam bin

Träume Tag und Nacht

von Dir

wenn das keine Liebe ist

Alexander Walther

Rosen von San Remo

Im Meeresrauschen

Letzte Bilder deiner Liebe

Rosen in San Remo

Gefühle hinterlassen sanfte Wellen

In den Fluten des Blumengartens

Spiegelt sich das Weltall

Tiefe Blicke der Meeresgötter

Gestalten einen neuen Tag

In den Himmelsstraßen

Die Wege sind unergründlich

Erforschen das Unbekannte

Du siehst dich selbst in den Rosen von San Remo

Silke Berke

Du Rose

Was hast Du verbrochen!

Paläste der Fantasie gebaut

Und wieder verbrannt

Alle Sinne geklaut

Und wieder entflammt

Scheinheiliges Entzücken

Aufgesprungen ohne Scham

Schmeicheldüfte hinterlassen

An baren nackten Pulsen

Ließest blutig in Dornen fassen

Erschüttert in Gram

Genickbruch

Rasch bist Du Zunichte

Zerpflückt in offenen Schalen

Ein kurzer Aufenthalt im Salon

Rosenblättchen im Medaillon

Tief im dunklen Kästchen

Wird Deine gefährliche Röte

Zu trockenem Staub

Feinste Qualen Dir und Nöte

Ungesehener Seelenraub

Fragt ihr mich nun:

Was hat die Rose bloß gemacht?

Mir Himmel und Hölle gezeigt

Samtweich

Wir verschwinden ...

Horche in die Stille hinein.

Gib ihr eine Stimme.

Streiche an ihr entlang.

Wo es tief ist, ganz tief ist.

Unbändiger Drang.

Viel. So viel. Zu viel!

Speise mich mit Diamanten ab.

Creme mich mit Mondschein.

Betäube diesen Klang.

Wiltrud Maria Gödde

Zellenbrand!

Seit Monaten schon im Verlies

Der Kerker grau in grau,

Mit Einsamkeit gespickt und dies,

Ich bin die leere Frau.

Mit Kälte ist die Wand bestückt,

Nichts wärmt die dunkle Gruft,

Der harte Pflasterstein erdrückt

Lässt keiner Hoffnung Luft.

In Kreisen Kilometer, schwer

Der Weg nichts vorwärts bringt,

Am Platz verharrend, Schritte quer

Mir Stagnation aufzwingt.

Die Eisenstäbe niemand sieht,

Nur ich zähl ihre Zahl,

Das Gitter meine Sicht durchzieht,

Vermissen heißt die Qual.

Der Zwinger schürt den bösen Traum

Und knebelt Fantasie,

Doch lässt er „Träumen“ keinen Raum,

Zwingt Wünsche in die Knie.

Kein Weg nach vorn, kein Weg zurück,

Erlaubt die Wahrheit nicht

Geborgtes noch erschlichenes Glück

Und nicht das kleinste Licht.

Verzicht kratzt schmerzvoll salzig Eis,

Das meinen Blick verhüllt,

Verlust versengt die Poren heiß

Laut aus der Kehle brüllt.

Ein Brand der hohem Fieber gleicht,

Die Sinne irre macht,

Bewusstsein: Du bleibst unerreicht,

Verbot das stets bewacht.

Der Zellenbrand der mich zersetzt,

Der schwelend mich erstickt

Und bis ins tiefste Mark verletzt,

Den habe ich erblickt.

Als wäre es die eigene Haut

Die sich vom Rumpf ablöst,

So wurd auch Zuversicht geklaut,

So wurd mein „Sein“ entblößt.

So simpel meine Lösung ist,

Wünsch echte Flammen drum,

Den „Zellen-Brand“ der niederfrisst

Den Quader um mich rum.

Der gleichsam auch den Leib zerreißt

Erbarmungslos versengt,

Doch Felsen in die Schranken weist,

Verkohlt zur Seite drängt.

Mach aus der Wahrheit keinen Hehl,

Kein Feuer Steine biegt,

Mich selber meiner Gnad befehl

Bevor der Wahnsinn siegt.

So rett ich mich zur Illusion,

Die weitere Schmerzen schürt,

Der Hände Zärtlichkeiten Lohn

Mit Sinnlichkeit entführt.

Ein Trugbild schält die Mauern weg

Und zeigt dein Antlitz mir,

Der ungebeugte Hoffnungsfleck

Saugt meine Hand zu dir.

Hab sanft auf die Kontur gesetzt

Die dein Gesicht mir gibt

Die Finger, … haben sie benetzt

Was mein Herz innig liebt.

Behutsam tasten sie entlang

Der Wangenknochen Lauf,

Des Seufzens süßester Gesang

Füllt kleinste Härchen auf.

Dein Haupt in meinen Händen wiegt

Begehrend sich zu mir,

Dein Kinn, dein Mund sind längst besiegt

Zerschmelz wehrlos an dir.

Schon form ich eine Melodie,

Mit Klängen zelebriert,

Auf deine Wange schick ich sie,

Liebkose was sie ziert.

Auch deine Lippen sind bedeckt

Von jedem einzelnen Klang,

So wohlig, inniglich geweckt

Der Nähe zehrend Zwang.

Hab Töne auf die Haut gemalt,

Mein Atem sie verteilt,

Mit Zartheit ward ich ausbezahlt

Mit Küssen sanft geheilt.

In meine Wunschwelt eingesaugt

Erkenn den Selbstbetrug,

Hat Wirklichkeit mich ausgelaugt

Mir um die Knochen schlug.

Gefängnis, wieder eingezwängt

Und keine Melodie,

Die sich von Wang zur Wange drängt,

Nur kurz sich Freiheit lieh.

Du bist nicht da, Trostlosigkeit

Ins Elend-grau gemischt,

Sie ist der Sanftheit Schlussgeleit,

Sie hat sie weggewischt.

Die Kuppen nicht an deiner Haut

Kein Seufzen auf dir schwebt,

Doch ein Gedanke mich erbaut

Selbst Qualen überklebt.

Selbst wenn ich auch zerbrechen muss

An meinem Weg zu dir,

Besänftigend komm ich zum Schluss,

Bist meines Daseins Zier.

Und sterb ich morgen schon durch dich,

So will ich nicht bereuen

Dass heut dein Herz in meines schlich,

Würd keine Stunde scheuen.

Die kleine Zeit mit dir wars wert,

Minuten waren verführt,

Sogar das Schicksal scheint bekehrt

Lässt ab, ist tief berührt.

Denn als die Not am größten ist

Im „lieblosen“ Verlies,

Da kämpft der Liebe eigene List,

Unbeugsamkeit bewies.

Es scheint mir so, ein kleines Licht

Durchtänzelt Fels und Stein,

Nichts hält es auf selbst Quader nicht

Fließt durch die Poren rein.

Beharrlich es durch Krusten scheint,

Porös wird Stück für Stück

Mein Zwinger, ich hab ausgeweint

Hab Zuversicht zurück.

Im Schlepptau zieht das Lämpchen Dich

Ins Mauerwerk, zu mir,

Sogleich die grausam Gruft entwich

Stürzt ein, schenkt uns Plaisir.

Laut krachend aus dem Herzen fällt

Ein Brocken Einsamkeit,

Wenn Liebe gegen Zwang sich stellt,

Dann stürzen Tonnen weit.

Gefängnismauern sind zerfetzt

Vom Zellenbrand der glüht,

Der sinnlich brennt doch nicht verletzt,

In unseren Augen blüht.

Mit unerbittlich zartem Drang

Mein Sinnen deins anstrebt,

Des Seufzens süßester Gesang,

Erneut die Haut durchwebt.

Und diesmal ist es deine Hand,

Die du zu mir bewegst,

Dein Tuch aus Armen, habs erkannt

Mir um die Schultern legst.

So schmiegst du mich in deine Kraft,

Umhüllst bestimmt, doch zart

Und reißt mich in Gefangenschaft

Der wohl erwünschten Art.

Nun deine Wange meine wärmt

Beseelt und hast zudem

Mit Lippen meinen Hals umschwärmt

Unendlich, will er flehen.

Erzählen uns Geschichten dann,

Doch sprechen nicht ein Wort,

Nur Schwingung hält das Ohr im Bann

Gedanken sind ihr Hort.

Verliebte hören sich auch stumm

Nur „Klingen“ ist ein Muss

Und als ich unsere Töne summ,

Bedankst du dich im Kuss.

Nun sind wir endlich ein Gesicht,

Verschmolzene Gestalt,

Wir stützen unser Gleichgewicht,

So spenden wir uns Halt.

Zum Leuchten bringen wir uns schon

Mit Achtung und Respekt,

Auch hat der strahlend Augen Lohn

Begeisterung geweckt.

Du öffnest Stäbe, Stein und Wand

Schaffst Hoffnung für uns zwei,

Du teilst mit mir den Zellenbrand

Und lässt die Sehnsucht frei.

Lichtball!

Zwei dunkle Klumpen vis a vis

auf Stein nicht fern noch nah,

sie zucken so als ob und wie

noch Leben inne war.

So liegen sie am Boden fest

an Marmor angesaugt,

sind nackt, von Kleidern nicht ein Rest

halbrund und ausgelaugt.

Es brennt trotz Dunkelheit das Bild,

beherrscht die Sehnsucht hier

was unerfüllt und ungestillt :

Ein nie gesagtes „Wir“.

Nun heben sich die Massen ab

vom schwarzen Vakuum,

zwei Leiber rühren sich nur knapp,

der Mann, die Frau sind stumm.

Getrennt ersticken sie zu zweit

Konturen schmerzgebeugt.

Der räumlich Abstand ist nicht weit

nur liegend sich beäugt.

~ So unbezähmbar die Magie

die ihre Muskeln schiebt,

die übermenschlich Kraft verlieh,

weil Eine Einen liebt. ~

Zwar hilflos, dennoch so verführt,

die Fasern ziehen sich,

der eine Zeh den andern rührt

und zu dem Fuße schlich.

Benetzt der Zehenkuppe Haut

magnetisch sie umringt,

bis Fuß an Fuß die Brücke baut

und sich zur Nähe zwingt.

Umschlingt der Fuß des andern Spann

und zieht das Schienbein nach

beständig Näherung begann

der Abstand in sich brach.

Und wirds nicht heller in dem Raum

und rührt sich nicht die Hand?

Bestreicht des andern Hände Flaum

das Halbrund sich verband.

Der Griff noch zögerlich und zart

doch ganz bewusst gewollt,

die Sehnen spannen sich ganz hart

ein Leib zum andern rollt.

Ein Oberschenkel wandert zu

des zweiten Menschen Knie,

auch Schultern nähern sich im Nu

nichts trennt sie niemals, nie.

Den Raum ein Leuchten leicht durchwebt

die Köpfe zugeneigt,

verbindet sich was einsam lebt

schon bald zum „Wir“ verzweigt.

Am Haupt lockt sich der Wesen Haar

wie Schlingpflanzen verstrickt

verknoten sich die Schöpfe gar

am Paar, das sich erblickt.

Schon schmiegt sich Wange an die Wang

sie streicheln sich empor

pulsiert das Blut die Adern lang

und rötet beider Ohr.

Nun wird der Hände Druck konkret

sie gieren sich zum Arm

gleich Schlangen ums Gelenk gedreht,

sonst kühl, jetzt hitzig, warm.

Der Ellenbogen ist erreicht

ein Handteller noch fließt

bis er bedächtig und ganz leicht

den Oberarm umschließt.

Die Oberkörper sind sich nah,

die Köpfe innig ruhn

geschmiegt an Hälsen immerdar

wies Seelen-Gleiche tun.

Wo Brust auf Brust samt Schlüsselbein

verschmelzen zum Magnet,

beweist ein strömend, gleißend Schein

dass dies Gebilde bebt.

Ist sinnlich die Umklammerung

die Bauch zum Bauche führt,

der Oberschenkel drängend Schwung

des andern Po umschnürt.

Je näher sich die Körper ziehn

je mehr Ozon im Raum

dem Vakuum wurd Luft geliehn

zwei atmen ihren Traum.

Komplett verschmolzen Haut an Haut

samt Schenkel, Brust und Bauch,

das Dunkel hat sich Licht geklaut

ein aufbegehrend Hauch.

Ein Mensch den andern ganz umschlingt

der zweite tut´s ihm gleich

egal wer stärker wen umringt

sie runden sich ganz weich.

~ So unbezähmbar die Magie

die ihre Muskeln schiebt,

die übermenschlich Kraft verlieh,

weil Einer Eine liebt. ~

Vier Hände auf zwei Rücken ruhn

wie Samtpfoten geballt

und kneten, krallen zärtlich um

die sehnende Gestalt.

Der Leiber Halbrund wird zum Kreis

vom Knie zum Fuß entlang,

vom Kopf zum Spann verschmolzen, heiß

der Kugel Lustgesang.

Nicht eine Faser unberührt,

zwei Menschen ziehen sich

so nah und restlos weich verschnürt

zum Ball so inniglich.

Die übergroße Zärtlichkeit

die beide Leiber wiegt

hat Luftleere und Dunkelheit

so gnadenvoll besiegt.

Kein Abstand trennt die beiden mehr

ein gleißend Ball hier schwebt,

der federleicht, erlöst, nicht schwer

sich in die Luft erhebt.

Unbeugsam, Verbundenheit

weil sie zu Hause liegt

in seinen Armen warm und breit

weil dieser jene liebt.

Liebesgedicht an einen Unbekannten

Nie liebte ich jemand so sehr,

wie diesen einen Mann,

nie schlug man mich jedoch so sehr,

mit der Erkenntnis dann.

Dass niemand ihm so sehr egal,

wie ich, … als Mensch und Frau,

nie lebte ich in solcher Qual

nie war ein „SEIN“ so rauh.

Sein Tuch aus Armen mich umschlang

es wuchsen Wurzeln draus

und wucherten die Hände lang

in ihm war ich zu Haus.

So warm, vertraut und seelengleich,

mir nie ein Wesen war

und machte mich sein Lachen reich,

so quält sein Schweigen gar.

Mir jede Schwäche so vertraut

trotz jeder Unvernunft

auf jede Stärke aufgebaut,

des Herzens Unterkunft.

Als Engel er mir einst erschien

nie zärtlicher die Sicht

doch merkt er nicht in seinem Fliehn

dass meine Seele bricht.

Und wenn er geht, wird er nicht sehn,

mit keinem Blick zurück,

wie salzig Tränen abwärts gehen,

am weiblich, steinern Stück.

Zu Fels geworden, endlos, leer,

mit Sehnsucht nach dem Mann,

nie schlug man mich jedoch so sehr

mit der Erkenntnis dann.

Marko Ferst

Entschwunden

Die Nacht

schlägt ihre Brücken

tief ins Ungewisse

zwischen Sternen, Menschen

und Hoffungen

hell entspannte Traumnetze

Liebende Rücken an Rücken

bis das Nachtlicht verglimmt

an der Morgensonne

die halbbewußten Spuren

treten sich aus

zwischen täglichem Weltlärm

die Mäntel sind angelegt

Beisammen sein

Segeln über die Ozeane

Buchten wie Oasen

dein Kopf

in meinen Armen

später Jahrhunderte flüstern

Anstupsen von Nase zu Nase

Unentdecktes an Land ziehen

Kußlinien

Orange Lichtringe

der Tag zieht sich zurück

überm Badewasser Düfte

aus Holz und Schilf die Hütten

Landkarten auf

deiner und meiner Haut

Kometen irgendwo im Dunkel

noch immer weiß ich

wie deine Augen blitzen

Abschied

Dein Lächeln

in mir

und die Nachmittagssonne

in deinen Haaren

dazu mein Mund

die eigenen Wünsche

längst verloren

Erotische Streifzüge

Uns berühren

bald zu Küssen

Armen und Händen

verschlungen

Fingerspitzen

entlang der Körperkonturen

Haut aus

Kerzenlicht

verstreut die Sachen

Lust und Gier

entfacht im Spiel

aus Bewegung

Haare und Gesicht

zwischen Schenkel

Bauch und Schoß

alles vernaschen

Vorrat an Blicken

und Flüstern

für Dauer

Mädchen in Blau

Hände gleiten

Körper winden

federleicht berührt Atem

Küsse tauschen

er schmiegt

sich an ihre Brüste

umstreicht

ihre Schenkel

was sie verzückt

weiß er genau

alles Hände

nur noch

Im Spiegel

bewundert sie

das neue blaue Kleid

sonst nichts

Kleine Liebesgeschichte

Zwei orange Falter

kleine schwarze Flügelpunkte

unterwegs am Wiesenrand

verliebten sich

in meine gelben Katzenaugen

Ständig umflattern

oder landen sie

auf diesen Glitzerstücken

zwischen Fahrradspeichen

Wie wollte man da

noch in die Ferne fliehen?

Ich glaub dir kein Wort!

Alles stehen und liegen lassen

sofort wollte ich kommen

dich entführen

einfach von der Straße weg

verführen wie in unserer Sommerzeit

dich verküssen, verhexen

uns mitnehmen

zu verschwiegenem See und Wald

Nachts Lagerfeuer entfacht

sogar Wein und Wodka

hätte ich für dich getrunken

dich sanft gefesselt an einem Baum

Textilien beschlagnahmt

nichts hätte ich dir belassen

ich schwöre!

nur ein Kleid

aus meinen Küssen

Stell dir vor

was ich mit dir sonst noch

angestellt hätte

und am nächsten Morgen

wäre ich aufgewacht

nichts von meinen süßen Sünden

hätte ich zugeben müssen

völlig das Unschuldslamm

markieren können

Schmunzele nicht so!

sonst komme ich noch

und wir brennen gemeinsam durch!

ich glaub dir kein Wort!

heimlich liebst du mich noch

widerstehst du mir wirklich

käme ich von so weit her

zu dir in dein Land?

Sommernacht

Über dem Flußtal

der hohe Gelbe

nach seiner Fahrt

als Schattenriß

Umarmungen

Wiesenstille

Ins Maisfeld

wo gewöhnlich

nur schwarze Rüsselnasen

dem Paradies nahe

dorthin hat

es uns verschlagen

in eine Schneise

breit genug

Zelt des Himmels

und Tücher der Lust

Immer noch

wärmt der Tag

die Nachtseite

Blicke, Tasten und Küsse

an den Uferbaum

lehnen wir uns

nackt

Helle Mondnacht:
60. Breitengrad

Gemauerter Balkon

über Ahorn- und Birkenschirmen

jetzt sichtbar

ganz voll, der Mond

zwischen zwei weißen Ziegeltürmen

behauste Quartiere

Drähte von Dach zu Dach

die ihn umgarnen

unter Blätterwogen

tief unten

der Pfad behellt

Hier duftet der Flieder

noch am Julianfang

Kronenspitzen, Blätter

Schattenspiele

an Zimmerwänden

Hände auf Haut

Küsse hinter Gardinen

einzelne Fenster halten vor

das Licht

bis die Nacht

erste Morgenstreifen empfängt

Sankt Petersburg, Juli 2017

Herbstlichter

Unsere weißen Haare

wie wir noch irren

zerplatzt ein alter Bovist

hinter uns Staub

Rabenzeit, Flugkehren

trocken Wald und Flur

nur für eine Pilzsuppe

reichen die Funde

es kündigt sich an

die Bilanz unserer Tage:

das Ungetane

Heideblüten

wir ruhen auf unseren Jacken

kosten zurück die Jahre

in den Armen liegen wir uns

Dämmerung zieht herüber

noch spielt das Orchester

oder werden wir es

nicht gewagt haben?

bleiben nur die Bruchstücke

von unserem Traum?

Fledermäuse taumeln hoch oben

über die Lichtung

Tobias Wandel

In Dir

Gleich wo du mich suchst, mich wirst du nie sehen,

Ich bin eins mit derselben Kraft, die da lässt Winde wehen.

Aus meiner Quelle entspringen Berge und Flüsse,

Zufällige Berührungen und heimliche Mondscheinküsse,

ich schenke Bäumen und Blumen ihr Blühen,

Inspiriere Menschen zu größten Leiden und Mühen.

Verzaubere Abenteurer, Maler und Dichter

Und erweiche so manche strengen Herzen der Richter.

Setze ein jedes Himmelsgestirn in seine Bahn,

wer mich nur mit dem Kopf sucht, den schlage ich mit Wahn.

Ein reines Herz erkennt: Meine Kraft hat in keiner Richtung Enden.

Du bist vom ersten Herzschlag

bis zum letzten Atemzug in meinen Händen –

Mich wirst du nie sehen, daher suche nicht irgendwo nach mir.

Ich bin hier: mitten und überall in dir!

Grete Ruile

Spiegel der Innenwelt

Ein Mensch mit Herz, der spricht mich an.

Der noch weiß, was Liebe ist,

denn ohne Herz ist Liebe nur ein Wahn, --

ein Raum ganz ohne Licht

den nie ein Sonnenstrahl durchbricht.

Samira Schogofa

In mondloser Nacht

Ich bin eine schweifende Seele.

Egal, welchen Ort ich auch wähle,

bin immer im Niemandsland.

Fliehe vor so vielen Geistern,

kann mein Leben nicht meistern,

fühl‘ mich von Furcht übermannt.

Mit meinen bangen Sorgen

bin ich bei dir geborgen:

Du bist mein Festgewand.

Bist Liebespurpur nur für mich.

In mondloser Nacht tanz‘ ich für dich.

De ramis cadunt folia

Im dunklen Wasser ruhe ich,

mein langes Haar der Ratten Kinderstube.

Das kalte Wasser gruselt mich

so einsam dort in meiner Nebelgrube.

Es fall’n mir Buchenblätter auf die Lider,

wollen mir Wärme geben,

wollen mich immer wieder

wohlig mit dem Wald verweben.

Eh‘ dies geschieht, nahst du heran

in diesem lichtlosen Labyrinth,

und schweigend legst du leise an,

dort, wo die Ratten glücklich sind.

Du trägst mich sanft in deinem Nachen,

willst über meine Seele wachen.

Du wiegst mich bis zum Morgengrauen

und schipperst mich durch Moderauen.

Liebe mich

Auch dieser Tag soll mir der schönste sein.

Mein Recht auf Glück genieß‘ ich ganz allein.

Hab‘ mich geplagt, hab‘ nichts gegessen.

Hab‘ meine Schale wieder neu vermessen.

Mein Bild in diesem stillen See,

an dem ich heute Abend steh‘,

verzückt mich, doch will ich‘s berühren,

will es ein Wasserring entführen.

Berauscht von mir steig‘ ich hinab

in mein Waldseewonnengrab.

Klage

Du hast mein großes Herz verschluckt,

als Zärtlichkeiten starben.

Danach hast du es ausgespuckt,

nun siehst du all die Narben.

So manche Narbe hat mein Herz

in Regenbogenfarben.

Wenn Meerjungfrauen weinen

Wenn Meerjungfrauen weinen,

zerbröselt mir das Herz.

Wenn zart und blass sie scheinen,

vom Meerschaum ausgemerzt.

Wie wild sie einst umschäumten

so manche Seemanns Seele,

von der Erlösung träumten:

der Seemann sie erwähle.

Vorbei sind all‘ die Wonnen.

Erlösung nicht in Sicht.

Viel Seemannsgarn gesponnen

im trüben Dämmerlicht.

Die Träume sind zerronnen,

die Trauer leider nicht.

Liebe

Strahlend möchtest du mich seh‘n.

Strahlend findest du mich schön.

Strahlend reich‘ ich dir die Speisen.

Strahlend muss ich stets beweisen,

dass ich deiner würdig bin.

Strahlen ist mein Lebenssinn.

Strahlend zeig‘ ich, dass ich tauge,

und kaschier‘ mein blaues Auge.

Seit ich dich fand

Seit ich dich fand, mein Liebster,

spricht mein Herz zu dir.

Seit ich dich fand, mein Liebster,

wurd‘ das ‚ich‘ zum ‚wir‘.

Seit ich dich fand, mein Schönster,

kann ich wieder lachen.

Seit ich dich auserwählte,

will ich dir Geschenke machen.

Die Zeit mit dir sind mir geschenkte Tage.

Der Herbst stellt nun ganz leis die bange Frage:

Werden wir zusammen geh’n,

wenn uns’re Todesglocke klingt?

Ich fänd‘ es wunderschön,

wenn dies gelingt.

Erste Liebe

In einer seichten Meeresbrise

nahm ich ein Bad in deinem Lächeln.

Noch immer schmeck‘ ich diese Prise

und fange wieder an zu schwächeln,

denk‘ ich an jenen Tag zurück,

dies Meeresrauschensommerglück.

Du nahmst mein Herz, um es zu meucheln.

Dein Schmeichelzärteln nichts als Heucheln.

Von traurigen Erinnerungen

hab‘ ich mir eine ausbedungen.

Die will ich dir nunmehr verraten:

Du warst nichts als ein schlechter Atem.

Ach mein versehrtes Herz

Ach mein versehrtes Herz

trägt viele Narben

so viele haben es verletzt,

Gefühle starben.

Du warst so zart, du warst so rein.

So viele stachen dort hinein

mit Worten und mit Unbedacht

haben sie dich fast krank gemacht.

Nun liegst du da so ganz verkümmert,

hast um dein Recht zu sein gewimmert.

Oftmals fühlst du gar nichts mehr,

bist ausgebrannt,

Dein Kopf ist leer.

Selten erblüht sie noch,

die Wut,

dann fühlst Du es:

Dein Herz im Blut.

Alte Liebe

Gesandter aus dem Morgenland,

hab‘ dich an deinem Herz erkannt.

Dein Minzeduft mundet so mild,

dass er die Sehnsucht in mir stillt.

Du bist mein Fernweh, bist mein schluchzender Gedanke.

Du bist mein Schutzwall, wenn ich wieder wanke.

Deine Hände sind voll Licht,

wenn das Leben mich zerbricht.

Für deine Freundschaft dank‘ ich dir,

entwölkst den Himmel über mir.

Mög‘ uns noch mancher blaue Tag erblüh’n,

eh‘ uns die Nacht verlöscht im lautlosen Verglüh’n.

Erinnerung

Immerzu wollt‘ ich dein Zwielicht ergründen.

Ich sah dich matt dämmern, wollte dich finden.

Ganz leis‘ gingst du unter im fahlen Licht.

Warst flackernde Ferne, warst Traumgesicht.

Manchmal mundete Fliederduft,

manchmal auch salzige Meeresluft.

Du warst mein Fernweh, warst mein schluchzender Gedanke.

Mir wird das Herz ganz wund; ich wanke.

Leider

Gedanken an dich

sind schmiegsam wie Samt,

mir sanft an die Wange gelegt.

Gedanken an mich

sind zornentflammt,

wutbeschaumt, schmerzbewegt.

Narben

Im winterlichen Totenland

lieg‘ ich schon lang begraben.

Der Nachtfrost überweht mich kalt,

beißt zitternd meine Narben.

So manche Narbe hat mein Herz

in Regenbogenfarben.

Deborah Rosen

Entscheidung

Unzählige schlaflose Nächte,

die ich überwachte,

um von Dir zu träumen.

Träume,

die meine Gefühle zu Dir

wach halten,

damit sie nie einschlafen.

Endlos sind meine Träume,

wie die Tage,

an denen ich Dich nicht sehe.

Ein Tag erzählt es dem anderen,

eine Nacht der nächsten Nacht.

Würden diese endlosen Tage

doch im Traum enden.

In einem Traum mit Dir,

der den Tag nicht mehr von der Nacht trennt.

Neues Liebesgedicht

Die Handtücher sind gestapelt.

Schwarz, weiß, schwarz, weiß ...

Im Waschbecken versuchen sich zwei Tropfen zu finden,

doch sie treffen sich nicht.

Die Toilettenspülung spielt das Lied, das jeder kennt.

Der Spiegel verkennt

ein neues Gesicht.

Zu lang ist es her,

dass ein Mann verspricht

ein neues Liebesgedicht.

Sieh‘ hinein, ins Spiegelein.

Soll er nicht der neue sein?

Lass mich sehen sein Gesicht,

wenn es von der Liebe spricht.

Freiheit

Liebe bindet!

Hass kettet!

Ignoranz bleibt!

Toleranz befreit!

Ilonka Meier

Ich schreibe Dir

Ich schreibe Dir

noch immer,

dass ich Dich liebe

und vermisse.

Ich schreibe Dir

Wahrheiten,

die ich Dir nie

erzählt habe;

von der Tiefe

meiner Gefühle,

von meiner Sehnsucht,

von meinem Begehren

und dem Wunsch

immer

bei Dir sein zu wollen.

Ich schreibe Dir

von meiner Angst

und Feigheit,

von meinem inneren Kampf.

Die Worte

fließen aus meiner Feder,

wie Blut und Tränen

und bringen zu Papier,

was ich nicht auszusprechen wagte.

Ich schreibe Dir

noch immer

und die Briefe

stapeln sich

in einer Schatulle,

die ich gut

verschließe

in meinem Herzen.

Aus den Augen

Du bist

aus meinem Leben

gegangen -

wortlos.

Nach meinen kläglichen

Versuchen,

Dich zu erreichen,

habe ich Dich

gelassen -

aus Liebe.

Aber ich sehne mich nach Dir,

immer und überall.

Stille

Stille

wie nach einem Gewitter

und einem langen Weinen

breitet sich aus -

tief

und immer tiefer.

Für einen Moment

sind sie beide da -

Frieden und Zuversicht.

Du bist da

Du

bist da,

um mich herum,

in mir,

so tief

in meinem Herzen,

dass ich Mühe habe

zu atmen.

Du

nimmst mir

die Luft,

liegst mir

wie Steine

im Magen,

legst mich lahm,

wenn ich von Dir höre

und doch

bist Du

die Liebe

meines Lebens.

Schwarzer Engel

You are

my

Magic Light,

mein schwarzer Engel -

Always.

Spuren im Sand

Du hast

Spuren

hinterlassen

im Sand,

ganz tief,

und ich bin ihnen

gefolgt -

auch dann noch

als die Wellen

sie schon längst

weggespült hatten.

Ewige Liebe

Du glaubst nicht

an die ewige Liebe

hast Du gesagt.

Da hab ich

kalte Füße

bekommen.

Ewige Liebe II

Frühe Stunde -

Vögel zwitschern,

Schmetterlinge flattern

um mich herum.

Das Meer ist ruhig

wie meine Traurigkeit,

die sich

wie unsichtbare Flügel

um mich legt.

Ich habe Dich

fortgeschickt

aus Feigheit.

In my perfect World

gibt es sie,

die Freiheit

zwei Menschen

gleichzeitig zu lieben

und lieben zu dürfen.

Aber vielleicht ist es so,

dass einige Lieben

lebbar sind

und andere nicht,

damit sie

ewig weiterleben.

Nacht ohne Sterne

Ich schlafe

mit Dir ein

und wache

mit Dir auf.

In der Nacht

träume ich von Dir.

Du erscheinst mir

auf meinen Spaziergängen

am Meer

und in meinen Träumen.

Mein Sehnen

ist endlos

und schmerzhaft,

mein Herz

schwer

und dunkel

wie die Nacht

ohne Sterne.

Heimliche Liebe

Du,

meine heimliche und

ganz große Liebe

hast

jemanden

kennengelernt.

Noch weiß ich

nicht,

wie sich mein Herz

von diesem Schlag

erholen soll.

Diese Stadt -

das bist Du

für mich.

In jedem Winkel,

in jedem Stein,

und in den Augen

der anderen

finde ich

die Deinen;

in dem Wind

Deinen gentle Touch;

in der warmen Sonne

Dein Lächeln

und in der Sprache,

die Du

mit Leichtigkeit beherrscht

und die Worte

wie Wassertropfen

aus Deinem wunderschönen Mund

perlen lassen,

ertönt

Deine liebliche Stimme -

sanft

wie eine sinnliche Melodie -

immer

und überall.

Noch einmal

Noch einmal

berührt werden

von Deinen Händen

auf meiner Haut;

sanft

wie Schmetterlingsflügel…

Noch einmal

hören

wie Du

meinen Namen hauchst,

in der Stille

der Nacht,

mit einer Stimme,

die tief

unter die Haut geht…

Noch einmal

spüren

wie Du

Dich windest

und biegst

wie Wachs

in meinen Händen…

Noch einmal

Deinen Atem

hören

(und Dein ‘Ay’),

der immer schneller wird,

aus Angst

er könnte Dir

davonlaufen…

Noch einmal

Deine Haare spüren

auf meinem Bauch,

der mit jeder Berührung

bebt

und Dir

entgegenkommt…

Noch einmal

fliegen

hin zu Dir

und mit Dir

im Gleichklang

unseres Atems

und unserer Lust…

Noch einmal

das tiefe Glücksgefühl

erleben,

in einer Verschmelzung,

die ich zuvor

noch nie

erlebt habe,

um dann

zu entspannen -

neben Dir

und mit Dir,

an Deiner Seite

und in Deinen Armen,

mit einem Lächeln

auf den Lippen

und dem Glanz

Deiner Augen,

der tiefer ist

als der tiefste See.

Nur Dich habe ich gesucht

Ich habe

alle Frauen

mit Dir

betrogen.

In allen

suchte ich nur Dich;

Dein Lächeln,

das mich

die Welt

umarmen ließ

und mich

zum Schmelzen brachte

wie Schokolade

in der Sonne.

In allen

suchte ich

Deine Augen,

in deren Tiefe

ich versinken und fallen konnte,

und aufgefangen wurde

wie ein Kind

auf einem sanften Kissen…

In allen

suchte ich

die Zärtlichkeit

Deiner Berührungen,

die zarter waren

als der Hauch

eines Windes…

In allen suchte ich

Deine Anmut

und Deine Eleganz

mit der Du Dich

bewegst

wie Elfen

in der Nacht…

In allen

suchte ich

Deine Sinnlichkeit,

die Dich umgibt

wie Nebel

am Morgen…

In allen

suchte ich

Deine Lippen

und die Schönheit

Deines Gesichts…

In allen

suchte ich

Deine Worte,

Liebesgeflüster in der Nacht,

und die Liebe,

mit der Du mich

beschenkt

und angeschaut hast…

In allen Frauen

liebte ich

nur Dich.

Trauer

Ich trauere

um jeden Tag,

den wir nicht

miteinander verbrachten;

um jeden Sekt,

den wir nicht

getrunken,

um jede Nacht,

die wir nicht

miteinader geteilt,

um jedes Wort,

das wir nicht

miteinander gesprochen haben.

Noch immer

hoffe ich darauf,

Du könntest unverhofft

vor meiner Türe stehen.

Noch immer

würde ich Dich

mit offenen Armen empfangen.

Liebe meines Lebens

Die Sonne wärmt

meine düsteren Gedanken.

Das Herz ist mir schwer.

Aber wenn ich an Dich denke,

huscht ein Lächeln über mein Gesicht.

Für einen Moment

bist Du wieder bei mir.

Um was ich weine

Ich habe soviel geweint

um uns

in den vergangenen Monaten,

Wochen,

Tagen,

dass ich gar nicht mehr weiß,

um was ich weine.

Um unsere Liebe,

die wir nicht leben können,

weil ich zu feige war?

Um meine Zerissenheit,

die uns

ins Unglück stürzte?

Um die verpasste Chance,

die nicht wiederholbar ist?

Um meine Handlungsunfähigkeit,

die mich Dinge sagen ließ,

die ich nicht meinte?

Um die getrennten Wege,

die wir nun gehen

weil es keine Kreuzung gibt?

Um Dich,

die Du nach wie vor

in meinem Herzen wohnst

Um Dein Lächeln,

das mir Morgen und Abend,

Sommer und Winter,

Sonne und Regen ist?

Um meine Traurigkeit,

die mir wie Steine

im Magen liegt?

Um unsere verlorene Leichtigkeit,

die uns Flügel verlieh

und fliegen ließ,

losgelöst

von Raum und Zeit,

in endlose und unbekannte Weiten?

Um all das Ausgesprochene

und Unausgesprochene,

das Dich fortgehen ließ?

Um die Zärtlichkeit

Deiner Worte

und Deinen weichen Blick

während

und nachdem wir uns liebten?

Um die Stille

mit der Du mich

verlassen hast,

weil ich nicht Ja

und nicht Nein sagen konnte?

Um mein Herzklopfen,

das einsetzt

und mir die Luft zum Atmen nimmt,

sobald ich Deinen Namen höre

oder Dein Bild sehe?

Um die Tiefe Deiner Augen,

die tiefer sind

als der tiefste See -

so

tief

wie meine Liebe

Für Dich?

Um was weine ich also?

Guido Woller

Ich trage ein Gefühl in mir

Ich trage ein Gefühl in mir,

ich weiß nicht, ob ich‘s mag.

Es geht und kommt, mal schläft es nur,

oft bleibt es Nacht und Tag.

Ich liebe und ich hasse es,

es zieht mich an wie ein Magnet.

Es gibt mir Kraft und macht mich krank.

Oft will ich, dass es einfach geht!

Es streichelt und es quält mich oft.

Es macht mich schier verrückt!

Ich will es aber brauch‘ es nicht,

bringt Wut, Enttäuschung, Glück.

Es spielt mit mir ein falsches Spiel

und raubt mir die Vernunft.

Es gibt mir viel Geborgenheit,