Angelika Arend

QUALVERWANDT

Erzählungen

Mit Grafiken von Claudia Arend

mitteldeutscher verlag

ZWIELINGE

Donnerstag, 6. Mai

Und jetzt freue ich mich auf das Wiedersehen.

Ich mich auch.

Das waren, vor dem geplanten Vier-Schwestern-Treffen, unsere letzten per E-Mail ausgetauschten Worte. Sie mochten Ausdruck guten Willens gewesen sein, Selbstansporn zu wohlwollendem Entgegenkommen.

Freitag, 4. Juni

Der erste Eindruck war erschreckend. Deine Mundpartie! Zusammengekniffen wie ein Wurstzipfel. Was hast du alles dahinein gestopft. Und mit der ewigen Zigarette eingeräuchert. Mit halb ausgestreckten Armen kamst du mir entgegen, ich kramte hinter meiner Stirn nach einem Lächeln und setzte es schnell auf. Nach einer wort- und berührungslosen Umarmung setzten wir uns auf die Terrasse.

»Und wie war eure Reise?«

Ich wollte von dem angenehmen Neunstundenflug erzählen, von den Strapazen der Ankunft und Herfahrt, da klatschte es mir nach kaum drei Sätzen ins Gesicht: »Huch, bei der hört man ja immer noch diesen blöden Dialekt durch!«

»Ja, das passiert einer alten Frau schon mal, besonders, wenn sie müde ist.« Ich Trottel musste mich, wie immer unter Beschuss, auch noch rechtfertigen. Das ›A‹ wird mir etwas ins lockere ›O‹ gerutscht sein, das ›B‹ und ›D‹ ein Quäntchen Stimme verloren haben. Sollte ich mich der Aussprache schämen, die Luther pflegte, annähernd wohl auch Goethe, und ganz bestimmt unser Familienstolz, der Bürger aus Molmerswende.

Vor fünfzig Jahren war das etwas anderes. Frisch der DDR-Provinz entkommen, scharwenzelten wir beide mit sechzehnjähriger Erwartung am Schlachtensee herum, da waren ein paar schicke Jungs, du führtest, wie immer, das Wort, und nach kaum einem Satz klatschte es dir ins Gesicht: »Huch, die kommt aus Sachsen!« Der Schock fuhr uns in die Kehle, blieb dort stecken. Ein Klumpen Eis, der sich anfühlte wie eine glühende Glasscherbe, an der die Worte haften blieben wie die Insekten am Fliegenfänger über dem Küchentisch in Wallhausen. Nie sprachen wir über diesen »Unfall« – nicht unmittelbar danach, als der Klumpen geschmolzen war und die Worte wieder frei verkehren konnten; nicht später, als wir es geschafft hatten, unser mitteldeutsches Gemuffel dem hellen Singsang des Berliner Dialekts anzuverwandeln.

Dir freilich gelang die Anpassung schneller und besser als mir. In frühen Jahren schon habe ich die Gelenkigkeit deines Sprechens bestaunt. Wie zum Beispiel in Leipzig, als wir, »Das Duett der Zentralschule Wallhausen«, an einem landesweiten Kulturwettbewerb teilnahmen und zwecks Unterkunft und kultureller Berieselung dem Merseburger Schulchor angeschlossen wurden. Die geringfügigen Unterschiede zwischen dem Merseburger und dem Wallhäuser Dialekt, die feinste Nuance nahmst du wahr und wusstest sie haargenau wiederzugeben, warst von den Merseburgern nicht zu unterscheiden, gehörtest zu ihnen. Dein Heimatdorf, keine hundert Kilometer entfernt von ihrem Städtchen, war weit weg. Noch weiter weg entführte dich, damals in Leipzig, das Mädchen aus Potsdam, eine städtisch verfeinerte Erscheinung, die Gedichte rezitierte und das reinste Deutsch sprach, wie die im Radio. Freundinnen auf den ersten Blick gingt ihr beide Arm in Arm innerhalb und außerhalb des uns zugewiesenen Schulreviers spazieren, und du sprachst das reinste Deutsch, wie die im Radio. Doch als wir in unserem letzten DDR-Sommer im Hainfeld bei Stolberg als Küchenhelfer für das Kinderferienlager eines Betriebs aus Karl-Marx-Stadt arbeiteten, sprachst du drei Wochen lang das reinste Sächsisch, wie die in Karl-Marx-Stadt. So hässlich es in meinen Ohren klang, ich musste dein Talent bewundern. Musste mich aber auch fragen, was dir diese Gastauftritte in der Sprechweise anderer denn gaben, wo du bei diesem ständigen Ein und Aus eigentlich warst. Oder war ich zu steif und festgefahren in der mir einmal gegebenen Form? Welche Variante unseres Zwillings-Ichs war die wünschenswerte, richtige: der feste Stein oder der flüssige Sand?

Zwei Jahre nach unserer Republikflucht teilte sich unser Lebensweg und ich weiß nicht, welche sprachlichen und anderweitigen Anpassungsmanöver du in der Folgezeit durchlaufen hast. Weiß nicht, was in dich und aus dir gefahren ist, mich jetzt mit Hohn zu begrüßen. Wir hatten jahrelang keinen richtigen Kontakt gepflegt und waren gekommen, du aus Ägypten, ich aus Kanada, um in der alten Heimat die irgendwo an der Wegscheide verlorene Zwei-Einigkeit wiederzufinden. Ich jedenfalls hegte diese Hoffnung.

Da hatte ich dein Gift im Gesicht – wie damals, vor sechzig Jahren, der Vater die Jauche. Er konnte die Landluft nicht vertragen und lebte in Potsdam. Als er wieder mal auf Familienbesuch in unserem gottverlassenen Kuhdorf weilte, sollte das mit zwei Kabinen und vier bedeckelten Sitzlöchern ausgestattete Plumpsklo, wie immer einmal im Jahr, ausgepumpt werden. Er stand vor der Haustür und beaufsichtigte die Verlegung der dicken Rohre durch die Fenster des dem Haupthaus angeschlossenen Klohäuschens über die Steintreppe an der Kastanie vorbei durch den kopfsteingepflasterten Hof, vorbei an unserem geliebten Sandhaufen und durch den langen kiesigen Vorhof bis hin zu dem Riesentanker auf der noch ungepflasterten Poststraße. Die Pumpe wurde angestellt, es plätscherte in den Rohren, zwei, drei Minuten, dann der infernalische Knall, und die dunkelbraune Soße bespritzte nicht nur Treppe, Hauswand, Scheune und Kastanie, sondern auch und ganz besonders unseren piekfeinen Vater. Unvergesslich sein versteinertes, schwarz gesprenkeltes grünes Gesicht. Wir kicherten natürlich hinter vorgehaltener Hand. Ihm aber war gar nicht zum Lachen. Wie auch mir, gleich am Anfang meines Familienbesuchs, gar nicht zum Lachen war. »Halt bloß den Mund!«, hörte ich meinen besonnenen, schweigend neben mir sitzenden Karl sagen. Ich hielt den Mund, wischte mir die Gehässigkeit aus dem Gesicht und nahm meinen Reisebericht wieder auf.

»Wie gesagt, der Flug war gut: direkt von Vancouver nach Düsseldorf, schien kürzer als die Anfahrt mit Bus und Fähre und besonders die Herfahrt mit dem Mietwagen. Im Flughafen von Düsseldorf wird gebaut und wir mussten lange hin und her laufen, bis wir die Autovermietung gefunden hatten. Dann die Hitze, und die Autobahn, und hier die verwinkelten Straßen, eine sieht aus wie die andere. An der Tankstelle haben sie uns auch noch in die falsche Richtung geschickt. Da ging’s wieder hin und her, und auf einmal stand das Haus vor uns. Wie hingezaubert. Gut, dass ihr noch zu Hause seid. Bei dieser Temperatur wäre das Warten zur reinen Schwitzkur geworden. – Jetzt muss ich mich erst mal umziehen, diese Jeans sind viel zu warm. Übrigens das erste Mal in meinem Leben, dass ich Jeans trage. Blaue wollte ich nicht haben, diese schwarzen hier mit dem hübschen Silberfa…« – »Nein, da krieg ich doch ein’ zu viel, die hat noch nie Jeans getragen! Das gibt’s doch nicht. Wo war die denn die ganze Zeit! Das ist ja … Also ich brauch’ jetzt was zu trinken.« Du stürmtest in die Küche, und ich wusste, dass es keinen Sinn haben würde, dir zu erklären, dass der Denim-Stoff mir unangenehm auf der Haut ist, zu dick, zu hart, und dass ich Uniformen möglichst vermeide.

Meinen Widerwillen gegen Uniformen dürftest du eigentlich verstehen. Bis in unsere Backfischzeit – damals gab es das Wort noch – trugen wir gehorsam und willig das gleiche Kleid, den gleichen Rock, den gleichen Pullover, Mantel und Schal, die gleiche Bluse, Jacke, Hose, Mütze, die gleichen Strümpfe, Handschuhe und, wenn’s ging, auch die gleichen Schuhe. Mit dem je anderen Wachstum unserer äußeren und inneren Gestalt wuchs der Wunsch nach je anderer Kleidung. Wir begannen zu variieren: Du trägst heute das grüne Kleid, ich das bunte; du heute die Strickjacke, ich den Pullover; du dieses, ich jenes. Die von der Dorfschneiderin genähten Kleider konnten Gott sei Dank peu à peu ausrangiert werden. Im Flüchtlingswohnheim in Berlin wurde uns mit Kleiderspenden ausgeholfen, und damit kam der Unterschied von ganz allein. Wenn wir später in Köln etwas von der Stange kaufen mussten, bestanden wir auf der nunmehr gewohnten, uns daher zustehenden Differenzierung, und die Mutter gewährte sie uns, wann immer möglich. Unser letztes identisches Kleid: das ärmellos auf Taille gearbeitete blaue mit dem eng anliegenden Jäckchen – erinnerst du dich? Es passte uns noch. Aber es passte uns nicht mehr, im gleichen Kleid herumzulaufen. Wir warfen es in heimlicher Zeremonie in die Mülltonne: nie wieder Uniform!

Doch es hatte heute keinen Zweck, dich daran zu erinnern oder ein klärendes Gespräch zu suchen. Haben wir je miteinander gesprochen? Als Kinder vielleicht, aber eigentlich nur im Fantasiespiel, abends vor dem Einschlafen, oder wenn es etwas auszuhecken gab. Wie zum Beispiel im vorletzten Grundschuljahr. Die Schule machte keinen Spaß mehr, dir noch weniger als mir, und du hattest diese tolle Idee, dass wir uns doch abwechseln können: Heute gehst du und ich bleibe »krank« zu Hause, nächste Woche machen wir es umgekehrt. Wenn man nur einmal fehlte, brauchte man keinen Entschuldigungsbrief von den Eltern. Die Mutter würde nichts merken, sie kam erst mit dem Fünf-Uhr-Zug von der Arbeit zurück. Das schien eine Weile gut zu gehen, aber der Klassenlehrer hielt uns eines Tages zurück, las uns die Leviten und gab uns einen Brief an die Mutter mit nach Hause. Zur Rede gestellt, logen wir ihr vor, dass du beim ersten Mal wirklich krank gewesen warst, ich beim zweiten Mal nicht gerade krank, aber doch unwohl – und mehr war’s nicht. Den Antwortbrief der Mutter, in dem sie dem Klassenlehrer unsere Version mitteilte und ihm beschwichtigend erklärte, dass wir »noch Kinder« seien und daher »erziehbar« – diesen Brief verbrannten wir im Küchenofen. Mein schlechtes Gewissen brannte noch lange weiter. Ich weiß nicht, wie sehr und wie lange das deine dich in der Folgezeit geplagt hat.

Den Dummheiten, die wir besprachen und begingen, war damit noch kein Ende gesetzt. Im ersten Oberschuljahr gabst du mir deine Hälfte unserer Klavierstunde, um mit einer deiner Jugendflammen im Stadtpark spazieren gehen zu können. Das verfing uns im Netz unserer Lügen und kostete mich meine geliebte Klavierlehrerin. Im ersten Kölner Jahr gingen »wir« zu einem englischen Konversationsabend ins Britische Kulturhaus, d. h., ich ging dahin, du gingst anderswohin, und gemeinsam kamen wir nach Hause. Das führte schließlich zur Katastrophe und kostete dich die Leichtigkeit deines Lebens.

Lag hier vielleicht die Ursache des urplötzlichen Gewitters während unseres weihnachtlichen Familientreffens bei Eva, der mütterlichen Schwester, die alles tat, um die verstreute Familie zusammenzuhalten? Ich war aus England, du aus Lybien gekommen. Wir hätten uns nach all den Jahren so vieles erzählen können. Stattdessen krachten die Blitze über mich her. Aus heiterem Himmel. Nicht zu stoppen. Nicht abzuleiten. Auch Eva bemühte sich vergebens. Und der Ausbruch konnte die Luft nicht entspannen. Mit der Ruhe nach dem Sturm kam die Kälte. Wir hatten uns nichts zu sagen.

Auch nicht, als ich dich und Nasir gegen Ende des alten Jahrhunderts in Kairo besuchte. Wir waren über fünfzig. Die Zeit hatte das scheinbar Unmögliche möglich gemacht: Wir wollten uns wieder vertragen. Wie wir es als Kinder so oft fertiggebracht hatten. Was zu sagen war, sagten wir in sachlich freundlicher Kürze. Du hattest alles für mich arrangiert, die Exkursionen zu den Pyramiden, die Segelfahrt auf dem Nil, die Besichtigung der koptischen Kirche, den Gang durch den Basar und vieles mehr. Aber wir sprachen nicht miteinander. Unser gegenseitiges Anschweigen wurde besonders laut, wenn wir beide am Abend, umgeben von liebevoll gepflegten, üppig blühenden Pflanzen, auf deiner Terrasse saßen und die in ihrem sandigen Schleier rot brennende Sonne bis zu ihrem Untergang betrachteten. Wortlos. Sprachlos. Hilflos.

Doch das Gespräch mit Freunden plätscherte durch nichts blockiert dahin. Du warst nie schüchtern oder still gewesen, ich hatte mir in England die Regeln des small talk angeeignet, hatte ihren Geselligkeitswert zu schätzen gelernt. Schwerwiegende Erfahrungen und vor allem wunde Punkte waren möglichst zu vermeiden. Wo diese für uns beide lagen, wussten eure Freunde freilich nicht. Unser Gastgeber – ein Arzt, der, wie dein Mann, in Deutschland studiert, geheiratet und seine Frau nach Ägypten mitgenommen hatte – fragte mich, wie ich es denn geschafft habe, mich beruflich so weit nach oben zu arbeiten, »eine geschiedene Frau, mit Kind, im Ausland?«. »Mit viel Arbeit und wenig Schlaf.«

»Und ein bisschen Ehrgeiz, nicht?«

»Na, davon kann ich ein Liedchen singen«, prustete meine Zwillingsschwester heraus.

Immer noch diese alte Leier, dachte ich. Als wir noch zusammen in die Schule gingen, du gar nichts mehr machen wolltest und ich dich auch nicht mehr abschreiben lassen wollte, war ich ein fürchterlicher Streber, gemein, egoistisch, nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Diese Wunde eiterte also immer noch. Mein Beruf, das bekam ich nun bestätigt, war anathema und musste es bleiben. Nie sprach ich dir gegenüber davon, nie schickte ich dir etwas von mir Geschriebenes, obwohl die anderen Geschwister und alle Freunde jedes Mal ein Exemplar meiner neu herausgebrachten Gedichte oder Erzählungen bekamen. Ich wollte dich nicht unnötig verletzen. Hatte dann auch, als du seit Beginn deines Ruhestands nicht mehr über die Botschaft zu erreichen warst, keine postalische Adresse. Hier, in Gegenwart deiner Freunde, musste ich mir die halb ausgesprochene Anschuldigung gefallen lassen, antwortete nur: »Ja, ohne Ehrgeiz kommt man kaum voran. Ich hatte dann keine Wahl mehr, musste durch, hätte nicht einfach alles fallen lassen können, musste an mein Kind denken.« »Das hatte doch aber einen Vater«, warf der welterfahrene Arzt ein.

»Aus dem war nicht viel herauszubekommen«, erklärte ich notgedrungen, »das Familienrecht in Ontario stand damals auf der Seite der geschiedenen Väter.« Ich hätte gern das Thema gewechselt, aber du konntest diesen Brocken nicht einfach liegen lassen: »Wir haben es dir gleich gesagt, mit so einem Neger …«

»Halt jetzt bitte den Mund!«, unterbrach dich Nasir, von dem die Verachtung der schwarzen Afrikaner zu allererst ausgegangen war. Wir hatten aus diesem Grunde jahrelang keinen Kontakt miteinander gehabt. Der Hausherr verdünnte die dicke Luft, indem er die Weingläser nachfüllte, seine Frau ging mit der Gebäckschale gegen die sauren Gesichter an. Das Gespräch atmete wieder auf und lief lächelnd weiter. Bis hin zu der arglosen Frage, die der seinerzeit nach mehreren Auslandsjahren heimgekehrte Ägypter an mich richtete: »Sie sind jetzt schon so lange von Deutschland weg: Welche Staatsbürgerschaft haben Sie?«

»Die kanadische. Die hab’ ich sechs Jahre nach der Einwanderung erworben. Ich bekam damals ein Stipendium vom Staat, dann natürlich die Krankenversorgung. Und mein Sohn ist dort geboren. Ich hatte keine Absicht, nach England oder Deutschland zurückzugehen.«

»Und wie fühlen Sie sich? Als Deutsche oder als Kanadierin?«

»Im Grunde genommen ist es mir völlig egal, ob ich einen deutschen oder einen kanadischen Reisepass habe. Es wäre schön, wenn wir ohne Staatsgrenzen leben könnten, ohne nationale Zugehörigkeit, ohne Patriotismus. Aber das geht nun mal nicht, und wenn ich mich zu einem Land bekennen muss, dann zu Kanada. Ja, ich fühle mich als Kanadierin.«

»Das glaubst du doch selber nicht«, meintest du, »einmal deutsch, immer deutsch!«

»Nein, so empfinde ich das nicht. Ich spreche zwar deutsch, zu Hause und an der Uni, aber das ist ganz normal in Kanada. Jeder hat irgendeinen ethnic background und spricht neben Englisch seine eigene Sprache und fühlt sich als Kanadier, als German-Canadian, Italian-Canadian, Russian-Canadian, Chinese-Canadian und wo sie alle herkommen.«

»Nein, das halte ich nicht aus, das kann doch nicht wahr sein! Was ist denn los mit der!« Du sprangst auf und stürmtest durch die Tür ins Freie.

»So ist sie nun mal, muss Dampf ablassen, dann geht’s wieder«, beschwichtigte uns dein Mann.

»Zu viel Gefühl, das ist auch nicht so leicht«, befand sein menschenkundiger Freund.

Fünfzehn Jahre später hier im Haus unserer Schwester Brunhild die gleiche Szene. Du rennst weg, weil du nicht ertragen kannst, was ich, die ich so weit weg von dir lebe, von mir erzähle. Und so eine Lappalie – Jeans! Ich wünschte, wir könnten herzhaft darüber lachen, uns richtig auslachen und dann friedlich weiterreden.