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Inhalt

Die tschechische Republik

Hinweise zur Benutzung

Über die Sprache

Karte von Tschechien

Aussprache & Betonung

Wörter, die weiterhelfen

Grammatik

Hier fängt die Grammatik an

Hauptwörter

Fürwörter

Die Fälle

Eigenschaftswörter (Adjektive)

Steigern & Vergleichen

Umstandswörter (Adverbien)

Verben & Zeiten

Satzbildung

Fragen

Verhältniswörter (Präpositionen)

Ortsangaben

Zeitangaben

Mengenangaben

Zahlen & zählen

Konversation

Verhaltenstipps

Höflichkeiten & Anrede

Nichts verstanden?

Das erste Gespräch

Essen & Trinken

Toilette & Co.

Rauchen

Einkaufen

Kultur & Vergnügen

Unterwegs mit dem Auto

… mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Übernachten

Post & Telefon

Bank & Geld

Auf dem Amt

Krank sein

Jägerlatein

Lehnwörter

Schimpfen & Fluchen

Nützlicher „Kleinkram“

Anhang

Bücher zum Weiterlernen

Wörterliste Deutsch – Tschechisch

Wörterliste Tschechisch – Deutsch

Der Autor

Impressum

Das Wichtigste im Überblick

Aussprache, Abkürzungen

Nichts verstanden? – Weiterlernen!

Die wichtigsten Fragewörter, Richtungsangaben, Zeitangaben, Die wichtigsten Fragen,

Die wichtigsten Floskeln & Redewendungen

Begleitendes Tonmaterial

Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-tschechisch-mp3-2237

Auch erhältlich auf Audio-CD unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-tschechisch-audio-cd-2144

Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem img2 markiert sind.

Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.

Die tschechische Republik

Die „Česká Republika“ ist ein ganz junger Staat – entstanden erst Anfang des Jahres 1993. Tschechen und die tschechische Sprache gibt es aber schon über tausend Jahre. Auch ihr erster Staat in modernen Zeiten, die Tschechoslowakei, wurde erst 1918 gegründet, als infolge des Ersten Weltkrieges das österreichisch-ungarische Kaiserreich auseinanderfiel. Tschechen wohnten in Böhmen, dem westlichen Teil, und in Mähren, dem mittleren Teil des Landes. Die weniger dicht besiedelte Slowakei schloss sich im Osten an.

Die Tschechoslowakei war von Anfang an eine demokratische Republik und blieb das auch sehr lange, was in anbetracht des rundherum aufblühenden Faschismus eine beachtliche Leistung war. Viele deutsche Emigranten flohen vor den Nazis zuerst nach Prag. Im September 1938 war es damit aber vorbei. Erst wurden mit Zustimmung von England, Frankreich und Italien die Gebiete abgetrennt, in denen die sogenannten Sudetendeutschen wohnten. Im März 1939 besetzten dann deutsche Truppen sogar ganz Böhmen und Mähren, während die Slowakei selbstständig wurde und im Krieg auf der Seite Nazideutschlands kämpfte. 1944/45 wurde das Land dann nach und nach von der Roten Armee befreit. Sowjets und Kommunisten hatten infolge dessen bei Kriegsende ein gewisses Prestige, und tatsächlich war die Tschechoslowakei auch das einzige Land des damaligen Ostblocks, in dem die KP in freien Wahlen stärkste Partei wurde (1946: 34 %). Langsam, aber sicher und endgültig im Februar 1948, übernahmen die Kommunisten die alleinige Macht.

Zwanzig Jahre später kam es dann zu dem berühmten „Prager Frühling“. Es war ein Versuch, das bürokratische und autoritäre Regime zu liberalisieren. Die Bewegung war so stark, dass sie bis in die Spitze der Kommunistischen Partei hineinreichte. Aber in der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 wurde das Land von Armeen des Warschauer Paktes besetzt und alle Experimente abgewürgt.

Von da an gab es, im Gegensatz zu den Jahrzehnten davor, auch in der Tschechoslowakei sowjetische Besatzungstruppen. Erst 1991 wurden die letzten von ihnen abgezogen. Die Lage charakterisierten die Tschechen selbst lange Zeit mit einem Witz:

„Was ist das neutralste Land der Erde?“ „Die Tschechoslowakei! Sie mischt sich nicht einmal in ihre eigenen inneren Angelegenheiten ein.“

Das änderte sich schlagartig durch die „sanfte Revolution“ im November/Dezember 1989. Nach einer Reihe von Massendemonstrationen brach das marode Regime unglaublich schnell zusammen. Als sichtbarstes Zeichen wurde Ende Dezember 1989 mit Vàclav Havel einer der mutigsten und konsequentesten Gegner dieses Regimes zum Staatspräsidenten gewählt.

Mit der wiedergewonnenen Freiheit lebte aber in der Slowakei die Sehnsucht nach einem eigenen Staat wieder auf, von dem man sich auch die Lösung der wirtschaftlichen Probleme erhoffte. Obwohl Tschechen und Slowaken ethnisch sehr eng miteinander verwandt sind und sich problemlos gegenseitig verstehen, wenn sie jeweils ihre Sprache sprechen, war das Verhältnis der beiden Völker nie ganz unproblematisch. In der Tschechoslowakei stellten die Tschechen die Mehrheit (10 von 15 Millionen) und waren bei der Staatsgründung 1918 wesentlich besser ausgebildet und reicher als die Slowaken, was sie sich auch zunutze machten. Das gab viel böses Blut und hat bei der Selbstständigkeit der Slowakei 1939-45, im Prager Frühling 1968 und auch 1993 bei der Trennung der beiden Staaten eine große Rolle gespielt, obwohl man in den letzten beiden Jahrzehnten davor von der Regierungsseite her peinlich genau darauf geachtet hatte, dass die Slowaken nicht mehr benachteiligt wurden.

Die Tschechische Republik integrierte sich seitdem erfreulich schnell, sowohl politisch als auch wirtschaftlich, wieder in Mitteleuropa. Nicht zuletzt deshalb lohnt es sich, wenn man sich mit der Sprache unser Nachbarn beschäftigt.

Hinweise zur Benutzung

Der Kauderwelsch-Band „Tschechisch“ ist in drei wesentliche Abschnitte gegliedert:

Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten erklärt.

In der Konversation finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen Eindruck davon vermitteln sollen, wie die Sprache „funktioniert“ und Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Tschechien hören werden.

Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge tschechischer Sätze zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem tschechischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung. Wird ein tschechisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden, zum Beispiel:

Je tady někde záchod?

es-ist hier irgendwo (ein-)Klo

Gibt es hier irgendwo eine Toilette?

Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich zwischen diesen:

Jsem z Rakouska / Německa / Švýcarska.

(ich-)bin aus Österreich / Deutschland / Schweiz

Ich bin aus Österreich / Deutschland / der Schweiz.

Kann man aus dem gebeugten deutschen Tätigkeitswort (Verb) nicht eindeutig auf die handelnde Person schließen, ist in der Wort-für-Wort-Übersetzung das persönliche Fürwort in Klammern angegeben:

Nebudeme mít čas.

nicht-(wir)werden haben Zeit

Wir werden keine Zeit haben.

Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen.

Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch-Tschechisch und Tschechisch-Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.

Die Umschlagklappe hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Aufgeklappt ist der Umschlag eine wesentliche Erleichterung, da nun die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombiniert werden kann.

Wer nach der Lektüre gerne noch tiefer in die Grammatik des Tschechischen einsteigen möchte, findet im Anhang eine Bücherliste mit weiterführenden Lehrbüchern.

Über die Sprache

Tschechisch hat seine Tücken in Aussprache und Grammatik. Die erkläre ich, soweit nötig, in den jeweiligen Kapiteln. Tschechisch hat aber noch eine ganz besondere Eigenheit, und das ist der Unterschied zwischen Schrift- und Umgangssprache. Dabei geht es nicht nur um verschiedene Ausdrücke. Manche Laute werden anders ausgesprochen, als sie geschrieben werden (z. B.: langes é wird langes ý), grammatikalische Endungen lauten teilweise anders. Man verwendet häufig Verkleinerungsformen. „Der, die, das“ wird viel öfter gesprochen als geschrieben und und und …

Tschechisch war ein paar Jahrhunderte lang verboten – die offizielle Sprache war Deutsch – und wurde so zu einer rein gesprochenen Sprache.

Diese Unterschiede haben historische Gründe. Als im 19. Jahrhundert Spachforscher und Literaten wieder Tschechisch zu schreiben begannen, griffen sie auf die alten Schriften zurück. Das gesprochene Tschechisch hatte sich natürlich inzwischen verändert, und so existieren nun diese beiden Versionen der gleichen Sprache. Die eine spricht man in Radio und Fernsehen, in der Schule, bei offiziellen Anlässen, die andere unter Freunden.

Was im Sprechführer steht, ist fast alles „gutes“ Tschechisch, weil man das höflicherweise Fremden gegenüber benutzt. Außerdem gibt es für die Schriftsprache klare Regeln, und die Umgangssprache kennt viele Nuancen, je nachdem, wo man mit wem redet.

Tschechisch gehört zur Gruppe der slawischen Sprachen und ist neben dem Slowakischen am engsten mit dem Polnischen verwandt. Ähnlich sind auch Slowenisch und Serbisch und Kroatisch. Russisch unterscheidet sich vor allem in der Aussprache recht stark, aber viele Wörter und grammatische Endungen kommen auch hier dem Tschechischen nahe.

Karte von Tschechien

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Aussprache & Betonung

Das Tschechische hat den großen Vorteil, dass alles genau so gesprochen wird, wie man es schreibt. Wenn man die Ausspracheregeln kennt, kann man also jedes fremde Wort, das man liest, sofort korrekt aussprechen.