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1. Auflage Juni 2016

© 2016
art&words – verlag für kunst und literatur

Zerzabelshofstraße 41, D-90480 Nürnberg
Homepage: http://art-and-words.de
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Gesamtgestaltung: art&words
Umschlaggestaltung: Peter Hellinger
Foto: tululli, „Weißgerbergasse“,
CC-Lizenz (BY 2.0)
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Quelle: www.piqs.de

ISBN 978-3-943140-56-9
Auch als gedruckte Ausgabe erhältlich.


Vorwort

50 Jahre Collegium Nürnberger Mundartdichter

„Sucht (der Leser) bei uns gelöste Heiterkeit, Fabulierlust, den Spott – er möge es, bedenke aber, dass wir darin nur die andere Seite des Lebensernstes zeichnen. Den Bürgern, denen Grübeln und Meditieren liegt, geben die Gleichnisse unserer Dichtung und die Perspektive von oben und unten handfeste Nahrung.“

So kann man es im Manifest lesen, das am 22. Mai 1966 von den Autoren Peter Aumüller, Elisabeth Fürst, Georg Herbolzheimer, Wilhelm Malter, Hans Mehl, Gottlieb Meyer, Willy Schmitzer und Hans Stadlinger formuliert worden ist. Es markiert die Gründung des Collegiums Nürnberger Mundartdichter, angeregt vom Verleger K. B. Glock aus Nürnberg.

Seit 50 Jahren tritt das Collegium nun einmal im Jahr mit einer gemeinsamen Lesung auf, Beiträge seiner Mitglieder waren und sind in zahlreichen Veröffentlichungen zu lesen und im Rundfunk immer wieder zu hören. Zur Zeit besteht das Collegium aus zwölf Mitgliedern: Friedrich Ach, Norbert Autenrieth, Christa Bellanova, Sven Bach, Elfriede Bidmon, Peter Landshuter, Helmut Mahr, Bernhard Reil, Erika Stenglin, Fritz Stiegler, Walter Tausendpfund und NJL. Winter. Sprecher ist seit 2011 Norbert Autenrieth.

Für die vorliegende Anthologie, in der zehn Autoren des Collegiums vertreten sind, gilt die grundsätzliche Aussage des in zeitgenössischer Diktion abgefassten Manifestes für diese Veröffentlichung immer noch. So ist ein Büchlein entstanden, das vergnügliche und ernste, fein- und hintersinnige, skurrile und zeitkritische, kontemplative und appellative Gedichte und Geschichten vereinigt.

„Fränkische Gschmäggler“ für jeden sind es aber nicht nur wegen ihres weiten Spektrums, das alle Bereiche menschlichen Lebens berührt, sondern auch, weil die Autoren einen individuellen sprachlichen Zugang zur Mundart präsentieren.

Also: Wer des ned glesn hodd, der hodd woss versaamd!

A scheens Gschmarri
is aa woss scheens

Norbert Autenrieth
Gsachd

Iich hobbders scho
ofd gsachd!
Du sollsd suwoss
ned soong.
Obber du sachders
immer widder,
grood zum drodz
sachsders.
Bloas dassd
woss gsachd hossd.

Kummer eds obber ned
und sooch
du hässders ned gsachd.
Weil gsachd
is gsachd –
des konnerder
soong!

Norbert Autenrieth
Ghärd

Hossd des ghärd,
woss der ander ghärd hodd?
Woss, des hossd nuni ghärd!
Also wäi ich des ghärd hobb,
hobbi dengd,
suwoss hobbi ja nu nie ghärd.

Obber es ghärd si ja eigendli ned,
dassmer aff des härd,
woss ä anderer ghärd hodd.
Der kennerd si ja verhärd hom.
Dou härd si doch alles aaf!

Friedrich Ach
Drei Zeiln übär ann
kinesischn Fluss

Oddär:
A frängisch-kinesische Binsnweisheid,
däi wou omdrei anuu greimd is

Där Jang Dse Kjang
is ganz schäi braad
und ganz schäi lang.

Friedrich Ach
Indisch-Frängisches Mandra

Oddär:
Zwischär amm Lied ass demm Mjusicl Häir,
zwaa godd-ähnliche Wesn ass där indischn Mysdig
und drei Margarine-Foabrign, vo dennän anuu anne iihrn Firmen-Sidz inn Närmbärch kabbd hoadd,
wärd a vierzeiliche Värbindung härgschdelld

Hoaare Grischna.
Hoaare Rama.
Hoaare Sanella.
Hoaare Resi Schmelz.

Friedrich Ach
Meine große Afrika-Reise

Oddär:
Nachdem er über seine Erlebnisse in verschiedenen
Ländern berichtet hatte, schloss der Vortragende seinen Bericht mit folgenden Worten auf Fränkisch:

„Und Kenia
kenn-i a!”

Friedrich Ach
Irchädwäi loogisch

Oddär:
Schoa nach neun Zeiln wass mä wemm woss kärd

Mailand
is nedd
mei Land.

Dhailand
is nedd
dei Land.

Obbär sei Land
is hundärdbrozendi
sei Land.

Norbert Autenrieth
Higäih

Gäii hi odder
gäii ned hi?
Iich wass aa ned rechd,
obii higäi sollerd.
Wenni higäii
is nix
und wenni ned higäii
is a nix.
Obber wenn iich
ned higäii
wer gäidn dann hi?
Also goud,
amool gäii
nu hi!

Norbert Autenrieth
Dou gween

Gesdern bini ned dou gween.
Iich wär obber gern dou gween.
Es gäihd mer ofd su,
dassi gern wou gween gweesn wär,
obber ofd, wenni dann
dou gween bin,
dann socher mer hinderher,
dou häddsd edz a ned gween sei mäin.
Obber es is ned worschd,
ob mer dou gweesn is odder ned.
Weil, wennsd ned dou gweesn bisd,
konnsd ned soong,
dou häddi edz ned dou gween sei mäin.

Friedrich Ach
Zwaa Schbroang

Oddär:
Zwischär Frängisch und Hochdeidsch
bschdäihd a glannär Undärschied

Inn ann
Schreibwoarn-Loadn,
inn demm a Schdadd-Plän
obudn wärn,
frouchd a Fraa
di Värkaifäri:
„Hämm Siie Ka-lendär?“

Und di Värkaifäri sachd:
„Naa,
Lendär hämmär nedd,
miir hoamm blouß
Schdädd!“

Norbert Autenrieth
Gschdulln

Däi sulln hodd gschdulln.
Wos hodds denn gschdulln?
Kulln hodds gschdulln,
däi sulln.

Eds mäimer di bolli hulln,
wecher der sulln.
Hodd däi doch kulln gschdulln,
ausgrechend kulln,
däi sulln.

Norbert Autenrieth
Bech ghabbd

Sichsders?
Schau hald hi,
dann sichsders!
Hossders
immer nuni gseng?
Ja schau hald hi!

Wennsd edz des
gseng hässd,
dou hässd
gschaud!

Norbert Autenrieth
Laafn

Iich mou heid unbedingd
aweng laafn.
Gesdern bini scho
ned gloffn,
und wenni
edz heid
a ned laaferd,
dann wärs
für di wochn
scho gloffn.

Weil am sunndoch
laafi ja suwiesuu
zum friehschobbn.
Dou werredi fei
ganz laaferd,
wenni des
nimmer derlaafn
kennerd.

Peter Landshuter
Der Bou

Der Bou haddsi wäi dou.
A, gähzou.
Wou hadder si nou wäi dou?
Der Bou wor bo der Kouh.
Däi Kouh haddnern wäi dou.
No, gähzou, wou haddsnern nou wäi dou?
Bou, wou haddsdern nou wäi dou?
Dou, am Fouss dou, dou haddsmer wäi dou.
No, dou mou mer wos dou.
Bou, dou den Schouh roh – ouh!
Phouw, dou mou mer wos drauf dou!
Jou, dou mou mer nou wos drauf dou!
Gäh zou, hull hold wos zom drauf dou.
Eds lou mer mei Rouh dou, mid dem Bou dou.
Dou hold dou eds wos drauf dou.
So, eds hobbi wos drauf dou
und edz lou hold denn Bou in Rouh.
I hähr eds hold auf dou.

Norbert Autenrieth
Goude vorsädz

Es nächsdemool,
wenn i den ruudzboam siech,
dann konner woss derlehm.

Wenn der widder su
ä ruudzgloggn hodd,
däi an seiner ruudznosn hängd
und däi dann
midsamd di ruudzbubbel
langsam es ruudzrinnle nunderläffd –
weil ä ruudzfohner
nimmd der ja ned,
obber derfier ruudzfreche
andwordn gehm,
der ruudzlöffel –
dann hauin anne
aff sein ruudzkolm,
dasser ruudz und wasser greind.

Peter Landshuter
Derb

Des häddi vielleichd ned sohng solln, wors glei beleidichd. Blous, wallera a weng zom Verschdäi geem hobb, dass vielleichd a bissla aff ihr Gwichd schaua sollerd. Ich hobb hold gmaand, wennera ganz vorsichdi derzill, dass a nu moocherere gibd, dass des verschdennerd. Hobbera ja blous a glaans bissla glohr gmachd, dassi scho mol a Fraa gsehng hobb, wou a boor Bfündli wenger had wäi sie. Hobb ganz vorsichdi gmaand, dass ned immer däi fedde Wohr essn sollerd und a boor Däfelli Schoglood wechloun kennerd. A boor Schnäbsli wenger und vielleichd blous zwaa, drei Seidli am Dooch messerdn doch a fiern grässdn Doschd langa. Mir mou doch ned unbedingd mid oller Gwald in oller Fräih scho a Schweinshaggsn neidriggn. Hobbi hold ganz zohrd ohdeid, dassmer amol suwos ähnlichs wäi a Diäd machen kennerdn. Hobb hold dengd, wennera a weng wos vo Kalorien zilln derzill, dou machi nix verkehrd. Hobb doch ned dengd, dass glei beleidichd is, blous walli hold amol gsachd hobb, wossi su denk. Noja, di Wordwohl wor vielleichd ned ganz basserd. A ganz glaans bissla hobbi vielleichd scho ieberdriem. Obber dass unser Schbrouch manchmol a weng derber is, wäi manch andre, des wass doch a jeder, dou mou mer doch ned glei beleidichd sa. Dou dengd mer si doch nix däbei. Dou rudschd an hold scho mol a Wärdla raus, wou ned ganz su doll glingd, obber des hassd doch nu lang nunni, dassmers bäis maahnd. A bissla wos sollerd mer hold scho verdroohng. Deffmer doch ned glei a jeeds Wärdla aff di Gold­wouch liegn. Des hassd doch ned, dassmer glei schimbfd.

Vielleichd wor ja aa a glaans Ausdriggla derbei, wos grood in demm Momend ned ganz a su arch bassd had. Noja, is hold scho bassierd, obber dou mou mer si doch ned glei aufreehng, mou mer doch ned glei di beleidichde Lääber­worschd schbilln. Mir kennerd ja grood maahna, i hobb ka Gfühl. Derbei hobb glei gmergd, dass middera wos ned schdimmd, wäi is gsachd ghabd hobb.

Noja, goud, ganz su wäi is gsachd hobb, häddis vielleichd ned sohng solln. A bissla anderschd wärs vielleichd a ned ganz verkehrd gween. Obber dass glei beleidichd is, hädds ned brauchd, des hädd ned unbedingd sa mäihn. Hobber mi fei glei a weng gärcherd. Ja, des hodd mer fei scho a weng gschdungn. Wenni dou drieber nouchdenk, kennerdi mi ja fassd aufrehng. Also na, des hädds wärgli ned brauchd. Däffmer eds dou gor nix mehr sohng, däffmer eds ieberhaubds ka eigne Meinung mehr hohm? Ja wer binni denn? Sollerdi gwiss mei Maul holdn? Des is eds scho a weng arch. Kuschn sollerd mer. Olles gfolln loun sollerd mer si. Obber ned mid mir, mid mir ned. Iech sooch mei Wohr, a wenns ära ned bassd. Eds erschd reechd. Iech hold doch ned mei Maul, blous wall sie maahnd. Und grood mid Fleiss soochis. Sollsis doch hährn, wossi denk. Konns weecher mir aa a weng beleidichd sa, a bissla verschnubfd, a weng di Noosn naufzäihng. I sooch mei Wohr und eds soochis grood und genau a su, wäi äras scho gsachd hobb:

„Du fedde Blunnsn mid deim drummer Orsch, fress und sauf ned su viel. A Elefand is doch a Dreeg dägeeng. Schau di doch oh, gessd auf wäi a Hefferkäigla. Des kommer doch nemmer mied ohschaua. Su gäihsd du under di Leid. Schehmsdi ned?“

Obber desweegn mou mer doch ned glei beleidichd sa, odder?

Norbert Autenrieth
Wäi sich a sprooch
weiderendwiggeld

Mir hodd mer
in der schuul mool beibrachd,
dass ä Journalist ä
Journalist is
weil des von dem
französischn word
jour kummd.

Heid is des ä dschournalist
und ä dschournalismus
und ä dschurnal.

Iich bin ner gschbannd,
wann ausm schlamber
ä dschlamber,
aus der schloofhaum
ä dschloofhaum,
ausm schleimscheißer
ä dschleimscheißer,
ausm schloochroohm
ä dschloochroohm,
ausm schlack
ä dschlack,
ausm schneggelä
ä dschnegglä,
ausm schlabbmaul
ä dschlabbmaul
und ausm der schlumbl
ä dschlumbl werd.

Sulang aus unserm schäufele
ka dschäufele werd,
is mir des dworschd.

Bernhard Reil
Ami go home

Wenn i su in der Zeitung blädder,
wos de mit unsra Schbrooch ohgebm!
Do kennst doch di Wand hochgäih,
do mächast ja fast nimma lebm.

Ohganga is des mit’m „ohkeh“.
Des ham mir schließli akzeptiert.
Oba wos dann nu kumma is,
des hot mi scho aweng scheniert.

Is der Rundfunk wo dabei,
dann sendn’s machmol „laiv“.
Wäi wenn’s dafier kaa deitsch Wort häddn –
des is des wos i net begreif!

De Höihapunkt bo aan Vurtrooch
ham’s seit Näia aa ersetzt.
De haaßn – wäi kennt’s anders sei –
af Neideitsch „Haileits“ etzt.

Macht unsaans amol a Schbäßla,
des is bo dene dann a „Gäg“.
Und bo mein Booder stäiht am Fensta
stadd Frisör etz „Häärothek“.

Aan Lodn konnst aa kaum mehr finden,
a „Schop“, a „Butik“ mouß scho sa.
Aa wen’s drinn nix andersch gibt
wäi bo der Tanta Emma aa.

Wäi’s bom Club nu foußballt ham,
do woar der Zabo unsa Ziel.
Seit ’s im Franknstadion kikn,
soong’s „Mädsch“ zum Foußballschbiel.

Fräiha sin mir Zeltn ganga.
Dazou sacht ma lang scho „Cämbing“.
Und es Foahrrad haaßn’s „Beik“ etz,
und om „Wiekend“ gäihts zum „Tregging“.

Ärbern gäiht fei kaaner mehr.
De meistn ham etz ner aan „Dschob“,
aa wenn’s suvil wäi goarnix machen
und ner blouß su ten als ob.

Lediche gibt’s aa scho nimma!
Ob Witwe, Jungfraa oder – gsell.
Alle ghäirn’s etz zou de „Singl“
und des is scho offiziell!

„Liesing“ is ganz grouß in Mode,
mir ham halt fräiha leiha gsacht.
„Liesn“ konnst ja heit fast alles,
sugoar ins Bedd wos – fier a Nacht.

„Appartment“ soong’s zou aana Wohnung
und „Sudderä“, des is der Keller,
und ’s „Benthaus“, des is obm om Dach –
do is dann a bißla heller.

Zer’n Salot do gibt’s kaa Sooß mehr,
a „Dressing“ mäißast do verlanga,
wennst ausnohmsweis mol Essn gähst
om Sunntoochmiddooch mit der Mama.

Und de Noma wenn i häir!
Do wird der Jakob dann zum „Tschäk“,
und die Maichret is de „Mäggi“
und der Max, des is der „Mägg“.

Aus’m Michl machen’s „Maik“.
De klaa Kathi haaßt etz „Kit“,
und de Maria is de „Märy“
und der Peter schreibt si „Pit“.

Der Robert nennt si plötzli „Bob“
und der Alfred is der „Freddy“.
Unsa Gerch, der werd zum „Tschoortsch“
und der Eduard zum „Eddy“.

Hans und Johann is etz „Tschon“,
und „Tschoo“ soong’s zou unsam Sepp
und der Heiner is der „Henry“,
wer ned mitmacht, gilt als Depp.

Es Schlimme is, ma gwöhnt si dro,
wenn si’s blouß na oft gnouch schreibm,
und im Radio und in der Glotze
den reinstn Kult damit betreibm.

Odder nütz’s villeicht om End wos,
wenn wir uns dagegn stemma
und net alles gottergebm
schluggn und als Schiggsol nehma?

Etza maan i langt’s fier heit
mit meim Kummerprotokoll.
Aan Haufm Verschla hob i greimt,
„bay-bay“ dann bis zum nächstn Mol.

Norbert Autenrieth
Dessoukauf

Heier hodd si der Heiner dengd, kaafi meiner frau mool woss zum gebordsdooch, middems sicher ned rechnd. Und dou hoddersi dengd, iich kaaf ihr mool dessous, weil des hobbi in 42 johr ehe noch nie gmachd.

Er is also in suern loodn nei und hodd gsachd: „Iich hädd gern ä underwäsch fier mei frau.“ Und, weil er ned bläid is, hodder glei gsachd: „Mei frau brauchd bei die kleider 40 und hodd ä bh-größe vo B, des hobbi noochgschaud.“

Sachd doch di verkeiferi zu ihm:

„Hätten sie gern etwas in basic oder doch eher fashioned, zum beispiel in double-layer optic. So wie sich das anhört, brauchd ihre frau weder soft control noch power forming, ich würde aber doch zu einem seamfree oder laser cuffed artikel raten. Wir haben natürlich die neuesten modelle von multiway- traingle oder sloggistyle hereinbekommmen, ich zeige sie ihnen gerne. Natürlich käme auch ein push-up oder ein sloggi embrance push up in Frage, beides allerdings nicht als neckholder.

Und natürlich sollten sie sich schon im klaren sein, ob sie eher zu maxi, midi oder micro slip tendieren, also french knickers, jazz-pants, high-waist-panty, hipster oder bikini slip oder tanga oder vielleicht einen g-string bevorzugen, sehr sexy.“

Und weil er ehrlich ned vühl verstandn hodd, hodd si der Heiner dengd, edz derfsder ka blöhse gehm und hodd gsachd:

„Woss is edz dou eher fier outdoor odder fier indoor?“

Dou hodd ihn obber di verkeiferi su verdadderd oogschaud, dasser gsachd hodd: „Wissens woss, iich hobbmers ieberleechd. Ich kaaf läiber doch widder braliner.“

Woss su alles
bassiern konn

Peter Landshuter
Jachd

Mei Nachber had sein Schein eds gmachd
und eds gäider aff di Jachd.
Naali hobbin amol droffn:
Und? Hasd scho amol wos gschossn?
Hadder gmaand, des wär recht schäi,
obber bo uns dou gibds ka Räih,
ka Wildsei, a ka Hoosn ned,
ii soochders fei, des is a Gfredd.
Wosd schäissn kennersd haufnweis,
des wassd ja aa, des is nix neis,
Senn Mobedfohrer, Walker, Dschogger,
däi rumbln naus, däi loun ned logger,
und zwischndurch aa Jachdkolleegn,
di Audos konnsd vo weid scho seehng.
Su hommer gwaafd, worn a weng zamm,
nach vier, fümf Schdund bin iich dann hamm.

An Bauern hobbi naali droffn.
Und? Wäi is des Johr su gloffn?
Kummd dei Wold eds in di Häih?
Der wärd nix, gibd hold zuviel Räih.
Ja, Räih gibds bo uns haufnweis,
des wassd ja aa, des is nix neis.
Und Wildsei hommer a grod gnouch,
däi ärbern schlimmer wäi a Bflouch.

Und Hoosn, doumied rechni fei,
däi laafn nu ins Mobed nei.
Und wenni noochds im Wold rumrenn,
seechi kann Jächer, wous wull senn?

Peter Landshuter
Fresch

Ii bin ja a derfir, dassmer di Hiedsch ieber di Schdrass drechd.
Und midn Audo fohri a immer ganz langsam,
wenns im Fräijohr di Fresch rausdriggd.
Obber manchmol konnsd einfach nemmer ausweign.
Du heersders zwor ned, obber ärcherdwäi gschbiersders.

Walter Tausendpfund
Kerwa

Audoscoode mid Musigg
Kinneaung
und Riiesnrad,
Teddybärn
und Losgewinn …
Poppkorn,
Schdend
und Zuggewaddn,
Geisdebaahn
und Höllenlärm …

Menne,
Waibe herschdollziiern …
kurze Regg
und offens Hemd …

Fesdzeld,
Biier
und Kellnerin,
Broodwerschd,
Knechle,
Sauerkraud …,
Abord …,
Musik,
Faahne,
Bende …

Maaßn,
Breezn,
Kerwabuum …

Saufn
Singe,
Schungeln
und e Gschrei …

„Brosd!“
und imme wiede
„Brosd!“…

nached bloß no Duzfraindschafd …

Fedsnraisch
und roude Kebf …

… und doo hind im Egg
akurad drai Kodseflegg …