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Daheim auf Erden


Daheim auf Erden

Raumlotsen Band 3
Raumlotsen, Band 3 1. Auflage

von: Carlos Rasch

8,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 16.09.2015
ISBN/EAN: 9783956554926
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 484

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Im dritten der vier Bände erleben der legendäre Altraumfahrer Ben, die Raumfahrtpsychologin Cora und der Kadett der Raumflotte Jan weitere Abenteuer auf der Erde, im Orbit, auf Merkur und Mond - und sogar in einer fernen Zukunft, in der es die Menschheit nicht mehr gibt.
Er beginnt mit der Geschichte von Omar Al Hadet, der im Irak in einem Öllager arbeitet und beschließt, seinen Job aufzugeben, um mit seiner Partnerin Daida Es Fatha ein neues Leben zu beginnen. Ihre Reise führt sie durch die Wüste zur Bahnlinie, mit dem Ziel, nach Bagdad zu reisen. Der Roman thematisiert zudem eine weltweite medizinische Hilfsaktion nach einer Eisenbahnkatastrophe nahe Bagdad, wobei ein Dr. Abu El Khassiv eine zentrale Rolle spielt. Er koordiniert die medizinische Versorgung und organisiert internationale Hilfe, einschließlich des Transports von Ersatzorganen. Dieser Teil der Geschichte beleuchtet die medizinischen, politischen und ethischen Herausforderungen, die mit solchen Katastrophen verbunden sind.
In einem weiteren Erzählstrang geht es um Antonio Branco, der in Florida arbeitet und sich mit den Auswirkungen eines Hurrikans auseinandersetzen muss. Sein Freund Fernando Tortuga, ein ehemaliger Hurrikan-Pilot, ist nun Pilot einer Frachtmaschine und interessiert sich für den Einsatz von Lastenseglern im Luftfrachtverkehr. Dieser Aspekt der Geschichte erforscht die Auswirkungen des Klimawandels und innovative Lösungen im Transportwesen.
Der Roman verbindet auf komplexe Weise verschiedene Handlungsstränge und Themen, darunter menschliche Beziehungen, technologische Entwicklungen und globale Herausforderungen. Die Charaktere sind mit Situationen konfrontiert, die sowohl ihre persönlichen als auch beruflichen Leben beeinflussen.
Rekordflug im Jet-Orkan
Unterwegs zu einem neuen Job
Weltweite medizinische Hilfsaktion
Rückenwind für Cargoliner
Umleitung von Ersatzorganen
Mit Überschall in den Orient
Zu wenig Sprit in den Tanks
Verwirrung im Orbit
Bordcomputer SyNI hat sich zickig
Chef mit Löschschaum eingeseift
Standpauke für einen Schattenmann
Bekanntschaft mit Liria
Puppmann betritt die Bühne
Wenn Raumgespenster Herz und Seele haben
Ein elektronisches Abrakadabra
Roboter entfliehen der Raumstation
Verdammte ölige Blechkerle
Sieg der Katzen
Erstarrt im Eisblock zur Skulptur
Zwischenfall auf Spitzbergen
Vierschrötler, Bären-Kat und IQ-Zentauren
Am Driftdenkmal für Polarforscher
Explosion am Meeresboden
Ankunft in Kristallenborg
Handschuh und Eisskulptur statt Blumen
Versteck in einer Windorgel aus Eis
Kreuzverhör eines Generaldirektors
Ein Tag in der Stadt der Fröste
Trauerzug zum Driftdenkmal
Señor Kosmopolitano greift ein
Stützpunkt Merkur
Sonne, dass die Haut in Fetzen hängt
Kein Blechkerl will der Täter sein
Das Gelächter eines Roboters
Unternehmen Spiegelanzug
Rettung aus glutheißer Landschaft
Schutzhaft oder Möhrensaft
Endlich Mondstaub
Das Geschenk der Eridaner
Tagende über den Kratern
Unterwegs im Mondrover
Die Absturzstelle
Die Herausforderung
Vikonda in Ozeanien
Sprung über die Jahrhunderte
Bio-Matsch und Buhnen am Strand
Gefangener im Paradies der Krabbieren
Flucht aus dem Seilbahnkokon
Die Eskorte der Vitrè Laval
Unterwegs zum Visionär Nigsch Knrau
Das Orakel des alten Visionärs
Plädoyer für Utopia
Carlos Rasch wurde am 6. April 1932 in Curitiba unweit von Sao Paulo und dem Kaffeehafen Santos im brasilianischen Hochland von Parana geboren. Seine Eltern, aus Ostpreußen und der Magdeburger Börde stammend, kehrten 1938 nach Deutschland zurück. Nach seiner Schulzeit in Ostpreußen lernte Rasch in Köthen Dreher, arbeitete aber schon ab 1951 in Berlin ais Reporter und Redakteur in einer Nachrichtenagentur. Er lebte seit 1963 in Falkensee, einem Ort nahe Berlin, ehe er 2000 nach Brieselang bei Nauen zog. Er hat drei Kinder und fünf Enkel.
Seit 1960 ist er schriftstellerisch tätig. In Deutschland und dem angrenzendem Ausland veröffentlichte er mehrere utopische Bücher, darunter auch Kinderbuchtexte, zusammen etwa 50 Auflagen mit 1,5 Millionen Exemplaren. Er hielt über 1 200 Lesungen in Schulen, Kindergärten, Jugendklubs und Buchhandlungen sowie in Gewerkschafts- und Stadtbibliotheken. Nach 1990 war Carlos Rasch für die Märkische Allgemeine Potsdam, einem Imprint der Frankfurter Allgemeinen, als fest eingestellter Redakteur tätig. Er verfasste über 3 000 Artikel, Porträts und Gerichtsberichte zu den Anpassungswehen Ostdeutschlands an die Bundesrepublik. Seit 1997 ist er Ruheständler.
Raschs wichtigste Titel sind die Bücher "Asteroidenjäger" (1961) mit 148 000, "Der blaue Planet" (1963) mit 260 000, "Krakentang" (1968) mit 110 000 und "Magma am Himmel" (1975) mit 80 000 Exemplaren. Hinzu kommen noch 1967 die beiden Kinderbücher "Mobbi Weißbauch" und 1988 "Der verlorene Glühstein". Die "Asteroidenjäger" waren auch Vorlage zum DEFA-Film "Signale - Ein Weltraumabenteuer" (Regie Kolditz), der noch 2001 in Minnesota (USA), in Bradford (England) und in Berlin Sondervorführungen erlebte. Das Fernsehen der DDR übertrug dem Autor 1973 mehrere Folgen der Serie "Raumlotsen", die dann aber wegen des hohen Modellaufwandes nicht in Produktion ging. Rasch hat diese Szenarien in sein vierbändiges Werk „RAUMLOTSEN“ einfließen lassen.
Endlich drangen gegen Ende des Aschefalls wieder krächzende Geräusche aus dem Helmfunk. Als sie deutlicher wurden, war Tim Kirks Stimme zu vernehmen: »Wir haben wieder freie Sicht.« Er und Rasmus standen, so schätzten sie, gut einen Kilometer vom Schreiter entfernt im Gelände. Sie mussten sich beide aus Aschedünen herausarbeiten. Ob der Kilometer zwischen ihnen und mir, den sie zuvor erkundet hatten, noch für den Schreiter benutzbar war, blieb ungewiss. In der zurückliegenden Stunde der Zwangspause konnte sich viel im Gelände verändert haben. Ich setzte meine wandelnde Kuppel in Bewegung, sobald es auch bei mir lichter wurde. Die Lavawoge des Sonnenrandes, die wie eine unendlich lange Glutmauer den Horizont begrenzte, war wieder erkennbar.
Sobald ich mich den Fahrzeugen meiner beiden Kameraden näherte, erschrak ich. Die kugelrümpfigen Racker sahen schaurig aus. Ihre verspiegelten Rümpfe zur Abweisung von Hitze waren matt und fleckig geworden. Es ging nicht um die makellose Schönheit der Fahrzeuge, sondern darum, dass sie nun mehr Hitze sammelten und die Kühlanlagen dadurch stärker belastet wurden. Ich beschrieb Tim und Rasmus im Helmfunk meinen Eindruck.
»Der Dino sieht kaum besser aus«, sagte Tim, nervös lachend.
Ich stülpte mir den Helm über und verriegelte ihn am Kragenwulst meines Schutzanzuges, um auszusteigen und den Belag abzuschlagen. Teilweise bröckelte der aschige Überzug schon von allein ab. Die verspiegelte Oberfläche darunter war nur gering beeinträchtigt. Ich nahm ein solches abgebröckeltes Stück in meine behandschuhte Faust und musterte es. Die harten, scharfen Kanten deuteten darauf hin, dass die Partikel der Aschewolke mit den metallischen Dämpfen auf dem Schreiter und den kleinen Rackern quasi zusammengefroren waren, denn die Fahrzeuge waren gegenüber der Umgebung Kältepole, obwohl die Spiegelflächen glühten. Merkur war ein gigantischer Schmelztiegel, den die Sonne seit Jahrmillionen am Abkühlen hinderte. Die Vulkandämpfe waren daher am Rumpf der »kalten« Fahrzeuge kondensiert und zu einer millimeterdicken Schicht kristallisiert.
»Die Last, die die Achsen eurer Fahrzeuge und die Stelzen des Dino zu tragen haben, ist wegen dieser Kruste nun größer«, gab ich meinen Kameraden zu bedenken. Ob wir die Zeit hatten, diese Schicht abzuklopfen? Ob ich es Rasmus und Tim zumuten konnte, auszusteigen und mit Hammer und Meißel das Zeug abzuschlagen? Ob die Fahrzeuge, wenn wir nichts unternahmen, zu schwer geworden waren? Ob die Temperatur in den Fahrzeugen ins Unerträgliche anstieg durch die Minderung der Hitzereflexion? Ob diese Schicht durch die Erschütterung während der Fahrt von selbst abbröckelte? Fragen über Fragen.
»Fahren wir weiter und kümmern wir uns nicht darum«, ordnete ich an, obwohl es Leichtsinn war.
Die Racker schwärmten erneut aus und eilten voran. Das Terrain zu sondieren, wurde von Meile zu Meile schwieriger, die Zerklüftung immer ausgeprägter. Derart fürchterliche Schlackenhalden würden auch daheim auf Mutter Erde entstehen, sobald eintrat, was Astronomen durch Berechnungen und Beobachtungen herausgefunden hatten: Nämlich dass ein hundertjähriger Strahlungssturm losbrechen würde, sobald die Ausläufer des Krebsnebels aus dem Sternbild Stier das Sonnensystem erreichten.
Am Fuße eines Berges wurde der Untergrund wieder für kurze Strecken ebener und fester. Die Kuppel ging schnelleren Schritts weiter. Erst nach etwa dreißig Minuten, als sie um eine Felsennase stapfte, kam es zu einem kurzen Aufenthalt, denn dort standen die Racker und warteten. Ihnen war der Weg verlegt. Etwas floss blinkend als breiter »Bach« aus dem Berg den Hang hinab. Das war natürlich kein Wasser. Es schien nicht ratsam zu sein, dort durchzurollen. Deshalb hob der Dino die kugelrümpfigen Racker über das Rinnsal hinweg. Tim hatte die Zeit bis zur Ankunft des Schreiters genutzt, war ausgestiegen und in eine nahe Höhle gegangen. Begeistert berichtete er, als er daraus wieder zum Vorschein kam:
»Der Berg hier ist ein Labyrinth und so etwas wie eine Windfalle, obwohl es hier keinen Wind gibt. Vermutlich staut der Berg mit einer Flanke einen ständigen Strom verdünnter Gasteile auf, die von weit her herantreiben. Sie geraten in dieses Labyrinth. Ich war drin und habe metallene Stalaktite von den Gewölben herabhängen gesehen. Wenn nämlich diese Gase durch die tunnelartigen Kavernen streichen, kühlen sie sich im Berg ab und bilden Niederschläge. Sie verhärten zu Tropfsteingebilden. Sobald nun diese Gegend durch die Achsschwankungen des Merkur wieder zur Sonne rüberpendelt, steigt die Hitze im Berglabyrinth. Dann schmelzen die Stalaktite ab. Es entstehen solche Rinnsale, wie wir eines vor uns haben.« Man merkte es Tim an, dass ihn der Forscherdrang gepackt hatte.
»Du verdammter Dummkopf!«, schrie ich. »Mir ist’s egal, was du dir für Theorien über die vielen fremden Erscheinungen um uns herum zusammenreimst. Wir sind nicht als Forscher, sondern als Rettungstrupp unterwegs. Ich verbiete dir Extratouren. Wir brauchen unsere Kräfte für Wichtigeres. Wir sind aufeinander angewiesen! Dir hätte dort im Labyrinth wer weiß was passieren können.«
Verdrossen trafen wir Vorbereitungen, das merkwürdige Rinnsal zu überqueren. Das gelang uns, und wir setzten die Fahrt fort. Wieder wurden die Plätze in den Fahrzeugen getauscht. Ich stieg um in einen der Racker. In den Fahrzeugen war die Hitze kaum noch aushalten. Im Schreiter zeigte das Thermometer dreiunddreißig Grad an, in den Rackern einundvierzig Grad. Mich begann ein unbändiges Durstgefühl zu plagen. Ich musste mich mehrmals selbst ermahnen, nicht über den Wasservorrat im Racker wie besinnungslos herzufallen. Wie kam das? Es waren doch nur einundvierzig Grad. Das müsste doch auszuhalten sein, überlegte ich. Trotzdem fühlte ich mich sonnendurchglüht.

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