Details
Der Luftballon
Wenn die Welt zerbricht1. Auflage
0,99 € |
|
Verlag: | Edition Digital |
Format: | EPUB |
Veröffentl.: | 06.09.2024 |
ISBN/EAN: | 9783689122027 |
Sprache: | deutsch |
Anzahl Seiten: | 13 |
Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.
Beschreibungen
"Der Luftballon" ist eine eindringliche Erzählung über die moralische Verwüstung des Krieges und die Realitätsverweigerung jener, die ihn führten. Friedrich Wolf beleuchtet das Denken eines deutschen Offiziers im Zweiten Weltkrieg, dessen zynischer Optimismus und Verdrängung die Absurdität und Vergeblichkeit des Krieges aufzeigen. Mit scharfsinniger Ironie und tiefem Verständnis für die menschliche Psyche zeichnet Wolf ein düsteres Bild von einer Generation, die ihre eigenen Träume und Werte in den Trümmern der Welt verlor. Diese zeitlose Erzählung zwingt den Leser, sich den Abgründen des Krieges zu stellen und über die bleibenden Narben der Geschichte nachzudenken.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Gewiss, dem Oberleutnant G. ist es nicht gerade hundertprozentig zum Lachen: Er ahnt sein Schicksal voraus. Er ahnt das Schicksal seines Kameraden. „Wir haben uns hier als Kulturdünger eingesetzt!“ Ein etwas anspruchsvoller und unbelehrbarer Dünger. Die russische Erde wird nicht viel nach diesen anspruchsvollen Worten fragen, Herr Oberleutnant. Die Herren werden in der russischen Erde, die sie nicht gerufen hat, ebenso spurlos verschwinden, wie bereits Tausende ihresgleichen in ihr verschwunden sind. Streichen wir das bei den Nazis nicht hoch im Kurs stehende Wörtlein Kultur, so bleibt der Dünger. Die deutschen Soldaten aber wollen nicht unbedingt Dünger der russischen Erde werden. Sie verzichten auf diese hohe Ehre!
Und dann: „Die ganze Welt“ wird nicht an diesem Hitlerabenteuer zusammenkrachen; es genügt vollständig, dass das Hitlerabenteuer zusammenkracht, damit die Welt und auch Deutschland gerettet werden.
Ja, der Oberleutnant Siegfried G. hat gewisse Vorahnungen. Er hat auch eine Ahnung, dass dieses ganze furchtbare Hitlerabenteuer schiefgehen könnte, dieses Hitlerabenteuer, bei dem Hunderttausende Söhne des deutschen Volks ihr Leben lassen müssen für eine schlechte und verderbliche Sache. Das spürt der Herr Oberleutnant sehr wohl als Frontsoldat. Doch wie beantwortet er diese furchtbare Schicksalsfrage des deutschen Volks? Er schreibt: „Und wenn die ganze Welt zusammenkracht, dann fahren wir im Luftballon!“
Und dann: „Die ganze Welt“ wird nicht an diesem Hitlerabenteuer zusammenkrachen; es genügt vollständig, dass das Hitlerabenteuer zusammenkracht, damit die Welt und auch Deutschland gerettet werden.
Ja, der Oberleutnant Siegfried G. hat gewisse Vorahnungen. Er hat auch eine Ahnung, dass dieses ganze furchtbare Hitlerabenteuer schiefgehen könnte, dieses Hitlerabenteuer, bei dem Hunderttausende Söhne des deutschen Volks ihr Leben lassen müssen für eine schlechte und verderbliche Sache. Das spürt der Herr Oberleutnant sehr wohl als Frontsoldat. Doch wie beantwortet er diese furchtbare Schicksalsfrage des deutschen Volks? Er schreibt: „Und wenn die ganze Welt zusammenkracht, dann fahren wir im Luftballon!“