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Die Beute


Die Beute

Roman
1. Auflage

von: Wolfgang Schreyer

8,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: EPUB
Veröffentl.: 03.06.2012
ISBN/EAN: 9783863941147
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 450

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

»Ein Traum hatte sich erfüllt, endlich war ich wieder unter Deutschen, Matrosen noch dazu. Diese Umgebung und das blaue Tuch im Spind 1 machten mich stolz. Stella hieß das Schiff übrigens nur, wenn es listig unter Hollands Flagge fuhr. Mit 2300 BRT war es der zweitkleinste Hilfskreuzer Seiner Majestät... Der Deckname war S. M. S. 17.«
Südatlantik, Januar 1915. Der junge Richard Harms will als blinder Passagier auf einem neutralen Frachter Europa erreichen, will wie viele »heim ins Reich«. Als der Frachter von S. M. S. 17 aufgebracht wird, verbindet sich Harms' Schicksal mit dem des kaiserlichen Hilfskreuzers: Kampf, Raub, Versenkungen, Stürme, Flucht und Täuschung; eine Kette von Seeabenteuern in den Weiten zweier Ozeane. Nach Tatsachenberichten aus dem Ersten Weltkrieg schrieb Wolfgang Schreyer diese fiktive Odyssee, einen Roman über militärisches Piratentum, die reguläre Seeräuberei unseres Jahrhunderts.
Das eBook gibt ein Zeitbild, es schildert die Welt von einst präzise in der Nussschale dieses Schiffs: Der Kriegsfreiwillige Harms steht im Mit-: und Gegeneinander an Bord »seinen Mahn« - im Bann eines verwegenen Offiziers, den er auch dann noch bewundert, als ihm das Fragwürdige des schier endlosen, alle Sinne aufpeitschenden Beutezugs rund um den Erdball aufgeht. DIE BEUTE ist der Roman einer Verführung. Er legt jene seelischen Abläufe bloß, die deutsche Matrosen zum Selbstopfer trieben, bis nach all dem Grauen ein neues Denken in ihnen keimte, das sie innehalten und aufbegehren ließ.
Das spannende Buch erschien erstmals 1989 beim Hinstorff Verlag Rostock.
Das eBook enthält einen bibliografischen Bericht über alle Werke des Autors bis 1989. Dazu schrieb er, in welcher Absicht, Stimmung oder Hoffnung er die Bücher schuf, wie er die einzelnen Arbeiten 1989 sah.
Das Goldstück
Die "Cap Trafalgar"
Am Silberfluss
Die bittere Wahrheit
Die "São Gabriel"
Das Kaperschiff
Die zwölf Apostel
Begegnung im Atlantik
Blick aus der Höhe
Jäger und Gejagte
Der menschliche Faktor
Das erste Gefecht
Das Leben geht weiter
Der wunderbare Brief
Der Held von Kap Hoorn
Wiking du Kühner
Katze und Maus
Seltsame Spiele
Inseln der Enttäuschung
Das Malheur von Uka
Rache für Tsingtau
Zeitungen zum Tee
Alle nach Hause
Der letzte Versuch
Verschwörung?
Von Mann zu Mann
Geheimquadrat QS 9916
Kurs auf Clarion
"Taifun" jagt "Sibirjak"
Asche und Öl
Töne aus dem Äther
Unternehmen Clipperton
Münchhausen und Mozart
Bahía de Chatham
Was bleibt uns übrig?
Das Komplott
Klar zum Gefecht
Weg mit dem Gold!
Am langen Draht
Lasst jede Hoffnung fahren
Träume im Mondlicht
Das Duell
Auf nach Walhalla
Wieder am La Plata
Zagt im Regen nie
Wolfgang Schreyer, geboren 1927 in Magdeburg. Oberschule, Flakhelfer, Soldat, US-Kriegsgefangenschaft bis 1946. Debütierte mit dem Kriminalroman "Großgarage Südwest" (1952), seitdem freischaffend, lebt in Ahrenshoop. 1956 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis für den Kriegsroman "Unternehmen Thunderstorm". Schreyer zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren spannender Unterhaltungsliteratur in der DDR, schrieb Sachbücher, Szenarien für Funk und mehr als zwanzig Romane mit einer Gesamtauflage von 6 Millionen Exemplaren.
"Wie wünscht der Kommandant denn zu firmieren?"
"Als russischer Frachter 'Taifun' aus Wladiwostok. Die Zarenfahne, weiß-blau-rot, entsteht ganz leicht, wenn man von der Handelsflagge Hollands das rote Feld oben abtrennt und es einfach unten dransetzt... Aber wollen wir das vor dem Mann da erörtern?"
Wie immer klang die hohe Stimme des Navigationsoffiziers etwas angestrengt, als müsse er seinen Worten Nachdruck geben. Er wollte mich weghaben und erreichte das Gegenteil. Asmann erwiderte ihm kühl: "Wozu Geheimnisse vor der Mannschaft, Herr Cramer? Wir sind eine Kampfgemeinschaft. Jeder darf wissen, wie sich die Schiffsführung den Kopf zerbricht."
"Wie Sie meinen, Herr Kapitänleutnant."
"Also 'Taifun'. Gibt's nicht so ein Kanonenboot?"
"Ja, bei ihrer Amur-Flottille. Da läuft aber auch ein Frachter dieses Namens. Sie haben eine Schwäche dafür."
"Die Russen benutzen kyrillische Lettern. Solche sind nicht an Bord."
"Aber einer, der sie schreiben kann: der Heizer Rogatschewski."
"Schön, soll er pinseln. Noch etwas?"
"Der Kommandant wünscht das Suchgebiet zu verlassen. Er sagt, es deckt den Track San Francisco–Wladiwostok nur ab, falls die Russen auch im Winter die La Pérouse-Straße nehmen. Laufen sie aber unten um Hokkaido herum oder überhaupt einen Kurs, der vom Großkreis südlich abweicht, liegen wir mit dem Suchfeld falsch."
"Ist das auch Ihre Meinung?"
"Ich gehe sogar noch weiter", antwortete Cramer frostig. "Mir kommt der ganze Streifzug zwecklos vor. Der Mangel an jagdbaren Zielen zeigt es; ihr völliges Ausbleiben, präzis gesagt."
"Und worauf führen Sie das zurück?"
"Ich fürchte, die Voraussetzungen sind falsch."
In der Ecke zwischen Koje und Spind suchte ich mich unsichtbar zu machen. Gesprächsbrocken vom Tisch der Apostel, seit langem von mir entbehrt! Gefesselt hörte ich zu, erwärmt von der Aussicht, nachher damit vor Hein aufzutrumpfen, der sich immer mit Neuigkeiten aus dem Funkraum schmückte. Weshalb hatte Asmann mich herbestellt? Die Rede zu Kaisers Geburtstag, das konnte ein Vorwand sein, die hätte ihm auch der Zahlmeister geliefert. Erinnerte ich ihn an seinen eigenen Sohn oder wollte er nur mal einen um sich haben, vor dem er nicht auf der Hut sein musste? Was es auch war, die zwei hatten mich vergessen, vertieft in einen Streit, der trotz des höflichen Tons an Schärfe gewann.
"Es ist ja denkbar", sagte der Navigator, "nicht die USA liefern ihnen Munition, sondern Japan macht das Geschäft. In dem Fall lauern wir nutzlos im Ozean."
"Die amerikanischen Lieferungen sind Tatsache."
"Aber ob sie durch den Pazifik gehen?"
"Wie denn sonst, im Winter? Archangelsk ist zu, die Murman-Bahn nicht mal halb fertig, der Bosporus endgültig versperrt."
"Durch die Ostsee, Herr Kapitänleutnant."
"Da sind wir die Herren."
"Bis auf die schwedischen Hoheitsgewässer."
"Das Ostufer des Sunds? Da ist's zu flach."

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