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Georg Büchners Fatalismusbrief - Zeugnis persönlicher Resignation oder Voraussetzung politischer Aktion?


Georg Büchners Fatalismusbrief - Zeugnis persönlicher Resignation oder Voraussetzung politischer Aktion?


1. Auflage

von: Jasmin Braun

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 12.12.2006
ISBN/EAN: 9783638579520
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 19

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Büchners Dramen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Hier ist kein Berg, wo die Aussicht frei sei. Hügel hinter Hügel und breite Täler, eine hohle Mittelmäßigkeit in Allem; ich kann mich nicht an diese Natur gewöhnen, und die Stadt ist abscheulich.“ Als sich Georg Büchner im Jahre 1834 nach längerem Stillschweigen mit diesen Worten von Gießen aus an seine Verlobte Wilhelmine Jaeglé wendet, beginnt er damit einen Brief, dessen Interpretation die Forschung wie kaum ein anderer beschäftigen wird.
Schon die genaue zeitliche Einordnung des sogenannten „Fatalismusbriefs“ gestaltet sich schwierig, eine exakte Datumsbestimmung ist unmöglich, da Büchner selbst den Brief undatiert ließ. Sein Bruder Ludwig ordnet das Schriftstück nach dem Tod des Dichters in seinem Werk „Nachgelassene Schriften“ an erster Stelle der Reihe „Briefe an die Braut, aus Gießen, 1833 und 1834“ ein und die Herausgeber der späteren Sammelwerke folgen dieser Ordnung.2 Die daraus resultierende Datierung bewegt sich um den Zeitraum des Frühjahrs 1834, gilt aber lange Zeit als sehr unsicher. Erst Max Zobel von Zabeltitz stellt diese Einordnung aber als erster so in Frage, dass er den Brief am Ende seiner Nachforschungen im Jahre 1915 mit folgendem Argument umdatieren kann: „Büchner war 1833 erst seit Herbst in Gießen [...]. Brief 1 könnte noch am ehsten 1833 geschrieben sein, wenn die Erwähnung von Frühling und Veilchen sich vielleicht nicht wörtlich nehmen lassen kann [...]“.3 Ihm folgt sieben Jahre später Fritz Bergemann und Jan-Christoph Hauschild verschiebt das Datum nochmals um einige Monate in den Januar 1834. Den bis dahin geltenden inhaltlichen Widerspruch löst er folgendermaßen auf: „Halten wir fest: im Herbst und Winter 1833/34 schlug das Wetter Kapriolen. Der Satz ‚Bei uns ist Frühling, ich kann deinen Veilchenstrauß immer ersetzen‘ rückt den ‚Fatalismusbrief‘ also keineswegs ins Frühjahr 1834, genausogut könnte er Ende Oktober 1833 [...] im November oder Anfang Januar geschrieben sein.“4 Als endgültigen Entstehungszeitraum legt Hauschild in seinem Aufsatz die Tage „zwischen dem 10. und 20. Januar 1834“ fest.5