Michael Wolf
 

 

 

Nabonga
Das Geheimnis im Wald

 

 

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Twilight-Line Medien GbR
Obertor 4

D-98634 Wasungen

2. Auflage, März 2015
eBook-Edition

© 2015 Twilight-Line Verlag
Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

 

 

 

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Reisetagebuch

 

Noch 1 Tag

Seit etwas mehr als einem halben Jahr stand fest, das wir als kleine Gruppe zwei Wochen gemeinsamen Abenteuerurlaub verbringen wollen. Abseits der Zivilisation, unseren Frauen und Freundinnen, dem Job und dem alltäglichen Trott, in dem wir uns wie in einer Tretmühle bewegen. Zwei Wochen in der Wildnis, beinahe unberührte Natur und keine Menschenmassen, wie man diese an den üblichen Urlaubszielen überall antrifft. Nach diesen Kriterien haben wir gesucht, um unseren gemeinsamen Abenteuerurlaub zu planen. Eine Tour durch Bergwälder schwebte uns von Anfang an vor.

Nach einigen Diskussionen und Budgetplanungen, die hauptsächlich unser Ziel bestimmten, hatten wir eine grundlegende Vorstellung davon, nach was wir suchten. Mit unserem Plan suchten wir im Internet und auf einschlägigen Reisewebseiten nach passenden Locations für unser Vorhaben. Schließlich fanden wir genau das, wonach wir suchten. Die Bilder und Beschreibungen waren perfekt. Ein hohes Gebirge mit gemäßigtem Klima, Flussläufen und schier unendlichen Wäldern. Dazu noch recht einfach zu erreichen und dennoch touristisch nicht zu ausgeprägt. Ein Reisedienstleister für Abenteuerreisen bot die entsprechende Tour an und würde für alle nötigen Vorbereitungen sorgen. Unser Ziel war der Kaukasus, eine Hochgebirgskette zwischen Georgien und Russland.

Die letzten Wochen habe ich in heller Vorfreude damit zugebracht, mir eine entsprechende Ausrüstung zu besorgen. Fotoapparat und Videokamera, dazu ein Solar-Ladegerät für die Akkus, denn wir würden mehrere Tage keine Gelegenheit zur Aufladung haben. Dazu ein gutes Zelt, ein guter Schlafsack und wetterfeste Kleidung. Es war zwar Juli, aber dies schützt im Zweifelsfall nicht vor schlechtem Wetter.

Morgen in aller Frühe soll es endlich losgehen. Meine Sachen sind gepackt, alles weitere auch geregelt, wenn ich in den kommenden beiden Wochen unterwegs sein werde. Katrin wird mich morgen Früh nach Frankfurt zum Flughafen fahren, von dort aus geht es endlich los ins Abenteuer. Dort werde ich mich dann auch mit meinen Kumpels treffen, mit denen ich die kommenden beiden Wochen verbringe. Ich bin tierisch aufgeregt, doch ich werde versuchen wenigstens noch ein paar Stunden vorab ein wenig Schlaf zu finden. Die letzte Nacht im heimischen Bett, die letzte Nacht für die kommenden Wochen, um noch einmal Katrin nah zu sein.

 

Tag 1

Vor Aufregung eher schlecht geschlafen, geht es in aller Frühe los in Richtung Frankfurt am Main zum Flughafen. Katrin fährt mich hin und lädt mich im Parkhaus aus, noch eine kurze Verabschiedung und meine Sachen aus dem Kofferraum geholt, schon kann das Abenteuer losgehen. Die nächsten beiden Wochen bedeuten auch Verzicht auf das gewohnte Leben.

Mit meinem gut gepackten Rucksack auf dem Kofferkuli startet mein Weg zu Terminal 1, wo ich mich mit meinen Mitreisenden treffen werde. Treffpunkt ist die Halle bei der großen Anzeigetafel. Offenbar bin ich jedoch nicht der Letzte unserer illustren Reisegruppe, denn dort treffe ich nur auf Andreas, der kurz zuvor angekommen war. Nach einer kurzen Begrüßung mussten wir also noch auf Klaus, Jan und Michael warten, bevor wir uns zum Flug nach Tiflis einchecken können.

Nach etwa einer halben Stunde an Wartezeit treffen auch Andreas und Michael ein, die gemeinsam angereist sind. Kurz darauf taucht endlich auch Klaus auf, der seinen Weg mit der Bahn begonnen hatte. Nun waren wir als Gruppe endlich komplett und können mit unserem Vorhaben starten. Also die Tickets rausgekramt und ab zum Schalter. Noch den Rucksack als Gepäck aufgeben, schon geht es durch das Gate zum Wartebereich auf den Flug.

Während wir auf das Boarding warten, um endlich ins Flugzeug zu kommen, besprechen wir noch einmal grob unser Vorhaben in den nächsten Tagen. Sobald wir in Tiflis gelandet sind, werden wir auf unseren Kontakt und Fahrer treffen, der für uns die wichtigsten Dinge vor Ort bereits vorbereitet hat. Lebensmittel und Fahrzeug stehen also bereits zur Verfügung, so dass wir im Laufe des Tages noch unsern Startpunkt für die ausgedehnte Bergwandertour erreichen werden. Auf unserer Karte ist unsere Route für die nächsten 14 Tage markiert, mit einem recht guten Zeitplan. Eingeplant ist eine tägliche Wanderstrecke von 25 Kilometern. Nicht zu viel Strecke, angepasst an die Landschaft mit dem bergigen Gelände. Wir rechnen mit einer täglichen Zeit für die Streckenbewältigung von etwa 6 Stunden, also auch noch genug Zeit, um sich in der freien Natur wohlzufühlen und das Land zu entdecken. Und natürlich genug Zeitreserve, um ein gutes Nachtlager zu finden und aufzubauen. Immerhin haben wir nicht vor wie Bear Grylls auf einen totalen Survival-Trip zu gehen, sondern um uns vom täglichen Trott mit etwas Abenteuer in der freien Natur zu erholen.

Schließlich wird unser Flug aufgerufen und es geht an Bord der Maschine. Unser Abenteuertrip in den Kaukasus beginnt.

Der Flug mit dem Airbus war angenehm und verlief ohne Zwischenfälle. Inzwischen ist es Mittag, als wir in Tiflis landen. Nach Verlassen des Flugzeugs geht es noch zur Gepäckausgabe, wo wir unsere Rucksäcke wieder erhalten, dann weiter zur Passkontrolle bei der Einreise. Nach Erledigung der Formalitäten geht es schließlich zum Ausgang, wo wir bereits erwartet werden. Direkt bei der Ankunft steht ein Mann, etwa vierzig Jahrealles für unsere Tour vor Ort zu erledigen. Außerdem wird er uns fahren und am Ende unserer Tour auch wieder abholen und zurück zum Flughafen bringen.