Sandra Berger, Alina Weichsel, Petra Wiegand, Tanja Erb, Sven Hock, Michaela Pfeiffer,
Andrea Lauer und Alex Wehner

 

 

Lustvoll schwanger!

 

8 sinnlich-erotische

Geschichten über

die Schwangerschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

Twilight-Line Verlag GbR

Redaktion „Sinnliche Seiten“

Obertor 4

98634 Wasungen

Deutschland

 

www.twilightline.com

 

Herausgeber: Sabine Trabert

 

3. Auflage, 2022

ISBN: 978-3941122741
eBook-Edition

 

© 2011-2022 Twilight-Line Verlag GbR

Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Inhalt

 

 

Einführung

Sabine Trabert

 

Absolute Nähe

Sandra Berger

 

Milch

Alex Wehner

 

Fotosession

Alina Weichsel

 

Gips

Andrea Lauer

 

Baden

Sven Hock

 

Schwangerschaft

Petra Wiegand

 

Massageöl

Michaela Pfeiffer

 

Die Geburt

Tanja Erb

 

Einführung

 

 

Werte Leserinnen und Leser,

 

für die sinnlich-erotische Themenreihe „Sinnliche Seiten“ im Twilight-Line Verlag habe ich bereits seit einiger Zeit darüber nachgedacht, ob wir nicht auch ein wenig behandeltes Thema aufgreifen sollten, nämlich das Thema Lust und Leidenschaft während der Schwangerschaft. Die Idee hierzu kam von einer guten Freundin, die mir während ihrer Schwangerschaft regelmäßig von den Veränderungen an sich und vor allem in ihrem Körper erzählte. Und sie berichtete mir im Detail, wie selbst kleine Berührungen ihr Schauder über den Rücken laufen ließen und sie davon häufig in einen sexuell erregten Zustand verfiel.

Mit jedem Tag veränderte sich etwas in ihrem Körper, wobei sich mit der Zeit auch das lustvolle Verlangen nach Berührungen und sexuelle Gelüste steigerten. Und sie schilderte mir recht ausführlich, wie sinnlich und erfüllend der Sex während der Schwangerschaft für sie war. Nie zuvor erlebte sie, zumindest nach ihrer Beschreibung, solche sinnlichen Momente mit ihrem Partner, wie in den letzten Monaten der Schwangerschaft. Besonders intensiv, wenn man die Bewegungen von Vater und Baby zugleich in sich spürt.

Da ich selbst bis zum heutigen Tage noch nicht das Glück der Mutterfreuden hatte, kann ich dies natürlich nur schwerlich nachvollziehen. Aber ich habe es zumindest versucht mir vorzustellen, wobei mir die Idee für diesen Erzählband in den Sinn kam.

Die Schwangerschaft ist für eine Frau etwas ganz Besonderes. Der Körper verändert sich, die Hormone spielen teilweise verrückt und mit jedem neuen Tag entwickelt sich neues Leben im eigenen Körper. Es gibt Heißhungerattacken, morgendliche Übelkeit und schließlich die Schmerzen der Wehen und der Geburt. Aber dies ist bei Weitem nicht alles, denn es gibt auch sinnliche und lustvolle Momente während der Schwangerschaft.

Natürlich ist nicht jede Frau gleich und wohl auch jede Frau hat eigene Empfindungen und Gefühle, aber die Schwangerschaft kann ganz besondere Momente im Leben bieten, die man nur sehr selten mit allen Sinnen genießen kann.

Schließlich starteten wir im Frühjahr 2011 einen öffentlichen Aufruf, mit der Bitte, uns die eigenen sinnlich-erotischen Momente während der Schwangerschaft in einer kurzen Erzählung zu schildern. So erhielten wir während der dreimonatigen Ausschreibungszeit rund 30 Geschichten für das Projekt eingesandt. Unter diesen Einsendungen waren einige skurrile Geschichten über S/M-Spielereien und Bondage während der Schwangerschaft dabei, die wir ausgesondert haben. Wir wollten sinnlich-erotische Geschichten, keine harte S/M-Pornografie und Gewaltfantasien mit schwangeren Frauen. Vielmehr legte ich als Grundlage vor, dass die Geschichten möglichst persönliche Erzählungen sein sollten, womit ebenso offensichtlich fiktive Geschichten abgelehnt wurden. Schließlich sind acht Beiträge verblieben, die Sie in diesem kleinen Band finden.

Lesen Sie in diesen acht Geschichten über sinnliche und lustvolle Momente und Erfahrungen während der Schwangerschaft. Lassen Sie sich in eine Welt der Gefühle und Leidenschaft entführen, die man nur selten im Leben einer Frau verspüren kann.

 

Sabine Trabert

 

 

 

 

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Absolute Nähe

 

Sandra Berger

 

 

 

Während meiner Schwangerschaft hatte ich es nicht leicht, denn ich hatte mit einer ganzen Reihe an Begleiterscheinungen der Schwangerschaft zu tun. Dabei fing alles ganz harmlos an.

Mein Mann und ich waren vor der Schwangerschaft ein glückliches Paar und hatten regelmäßig unser Liebesspiel und auch lustvolle Momente während unserer Ehe. Doch dies sollte sich erst einmal grundlegend ändern.

Alles fing damit an, dass ich mich eines Morgens etwas unwohl fühlte und von daher etwas länger im Bett bleiben wollte. Wäre auch nicht so ungewöhnlich gewesen, da ich in diesen Tagen auch meine nächste Monatsblutung erwartete, was mir immer ein paar Probleme bereitete. Als ich schließlich dennoch aufstehen musste, war ein Besuch auf der Toilette fällig. Doch statt mich meines Urins zu erleichtern, hatte ich plötzlich diesen Würgedrang und musste mich übergeben. Bis dahin hielt ich es auch nicht weiter für ungewöhnlich, vielleicht hatte ich etwas Schlechtes gegessen, was mir nicht bekam. Oder ich hatte mir einen Virus eingefangen.

In den kommenden Tagen jedoch wiederholte sich dieses morgendliche Ritual und meine Tage ließen ebenfalls auf sich warten. Schließlich kam mein Mann auf die Idee, mir nach der Arbeit einen Schwangerschaftstest aus der Apotheke zu besorgen. Damit überraschte er mich dann am Abend.

Am kommenden Morgen stand ich etwas früher auf, noch bevor mein Mann wach wurde, ging mich mal eben übergeben und pinkelte anschließend in einen Becher. Dann das Messstäbchen vom Test eingetaucht und nun hieß es ein paar Augenblicke zu warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit bildeten sich Streifen auf dem Test und signalisierten, dass ich doch geschwängert worden war.

Vor Aufregung stieß ich einen spitzen Freudenschrei aus und weckte damit direkt meinen Mann im Zimmer gegenüber. Er dachte wohl, dass mir etwas passiert sei, sprang regelrecht aus dem Bett und stolperte eher als er ging ins Badezimmer hinein. Er blickte zuerst in mein Gesicht, dann auf meine Hände, die krampfhaft immer noch den Schwangerschaftstest umklammerten. Dann blickte er mir wieder ins Gesicht und ich nickte kurz.

Dies war ein Moment, wo er ausnahmsweise mal kein Wort über seine Lippen brachte. Er lächelte nur, trat die paar Schritte an mich heran, schlang seine Arme um meinen Bauch und fasste mir an den Po. Seine Lippen näherten sich den meinen und wir tauschten innige Küsse aus, denn irgendwann wollten wir ohnehin Kinder haben, und in diesem Augenblick schien pures Glück auf uns herabzuregnen.

Doch so schön wie dieser Moment im Badezimmer auch war, der aus meiner Perspektive in diesem Augenblick hätte ewig währen können, sollte es in der kommenden Zeit nicht mehr viel erotische Zuneigung geben. Doch dies wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.

 

***

 

Schon nach ein paar Tagen schien sich mein Mann zu verändern. Jetzt nicht schlagartig zu einem anderen Menschen, aber irgendetwas fehlte mir plötzlich. Er küsste mich wie eh und je, hielt meine Hand und streichelte diese immer wieder und wieder, aber gleichzeitig entfernte er sich von mir. Anfangs fiel mir dies noch nicht so sehr auf, da ich selbst erst einmal mit meinem neuen Zustand klarkommen musste, aber nach etwa zwei Wochen wurde es immer deutlicher. Normalerweise schliefen wir nachts immer engumschlungen oder in Löffelchenstellung ein, doch nun lag jeder von uns auf seiner Bettseite. Hatten wir uns früher häufig auch einmal liebkost, geküsst und auch intimer berührt, waren alle Berührungspunkte seit der Feststellung meiner Schwangerschaft das reine Händchenhalten in der Mitte des Bettes.

Normalerweise rückte er nachts immer an mich heran und umarmte mich, wenn er nicht sogar meine Brüste in Händen hielt oder ab und an seine Finger auf meinem Schambereich lagen. Manchmal war mir dies sogar unangenehm, manchmal erregte es mich aber auch. Doch nun tat sich gar nichts mehr. Er blieb auf seiner Bettseite auf Distanz.

Versuchte ich dann die Initiative zu ergreifen und rückte näher an ihn heran, hatte er zwei Möglichkeiten, um mich dennoch nicht anfassen zu müssen. Entweder nahm er einfach meine Hand und streichelte diese, oder ganz plump drehte er sich einfach um und wendete sein Gesicht und seine Vorderseite von mir ab. Ein klares Zeichen, das er seine Ruhe haben wollte.

Was war nur los? Unser Liebesleben war regelrecht eingefroren, er vernachlässigte mich buchstäblich und Intimitäten gab es gar keine mehr.

Lag es an der morgendlichen Übelkeit, dass er mich nicht mehr begehrte? Hatte ich ihn eventuell mit irgendetwas beleidigt?

 

***

 

Nach ein paar weiteren Tagen sprach ich ihn direkt darauf an, doch er versicherte mir, dass er mich liebte und sich mit mir auf unser Kind freue. Weshalb er aber keine Intimkontakte mehr haben wollte, ließ er regelrecht unbeantwortet. Also suchte ich die Ursache bei mir.

 

***

 

Meine ersten Besuche bei meinem Frauenarzt wegen der Schwangerschaft verliefen sehr gut und die Schwangerschaft verlief so weit normal. Einmal davon abgesehen, dass der Mann, den ich liebte, sich körperlich von mir abwendete. Es musste wohl an mir liegen, dass er sich den intimen Berührungen entzog. Oder steckte eine andere Frau dahinter? Dies konnte ich mir aber nicht wirklich vorstellen. Ich wollte ihn aber auch nicht kränken, wenn ich ihm deswegen nun Vorwürfe machte. Immerhin erwarteten wir ein gemeinsames Baby.

Auf diese Weise gingen ein paar Wochen ins Land und ich vermisste seine körperliche Zuwendung immer mehr. Aber ich war mir inzwischen ziemlich sicher, dass es an mir liegen musste. Man sah inzwischen meinen Babybauch überdeutlich, wie er sich immer weiter nach außen wölbte. Zwar konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine wirklichen Kindsbewegungen spüren, aber ich bemerkte deutlich, wie unser Baby in mir tagtäglich größer wurde. Nun stellte ich mich häufiger nackt vor den großen Spiegel und betrachtete die Veränderungen an meinem Körper. Ich wurde rundlicher, nicht nur am Bauch, auch mein Po, meine Schenkel und meine Waden schienen sich vergrößert zu haben. Der Grund dafür waren jedoch lediglich Wassereinlagerungen in den Beinen.

Meine Brüste wurden fester und schmerzten hin und wieder ein wenig. Hingen diese bislang ein wenig hinab, stellten diese sich nun regelrecht auf. Laut meinem Frauenarzt jedoch völlig normal, da diese sich auf die Milchproduktion vorbereiteten. Wenn ich mich so betrachtete, gefiel mir eigentlich der Anblick im Spiegel. Aber gefiel ich auch noch meinem Mann, jetzt wo sich mein Körper immer mehr veränderte?

Lag es wirklich an mir selbst, dass er mich gar nicht mehr begehrte?

Allerdings bemerkte ich auch, dass er mich hin und wieder regelrecht mit seinen Blicken auszog. Sah er mich nackt, konnte ich durchaus so etwas wie Feuer und Glut in seinem Blick entdecken. Dennoch fasste er mich nicht an. Stattdessen hatte ich mehrfach das Gefühl, dass er nachts, während ich im Bett lag und versuchte zu schlafen, sich ins Badezimmer oder Wohnzimmer schlich und sich dort einen runterholte. War ich ihm zu hässlich geworden? Machte ich ihm keinen Spaß mehr? Oder konnte er sich sexuell mit mir nicht mehr vergnügen, weil ich schwanger geworden bin? Dies und weiteres ging mir dann jedes Mal durch den Kopf, wenn ich wieder das Gefühl hatte, dass er lieber an sich selbst herumspielte als an mir.

Und in der kommenden Zeit veränderte ich mich immer weiter, so dass ich ab und zu das Gefühl hatte, in eine andere Kreatur zu mutieren, nur nicht mehr die Frau, die ich noch vor ein paar Monaten gewesen bin. Hormonbedingt fingen meine Gefühle an sich gegen mich zu wenden und verrückt zu spielen. Plötzlich gingen mir Filmszenen nahe und mir liefen Tränen über die Wangen, obwohl ich noch nie sehr nahe am Wasser gebaut war. Und ich konnte von der einen auf die andere Sekunde meine Stimmung ohne wirkliche Kontrolle wechseln. Diese Stimmungsschwankungen hasste ich irgendwie. Eben noch freute ich mich über etwas, in der nächsten Sekunde wurde mir heiß und ich wurde wütend. Und dies alles ohne wirkliche Kontrolle darüber zu haben. Ein wahres Wechselbad der Gefühle, das sich in mir abspielte und dessen Zentrum in meinem immer dicker werdenden Bauch zu liegen schien.