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Nr. 139

– Im Auftrag der Menschheit Band 121 –

 

Wanderer aus der Vergangenheit

 

Er kommt aus einer anderen Zeit – und erwacht in einem fremden Körper

 

von Hans Kneifel

 

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Tsopan, der Planet der Bewusstseins-Forscher, der im Jahre 10.497 v.A., also zur Blütezeit des arkonidischen Imperiums, die etwa dem 9. Jahrtausend vor Christi Geburt entspricht, eine wichtige Rolle spielte, ist längst untergegangen.

Die Nachfolger der skinischen Wissenschaftler, die seinerzeit das Bewusstsein des jungen Kristallprinzen Atlan speicherten und konservierten, um es in aller Ruhe zu studieren, sind in ihrem Forschungsdrang zu weit gegangen, als sie Experimente mit Antimaterie anstellten.

Und so kam es, wie es zwangsläufig kommen musste: Die Skinen starben, weil sie die Gewalten, mit denen sie spielten, nicht bändigen konnten.

Zwar verging der Planet Tsopan mitsamt seinen Bewohnern, aber ein Teil des Erbes der Skinen konnte der Nachwelt dennoch überliefert werden.

Jetzt, im März des Jahres 2843 irdischer Zeitrechnung, werden Raumfahrer aus den Reihen der Galaktischen Händler mit dieser Hinterlassenschaft konfrontiert – mit dem WANDERER AUS DER VERGANGENHEIT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Curs Broomer – Ein junger Mann verwandelt sich in einen anderen.

Cessiana und Warton Broomer – Curs Broomers Eltern.

Broltanvor – Patriarch einer Springersippe.

Friinkojes – USO-Agent auf dem Planeten Suskor.

Ancra – Ein Mädchen von Suskor.

Chart Huskins – Beauftragter des Lordadmirals der USO.

1.

 

Es waren Tausende und aber Tausende Sterne, die auf ihn herunterstarrten. Er fühlte wieder einmal die gleiche Faszination; es gab kein besseres Leben, als sich im großen Raumschiff zwischen diesen fernen Sonnen zu bewegen. Trotz seiner siebzehn Jahre wusste Curs, dass ihn dieses Leben glücklich machte. Er war der geborene Sternenhändler, einer der vielen Personen, die in Walzenschiffen durch den Kosmos streiften und zwischen den vielen Planeten und Planetenvölkern handelten und vermittelten.

Eine dunkle, befehlsgewohnte Stimme drang aus den Kopfhörern des leichten Raumanzugs.

»Wie weit, Curs?«

»Noch etwa dreißig Minuten!«, sagte der junge Techniker. Er klebte mit den magnetisierten Sohlen der Anzugstiefel an der Außenhülle des sechshundert Meter langen Schiffes.

»Beeile dich. Wir steuern Suskor an und landen bald! Sind ohnehin schon zu lange im Bremsflug!«

»Selbstverständlich!«, gab Curs zurück. In den winzigen Lautsprechern knackte es abschließend. Vorsichtig zog Curs einen zweiten Schraubenschlüssel aus einer der Anzugtaschen. Langsam zog sich die federnde Halterung auseinander.

Beim letzten Start waren nur einige Sekunden lang die Schirmfelder der BROLTANVOR III nicht eingeschaltet gewesen. Die Geschwindigkeit eines zufälligen und seltenen Meteors oder eines anderen Stückes, vielleicht eines Stückes Abfall aus einem Schiff, hatten sich addiert und in dieser winzigen Zeitspanne in die Hülle der BROLTANVOR eine lange Schramme gerissen und zwei hydraulisch ausfahrbare Stabantennen abgeschnitten. Eine Antenne war bereits wieder erneuert und befestigt, die zweite saß locker in dem Gewinde, das voller Spezialfett war.

Ich muss mich beeilen, dachte Curs. Schnell und sicher hantierte er mit dem Spezialwerkzeug und versuchte, die Antenne richtig zu befestigen und sämtliche Anschlüsse fertig zu stellen.

Der junge Springer war ein breitschultriger und muskulöser junger Mann, der älter und reifer wirkte, als es seine siebzehn Jahre erwarten ließen. Im Gegensatz zu seinem Vater würde er nicht nur ein guter Händler werden, sondern auch ein Mann, der gute Musik, kultivierten Stil und eine gewisse Aufgeschlossenheit für alle künstlerischen Dinge schätzen gelernt hatte. Aber der junge Mann mit den roten, gelockten Haaren und roten Augen, dem Zeichen des starken arkonidischen Erbguts, war ebenfalls ein begeisterter und tüchtiger Techniker. Deswegen war er hier an der Außenhaut des dahinrasenden Walzenschiffs und reparierte die Antennenanlage.

Curs Broomer, dachte er, wieder allein mit den beängstigenden und gleichzeitig begeisternd schönen Sternen, der Stille und der Dunkelheit des planetennahen Weltraums, du bist ein glücklicher Junge.

Mit präzisen Bewegungen befestigte er die letzten Schrauben, sicherte die Teile des eiskalten Metalls und führte das dick isolierte Kabel in die Ventilöffnung der äußersten Schicht der Schiffshülle. Curs Broomer war ebenfalls ein Angehöriger der Sippe des Schiffseigners Broltanvor. In zehn Minuten würde er wieder in der warmen Geborgenheit des Schiffes sein, das auf die freie Handelswelt Suskor zusteuerte. Die Sonne wurde von der mächtigen Masse des Schiffes abgedeckt, aber weit voraus sah Curs die kleine Scheibe des Planeten.

Seine Scheinwerfer, die sich im Helm, an der Schulter und am Gürtel befanden, leuchteten das Metall des Springerschiffes in genau abgezirkelten Kreisen aus. Es gab keinerlei Zwischentöne, nur stechend hell und nachtschwarz. Eine Hand sicherte den Techniker, die andere tastete umher und sammelte die Werkzeuge ein. Die langen Werkzeugtaschen füllten sich. Das Werkzeug war kostspielig und durfte nicht verloren werden.

Endlich hatte er alles eingesammelt und drehte sich herum. Die Lichtkreise überschnitten sich. Saubere Arbeit, dachte er vergnügt. Die Sender und Empfänger werden wieder erstklassig funktionieren.

»Hier ist die Steuerkanzel. Alles klar, Curs?«, fragte die Stimme des Patriarchen dieser kleinen Springersippe, die ein Teil einer freiwillig zusammengeschlossenen Gruppe war. Die Gruppe war der Schrecken aller Institutionen.

»Es ist alles klar. Ich bereite mich auf den Einstieg vor!«, gab Curs zurück. »Werde ich in der Schleuse erwartet?«

»Selbstverständlich. Die Linsen sind auf dich gerichtet.«

»Danke, Patriarch. Ich komme.«

»Gut.«

Zwischen einem Haken in Curs Nähe und der Schleuse spannte sich ein langes Seil, ein isolierter und beheizter Stahlkern. Curs schloss die Taschen seines breiten Werkzeuggürtels, löste die Verankerungen seiner Sicherheitsseile und hakte sich an dem langen Seil fest. Dann ging er langsam, Schritt vor Schritt setzend, auf die Schleusentür zu. Ein leichter Kopfschmerz befiel ihn, aber er achtete nicht sonderlich darauf, sondern konzentrierte sich darauf, die magnetisierbaren Platten der Sohlen richtig abzuziehen und aufzusetzen. Die harten Erschütterungen setzten sich durch das Gewebe des Anzugs fort. Auch die Vibrationen, mit denen sich die Schleusentür aufschob, erreichte ihn. Gleichzeitig schob sich ein immer größer werdender Spalt gelber Helligkeit in der glatten Hülle auf.

»Ich bin jetzt am Rand der Schleuse und habe das Seil eingeholt. Achtung, ich komme!«, sagte Curs und blieb noch einmal stehen, genau am Rand der Öffnung. Er blickte hinaus in die Flut der Sterne, sah die einzelnen Sonnen erster Größe und dazwischen und dahinter die Formen und Schleier der winzigen Lichtpunkte, die zu der Kulisse des Alls gehörten. Inmitten dieser Kulisse war Curs Broomer aufgewachsen.

Er schleuderte vorsichtig das Sicherungsseil in die Schleuse, wo es ein Mann der Besatzung auffing.

Dann erst löste Curs seine Sohlen von dem glatten Metall und schwang sich nach vorn. Er spürte den sanften Ruck an seinem Gürtel, der seinem Körper eine neue Richtung gab. Während er im freien Fall fünf Meter weit durch das Vakuum schwebte, geschah es.

Er merkte nichts davon.

 

*

 

Es war unsichtbar und doch das Ganze. Es bildete eine unfassbare, unsichtbare und nicht feststellbare Wolke aus einer Materie oder einer Energieform, für die es keine zutreffende Definition gab. Früher einmal, ehe die Menschen und die vielen Wesen sich über die Galaxis ausgedehnt hatten, würde man es als Seele bezeichnet haben.

Es bezeichnete sich selbst in Ermangelung eines anderen Begriffes als »Bewusstseinsinhalt«. Es war aus einer fernen Vergangenheit plötzlich aus der Stasis erwacht, in den Weltraum geschleudert worden und hatte hier ein denkendes, aber augenloses und ohrloses Dasein geführt. Es war ungreifbar, aber in seinen Reaktionen schnell wie ein Gedanke.

Schon seit einigen Minuten, als dieser riesige Gegenstand aus Metall seinen driftenden Kurs zwischen den verschiedenen Massekonzentrationen gekreuzt hatte, stellte das Bewusstsein Leben fest.

Leben ... es ist ein Wesen, das sich bewegen kann, handeln kann. Wie sieht es aus? Abstoßend, anziehend? Gleichgültig, denn es ist eine intelligente Wesenheit, die mir – vorübergehend oder nur kurzfristig – Unterschlupf geben kann.

Wo bin ich überhaupt?

Mit seiner merkwürdigen, schwer in Worte zu fassenden Begabung glitt das Bewusstsein, dieses gesamte gedankliche Leben eines anderen Wesens, näher an den Mann heran.

Mann? Ja, denn es gab eindeutig männliche Impulse.

Der Bewusstseinsinhalt verarbeitete in rasender Geschwindigkeit die Eindrücke. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Ein junger Mann im Raumanzug hatte eben eine wichtige Reparatur beendet und wollte zurück ins Schiff, das auf den Planeten zuflog. Gleich würde sich die Schleuse hinter ihm schließen.

Einen kurzen Augenblick lang dachte der junge Mann – Curs Broomer hieß er, das fand sich in seinen Gedanken – an die Sterne, seine jugendliche Sehnsucht. Der treibende Vagabund, der nur noch eine Plattform brauchte, um sich wieder restlos wohl zu fühlen, bedeckte jetzt wie ein unsichtbarer Schwarm von Vakuumhornissen den Helm des Raumanzugs.

Als Curs seinen letzten, freundschaftlichen Gedanken an die fernen Sterne hinausschickte, tastete sich das fremde Bewusstsein in seine Gedanken, glitt an ihnen wie an einem Seil entlang und schlüpfte in diese lebende Zelle.

Es gab nicht einmal einen Kampf.

Curs Broomers Bewusstsein zog sich erschreckt zurück, und der neue Verstand nahm halb passiv, halb aktiv Besitz von dem Körper. Als er zum ersten Mal mit den Augen des Jungen etwas sah und identifizierte und es verarbeitete, befiel den fremden Verstand eine kurze, aber sehr intensive Panik.

Wo bin ich?

Hat sich die Gelegenheit gelohnt?

Je mehr sich der Verstand ausbreitete, je mehr Ventrikel und graue Zellen kontrolliert wurden, desto kräftiger wurde auch der Verstand, der jetzt den Körper regierte. Der letzte Rest des ehemaligen Verstandes wich aus und verkroch sich zitternd.

Hinter dem neuen Bewusstsein in diesem »alten« Körper schloss sich die äußere Schleusentür. Helligkeit überflutete den Raum. Verständnislos blickten die Augen des Wirtskörpers, bis sich der Körper mit dem Verstand und dieser sich mit dem Körper zu einer geschlossenen Einheit verband.

Der Fremde war Curs Broomer.

Aber noch wusste der eine vom anderen nichts. Sie mussten sich erst entdecken und die Umwelt entdecken.

Jedenfalls war dieser Bewusstseinsinhalt nicht mehr länger heimatlos ...

 

*

 

Curs Broomer wartete auf das Signal, das ihm zeigte, dass sich die Schleuse wieder mit guter, warmer Atemluft gefüllt hatte. Dann hob er, etwas unsicher und wenig vertraut mit dieser Technik, die Hände an die Helmverschlüsse und brauchte viel zu lange, um sie zu öffnen.

Endlich konnte er den Helm abklappen, nahm ihn unter den Arm und ging mit schweren Schritten aus der Schleuse ins Schiff hinein. In einer spiegelnden Fläche sah er einen hochgewachsenen jungen Mann mit rotem Bart, bleicher Haut, roten Augen und ebensolchem Haar auf sich zukommen ... nein! Das war er selbst. Die Platte besaß Spiegelfunktion!

»Was ist denn überhaupt los? Wie komme ich ...«

Ohne es genau zu wissen, hatte Broomer geschrien. Der Mann hinter ihm kam auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.

»Was hast du, Curs? Übergeschnappt?«

Curs Broomer war nicht mehr er selbst. Er fühlte, dass er lebte, und dass er sich in der Wärme und der Geborgenheit eines Raumschiffes befand; andere Gebäude besaßen keine derartige Luftschleuse. Wieder starrte er sein Gesicht an, sein neues Aussehen, wie es ihm jene spiegelnde Platte zeigte.

»Wo bin ich?«, fragte er hartnäckig. Er fühlte halb uninteressiert, halb beunruhigt, wie der Mann hinter ihm am Anzug hantierte und ihm den Gerätegürtel abnahm.

»Du bist in der BROLTANVOR, du junger Narr! Was ist eigentlich in dich gefahren? Haben dich die Sterne krank gemacht?«

Mit einem Blick voll brennender Intensität starrte der Körper Curs' mit dem darin herrschenden Fremdverstand den Helfer an.

»Wo ist Fartuloon? Was ist die BROLTANVOR?«

Der Mann blickte ihm entgeistert in die Augen und ging einen Schritt rückwärts. Er blinzelte verwirrt. Langsam schälte sich der junge Mann vor ihm mit hölzernen Bewegungen aus dem Anzug. Derartig unbeholfen hatte sich der Techniker Broomer noch niemals bewegt, seit er aus dem Schiffskindergarten gekommen war. Der Helfer verstaute den Anzug in einer geöffneten Wandkammer und drehte sich dann um. Seine Hand lag in der Nähe des Schockstrahlers.

»Jetzt komme wieder zu dir, Broomer!«, sagte er beschwichtigend. »Nichts ist passiert. Du bist im Schiff, die Antennen sind hervorragend repariert worden, und wir landen in kurzer Zeit auf Suskor.«

»Suskor? Ist das ein Planet?«, flüsterte Broomer.

»Natürlich! Was dachtest du?«

»Ich kenne keinen Planeten dieses Namens. Was habt ihr mit Fartuloon gemacht? Wo steckt er?«

»Fartuloon? Was soll das sein?«

Der andere Mann, in dem Broomer einen Angehörigen der Springersippen zu erkennen glaubte, lehnte sich an die Metallwand und umfasste den Kolben der Schockwaffe. Curs Broomer fühlte, wie seine einstige Existenz restlos verschwand und durch neue Kenntnisse und Überzeugungen verdrängt wurde. Er war jemand anderer. Der Schmerz in seinem Kopf machte ihn halb rasend. Abwechselnd drangen glühende Hitze und eisige Kälte in Wellen durch seinen Körper. Wieder stöhnte er auf wie ein verwundetes Tier, das große Schmerzen spürte.

»Ich bin körperlich umgewandelt worden, Freund!«, sagte er voll mühsam unterdrückter Panik. Der andere Mann bemerkte, wie Broomers Finger zitterten. »Ich bin ein junger Arkonide, der alles verloren hat. Aber in diesem Körper ... was ist eigentlich passiert?«

Sein Gegenüber streckte den Arm aus und sagte deutlich und langsam, als spräche er zu einem kleinen Kind:

»Ich bringe dich zum Patriarchen. Komm mit mir!«

Broomer schüttelte die Hand von seinem Arm und wich ängstlich zurück. Dann, ganz plötzlich, schien er sich zu fassen. Sein Blick wurde wieder klar, seine Stimme erreichte wieder die normale Tiefe.

»Wer hat mich in dieses Schiff gebracht?«, wollte er wissen und wartete, bis der Mann neben ihm war.

»Ich, Alvor Evora!«, sagte Alvor ruhig. »Ich habe dich an der Sicherungsleine in die Schleuse hineingezogen. Du hast die Antenne repariert, erinnerst du dich nicht mehr?«

Seine Erinnerungen waren ganz anders. Er suchte und grub in ihnen und fand seinen eigenen, wirklichen Namen. Aber sofort durchzuckte ihn ein Gedanke an Vorsicht und Tarnung. Er war von seinen Gegnern, vermutlich vom Blinden Sofgart oder dessen Auftraggeber, diesem Verbrecher Orbanaschol, hierher verfolgt und manipuliert worden. Warum eigentlich lebte er noch? Wieder erreichte ihn die Panik. Aber er verriet seinen Namen nicht. Er sagte:

»Ich bin nicht Broomer oder wie du mich nennst. Ich bin Ginez Bragha, ein junger Arkonide, der von bösen Mächten verfolgt wird.«

Ein listiges Grinsen stahl sich in sein großflächiges Gesicht, aber die Antwort von Evora ernüchterte ihn wieder.

»Du bist bestenfalls ein junger Springer, der durchgedreht hat. Aber das lässt sich durch eine Gehirnwäsche klären«, sagte Evora. »Los jetzt!«

Er ergriff ihn am Arm und zog ihn mit sich. Sie gingen mit schnellen Schritten durch einen Längskorridor des Schiffes, offensichtlich auf die Zentrale und die umgebenden Räume zu.

»Man hat meinen Körper umgewandelt. Ich habe früher anders ausgesehen!«, stöhnte der vermeintliche Arkonide auf.

»Daran wird sich niemand in diesem Schiff erinnern!«, gab Evora lachend zurück. Aber langsam begann auch er zu zweifeln. Offensichtlich hatte der Anblick der Myriaden Sterne den jungen Mann erheblich verwirrt.

»Wer hat mich umgewandelt?«, war die nächste, hart hervorgestoßene Frage. Der Junge litt tatsächlich; das war keine Schauspielerei mehr.

»Niemand hat dich umgewandelt. Du hast diesen Körper seit siebzehn Jahren.«

Sie sahen und trafen niemanden auf dem Weg von dreihundert Metern bis zur Zentrale des wuchtigen Walzenschiffes. Die Mannschaft des Schiffes bereitete sich auf die bevorstehende Landung vor.

»Wer kann einen Grund haben, mich umzuwandeln?«, murmelte Broomer leise. Er war völlig niedergeschlagen.

»Niemand!«, gab Evora zu. »Ich glaube, du bist übergeschnappt.«

»Auf keinen Fall. Ich erinnere mich genau an alles. An Farnathia, an Fartuloon und die anderen Freunde. Und an die Abenteuer auf dem Planeten der Skinen!«

»Niemals etwas von Skinen gehört. Meinst du die kleinen Würfeldinger?«

Broomer starrte Evora an, als habe er ihn ins Gesicht geschlagen.

»Nein!«, flüsterte er nervös. »Das kann nicht möglich sein.«

Evora zuckte nur seine mächtigen Schultern und stapfte weiter durch den Korridor. Sie näherten sich der Zentrale. Andere Springer, Angehörige der Sippe, kamen an ihnen vorbei, schenkten ihnen aber kaum Beachtung. Curs Broomer, der sich mit Garantie für einen anderen hielt, schrie plötzlich auf:

»Wer hat mich eigentlich in dieses merkwürdige Schiff gebracht? Was wollt ihr Galaktischen Händler eigentlich von mir? Ich habe euch doch niemals etwas getan!«