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Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!
Die besten MARCO POLO Insider-Tipps
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Wenn's mal zu heiß wird
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Praktische Hinweise
Sprachführer Spanisch
Impressum
Reiseatlas
Detailkarte Islas Canarias
Autor
zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte
clever und schnell auf dem Smartphone – tagesaktuell. Events, News und neueste Insider-Tipps
http://go.marcopolo.de/fue
WANDERDÜNEN EL JABLE » |
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Die gleißenden Sanddünen am Meer bei Corralejo sind das große Glanzlicht des Nordens zur Karte » |
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BETANCURIA » |
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Geschichtsträchtiger und hübsch restaurierter Ort in den Bergen, mit Kirche und Kloster zur Karte » (siehe auch ») |
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BARRANCO DE LAS PEÑITAS » |
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Die Wanderung durch eine wildromantische Felsschlucht führt zu einer kleinen Kapelle zur Karte » (siehe auch ») |
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PFARRKIRCHE VON PÁJARA » |
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Das phantasievoll gestaltete Portal im mexikanischen Barock machte die Dorfkirche berühmt zur Karte » (siehe auch ») (siehe auch »1) |
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OASIS PARK » |
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Tierische Abwechslung zum Strandurlaub – lauschiger Tierpark mit Papageien- und Reptilienshow, Seelöwentheater, Greifvogelvorführung und Kamelritt zur Karte » |
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PLAYA BARCA » |
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Grenzenloses Urlaubsvergnügen genießt man am nahezu endlosen Strand, in der Lagune und in den Dünen südlich von Costa Calma zur Karte » |
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WESTKAP UND COFETE » |
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Ein Ausflug im offenen Jeep zur Westspitze und nach Cofete bringt Rallye-Spaß in einsamer Landschaft zur Karte » |
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TAUCHEN » |
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Auch Anfänger können bei einem Tauchkurs die faszinierende Unterwasserwelt erleben |
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GEFÜHRTE INSELWANDERUNGEN » |
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Sachkundige Führer öffnen die Augen für die verborgenen Geheimnisse |
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WINDSURFEN » |
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Wer gern über die Wellen reitet, findet an den Küsten der Insel Spots aller Schwierigkeitsgrade vor (Foto) zur Karte » (siehe auch ») |
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ECOMUSEO DE LA ALCOGIDA » |
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Haustiere und Handwerker füllen das bäuerliche Freilichtmuseum mit Leben zur Karte » (siehe auch » ) (siehe auch »1) |
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KARNEVAL » |
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Turbulenter Festumzug und heißes nächtliches Tanzvergnügen in Puerto del Rosario zur Karte » |
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SURFER-WORLDCUP » |
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Beim Megaevent der Insel geht’s nicht nur ums Surfen und Kiten: It’s party time! zur Karte » |
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PICO DE LA ZARZA » |
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Das beste Gipfelpanorama gibt’s nur für eine Portion Schweiß zur Karte » |
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ISLA DE LOS LOBOS » |
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Zum Tagesbesuch geht’s mit dem Boot hinüber zur geschützten „Robbeninsel“ vor Corralejo (Foto) zur Karte » |
Schnabel vorn » |
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So groß wie der Schnabel des Marabú, so bekannt ist das gleichnamige Lokal in Esquinzo, in dem man drinnen oder draußen unter Palmen herrlich futtern kann. Ein Großteil der Zutaten kommt von Inselbauern |
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Surferseiden-Filzkeramik? » |
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Darauf läuft’s bald hinaus in Lajares, dem seltsam unscheinbaren Ort, der gleich zu einem Doppelzentrum wurde: dem der Wellenreiter und dem der kreativen Kunsthandwerker |
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Werden Sie Künstler! » |
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Hunderte oder Tausende haben schon mitgebaut am originellen Steinmännchenwald auf der Punta de Tostón. Kiesel liegen noch mehr als genug herum. Was Sie benötigen, ist eine ruhige Hand, Geduld und Vorsicht: eine falsche Bewegung, und man fängt wieder von vorn an (Foto) |
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Was aufs Ohr » |
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Musik-Amateure tragen erheblich zur sympathischen Livemusikszene von Morro Jable/Jandía Playa bei. Ihr Spektrum reicht vom kanarischen Volkslied bis zu afrikanischen Rhythmen |
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Im Latinofieber » |
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Wer mal richtig abtanzen möchte, fährt am besten in die Inselhauptstadt Puerto del Rosario. Am meisten los ist am Wochenende spät nachts |
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Kanarisch-kulinarisch ... » |
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Wie schön ein nach einheimischer Ästhetik gestaltetes Lokal sein kann, wussten selbst die Insulaner nicht, ehe die Casa Santa María eröffnete, der würdige kulinarische Fixpunkt in Betancuria (Foto) |
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Papageienspäße » |
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Im Oasis Park bei La Lajita wird echt tierische Unterhaltung geboten. Besonders witzig ist die Papageienshow |
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Fundgrube für Urlaubslektüre » |
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Wollen Sie mehr wissen über Pflanzen und Tiere, die Sie auf der Insel sehen? Fehlt ein Urlaubskrimi? Die deutsche Buchhandlung in Costa Calma hat das Passende Schwarz auf Weiß |
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Wilder Westen » |
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Wild ist die Westküste, und was würde dazu besser passen, als sie vom Pferderücken aus zu erleben? Der Reitstall bei La Pared macht das Abenteuer möglich |
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Ab unter Wasser! » |
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Wer die vielfältige Unterwasserwelt erleben, dabei aber nicht nass werden möchte, steigt in eines der Tauch- oder Glasbodenboote, die zu nautischen Exkursionen in See stechen |
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Kanarische Kunst » |
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Das Ausstellungszentrum Centro de Arte Canario in La Oliva präsentiert Werke kanarischer Maler |
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Ein Prosit auf den Untergang! » |
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Den der Sonne nämlich. Die schönste After-Surf-Party steigt jeden Abend in der Sunset Lounge in Corralejo |
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Mit dem Drahtesel über Stock und Stein » |
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Radeln ist angesagt! Ein guter Anbieter für Leihräder und organisierte Touren ist Easy Riders in Corralejo |
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Sofa im Fahrtwind » |
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Auf einem Trike, einem dreirädrigen Motorrad, die Insel zu erkunden ist ein besonderes Erlebnis. Xtreme in Jandía Playa macht’s möglich |
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Das Göttliche » |
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Oder besser: „Die Göttliche“, denn gemeint ist die wunderbare Loungebar DVN (für „El Divino“) in Costa Calma, deren entspannte Atmosphäre allen gefällt – und es darf getanzt werden! |
Wie schön, dass das Allerbeste von Fuerteventura immer noch gratis ist: die herrlichen Naturparks. Alle sind kostenlos und frei zugänglich, darunter auch die wunderbaren Wanderdünen El Jable bei Corralejo im Norden der Insel
Schon die Anfahrt durch ein Malpais – ein unwegsames Lavafeld – ist etwas Besonderes. Wie einfach das Leben der Ureinwohner war, sieht man dann an den teilrestaurierten Lava-Iglus der altkanarischen Ruinenstätte
Vom Mirador Morro Velosa, dem wohl besten Aussichtspunkt der ganzen Insel, schweift der Blick von den Hängen des 645 m hohen Bergs Tegú über die weiten Täler der Inselnordens bis zu den Vulkanen
Der Parque Escultórico (Skulpturenpark) erstreckt sich fast über die ganze Inselhauptstadt Puerto del Rosario. Aufgestellt sind die besten Stücke aus zehn Jahren Bildhauerwettbewerb. Ein Faltblatt stellt 16 von ihnen vor
Das ist (hoffentlich!), was die Ziegenfarm Finca Pepe bei Betancuria als Endprodukt liefert. Hier können Sie in den ganzen Prozess vom Melken der Ziegen bis zum fertigen Laib Einblick gewinnen, und zwar gratis
Das Gischten der Brandung kann man an mehreren Stellen erleben, aber in Puertito de los Molinos hat man noch ein Fischerdörfchen, einen Strand und einen Ententeich: ländliches Fuerteventura im Kleinformat – eine Art Freilichtmuseum, das keinen Eintritt kostet
Besser kann das Urlaubserlebnis nicht werden: Wenn die besten Windsurfer der Welt in der schönsten Lagunenlandschaft der Kanarischen Inseln ihr artistisches Können zeigen und zwei Wochen Strandparty herrscht
Beim Karneval in Puerto del Rosario mit seinem grandiosen, phantasievollen Festumzug zeigt sich eindrucksvoll, wie sehr Lateinamerikanisches zur Kanarenkultur gehört
Warum die Insel eine fantastische Tauchdestination ist, begreift man vor allem dort, wo unterseeische Lavaformationen allerlei bunten Fischen und anderem Getier ein Zuhause geben, z. B. bei Caleta de Fustes
Wer einmal eine geführte Wanderung mitgemacht hat, weiß, wie viel Interessantes und Wunderbares die scheinbare Ödnis birgt – im Kleinen wie im Großen – man muss nur genau hinschauen
Das große und schön gemachte Freilichtmuseum La Alcogida zeigt das typische Fuerteventura der Vergangenheit. Lebendig gehalten wird es unter anderem durch traditionelle Handwerkstätten, die heute freilich für die Besucher produzieren siehe auch »
Betancuria, ein kleiner Ort im Inselinneren mit dichter Atmosphäre, den schönsten Läden für authentisches Kunsthandwerk und mit einer wenig besuchten Klosterruine, zeigt, welchen Gang das Leben auf Fuerteventura einst ging
In Cofete, oberhalb endloser, nahezu menschenleerer Sandstrände gelegen, lässt sich erahnen, wie es vor 1960 auch auf der anderen Seite der Halbinsel ausgesehen hat, wo heute die großen Hotels stehen. Und dann ist da noch die geheimnisvolle Villa Winter ...
Multivisionsschau in Betancuria: Zu den Bildern, die hier mit Klanguntermalung die schönsten Seiten der Insel präsentieren, gehören auch solche, die von der phantastischen Blütenpracht erzählen, die nach winterlichen Regenfällen wie aus dem Nichts entsteht
Wenn’s draußen mal zu heiß wird, bietet das mehrgeschossige Shoppingcenter Las Rotondas in der Hauptstadt Puerto del Rosario mit seinem klimatisierten Inneren einen willkommenen Zufluchtsort
Las Rotondas ist erledigt? Dann sehen Sie sich doch einmal an, was im Centro de Arte Juan Ismaël in Puerto del Rosario an aktueller Kunst ausgestellt ist. Übrigens gibt’s hier auch eine Cafeteria
Im Centro Comercial Atlántico in Caleta de Fustes bietet das Family Entertainment Center reichlich Abwechslung für Erwachsene wie für Kinder – klimatisiert und im Trocknen
Und noch einmal Puerto del Rosario: Ein Gang durch das Museo Unamuno, das ehemalige Hotel, in dem der spanische Dichter Miguel de Unamuno wohnte, ist auch beim zweiten Besuch noch interessant – eine echte Reise in die Vergangenheit
Auf der Terrasse des Mirador de Sotavento können Sie draußen speisen, unter dem Dach windgeschützt sitzen und dazu noch die tolle Aussicht genießen: Diese Kombination ist so besonders, weil selten
Jedes gute Hotel bietet Wohlfühlprogramme mit Anwendungen, Algenbädern, Schokotherapien, Weinmassagen etc. Echte Maßstäbe setzen das Gran Hotel Atlantis Bahía Real in Corralejo und das Barceló Fuerteventura mit Thalasso Spa in Caleta de Fustes
Fischvergnügen im Fish Spa in Morro Jable: Erst kribbelt’s, wenn Sie die Beine ins Wasser tunken und die fleißigen bzw. hungrigen Fischlein ihr Werk beginnen, dann wird’s aber umso schöner!
Mitsegeln auf Katamaranen ab Corralejo oder Morro Jable ist ein Genuss – ohne Motorlärm und mit ausreichend Platz an Deck, um sich zu entspannen und die Fahrt zu genießen
Und nicht nur das: In der Cocktaillounge El Navegante in Morro Jable sitzen Sie auch ebenso bequem wie entspannt – besonders schön bei einer sanften Sommerbrise
Am Wein nippen, dazu ein wenig lecker speisen und die frische Meeresluft genießen: das alles geht in Puerto del Rosario am besten auf der Terraza de Playa Chica
Gran Tarajal selbst ist eine Freiluftgalerie, vor allem aber hat die Strandpromenade etwas Magisch-Zeitloses, das einen alles drumherum glatt für eine Weile vergessen lässt
Und das ganz relaxed von Mittag bis nach Mitternacht, und dazu wird ein tolles Ozeanpanorama geboten. Wo? Auf der Dachterrasse der Banana Bar in Corralejo!
Bild: Strand an der Halbinsel Jandía |
Surfen, tauchen, Sonne tanken, segeln, wandern oder einfach mal nur richtig faul sein: Das sind mit einigen Variationen die Lieblingsbeschäftigungen der Fuerteventura-Gäste. Die Reize der Insel mögen auf den ersten Blick vielleicht nicht spektakulär sein, aber gerade das macht auch Fuerteventuras Stärke aus. Die Kanareninsel fordert nicht heraus, sie bietet an, und richtig berühmt ist sie eigentlich nur für ihre kilometerlangen Strände.
Einst verbannten Spaniens Machthaber unliebsame Zeitgenossen hierher. Der berühmteste von ihnen, der Dichter Miguel de Unamuno, nannte die Insel „ein nacktes, skeletthaftes, karges Land aus nichts als Knochen“ – aber eben deswegen auch eine „Oase in der Wüste der Zivilisation“ und „ein Land, das eine ermüdete Seele zu stählen vermag“. Nun denn, dieses ärmlich-schlichte Eiland mit seinen bescheidenen Dörfern, einst ein Hungerleider unter den Kanaren, ist heute mehr Oase denn je, und das Stählen der Seele erlebt hier jeder Erholungsbedürftige, der sich auf das einlässt, was ihm die Insel gewissermaßen zu Füßen legt. All die Sonnenhungrigen und Surfbegeisterten, die heute freiwillig hergeflogen kommen, schätzen ebendies an Fuerteventura: die Urwüchsigkeit, die auf Sand, Stein und Strauchwerk reduzierte Landschaft inmitten des Ozeans, die herbe Symphonie aus fast weißem Strand, blauem Himmel, blaugrünem Meer, braungelber Steppe und grauschwarzem Geröll. Nichts ist hier von der üppigen Vegetation La Palmas oder der landschaftlichen Vielfalt Teneriffas zu erahnen, nichts vom quirligen Stadtleben auf Gran Canaria. Bis heute zählt Fuerteventura mit nur 61 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den am dünnsten besiedelten Kanarischen Inseln, und der Hauptort Puerto del Rosario ist eine Kleinstadt von gerade einmal 36 000 Seelen.
Die Insel bietet das ideale Kontrastprogramm zur Reizüberflutung. Hier gefährdet kein Besichtigungsstress die Erholung. Es gibt weder antike Gemäuer noch berühmte Museen. Dennoch sollten Sie auf einer Rundfahrt oder besser auf einer geführten Wanderung auch einmal die verborgenen Attraktionen aufspüren – ob Schluchten, Lavafelder oder Dorfkirchen –, die Ihnen den „Geist“ der Insel nahebringen. Oder eine Siesta in einem kleinen Fischerort oder einem Bergdorf halten. Denn in den älteren Ortschaften herrscht vor allem eines: Ruhe. Da sitzt man vor der Dorfkirche unter schattigem Blätterdach, sieht einem Hibiskus beim Blühen zu, die Sonne malt helle Flecken aufs Pflaster, und die Zeit steht still. Man mag sich in die herrlichen Wanderdünen von Corralejo legen und sehen, wie der Wind die Sandkörner vor sich her bläst, oder zuschauen, wenn bei sinkender Sonne die Landschaft ihre Farben aufleuchten lässt: rostrote Hänge mit blassgrünen Streifen, graugrüne Flechten auf schwarzen Lavabrocken. Die Schatten wandern; fast nichts geschieht, und doch hat man etwas Großartiges erlebt.
Die Glücklichsten sind wohl die Wassersportler. Mit einer stabilen Wetterlage und Spots für alle Schwierigkeitsgrade locken die Strände ein buntes Surferpublikum an; wenn Wettkämpfe angesagt sind, reisen die Cracks aus aller Welt an. Da kaum einmal Regen, Sturm oder eine Flaute in die Quere kommen, lernen auch Anfänger schnell. Und sollte einer doch am Brett verzweifeln, kann er Katamaran segeln oder beim Hochseeangeln sein Glück versuchen. Die wahren Qualitäten Fuerteventuras entdeckt aber erst, wer schnorchelnd oder tauchend in einem der vielen Tauchreviere entlang der Küsten die phantastische Unterwasserwelt in Augenschein nimmt. Jede Tauchschule hat ihre ganz speziellen Plätze. Mal sind es bizarre, im Meer erkaltete Lavaströme, mal weißer Sand, mal langsam zerfallende Schiffswracks, an denen sich alles an Fischen und anderem Seegetier tummelt, was in Küstennähe nur vorkommt.
Die Landschaft variiert nur wenige Themen: zu Kuppen geschliffene Vulkankegel, Kerbtäler, ein paar Palmenoasen, eine Handvoll kleiner Bergorte, kaum so viele Fischerdörfer, ab und zu Windräder oder eine Windmühle. Variantenreich und schön aber sind die Küsten. Da gibt es die kilometerlangen, hellen, feinsandigen Strände der Halbinsel Jandía, den fast weißen Dünenstrand bei Corralejo, die dunkelkiesigen, fast schwarzen kleinen Buchten vor den Fischerorten im Süden Maxoratas, des Inselhauptkörpers, und im Westen wild umtoste Klippen mit engen Einschnitten hier und da und Sand schwarz, gold und gelb. Auch die Brandung ist sehr unterschiedlich: An einem Strand können selbst kleine Kinder gefahrlos baden, am zweiten muss mit den Wogen gekämpft werden, am dritten reißt das Meer jeden fort, der sich zu weit hineinwagt.
Bildungsreisende werden mit Fuerteventura vermutlich nicht überglücklich werden. Von Interesse allerdings ist die ländlich-bäuerliche Lebensweise der früheren – und teils noch der heutigen – Insulaner. Wie erfindungsreich sie z. B. bei der Wassergewinnung, -bewirtschaftung und -aufbereitung sein mussten, ist faszinierend. Auch sonst war es nicht leicht, sich auf dieser zwar fruchtbaren, doch eher lebensfeindlichen Insel zu behaupten. Einwanderer aus Südspanien und Frankreich brachten neue Ackerbaumethoden und die Viehzucht nach Fuerteventura mit. Esel und Kamele wurden als Lasttiere und als „Antrieb“ für Brunnengöpel eingesetzt. Das Sagen hatten die señores; den einfachen Insulanern, den majoreros, erging es über Jahrhunderte mehr schlecht als recht. Nur 6000 bis 8000 Einwohner dürfte es damals gegeben haben. Blieb der Regen längere Zeit aus oder fielen Heuschrecken aus der Sahara ein, waren Hungersnöte unvermeidlich. Hilfe von außen gab es nur für die señores und das Militär, dessen einstige Kommandozentrale, die Casa de los Coroneles in La Oliva, heute der bedeutendste historische Profanbau der Insel ist.
Dieses repräsentative Gebäude sowie etliche ehemalige Bauernhäuser und Scheunen wurden in den letzten Jahren stilgetreu restauriert und teils zu Museen umgewandelt, teils als Ferienwohnungen hergerichtet. Ländlicher Tourismus lautet das Stichwort, interessant vor allem für solche Gäste, die für ihren Urlaub weniger eine Taucher- als vielmehr eine Lesebrille und ein gutes Buch benötigen. Abgesehen von diesen kleinen Herbergen für wenige Gäste, denen die Strandferne nichts ausmacht, wohnt man ganz überwiegend in wassernahen Hotel- und Apartmentanlagen mit selten unter 100 Einheiten.
Am ehesten Gelegenheit, die spanische Seite der Insel zu erleben, hat man aber abseits der Strände, im Landesinnern, und zwar am besten bei einer Fiesta. Da spielen dann nachts die Bands auf dem Dorfplatz zum Tanz auf, an Buden werden Imbisse verkauft, Alt und Jung sind auf den Beinen. Am Haupttag schreitet eine Heiligenprozession einher, vornweg die Honoratioren und dahinter im Festtagsstaat die Dorfbevölkerung, sofern sich nicht, wie in manchen Fischerorten, geschmückte Boote zu einem Umzug auf dem Wasser versammeln. Mit Fiestas und Karneval ist beim Feiern noch nicht Schluss. Diese traditionellen Termine werden heute in den Schatten gestellt von moderneren Besuchermagneten, die für manche ein Grund sind, von weither deswegen anzureisen. Besonders gilt dies für die alljährlich Ende Juli/Anfang August durchgeführten Windsurf-Weltmeisterschaften. Vor allem die Freestyle-Surfer mit ihren akrobatischen Kapriolen locken scharenweise Zuschauer an. Musikenthusiasten strömen im Januar zum Musikfestival, und im frühen November, beim Internationalen Drachenfestival, hängt der Himmel über den weißen Wanderdünen voller phantasievoller, bunter Gebilde.
In dieser Hinsicht wird zum Glück einiges an Abwechslung geboten. Geführte Radtouren und Wanderungen verschiedener Schwierigkeitsgrade sind am einfachsten zu realisieren, aufregender wird es bei Motorrad- oder Quadtouren, und wer mehr über die Insel erfahren will, findet liebevoll gemachte Museen sowie Kunstausstellungen und Galerien. Mindestens ein Strandspaziergang pro Tag muss aber immer sein, denn bessere Erholung für Seele, Geist und Körper gibt es auf der Insel nicht, als zur Musik von Wind und Wellen durch den Sand zu stapfen. Der letzte Abend rückt heran. Wie Abschied nehmen? Noch einmal eine Beach-Party feiern? Eine Paella mit frischen Meeresfrüchten im Hotelrestaurant genießen? Ein oder zwei Absacker an der Poolbar nehmen? Vielleicht fahren Sie aber doch lieber noch einmal in ein verschlafenes Fischerdorf, wo Sie am Strand auf der Terrasse eines kleinen Bar-Restaurante einen herrlich frischen Fisch essen und einen herben Landwein trinken, wo Sie noch einmal die Brandung rauschen hören und Ihnen der Passat die Haare zaust …
Ab 3. Jahrtausend v. Chr.
Besiedelung der Kanaren in mindestens zwei Wellen
1./2. Jh. n. Chr.
Erste schriftliche Erwähnung der Kanaren bei Plinius d.Ä.
1403–05
Der Normanne Jean de Béthencourt erobert Fuerteventura für die spanische Krone und gründet Betancuria
Ab Ende 15. Jh.
Die spanische Krone belehnt Adlige und Geistliche, die als señores über die Einheimischen herrschen; Einwanderung von normannischen und spanischen Siedlern; Assimilation der Ureinwohner (majoreros)
17./18. Jh.
Wiederholt überfallen Freibeuter die Küstenorte
1730–36
Viele Bewohner von Lanzarote fliehen vor Vulkanausbrüchen auf die Nachbarinsel Fuerteventura
1740
Die Bürger von Tuineje schlagen englische Piraten in die Flucht (Tamacite)
1837
Die Lehnsherrschaft, das Señorio-System, wird abgeschafft
1852
Die Kanaren werden Freihandelszone; Aufschwung u. a. durch den Export von Farbstoff, Soda und Kalk
1912
Den Inseln wird eine Selbstverwaltung zugestanden
1966/67
Fremdenverkehr setzt ein
1986
Spanien tritt der EG bei; die Kanarischen Inseln erhalten Sonderstatus
1993
Volle Integration der Kanaren in die EU
2008
Erstmals 100 000 Einwohner
2017
Fuerteventura erhält Auszeichnung für spanischen Qualitätstourismus
Regionale Produkte Fuerteventura besinnt sich aufs Eigene, und das betrifft nicht nur die allseits bekannten Tomaten oder Aloe vera. Gemeint sind vielmehr die echten Bauernmärkte, die z. B. in Puerto del Rosario, am Oasis Park oder in La Oliva zu finden sind und nur dem Verkauf von Inselprodukten dienen. Auch die besseren Restaurants sehen heute zu, dass sie ihr Frischgemüse von Inselbauern beziehen. Als Landwirt einen Namen gemacht hat sich ein Deutscher: Björn Mühlen (bjoernmuehlen.com). Sein Hof liegt im Tal von Tarajalejo.
Vom Müll zur Kunst Surfer lieben nicht nur sauberes Wasser, sondern auch saubere Strände. Da lag die Idee nicht fern, den Plastikmüll vom Strand kreativ umzunutzen. Julian Blasco in Cotillo z. B. bringt seine Werke in den Laden vom Clean Ocean Project (www.cleanoceanproject.org). Ein anderer Surfer, Luis de Dios, hat sich über das Project Vortex (www.projectvortex.org) global vernetzt; alle Beteiligten arbeiten mit Plastikmüll. Zuvor hatte Luis schon die Gruppe Skeleton Sea mitgegründet. Auf www.skeletonsea.com/art-gallery sind die Ergebnisse dieses Trends zu sehen, der inzwischen weit über Fuerteventura hinausgeht.
Bildungsurlaub