zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte
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clever und schnell auf dem Smartphone – tagesaktuell. Events, News und neueste Insider-Tipps
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Insider-Tipp | |
Highlight | |
Best of… | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte |
€ € € | über 130 Euro |
€ € | 90–130 Euro |
€ | bis 90 Euro |
€ € € | über 25 Euro |
€ € | 15–25 Euro |
€ | bis 15 Euro |
© Fotos: R. Freyer
Wochenlanger Fiestataumel in der Hauptstadt (Foto) zur Karte
Im schönsten Bauwerk in der Altstadt von Las Palmas erfahren Sie viel über Kolumbus und die Entdeckung Amerikas (Foto) zur Karte
Im besten Museum Gran Canarias gibt es Mumien, Skelette, eine seltsame Tonfigur und andere Funde aus der Zeit der Altkanarier zur Karte
Der ideale Ort für ein Dinner für Verliebte ist Las Palmas’ Spitzenrestaurant zur Karte
Der tolle Stadtstrand der Hauptstadt lädt mit breiter Promenade zum Baden und Bummeln ein zur Karte
Vom mit 1949 m höchsten Punkt Gran Canarias sieht man bis zur Nachbarinsel Teneriffa zur Karte (siehe auch >>)
Traumhaft ist die Hanglage des Bergdorfes mit Blick auf den Felsen Roque Bentayga zur Karte
Der „Wolkenstein“ ist das Wahrzeichen Gran Canarias. Sie können ihn erklimmen und einen grandiosen Ausblick genießen zur Karte
Hübsches Städtchen mit viel Wasser, subtropischem Park, stimmungsvollen Gassen, filigraner Kirche und Panoramaberg zur Karte
Die „Bemalte Höhle“ mit ihren vielfarbigen Zeichen steht im Mittelpunkt des größten archäologischen Parks der Kanaren zur Karte
Geheimnisumwittert bleibt die Bedeutung der 298 kleinen Felsnischen in der mächtigen Höhle an der Nordküste zur Karte (siehe auch >>)
Der mit viel Liebe gepflegte Bergort mit typisch kanarischer Architektur ist auch ein wichtiges Pilgerziel zur Karte
Die gewaltigen Sanddünen an der Südküste sind von großer Schönheit zur Karte
Der Ferienort ist wegen seinem dem Meer abgerungenen Hafen auf den Kanaren einmalig zur Karte
Im schönsten Freizeitpark der Insel gibt es exotische Pflanzen, Hunderte Tiere und Shows für Jung und Alt zur Karte
© Look: mauritius images/ Alamy
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© mauritius images/ Imagebroker: H. Corneli
In Las Palmas’ Hafenburg schweben Eisenskulpturen vor dicken Mauern – ein toller Kontrast! Die Werke stammen von Spaniens Top-Bildhauer Martín Chirino
Im Bodegón Vandama bekommen Sie erdige Weine in Bioqualität, dazu zartes Grillfleisch – das alles im stimmungsvollen Rahmen einer alten Kellerei
700 altkanarische Gräber: Im archäologischen Park von Maipéz erfahren Sie einiges über die Rituale der Ureinwohner
Traditionelles und Trendiges geht über den Tresen bei FEDAC in Las Palmas: Textilien in frechem Design und minimalistischer Lavaschmuck (Foto)
Die Terrassencafés auf der strandnahen Plaza de Fray Junípero in Las Palmas sind am Wochenende brechend voll
Viele Kurvenkilometer schraubt sich die schmale Straße von La Aldea de San Nicolás nach Artenara hinauf – Dramatik pur!
Die Lage ist kaum zu toppen: Das Bandama Golf Hotel liegt am Fuß eines Vulkans, neben dem größten Inselkrater. Wo sonst reichen die grünen Rasenteppiche unmittelbar an das Hotel heran?
In der Finca Montecristo betreten Sie ein Paradies – zwischen exotischen Pflanzen sind Kunstwerke eingestreut: Windspiele, Krieger, dahinschreitende Riesen … Unter schattigen Bäumen können Sie romantisch essen
Nur ein schmaler Sanddamm trennt die Lagune Charca de Maspalomas vom offenen Meer. Hier lassen sich wunderbar Wandervögel und große Fische beobachten (Foto)
Von rustikal keine Spur! Ausgerechnet im abgelegenen Bergdorf Tejeda können Sie im Lokal Déjate llevar in erfrischend-modernem Ambiente mediterran speisen
Hier fühlen Sie sich wie in einer Oase! Das Ríu Palace Maspalomas bietet neben spektakulärer Lage und Palmengarten das Ambiente eines Grandhotels
Aus luftiger Höhe schauen Sie über den weiten Kessel – im Las Tirajanas, dem schönsten Berghotel Gran Canarias! Für gute Laune sorgt auch das höhlenartige Spa
Im zersägten Berg stapeln sich wohnlich eingerichtete Höhlen. Der Bauer, der hier gelebt hat, vererbte sie seinem Dorf, das daraus das Museo de las Casas Cuevas machte. Spazieren Sie durchs Höhlenhaus und genießen Sie auch die grandiosen Ausblicke!
Mittelalter reloaded: Wenn sich am 8. September zu Ehren der Virgen del Pino, der gekrönten „Inselkönigin“, Tausende auf der Plaza versammeln und ganz Teror Kopf steht, erleben Sie kanarische Religiosität! Anschließend wird noch den ganzen Monat gefeiert
Von ihren vielen Reisen haben Anna und Herbert Eder die besten Rezepte in ihr Lokal Bamira in San Agustín einfließen lassen. Inmitten von schrägen Kunstwerken schmecken die kunstvollen Gerichte
© Fotos: I. Gawin
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Experimentelles, Provokatives und Abgedrehtes – alles zum Nulltarif: Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst gibt’s im CAAM (Centro Atlántico de Arte Moderno) in Las Palmas zu sehen
Wie wär’s mit einem Besuch auf dem Nachbarkontinent? In der Casa África in Las Palmas stellen sich afrikanische Künstler in Bild, Ton und Film vor – und garantieren so einen exotischen Ausflug, der Sie keinen Cent kostet
Während der Messe in Las Palmas’ Hauptkirche Catedral de Santa Ana werden Sie Zeuge inbrünstiger spanischer Religiösität. Dazu kommt ein angenehmer Nebeneffekt dieses eindrucksvollen Erlebnisses: Sie dürfen zwar nicht fotografieren – zahlen aber während des Gottesdienstes auch keinen Eintritt
Die richtigen Orte, kanarische Folkmusik kennenzulernen, sind samstags der Parque de Santa Catalina (ab 11 Uhr) und sonntags (ab 11.30 Uhr) das Pueblo Canario. Dann zeigen hier enthusiastische Sänger, Musiker und Tänzer, was sie können – und alle tragen tradtionelle Tracht
Vor allem die Steinmetzkunst begeistert in der Kapelle Virgen de la Cuevita in Artenara: Das Bauwerk ist komplett aus einer Höhle herausgemeißelt
Im gräflichen Garten Jardín de la Marquesa in Arucas müssen Sie Eintritt zahlen, um die Pflanzen aus aller Welt sehen zu können. Im Stadtpark Parque Municipal dagegen können Sie umsonst flanieren – und die exotische Pflanzenpracht ist dort nicht weniger berauschend
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Schon mal Tapas und Wein in einer Höhle serviert bekommen? Im Barranco de Guayadeque wurden labyrinthische Lokale in den Fels gehauen
Gran Canarias höchster Berg Pico de las Nieves heißt zwar „Schneegipfel“, ist aber nur selten weiß eingepudert. Immer ein Erlebnis ist allerdings der Blick vom Gipfel auf Steilabstürze und Schluchten, auf Hochflächen und Felsnadeln
Der „Blütenkäse“ queso de flor ist das ausgefallenste Molkereiprodukt der Kanaren. In Santa María de Guía schmeckt er im Bistroladen La Quesera mit einem Glas Rotwein besonders gut
Als Wasserreservoir für Notzeiten wurden sie früher angelegt, heute sind Stauseen Landschaftsperlen im Gebirge. Besonders idyllisch nach winterlichen Regenfällen: der Embalse Cueva de las Niñas im Naturschutzpark Inagua-Pajonales
Jedes Lokal, sei es noch so klein, bietet Meeresfrüchte an. Am besten schmeckt Fisch aber dort, wo er gefangen wurde, wo Sie eine frische Brise in der Nase und den Salzgeschmack auf der Zunge haben, so wie in Arguineguín im Restaurant Bar Playa „El Boya“
Die Essenz der Kanaren: Wer durch die Gassen von Teror streift, über die Plaza mit dem uralten Lorbeer schlendert und in einer der Bars einen Kaffee trinkt, spürt den Geist vergangener Zeiten
Es gibt sie sonst nirgends auf der Welt, die 2000 verschiedenen Pflanzen, die in einer Schlucht unterhalb von Tafira Alta wachsen! Mit von der Partie im Jardín Canario sind Drachenbäume, Wolfsmilchgewächse und knallrote, vom Aussterben bedrohte Glockenblumen
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Hier kommen auch Museumsmuffel auf ihre Kosten: Das Museo Canario in Las Palmas bietet die beste Einführung in die Welt der Ureinwohner. Besonders eindrucksvoll sind die gut erhaltenen Mumien
In Las Arenas und El Muelle, den beiden Einkaufszentren von Las Palmas, merken Sie nicht, wie grau der Himmel ist. Ein trendiger Laden reiht sich an den nächsten, in den Kinos laufen angesagte Blockbuster
Jubeln Sie zusammen mit Kanariern aller Generationen im terrero de la lucha canaria den schwergewichtigen Stars – Männern wie Frauen – zu. Ihre Gegner befördern sie beim Kampf mit geschicktem Griff zu Boden
Auf der phantastischen Website des Museo Elder in Las Palmas können Sie sich schon mal darauf einstimmen, was Sie erwartet: eine interaktive Reise zu den Geheimnissen des Alltags
Las Palmas hat zwei tolle Konzerthäuser und lässt hochkarätige Musiker einfliegen – für spannende Regenstunden im traditionsreichen Teatro Pérez Galdós, unter einem „Himmel“ erotisierender Fresken, oder im Auditorio, einer Festung mit Meerblick, 41
Wenn es nieselt, ist der beste Platz: im Wasser! Mit der „Yellow Submarine“ fahren Sie in Puerto de Mogán zum Meeresgrund hinab, beobachten durch Bullaugen ein Wrack, an dem sich Trompetenfische tummeln – und bleiben völlig trocken
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Es plätschert, gurgelt und gluckst: Im Gran Spa Corallium in Las Meloneras lassen Sie sich von Wasserströmen massieren oder schweben im warmen Nass. Anschließend erholen Sie sich beim Seeblick durch die Panoramafenster
Hinter meterdickem Naturstein verbirgt sich eine romantische Oase in Vega de San Mateo. Schmökern unterm Zitronenbaum, Ausruhen in der Bali-Liege am Pool und Unterhaltungen am Kamin – im Las Calas wohnen Sie weitab von jedem Urlaubstrubel
Von Ayurveda bis Zen reichen die Streicheleinheiten für Körper und Seele in den Wellnesszentren Talasoterapia Canarias in San Agustín und Talasoterapia Canarias in Playa Amadores. Und wenn’s eine Massage sein soll, dann warten die Hydrodüsen im riesigen, mit 36 Grad warmen Salzwasser gefüllten Becken
Lassen Sie sich die Meeresbrise um die Nase wehen, und betrachten Sie Gran Canaria ganz entspannt auf Schiffsexkursionen zwischen Arguineguín, Playa de la Verga, Anfi, Puerto Rico und Puerto de Mogán
Den Blick auf Palmen und Drachenbäume gerichtet, genießen Sie auf der Terrasse des Quiosco San Telmo in Las Palmas einen café con leche. Der Pavillon selbst ist eine Augenweide: reinster Jugendstil
Rückzugsgebiet am weißen Amadores-Strand: Wenn hinter Teneriffa die Sonne im Meer versinkt, entspannen Sie im Amadores Beach Club mit einem Mojito in der Hand. Halb liegend in weichen Polsterkissen, geht der Blick aufs abendliche Meer
Entdecken Sie Gran Canaria!
© White Star: T. P. Widmann
Jeden Morgen das gleiche Bild: Männer machen sich mit Macheten zwischen Bananenstauden zu schaffen. Fischer tuckern in ihren Booten hinaus aufs Meer. Hirten im traditionellen Wollmantel ziehen mit ihrer Herde hoch auf die Alm. Ob in Fontanales im Norden oder Fataga im Süden: In den meisten Bergorten folgt der Alltag einem gemächlichen Rhythmus. Eng scharen sich die Häuser um die Kirche, davor die schattige Plaza als Spielplatz für Kinder und Treffpunkt der Alten.
Unendlich fern scheint von hier die Hauptstadt Las Palmas mit ihren Straßenfluchten. Lichtjahre entfernt scheinen auch die Ferienzentren des Südens, wo eine quasi unsichtbare, dafür umso besser geölte Maschinerie dafür sorgt, dass sich jährlich mehr als 3 Mio. Besucher aus ganz Europa wohl fühlen. Vom Taxifahrer, der Gäste im Morgengrauen zum Flughafen bringt, über die Putzfrau, die das Hotelzimmer „wie neu“ aufbereitet, bis zum Baywatcher, der den Hochsitz am Meer erklimmt, befriedigt eine Armada von Angestellten die vielfältigen Bedürfnisse der Gäste. Die touristische Belegschaft ist keinesfalls rein kanarisch, sondern international: Viele Angestellte kommen vom spanischen Festland und aus Nordafrika, aus allen Ländern Europas und aus Südamerika.
Zwar gibt es auf Gran Canaria Bettenburgen, einfallslos und schnell hochgezogen, auch gibt es in die Jahre gekommene Einkaufszentren. Doch in den vergangenen Jahren wurde einiges unternommen, um das Image aufzupolieren. Manch ein Hotelkasten wurde chillig umgestylt, in neuen Resorts wie Meloneras und Playa Amadores entstanden großzügige Komforthotels, die an Schlösser oder afrikanische Zitadellen denken lassen. Hier wird jeder Trend aufgegriffen, außer Golfplätzen gibt es Spa-Oasen mit asiatisch inspirierten Therapien und Yoga-Workshops, Pilates und Nordic Walking am Strand. Wer im Landesinnern in einer Finca wohnt und auf restaurierten Wegen wandert, lernt Land und Leute intensiv kennen. So will Gran Canaria alle glücklich machen: diejenigen, die den Rundum-Komfort der Resorts schätzen, ebenso wie jene, die fernab vom Tourismus Urlaub machen wollen, sei es in den Bergen, in Küstendörfern oder in Las Palmas.
© Fotos: R. Freyer
Kaum noch etwas erinnert in Las Palmas an den Ort, den der spanische Konquistador Juan Rejón 1478 vorfand, als er am 24. Juni mit 600 Getreuen an Land ging, um die mit 1532 km2 nach Teneriffa und Fuerteventura drittgrößte Kanareninsel für die kastilische Krone zu erobern. Fünf Jahre lang wehrten sich die Altkanarier gegen die Eroberung. Dann setzten sich die Europäer mithilfe ihrer modernen Waffen durch. Sie gestalteten die Insel vollständig um: Sie rodeten die Lorbeer- und Kiefernwälder, um erst Zuckerrohr, dann Wein anzupflanzen. Auf den Plantagen arbeiteten unterjochte Ureinwohner und afrikanische Sklaven. Der Schiffshandel zwischen Europa und Amerika bescherte der städtischen Elite Wohlstand; die Mehrheit der Inselbewohner lebte in bitterer Armut, was viele in die Emigration nach Amerika führte.
Erst der aufblühende Tourismus half der Insel auf die Beine. Seit Anfang der 1960er-Jahre im Süden eines der größten Ferienzentren Europas entstand, gab es eine rasante Entwicklung. Hotelanlagen und Resorts für mehr als 100 000 Gäste entstanden zwischen San Agustín und Puerto de Mogán, ein Ende ist nicht in Sicht. Zu herrlich sind Strände und Dünenlandschaft, zu beständig das gute Wetter, zu ideal die Lage zwischen Meer und Bergen. Doch viele Besucher sind nach ihrer Ankunft auf dem Flughafen Gando erst einmal geschockt von der Kargheit des Inselsüdens. Nur einheimische Flora trotzt dieser Dürre: Cardón (Säuleneuphorbien), Retama, Tabaiba oder Tajinaste – dickblättrige, buschige Gewächse, die lange Zeit Wasser speichern können – haben sich an eine Existenz in diesen Trockenzonen angepasst. In den Ferienorten nimmt dann Blütenzauber, der nur dank aufwendiger Bewässerung existiert, die Ankömmlinge gefangen. Viele verlassen sie nie während ihres Urlaubs.
Schade, denn Gran Canaria ist sehr vielfältig. Nahezu kreisförmig und vulkanischen Ursprungs, wird das Eiland genau in der Mitte vom 1949 m hohen Pico de las Nieves überragt, dem höchsten Punkt der cumbre, der zentralen Gebirgsregion. Von hier aus führen Erosionstäler sternförmig zu den Küsten. Calderas – kesselförmige Krater – erinnern an die vulkanaktive Zeit. Keine andere Kanareninsel ist so zerklüftet wie Gran Canaria und von barrancos – so heißen die tiefen Schluchten auf dem Archipel – zerfurcht. Je nachdem, ob sich diese im Norden oder Süden befinden, sind sie von der Sonne ausgebrannt, wirken mit ihrem nackten ockerfarbenen Fels asketisch, fast abweisend. Nur im Frühjahr, während der Ginster blüht, sind sie in leuchtendes Gelb getaucht. Im Norden dagegen präsentieren sich die Schluchten oft als subtropischer Paradiesgarten mit wuchernden Pflanzen, die um die Wette leuchten. Hier wachsen Orangen, Zitronen und Bananen; auf Terrassenfeldern gedeihen Wildkresse, Kürbis und Kohl.
Einst waren weite Teile der Insel mit Kanarischer Kiefer bedeckt. Lorbeerwälder entzogen den Passatwolken Feuchtigkeit, die zu Boden tropfte und die Insel fruchtbar machte. Es gab eine einzigartige Vegetation. Erst der Kahlschlag der Spanier, die Holz für die Zuckersiedereien und den Schiffbau brauchten, und später die Monokulturen der Pflanzer schädigten das fragile Ökosystem schwer. In den 1990er-Jahren haben die Kanarier damit begonnen, Naturschutzgebiete auszuweisen. Schon Jahrzehnte zuvor initiierten sie ehrgeizige Wiederaufforstungen. Geplant war, im Inselinnern einen großen Nationalpark einzurichten. Doch die Bergbauern und Hirten fürchteten um ihre ohnehin kargen Einkünfte. Also einigte man sich auf einen Kompromiss: Seit 2005 ist das Gebiet als UNESCO-Biosphärenreservat geschützt.
Wer sich auf sie einlässt, kann die Vielfalt der Insel in vollen Zügen genießen. Gran Canaria begeistert mit Traumstränden, atemberaubenden Dünen und einer wilden Bergwelt. Beispielsweise auf dem Dach Gran Canarias, dem Pico de las Nieves. Weite Wälder überziehen die tiefer gelegenen Berghänge im Norden. Teneriffas Teide, Spaniens höchster Berg, scheint zum Greifen nah. Einheimische Tiere gibt es nur wenige. Eidechsen rascheln durchs Gestrüpp, Tauben und einige Raubvögel bevölkern die Lüfte. Der Kanarienvogel fliegt in seiner Urform als unscheinbarer gelbgrüner Girlitz durch die Wälder. Artenreicher ist das Meer. Beim Schnorcheln können Sie viele Fische, z. B. Mantarochen, entdecken; in den bis zu 4000 m tiefen Gräben zwischen den Inseln tummeln sich außerdem Haie, Delphine und Grindwale.
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Die Canarios haben sich anfangs schwergetan mit Europa, ja sogar mit dem spanischen Mutterland. Noch in den 1970er-Jahren gab es separatistische Bewegungen. Doch das ist mittlerweile Geschichte. Finanzspritzen aus Brüssel haben die Infrastruktur in Dörfern und Städten wesentlich verbessert. Neben Großstadtflair in der Inselhauptstadt Las Palmas finden Sie Beschaulichkeit in hübschen Dörfern und Kleinstädten. Artenara etwa ist ein erstklassig erhaltener Höhlenort, die größte Augenweide in puncto Architektur ist jedoch Teror. Das Ensemble aus antiker Basilika, natursteingepflasterten Straßen und Hausfassaden mit herrlichen Holzbalkonen ist vollständig erhalten und gilt als bestes Beispiel kanarischer Baukunst. Entdecken Sie zahlreiche Museen und andere Sehenswürdigkeiten auf der drittgrößten kanarischen Insel, erleben Sie eine Wallfahrt oder den prächtigen Karneval mit seinen ausgelassenen Umzügen, genießen Sie die traditionelle kanarische Küche und den süffigen Wein. Tauchen, wandern, schwimmen oder windsurfen, die Nacht zum Tag machen oder einfach entspannen: Auf Gran Canaria herrscht nie Langeweile. Und die Sonne scheint dazu, das ganze Jahr.
Plinius d.Ä. (23–79 n. Chr.) schildert in seiner „Historia Naturalis“ die Expedition zu einer Inselgruppe, die er „Canaria“ nennt
Der spanische Eroberer Juan Rejón geht an Land und gründet das Militärfort Las Palmas
Im Vertrag von Alcáçovas werden die Kanaren der kastilischen Krone zugesprochen
Nach langen Kämpfen unterwirft Rejón die beiden Reiche der auf der Insel herrschenden guanartemen (Könige)
Während seiner ersten Entdeckungsfahrt nach Amerika macht Kolumbus auf Gran Canaria Station
Verbot des Sklavenhandels, der die Altkanarier seit der Eroberung dezimierte
Eröffnung des ersten Hotels in Las Palmas
Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura werden zur Provinz Las Palmas de Gran Canaria zusammengefasst
Der auf den Kanaren beginnende Spanische Bürgerkrieg läutet die 36 Jahre währende Franco-Diktatur ein (bis 1975)
Der Beginn des Flugtourismus bringt einen steilen Aufschwung
Die Kanaren erhalten Autonomiestatus und eine Regionalverfassung
Spanien wird EU- und NATO-Mitglied
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise bricht das Baugeschäft ein, viele verlieren ihre Jobs. Daran ändert auch der boomende Tourismus nichts
Auf Gran Canaria gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Eine neue Generation mischt den regionalen Spirituosenmarkt auf: 928ron (C/ Ansite 9 | Las Palmas | www.928ron.com) setzt auf frischen Rum aus Zuckerrohr, im Namen Gran Canarias Telefonvorwahl. Aus Quellwasser, Tropfen für Tropfen durch Lavagestein gefiltert, und Wacholder, Süßholz, Biozitronen- und -orangenschalen wird Macaronesian Gin (www.macaronesiangin.com). Das bedeutet Gin von den „Glücklichen Inseln“.
Von der Inselregierung unterstützt, konnten grancanarische Designer eine internationale Karriere starten. Ihr Motto: hecho en Canarias, d. h. komplett auf den Kanaren produziert. Lenita-XLT stellt sexy Bademode her (C/ Travieso 11| Las Palmas und Yumbo Center| Maspalomas), und Las Afortunadas witzige Accessoires (u. a. bei Lifestyle Canteras (Las Canteras 20| Las Palmas)). Mehrere Events machen Moda Cálida bekannt, so der Lifestyle-Markt Fashion & Friends im November und die Swimwear Fashion Week im Juni (www.grancanariamodacalida.es).
Naturstoffe der Insel nutzen: Das eint drei experimentierfreudige Frauen. Mónica Loreto (Jabones Artesanos Jacaranda (C/ Lago 6| Agaete| Tel. 6 77 51 53 31)) verwendet für ihre Seifen Aloe Vera, Kaktusfrüchte und Ziegenmilch. Ulrike Güse (C/ Rosario 6–3| Las Palmas| Tel. 6 29 95 21 19) verwebt Seide und Wolle, die sie zuvor mit Koschenille bzw. Orchilla eingefärbt hat, dem Purpurrot einer einheimischen Laus bzw. einer Felspflanze. Miriam Godoy designt Textilien mit kanarischen Motiven. Ihre T-Shirts Marke Mirita (miritatshirts.wordpress.com) gibt’s z. B. im Museumsshop (Plaza Pilar Nuevo s/n| Las Palmas) der Casa de Colón.
Spät kam der Trend auf die Insel, doch nun schießen vegane Lokale mit Bioladen wie Pilze aus dem Boden. In Playa del Inglés trifft sich die Veggie-Szene im Greenpoint Organic and Healthy (Mo–Sa ab 9.30Uhr| C/ La Palma 9| San Fernando| www.organicgreenpoint.com| €), im Strandviertel von Las Palmas im Llévame al huerto (Mo–Sa ab 10Uhr| C/ Ruiz de Alda 28| €) sowie in der Altstadt bei Zoe Food (Mo–Fr ab 9, Sa ab 10, So ab 11Uhr| C/ Domingo J. Navarro 35| Tel. 9 28 58 65 07| www.zoefood.com| €) und in der Fruit’n Co Vitamina Bar (Mo–Sa ab 8Uhr| C/ Torres 8| Tel. 6 02 60 68 30| www.fruitnco.com| €).