Vorwort

Am Anfang waren es lediglich ein paar Texte, die ich niederschrieb. So entstanden die ersten Geschichten, zu einer Zeit, in der ich mich noch halbwegs in einem Widerspruch zu mir selbst befand. Nun sind etliche Jahre vergangen und ich habe in Form von Geschichten und Kurzprosa geschafft, mir Einiges von der Seele zu schreiben. Dass ich da irgendwann mal einen großen Gefallen dran finden könnte, war mir am Anfang auch nicht so bewusst. Der Begriff Biografie spukt schon eine Weile in mir, so dass ich mithilfe meiner Stories eine erotisch-biografische Darstellung meiner selbst verfassen konnte. Ich hatte eigentlich vor, eine rein homoerotisches Werk zu schreiben. Das hätte allerdings zur Folge gehabt, dass wichtige Teile gefehlt hätten. Ich nenne es daher eher einen Streifzug durch meine Sexualität. Sex und Erotik gehörten schon immer zu meinem Leben. Allein das Vorhandensein von sexuellen Fantasien bereicherte mein Leben stets. Gedanken kann man einfach haben, ohne sich dafür schämen zu müssen.


Als Titel hatte ich im Kopf „Maleflower – In der Blüte meines Lebens“. Das klingt vielleicht ein bisschen poetisch. Das Unverständnis und die die Ignoranz von einigen Menschen gegenüber Homosexualität haben mich dazu getrieben „Männer lieben anders“ als Titel zu wählen. Meine Ex-Frau hat bewiesen, dass man Homosexualität komplett ablehnen kann und sich ein paar Jahre später doch gedanklich darauf einlässt. So ergeht es vielen Menschen, die das nicht kennen. Homosexualität gehört allerdings seit der Pubertät zu meinem Leben und hat auch immer eine Rolle gespielt. Ich selbst habe viele Jahre gebraucht, um meine sexuelle und auch gesellschaftliche Rolle zu finden. Das, denke ich, reicht, um es zu verfassen.

Kapitel 1

Um nachvollziehen zu können, wie das damals wirklich war, gehen wir fast 30 Jahre zurück und versetzen uns in die Lage eines vierzehnjährigen Jungen ...


Ich starre auf das Geschehen in unserer Sporthalle. Handball, wir spielen Handball. Einer meiner Klassenkameraden hat es bis ans gegnerische Tor geschafft und versucht sich mit einem Pass in die Abwehrmauer der Gegner zu werfen, um sein Tor sicher zu schaffen. Den Ball fest in der rechten Hand, nach oben gestreckt, prallt er gegen einen Klassenkameraden und wird von dem umklammert. "Lass mich in Ruhe, du schwule Sau!", brüllt der ihn an und befreit sich aus der Umklammerung, worauf hin die zuschauenden Klassenkameraden gemeinsam anfangen, den Ausruf laut zu rufen.


"Schwule Sau, schwule Sau!" Das Gebrüll wird immer lauter und ich starre immer noch stur auf das Handballfeld. Ich war vierzehn Jahre alt, als es passierte. Ein ganz gewöhnlicher Junge war ich. Ich hatte eine erste Freundin, mit der ich meine Zeit verbrachte. Damals war es noch nicht so, dass man sich mit Dingen, wie Geschlechtsverkehr in dem Alter so intensiv beschäftigte. Meist fing da erst die Pubertät an und man hatte gerade Bekanntschaft mit seinem eigenen Körper gemacht. Man hoffte auf feuchte Träume. Einige waren bereits soweit, sich selbst zu befriedigen und gaben damit an. Nur ich nicht. Ich hatte keine Ahnung von den Dingen. Unauffällig redete ich dezent mit, wenn es darum ging, versuchte mich aber eher bedeckt zu halten, wo ich konnte.

Mich interessierte eine ganz andere Sache. Um meiner Freundin näher zu kommen, hätte ich sie küssen müssen, aber ich hatte keine Ahnung davon. Die übrige Zeit verbrachte ich in unserem Garten oder ich besuchte meinen leiblichen Vater. Der wohnte in dem angrenzenden Stadtteil von Kiel. Mit dem Fahrrad war es nicht weit. Ich stellte das Rad an der Hauswand des Wohnblocks ab und ging die Treppen hinauf. Er wohnte im dritten Stockwerk. Ich hatte diesmal nicht angerufen und klingelte an der Wohnungstür. Er war wohl nicht da. Plötzlich hörte ich Schritte auf der Treppe. Ein Nachbar war die Treppe hinauf gekommen und sprach mich an. "Dein Papa ist noch unterwegs, wahrscheinlich in der grünen Bude!" Die grüne Bude war eine Kneipe und gehörte zur Wartestation/Kiosk der Bushaltestelle. Es waren die späten 80´er Jahre. Das Feierabendbier in der Stammkneipe gehörte zum Tage dazu.


Dementsprechend war auch die Kleidung. Sandalen, kurze Hosen oder Jogginghosen, schmuddelige T-Shirts ... Ich war ein Kind und Style war noch nicht wichtig. Wir waren eine Patchworkfamilie. Dass ich meinen leiblichen Vater besuchte, war normal. Ich tat das ein bis zwei Male im Monat. Zum einen, um ihn zu sehen und zum Anderen natürlich seine VHS-Videosammlung zu durchforsten. Wie sonst sollte ich an Actionfilme, wie Rambo u.Ä. kommen? Rudi, so hieß der Nachbar war Frührentner. Ich schätze, er war Ende vierzig, aber genau wusste ich es nicht. Er stand auf der obersten Stufe der Treppe in seiner blauen Aldi-Jogginghose und den ausgelatschten Turnschuhen. Oben herum trug er ein fast siffiges von Schweiß riechendes Unterhemd. "Dann musst du zur Bude gehen oder du wartest so lange bei mir!", bot er mir an und drehte sich wieder um. Den ganzen Weg umsonst wollte ich nicht gemacht haben. Man geht nicht mit fremden Männern mit. Aber er war ja nicht fremd. Er war Nachbar und Freund von meinem Vater. Ich wartete also in der Wohnung, eine Etage unter der von meinem Vater. Rudi war nett zu mir. Er bot mir etwas zu trinken an und gab mir Schokolade. Er hatte wohl kaum Freunde, denn genau mich fragte er, ob wir nicht Freunde werden könnten. Freunde? Wollte er mich verarschen? Er war doch viel älter als ich. Aber er interessierte sich für alle meine Probleme und so erzählte ich ihm von meiner Freundin und meiner Angst sie zu küssen. "Warum hast du Angst?", fragte er mich. Ich hatte Angst, dass sie es nicht mögen würde. Nach fast einer Stunde kam mein Vater nach Hause und ich verabschiedete mich von Rudi, um die Treppen hinauf zu laufen.


Da hatte ich ja echt Glück gehabt. Mein Vater schloss die Tür auf. Auch von ihm bekam ich Naschkram und natürlich die Filme, welche ich so gerne sehen wollte. Nun war der Besuch natürlich dementsprechend kürzer und ich kehrte mit einem Haufen Süßigkeiten nach Hause zurück. Da fragte mich nie jemand, was los war. Vielleicht war ich auch zu verschlossen, um etwas zu erzählen. Die Filme hatte ich innerhalb von ein paar Tagen verschlungen und wollte sie auf dem Weg zu einem Freund zurückbringen. Leider war mein Vater wieder nicht zu Hause und ich landete bei Rudi, dem Nachbarn. Er hatte allerdings die Tür schon auf, als ich die Treppen hoch stiefelte. Ich ließ mich auf eine kalte Brause einladen und redete wieder über eine Stunde mit Rudi. Vielleicht war die Idee doch gar nicht so schlecht, mit einem Älteren befreundet zu sein. Er wusste für alles eine Antwort.


Er stieß natürlich mit einer Dose Bier an und ich trank fast eine ganze Flasche Brause leer. Rudi interessierte sich immer noch für die Kussgeschichte und quetschte mich regelrecht aus. Ich hatte allerdings etwas ganz anderes im Kopf und spielte an einem Doppelkassettenrekorder herum. Rudi hatte ein tolles Lied von Frank Zander, welches ich kopieren wollte. Nachdem er es mir zeigte, fragte er noch mal und meinte, dass ich gar keine Angst haben muss. "Küssen ist doch das Normalste der Welt!", sagte er und meinte, er könne mir zeigen, wie das geht. Doch ich genierte mich und dachte, dass so etwas auf keinem Fall ginge. Doch er drängte mich und meinte, dass man für das Küssen schon ein bisschen Mut brauche. Er kam mir sowieso ziemlich nah, aber er tat es ab mit Dingen, wie "Echte Freunde tun so etwas!" Nun ja, letztendlich glaubte ich ihm und ließ das zu, wovor ich eigentlich Schiss hatte. Das war ein paar Tage später. Er hatte mich ordentlich bearbeitet und ich war zugegeben wirklich naiv in dem Alter. Als ich bei ihm war, hatte er die Tür abgeschlossen.


 Dann spielte ich an dem Kassettenrekorder, doch Rudi hatte ein ganz anderes Interesse. Er wollte mir zeigen, wie ich meine Freundin am besten küsse. Ich stand an seinem Bett und er hatte mich im Arm. Dann näherte sich sein Mund. Er roch nach Bier und Zigaretten. Dieser Geruch von leicht schweißigen Füßen, Zigaretten und Bier war einfach ekelhaft. Wahrscheinlich roch es in den 80ern fast überall so. Das war zumindest mein Gefühl. Zigarettenrauch von filterlosen Zigaretten, wie Juno, Rothändle und Reval oder Overstolz lag selbst bei meinen Großeltern in der Luft. Auch Bierfahnen waren für mich normal. Doch in diesem Moment empfand ich das als ekelhaft. Ich schämte mich, aber Rudi ließ mich nicht in Ruhe. Er hielt mich fest und presste seine Lippen auf meinen Mund. Erst ein paar Male, aber in den Tagen darauf immer öfter. Er fing auch an, mit seiner Zunge in meinen Mund zu wandern und meinte, dass Mädchen das mögen. Ich sollte mir keine Gedanken machen.


 Echte Freunde dürfen sich küssen, wann und wo man will. Ich schämte mich. Doch das war erst der Anfang. Rudi fing mich immer öfter ab und lockte mich in seine Wohnung. Ich bekam Süßigkeiten und viele andere Dinge von ihm. Er schenkte mir unter anderem den tollen Kassettenrekorder und viele Kassetten. Zu Hause dachten meine Eltern, dass ich das alles von meinem Vater bekam. Doch als sie mit bekamen, dass ich diese Dinge von dem Nachbarn geschenkt bekam, verlangten sie erst, dass ich es zurückbringen sollte. Doch ich konnte sie davon überzeugen, dass ich es geschenkt bekam. Vielleicht war es auch ein bisschen Bestechung von Rudi und Beruhigung seines schlechten Gewissens, wenn er das überhaupt hatte. Ich traf ihn regelmäßig und mit der Zeit verlangte er das auch von mir.

 

Er appellierte stets an unsere Freundschaft, wenn ich mich zierte oder gar weigerte. So kam dann eines zum Anderen und die Küsse wurden intensiver. Es war Sommer und durch meine leichte Bekleidung und die Hitze lag es nahe, dass ich schnell auch ohne T-Shirt bei ihm im Arm stand. Dann saßen wir des Öfteren auf seinem Bett und intensive Zungenküsse gehörten zu unserer Freundschaft, als wäre es völlig normal. Er kam mir sehr nahe und mit der Zeit fing er auch an, mich zu streicheln. Anfangs hatte ich seine Hand fest gehalten, als er mir über die Hose streichelte, aber irgendwann hatte ich gemerkt, dass es keinen Sinn hatte. Ich war zu feige, mich zu wehren. Er wollte mir alles beibringen, was man über den männlichen Körper wissen muss. Und er tat es auch. Unsere Gesprächsthemen beinhalteten derweil Aspekte, wie Selbstbefriedigung u. Ä. Im Grunde war er es, der mich komplett aufklärte. Mir war das peinlich und ich schämte mich. Ich schämte mich für die Dinge, die er mit mir tat. Ich wollte das im Grunde nicht, aber ich war zu schwach, mich zu wehren. So ließ ich das alles über mich ergehen. Zudem war seine Wohnungstür immer abgeschlossen, wenn ich bei ihm war. Eine verschlossene Tür und ein Mann, der mir zu nahe kam. Mit den Wochen hatte ich immer weniger an, als ich bei ihm lag.

Er streichelte mich und spielte an mir herum. Das war ein Augenblick, in dem ich krampfhaft meine Augen zukniff. Ich hoffte, dass es bald vorbei war. Aber es dauerte an und er spielte mit meinem Glied. Ich hatte bis dato noch keinen ersten Erguss gehabt und auch Dinge, wie ein Steifer waren für mich völlig neu. Ich war mit der ganzen Situation überfordert. Als er mit mir fertig war, musste ich ihn streicheln und er verlangte das so lange von mir, bis er schnaufend neben mir lag und ejakulierte. Ich ekelte mich vor dem, was aus ihm spritzte und immer, wenn ich von ihm kam, wischte ich mir den Mund ab. Ekel machte sich in mir breit. Wenn ich heute daran denke, komme ich zu dem Punkt, wo wir auf dem Bett lagen.


Wenn er mit mir spielte, kniff ich die Augen zu und hoffte, dass es schnell ging. Dann versuche ich die Situation in Gedanken nachzustellen, aber alles wird grau. Es ist wie eine Tür, die vor meinen Augen geschlossen wird. Ich kann nicht mehr genau sagen, was er alles mit mir anstellte. Ich weiß nur, dass ich einmal mit nasser Unterhose aufgewacht bin. Entweder bin ich eingeschlafen oder ich wurde ohnmächtig. Auch wie sein Samen auf den Bauch kam, weiß ich nicht mehr. Vielleicht ist diese Tür einfach nur ein Schutz von meinem Unterbewusstsein. Aber wer kann dass mit Sicherheit sagen? Was war da passiert? Im Grunde das, was ich schon geschildert habe. In der Zeit hatte ich Probleme beim Einschlafen. Ein mulmiges Gefühl überkam mich Nacht für Nacht.

Wenn ich die Augen schloss, um einzuschlafen, bekam ich Angst. Ich kniff die Augen regelrecht zu, bis alles um mich herum schwarz wurde. Ein braun-graues Muster bildete sich vor meinen Augen ab und dann hörte ich ein Flüstern. Das Flüstern wurde lauter. Es kam aus der oberen rechten Ecke und entwickelte sich zu einem Gerede. Doch ich verstand es nicht. Ich bekam Panik und um dem Ganzen zu entfliehen, machte ich die Augen wieder auf. Doch die Stimme verfolgte mich. Ich musste das Licht anmachen und lag die halbe Nacht wach.


Ich hatte Angst einzuschlafen. Und wenn ich es dennoch krampfhaft versuchte, nachdem die Stimme weg war, dachte ich darüber nach, wie es wohl wäre, wenn man tot ist. Allein die Überlegung, nicht mehr denken zu können löste in mir eine panische Angst aus. So lag ich oft Nacht für Nacht wach. Ich wünschte, ich könnte dem Ganzen entfliehen, indem ich einfach weglaufe, so wie ich es bei Rudi tat. Das letzte Mal, als ich bei ihm war, hatte er bereits einen neuen Freund. Der war zwei Jahre jünger als ich und war voll in seinen Fängen.

 Ich versuchte dem Jungen das alles auszureden, leider erfolglos. Ich bot mich Rudi an, damit er den Jungen in Ruhe lässt, aber Rudi stieg nicht darauf ein. Dann schloss ich die Tür auf, als Rudi mit dem Jungen auf dem Bett saß. "Los"! "Hau ab!", schrie ich den Jungen an. Doch der rührte sich nicht. Rudi spielte derweil an ihm herum und mich schmiss er raus. "Du willst ja nicht mehr mein Freund sein!", sagte er und verwies mich der Tür. Dann schloss er wieder von drinnen ab. Ich konnte ihm nicht helfen.


Dafür hatte ich ein Schlafproblem, welches mich über Jahre beschäftigte. Mit der Zeit ging bei mir die Pubertät los und ich beruhigte mich nachts mit dem Fernseher. Brutale Thriller und Softcore-Erotikfilme sah ich mir an. Ich fand den Weg zur Selbstbefriedigung und schaffte es, meine Freundin das erste Mal zu küssen. Der Rest verlief relativ normal. Ich hatte Freundinnen in den ganzen Jahren. Ich liebte Sex und stand völlig auf Mädels. Mädchen fand ich aber schon immer interessant. Allerdings hatte ich mit meinem Sandkastenfreund zwischen dem vierzehnten und sechzehnten Lebensjahr meine ersten homosexuellen Erlebnisse. Diese bezogen sich überwiegend auf Masturbation und gegenseitige Fellatio. Das war aber eine Sache, für die ich mich nicht schämte.


 Ich hatte eine Freundin. Und doch waren beide Arten von Sex für mich unterschiedliche Welten. Das Eine hatte mit dem Anderen für mich nie etwas zu tun. Ich trennte das strikt und schwieg. Ob ich einen seelischen Schaden davon trug? Ich denke, dass ich durch sechs bis acht Jahre alleiniger Erziehung meiner Mutter doch einen femininen Touch ab bekommen habe. Bierfahnen, extremer Zigarettenqualm und Schweißfußgeruch empfinde ich als abstoßend. Ich mag keine Sandalen, Cordhosen und Unterhemden.


 Genauso wenig würde ich schlabbrige Jogginghosen und Feinripp-Unterwäsche anziehen. Angezeigt habe ich den Mann nicht, weil ich damals wahrscheinlich niemals die Wahrheit gesagt hätte. Heute muss ich einfach davon ausgehen, dass der Mensch inzwischen 75 bis 85 Jahre alt ist. Nach seinem Lebenswandel zu urteilen, gehe ich davon aus, dass er eventuell gar nicht mehr lebt. Um meine verschlossene Tür noch einmal ganz zu öffnen, müsste ich vielleicht doch eine Anzeige stellen?


Kapitel 2

Ich rate jedem, dem so etwas passiert, mutiger zu sein. Sei mutig und stelle dich den Dingen. Ich habe lange gebraucht, dies zu tun. Am Ende ist es die Frage, wie man selbst damit umgeht. Unmittelbar nach dieser schlimmen Begegnung mit dem fast dreißig Jahre älteren Mann traute ich mich nicht, etwas zu sagen. Die einzige, der ich vertraute, war meine zwei Jahre jüngere Stiefschwester Maja. Ich erzählte ihr, was mich plagte, doch erzählte ich keine Details. Maja steckte genauso, wie ich voll in der Pubertät und dann passierte folgendes ... Ich saß in meinem Zimmer und dachte, ich wäre alleine zu Hause. Meine Hose war offen und ich habe gerade meine Hand über die ausgebeulte Unterhose streifen lassen. Ganz in Gedanken hörte ich auf einmal Stimme. Ich dachte, ich könne meine Ruhe haben. Dann hörte ich sie wieder: "Bruderherz, wo bist du?" Meine Schwester suchte mich. So ein Mist, wieso kann man als neunzehnjährigen Teenager denn nicht mal seinen Gelüsten nachgehen. Die Zeit drängte. Mein Schwanz war hart und ich hatte gerade noch die Hose zu bekommen, bevor meine ein Jahr jüngere Stiefschwester die Türklinke öffnete und mir auf den Keks ging.


"Du musst mir unbedingt helfen!", sagte sie. Als wenn ich nicht was Besseres zu tun hätte, sachte ich so bei mir. Meine Beule in der Hose hätte sie eigentlich sehen müssen. Sie war ja auch nur meine Halbschwester und ich hab schon oft gedacht, dass irgendwann etwas zwischen uns passieren könnte. Wir waren ja schließlich nicht blutsverwandt, und ich fand sie immer schön total süß. Und wenn ich sie so ansah, wurde ich eigentlich nur noch schärfer. Diese braunen langen Haare, ihre braune glänzende Haut, ihre braunen Augen. Die tollen Beine. Und sie hatte mal wieder nur ein Top und kurze Pants an. Wie konnte sie so etwas nur anziehen, und sich mir so auch noch zeigen? Ihre Brustwarzen waren hart, das konnte ich durch das schwarze Sporttop sehen.


 Neulich hatte ich sie dabei erwischt, wie sie nackt nach dem Duschen vorm Spiegel stand und ihre braunen Brustwarzen streichelte. "Dieses geile Miststück!", dachte ich. Ich dachte, dass sie die gleichen Pubertätsprobleme haben müsste. Außerdem hatte ein bisschen Selbstbefriedigung noch niemanden geschadet. Sie nahm meine Hand und zog mich aus dem Zimmer. Es war früher Nachmittag und wir waren alleine zu Hause. Dann gingen wir in das Schlafzimmer meiner Eltern und sie öffnete den Schrank. Sie holte grinsend vier Filmhüllen heraus. Es waren 8 mm Pornofilme. Wir schauten uns die Hüllen samt Inlay an, als sie fragte, ob wir da mal rein sehen sollten. Ich war etwas rot im Gesicht. Aber sie meinte nur cool: "Stell dich nicht so an, meinst du, ich weiß nicht wobei ich dich gerade gestört habe?"


Ich war geplättet. "Oder dachtest du etwa, dass ich so etwas nicht mache?", raunte sie. Plötzlich küsste sie mir auf die Wange und sagte: "Schau, ich hab den Filmprojektor gefunden!" Nun grinste ich. Wir schlossen das Ding an und ich legte die erste Filmrolle an. Wir bauten die Leinwand auf und warteten gespannt auf die ersten Bilder. VTO? Aha! Video Teresa Orlovski. Ist wohl die Produzentin gewesen. Wir legten uns aufs Ehebett meiner Eltern und sahen uns an. Wir zogen uns zwei Filme rein und lachten über diese hin und wieder schwierigen Verrenkungen, die wir sahen. Plötzlich sagte sie: "Meinst du, ob man das nachmachen kann?" Sie hatte es auf eine Szene abgesehen, in der der Mann die Frau mit der Zunge leckte. Ich sagte nur cool: "Wenn du darauf stehst?" Mich machte allein der Gedanke daran schon scharf. Immer wieder beobachtete ich sie. Ich sah, wie die Filme sie erregten. "Komm schon!", sagte sie. "Zeig mir, wie du es Dir selbst machst!" Ich entgegnete lächelnd: "Und du?"


 "Traust du dich nicht?", fragte sie. "Wie denn, mit so viel Klamotten an!", wehrte ich ab. Sie lachte und zog sich ihre Pants und den Slip aus. "Feigling!", sagte sie. "Dann mache ich es eben alleine!" Ich sah, wie sie ihre Hand zwischen die Beine gleiten ließ. Ich war scharf, wie eine Peperoni. "Und nun Du!", sagte sie leise, während sie mit ihren Fingern an ihrer Perle spielte.

 Mit der anderen Hand schob sie ihr Top hoch und ich sah wie erregt sie war. Ich zog mich aus und legte mich neben sie. Ich streichelte meinen harten Schaft und plötzlich nahm sie meine Hand und führte sie zwischen ihre Beine. Ich spielte mit meinen Fingern an ihren Schamlippen und ließ sie hinein gleiten. Sie war herrlich nass und sie genoss es. Plötzlich hörten wir eine Autotür. In Windeseile räumten wir alles weg und zogen uns an. Unser Bruder war nach Hause gekommen und verzog sich gleich in sein Zimmer. Er bemerkte nichts. Wir waren völlig geschafft. Wir sprachen nicht weiter drüber. Ich lag noch abends im Bett und roch an meinen Fingern. Ich konnte ihre Geilheit riechen. Sie war schon ein kleines Biest. Am nächsten Tag war sie zu ihrem Pflegepferd gefahren. Ich saß alleine zu Hause und sah fern. Nur mit meinen Boxershorts und dem T-Shirt an, lümmelte ich mich aufs Sofa und lies mich berieseln. Da hörte ich die Tür und bemerkte, dass sie wieder nach Hause kam.

 Es hatte angefangen zu regnen und sie war nass geworden. Sie kam direkt ins Wohnzimmer und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Als sie mich so breitbeinig sitzen sah, kam sie zu mir, setzte sich mit ihrer nassen engen Reithose über meinen Schoss und zog ihren Pullover aus, der ebenfalls nass war. Ich sagte:

 "Und wenn jemand kommt?"


 "Keine Angst", entgegnete sie frech.

 "Wir haben noch mindestens zehn Minuten für uns alleine." Sie deutete damit den Feierabend meiner Mutter an. "Hast du schon mal gesehen, wie Pferde sich paaren?" Ich verneinte und sie rutschte mit ihrem Schambein in der engen Reithose über meine Boxershorts, wo sich mein harter Penis abzeichnete. Sie konnte ihn genau spüren, da sie ihn mit dem Hin und Her Gerutschte richtig massierte. Dann sah sie aus dem Fenster und beobachte die Straße. Sie ritt wie eine Reiterin auf mir und verschaffte sich Lust auf mehr.

 Ihre nassen Haare klatschten mir immer wieder in mein Gesicht und sie kam plötzlich leise jauchzend. Ich spritzte in meine Hose. Sie stieg von mir und sagte: "Du bist aber auch ein süßes Ferkel!" Dieses kleine Biest hat mich richtig benutzt. Zwei Tage später waren wir wieder allein zu Hause und bauten den Projektor auf. Wir sahen uns die anderen beiden Filme an. Diesmal zogen wir uns gleich ganz aus. Wir lagen dicht nebeneinander. Ich nahm meine Hand und massierte ihren Kitzler. Auch diesmal fasste sie meinen harten Schwanz an und fing an ihn richtig vorsichtig zu wichsen. Ich hörte ihr leises Stöhnen. Sie kam zum Orgasmus, als ich mit meiner Zunge an ihren Brustwarzen spielte. Meine Finger waren nass und ich kam. Sie spritze mir mein Sperma mit ihrer Hand auf meinem Bauch. Zufrieden, aber etwas beschämt zogen wir uns an und räumten alles weg. Dann sprachen wir nicht mehr darüber.

Es passierte nichts mehr in der Richtung, dachte ich … Ich hatte noch viele Gedanken an das letzte Mal, als ich mit Maja, meiner Halbschwester diese Pornofilme gesehen hatte. Seit dem hatte ich keine ruhige Minute mehr. Es war jetzt schon vier Wochen her. Ich glaubte eigentlich gar nicht mehr daran, dass noch mal etwas zwischen uns passieren könnte. Es war ein heißer Sommernachmittag, als ich nach Hause kam. Sie war mal wieder alleine und saß im Wohnzimmer. Sie hatte nur ein T-Shirt an und keinen Slip. Ihre Haare waren nass und ich dachte, dass sie gerade aus der Dusche kam. Wassertropfen liefen ihr unter ihr Shirt. Ich sah, dass sie auch keinen BH trug. Als ich diesen Glanz in ihren Augen erkannte, wusste sofort, was los war. Sie spreizte ihre Beine und sagte: "Wollen wir nicht mal was ausprobieren?"


 "Du legst es darauf an oder?", entgegnete ich. "Wieso? Hast du Schiss? Wir sind ganz alleine!", grinste sie. Ehrlich gesagt war ich eher aufgeregt als ängstlich. Ich kniete mich vor das Sofa zwischen ihre Beine und schob ihr das T-Shirt über den Kopf. Ihre Haut glühte und ich begann sie zu küssen, vom Hals runter zu ihren Brustwarzen und dann über ihren Bauchnabel zum Schambein. Sie jauchzte leise auf, als meine Zunge sich zwischen ihre Schamlippen schob und sie sanft massierte. Immer wieder leckte ich ihren Kitzler und massierte ihn zwischen meinen Lippen. Sie war nass und ich genoss den geilen Geschmack auf meiner Zunge. "Viel geiler, als es im Film aussah!", hauchte sie, während ihre Hände meinen Nacken streichelten.


Ich war scharf und meine Hose drohte zu platzen. Ich küsste und lutsche an ihr. Sie windete sich vor Lust, als ich ihren Bauch mit der Zunge wieder hinauf zu den Brustwarzen, die hart waren, wie zwei kleine Perlen, wanderte. Sie straff mir meine Boxershorts runter und fasste mein hartes Glied an. Sie nahm es fest in die Hand massierte es. "Ach, das gefällt dir wohl?", hauchte sie mir ins Ohr. "Wieso? Du wolltest es doch oder nicht?", fragte ich sie. "Schlimm?" antworte sie. "Genauer gesagt will ich, dass du mich richtig fickst, wie im Film!" Nun wurde ich schärfer. Sie schlang die Beine um mich herum und zog mich an sich ran. Ich drang sofort in sie ein.

 Sie stöhnte auf, während ich mein Becken immer wieder gegen ihren Unterleib schob. Tief stieß ich immer wieder in sie, bis sie sich an mir fest klammerte und mich mit den Beinen festhielt. Ich explodierte in ihr und konnte nichts dagegen tun. Mein Samen schoss ihr in den Unterleib und sie kam in diesem Augenblick zum Orgasmus. Wir nahmen die letzten Vibrationen in uns auf und warteten, bis mein Penis schlaff aus ihren nassen engen Pussy glitt. Sie verschwand im Bad, um sich zu duschen. Ich musste auf die Toilette. Wortlos fuhr sie am nächsten Tag in die Ferien für eine Woche. Wenn ich es wirklich zugeben sollte, würde ich sagen, ich hatte sie vermisst, aber ich ließ mir nichts anmerken. Ich holte sie eine Woche später von der Bushaltestelle ab. Unsere Eltern waren bis in die Nacht weg und meine anderen Geschwister waren im Zeltlager. Wir beschlossen fern zu sehen und peilten in der Zeitung zwei Horrorfilme an.


 Ich wollte erst noch duschen und legte ihr schon einmal eine Matratze vor mein Bett, damit sie ganz in meiner Nähe schlafen konnte. Sie legte sich hin und zappte schon mal mit der Fernbedienung. Ich kam aus der Dusche und hatte nur eine Unterhose an. Ich betrat das Zimmer und legte mich in mein Bett, nachdem ich das Licht ausmachte. Ihre Matratze lag im rechten Winkel zu meinem Bett. Nach einer halben Stunde schlief ich kurz ein und wachte auf, als ihr Kopf auf meinem Schoss lag. Sie kuschelte sich an meinen Bauch und streichelte meine Oberschenkel. Ich wusste genau, wie das enden würde, dachte ich und ließ meine sanften Finger über ihren Rücken gleiten. Ich bemerkte, wie sie es genoss, und neigte meinen Kopf weiter zu ihr hin. Ihre warmen Hände streichelten meine Oberschenkelinnenseiten und immer wieder glitt sie mit den Fingern über meine Hoden.

 Ich streichelte ihren Po und rutschte mit meinem Oberkörper an ihrem Kopf runter. Ich küsste ihren Bauch und bemerkte das sie mich fest im Griff hatte. Ihre ganze Hand umfasste meine Hoden samt dem harten Schaft. Mit der anderen Hand zog sie mir die Unterhose über die Beine und ich versuchte mit meinen Lippen, an ihren Bauchnabel zu kommen. Ich leckte an ihrem Körper und zog ihr mit beiden Händen den Slip runter. Ihre Beine fielen wie von alleine auseinander und ich konnte ich sie riechen. Sie war ganz nass geworden. Ich spürte ihre Zunge auf meiner Eichel, während sie mich noch fest in der Hand hielt.


Ich leckte sanft über ihre Schamlippen. Immer hin und her, bis ich mein Mund mit ihrem Liebessaft ganz nass gemacht hatte. Dann fühlte ich, wie sie ihre Lippen über meinen Schwanz schob und anfing ihn richtig aus zu lutschen. Ich brauchte nicht lange, um zu kommen, aber sie kam mir zuvor in einem heftigen Sturm aus Vibrationen, die ihren Unterleib durchzogen. Meine Zunge schob sich tief in sie und ich spielte mit dem Finger an ihrem Kitzler. Als sie kam, schob sie wieder ihre Lippen über meinen harten, fast explodierenden Schwanz, schob ihn tief in den Mund. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Mein heißer Saft schoss ihr tief in den Hals. Sie saugte und lutschte, bis er in ihrem Mund erschlaffte. Wir schliefen kurz darauf ein. Das war das letzte Mal, dass ich sie berührte...

 Maja hatte ich natürlich schon viel früher kennengelernt. Es war die Zeit, in der meine Mutter mit meinem Stiefvater zusammen kam. Das war damals ziemlich schwierig für uns alle ... Wir wohnten am Stadtrand von Kiel. Meine Mutter war mit ihrem damaligen Liebhaber zusammengezogen. Er hieß Burkhard und hatte einen Sohn, der zwei Jahre älter war, als ich und eine jüngere Schwester namens Maja. Sein Sohn Morten war vierzehn Jahre alt, als ich mit meiner Mutter in das Haus meines zukünftigen Stiefvaters zog. Es war ein Backsteinhaus mit dunkelroter Verklinkerung, welches Burkhard Anfang der 70´er Jahre mit seinen Eltern baute. Drinnen waren im Erdgeschoss drei Zimmer.


Im Obergeschoss war eine 2-Zimmer-Wohnung ausgebaut. Dort wohnte bis zu unserem Einzug noch Mortens verwitwete Großmutter, die als Halbinvalide vor sich hin existierte, meiner Mutter das Leben zur Hölle machte und Morten und mir mächtig auf den Sack ging. Wir hatten nie genug Geld gehabt. In der Zeit zwischen meinem sechsten und zwölften Lebensjahr lebte ich allein bei meiner Mutter. Wir wohnten in einem der sozial-schwachen Stadtteile Kiels. Geldnot und niedrig bezahlte Jobs prägten das Leben meiner Mutter.

Mit dem Umzug in das Haus von Burkhard sollte alles besser werden. Aber wir hatten zu viel erwartet. Burkhard war zwar selbstständig mit einer kleinen Versicherungsagentur, doch das Geld reichte nicht für uns alle. So ging der Pleitegeier bei uns ein und aus. Dennoch hielten meine Eltern zusammen und das noch besser als mit meinem leiblichen Erzeuger. Der hatte sich ja damals auf sehr zwiespältige Weise von meiner Mutter getrennt.


Es war ein riesiger Streit, in dem sich beide fiese Dinge an den Kopf warfen. Ich war zu der Zeit erst fünf Jahre alt, sodass ich fast nichts mit bekam. Doch denke ich heute, dass ich mehr mit bekam, als allen lieb war. Die überwiegend feminine Erziehungsmethode meiner Mutter machte mich zu einem netten, aber auch sehr sensiblen Jungen. Ich interessierte mich weder für Autos, noch für Fußball oder andere für Jungen typische Dinge. Mein Interesse lag sehr früh schon an den Menschen selbst, welche mir täglich begegneten. Ich ging zum Spielen, hielt mich aber von Fußballern fern. Als Junge hatte ich eine Vielzahl weiblicher Freunde.

Ich kam mit dem weiblichen Geschlecht auf Anhieb gut klar. Zudem war ich ein gerne gesehener Gast bei den Eltern meiner Klassenkameraden. Der Kontakt zu meinem richtigen Vater war zwar da, doch war er unregelmäßig und auch eher prophylaktisch, so kam es mir zumindest vor. Aus späteren Erzählungen weiß ich natürlich, dass es im Grunde nur um die Unterhaltszahlungen ging. Mein Vater hatte bis zu meinem zwölften Lebensjahr häufig wechselnde Beziehungen. So musste ich mich auch des Öfteren mal auf eine neue Frau an seiner Seite einstellen.


 Ich besuchte ihn gerne, aber die Besuche waren immer irgendwie gleich. Beschäftigung war gleich null, aber dafür hatte mein Papa eine riesige Videosammlung. Das war in den 80´er Jahren der letzte Schrei. Ich kannte natürlich das Meiste, was in den Videotheken lief. Und niemand kümmerte sich in der Zeit um FSK-Freigaben oder Jugendschutz. So kam ich natürlich auch schon in frühen Jahren an leichte Erotik-filme. Was war denn schon dabei? Morten lernte ich anfangs als sehr schüchternen Typen kennen. Er war ja zwei Jahre älter. Und die Interessen bei ihm waren sicherlich ausgeprägter als meine. Ich meine, mein Leben war doch schon ein Scherbenhaufen. Eine kaputte Familie und ich hatte keine Ahnung, wo ich wirklich hingehörte. Aber ich hatte Schulfreunde und natürlich auch Freunde aus der direkten Umgebung. Burkhard war sehr streng mit uns. Er hatte eine ausgeprägte Leidenschaft für Gartenarbeit und Kraftfahrzeuge. Zudem besaß er eine Eisenbahnanlage im Keller.


Das Bild war immer irgendwie dasselbe. Mal saßen wir zum "arbeiten" im Keller und bastelten an der Eisenbahnanlage oder wir waren auf dem Gartengrundstück, welches in der Nähe war. Burkhard hatte einen alten IHC-Traktor mit einem Meiler Dreiseiten-Kipper. Mit diesem Gefährt bewegten wir uns schon im Alter von zwölf oder auch vierzehn Jahren vorwärts. Burkhard, ich nenne ihn mal den Alten, hatte immer eine Zigarette ohne Filter im Mund. Der Geruch aus Zigaretten und Bier war allgegenwärtig. In den ersten zwei Jahren gab es massive Reibereien zwischen mir und Morten, aber auch mit seiner Schwester Maja. Im Grunde verstanden wir uns gut, aber die ständigen Arbeiten rund ums Haus hatten uns leicht gereizt und so gingen wir uns bei Zeiten aus dem Weg.

 Dazwischen kam der Tod von Mortens Oma, welcher der ganzen Familie einen richtigen Schock versetzte. Mir war das mehr oder weniger egal, weil ich schon damals mit Verlusten leben musste. Morten hatte, als er sechzehn Jahre alt war, eine Pubertät hinter sich, die ihm mächtig psychisch zu schaffen machte. Der Tod seiner Oma traf ihn nicht so sehr, wie das Unverständnis, welches zwischen ihm und Burkhard lag. Ich kam derweil ganz gut mit Burkhard klar, weil ich einfach mein Maul hielt. Ich genoss die doch wieder öfter werdenden Besuche bei meinem Vater. Das wiederum brachte mir nach einiger Zeit ein paar sehr nette Kontakte, auf die ich heute lieber verzichtet hätte. In dem Haus meines Vaters wohnte eine Etage tiefer ein Mann im gleichen Alter. Man nannte das damals Arbeiterklasse, denn die meisten Arbeiter tranken regelmäßig drei bis vier Feierabendbiere. So auch der Kumpel von meinem Papa, Rudi.


Mit vierzehn Jahren einen älteren Erwachsenen als Verbündeten zu haben imponierte damals sehr. Rudi erklärte mir alles, was ich wissen wollte. Meinem Vater war das natürlich recht, denn so hatte er mehr Zeit für sich und seine neue Lebensgefährtin. Das war vielleicht ein Drachen. Die mochte mich wohl nicht besonders. Ich steckte nämlich tief in meiner Pubertät und war so wissbegierig, was Sex, Geschlechtsteile und Beziehungen anging.


Kapitel 3

 Heimlich lieh ich mir Erotik und Softpornos aus der Videosammlung meines Vaters aus, ohne dass er es mitbekam. Er war ja auch voll und ganz mit seiner Schnalle beschäftigt. Ich hätte die härtesten Horrorstreifen in die Videohüllen legen können, er hätte nichts mit bekommen. Das war mein Trick, mit dem ich an die Softcore-Streifen kam. Das ulkigste Erlebnis war das mit den feuchten Träumen. Meine Klassenkameraden fragten mich ständig, ob ich auch schon feuchte Träume hatte. Ich war ja schlau und fiel selten auf, weil ich immer versuchte mit zu halten. Natürlich hatte ich noch keine feuchten Träume gehabt, aber das ging ja keinen etwas an. Ich selbst provozierte das und sah mir abends im Bett zu später Stunde Erotik-filme auf einem privaten Fernsehsender an. Meine Eltern kontrollierten selten die Zimmer, wenn das Licht aus war. Ich hatte bereits schon mit Erektionen Bekanntschaft gemacht. Doch die feuchten Träume blieben aus. Ich lag völlig nackt unter meiner Decke und spielte an meinem Penis, während ich völlig interessiert auf den Fernseher starrte. Die Emanuelle-Filme gefielen mir am besten.


 Dort sah man sehr viel nackt Haut. Aus der Jugendzeitschrift BRAVO holte ich mir alle Informationen zum Thema Selbstbefriedigung. Die halb offene Zeitung mit den Seiten "Liebe, Sex und Zärtlichkeit" lag auf dem Fußboden, mein Penis stand wie eine Eins und der Fernseher flimmerte. Plötzlich ging wider Erwarten die Tür auf und mein Stiefbruder Morten stand in Unterhosen im Zimmer. Er lachte und sagte: "Andre, lass den Scheiß. Du hast doch noch nicht einmal Haare am Sack!"

 Dabei war ich nur zwei Jahre jünger als er. Gegen meinen Willen lieh er sich natürlich meine neue BRAVO gleich aus und verzog sich mit den Worten "Wehe du petzt! Sonst erzähle ich deiner Mama, dass du heimlich onanierst!" Und schon war verschwunden. Ich ließ das auf keinen Fall auf mir sitzen und wartete eine halbe Stunde ab. Im Haus war alles still geworden. Ich schlich mich auf den Flur und näherte mich Mortens Zimmer, welches direkt neben meinem lag.


 Vorsichtig schielte ich durch das Schlüsselloch und sah den Fernseher. Er zeigte dasselbe Programm, welches auch bei mir lief. Also schien ihn Frau Emanuelle auch ziemlich angemacht zu haben. Auf dem Bett lag mein Bruder Morten völlig nackt und hatte sein Glied in der rechten Hand. In der linken Hand hielt er die Zeitschrift und starrte auf das Nacktbild der Interview-Leser. In jeder Ausgabe gab es zwei Leser, die sich nackt darstellen ließen und interviewt wurden. Ich hörte ein leichtes Seufzen von Morten und sah seine Hand an dem Glied sich auf und ab bewegen. Plötzlich kam ich mit dem Knie gegen die Tür und hatte mich erschrocken.

 Ich raste in mein Zimmer, schlug auf den Ausknopf des Fernsehers und legte mich unter die Decke in mein Bett. Ich rechnete mit Morten, aber der war wohl doch etwas mehr beschäftigt, als ich dachte. Ich muss ziemlich schnell eingeschlafen sein. Als mein Wecker klingelte, hatte ich einen tierischen Druck auf meiner Blase. Ich schlug die Decke zurück und sah einen nassen Fleck auf meiner Unterhose. Völlig happy hob ich die rechte Hand und machte eine Faust, dann zog ich den Arm wieder runter, als wollte ich die Reißleine auf einer Toilette ziehen und rief laut "Ja!" Mir war die BRAVO, welche noch bei Morten lag völlig egal, denn ich hatte einen feuchten Traum. Ich wusste nicht, ob Morten mit der Zeitschrift erfolgreich war, aber ich war an dem Tag so ziemlich der geilste Macker, der im Ort lebte. Denn es stellte sich in der Schule heraus, dass keiner der Anderen bisher einen feuchten Traum hatte. Morten hatte mich nie darauf angesprochen, dass ich in der besagten Nacht an seiner Tür gelauscht hatte. Die BRAVO bekam ich Tage später stillschweigend ins Zimmer zurück gelegt. Derzeit beschäftigte ich mich aber nicht weiter mit meinem Bruder. Er schwamm eh auf einer ganz anderen Welle. Musik hatte ihn es angetan. Er kaufte sich von seinem Taschengeld eine Musikkompaktanlage von Schneider. Das Ding hatte sogar ein Doppelkassettendeck. So konnte er mir seine abgefahrene Musik sogar auf meine Kassetten kopieren.


 Ich war zu der Zeit ein richtiger Ärzte-Fan und hörte Punkrock und Heavymetal. Morten konnte mit Heavymetal nicht viel anfangen, aber die Toten Hosen und auch Ärzte hörte er. Allerdings änderte sich sein Musikgeschmack mit der Zeit und er stand auf einmal völlig auf The Cure. Die Wave-Band hatte es ihm angetan. Weiter fand ich in seinem Schrank Prince und Terence Trent D´Arby, das waren Interpreten, die nicht mal unter meinen Schulkollegen Bedeutung fanden. Er war schon sehr seltsam geworden, aber nett. Das muss man dazu sagen. Das Unverständnis lag ja nicht nur bei mir, auch bei meinen Eltern fanden die meisten Dinge, die er tat, keine Begeisterung. Morten hatte ein Praktikum als Botaniker angefangen und arbeitete im Gartenbau. Die Praktikumsstelle und auch die Kollegen passten ihm gar nicht. Ich hingegen hatte ja noch ein paar Jahre Zeit mit der Berufswahl. Ich war noch zu verspielt und traf mich wieder mehr mit meinem alten Schulfreund Marty. Marty war ganz anders und zudem war er noch ein Jahr jünger als ich. Er wohnte direkt in Lübeck. Auch bei seinen Eltern war ich ein schon lang bekannter und gern gesehener Gast, als Freund ihres Sohnes. Zwischen Marty und Morten lagen Welten. Wenn ich mir Morten so ansah, fand ich ihn gar nicht einmal so uninteressant.

 Er mit seiner schlanken fast 1,80 m großen Figur und den kurzen dunkelblonden Haaren, die er meist zu einer Standfrisur gegelt hatte. Er hatte wasserblaue Augen und ein nettes Lächeln. Seinen meist sonnen gebräunten Körper überzog eine nur leicht sichtbare feine Behaarung. Seinen flachen Bauch zierte eine lange Narbe, die sich bis zur Brust hinzog.


 Man hatte ihn in jungen Jahren schon mal einen Bypass legen müssen. Aber die Narbe war kaum sichtbar, zumindest nicht auf Entfernung. Wenn ich mich so ansah, hatte ich eine ähnlich schlanke Figur mit braunen mittellangen Haaren und einer mäßigen Körperbehaarung, die sich über Beine und Arme zog. Natürlich sah es Scheiße aus, wenn ich im Winter meine Bräune nicht mehr hatte. Morten hingegen war in der kalten Jahreszeit Dauergast unter dem Nuttentoaster. Marty hingegen war das totale Gegenteil. Marty war blond und hatte auch blaue Augen, aber er war in dem jungen Alter schon sehr korpulent. Hinter ihm konnte ich mich gepflegt verstecken. Mein Stiefvater Burkhard sagte immer, man könnte mir das "Vater Unser" durch die Rippen pusten. Marty hingegen bevorzugte den Spruch: "Wenn du unter die Dusche gehst, musst du darunter hin und her springen, damit du überhaupt nass wirst!"