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Nr. 836

 

Der sterbende Prophet

 

Die Suche nach den Alkordern

 

von Arndt Ellmer

 

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Nach der großen Wende in Manam-Turu haben sich Atlan und seine engsten Gefährten anderen Zielen zuwenden können, die sie in die Galaxis Alkordoom führen, in der der Arkonide bekanntlich schon zugange war.

Fartuloon, Lehrmeister des Kristallprinzen Atlan, gelangt zusammen mit Geselle, seinem »Robotsohn«, ebenfalls nach Alkordoom, wo der Calurier bzw. Evroner wiederum als Sternentramp Colemayn in Erscheinung tritt.

Bis Ende Januar 3821 operieren die beiden uralten Freunde zwangsläufig getrennt. Atlan und Co. bestehen ihre gefahrvollen Abenteuer zumeist in der Zeitfestung mit dem Intern-Kosmos und den Zeitgrüften, und Colemayn mit seinen Gefährten ist speziell in der Sonnensteppe und im Nukleus von Alkordoom aktiv. Nun, im Februar 3821, tut Chybrain, der eben erst unsere Helden aus dem Zeitsumpf herausgeholt hat, ein übriges: Er bringt die Dinge in Bewegung, indem er einige Schaltungen der Zeitfestung veranlasst.

Als Folge davon gelangen Colemayns HORNISSE, Atlans STERNSCHNUPPE und Spooner Richardsons ACORAH-CEN durch die Barrieren des Nukleus, um die Suche nach den Alkordern zu betreiben. Dabei begegnet Atlan DER STERBENDE PROPHET ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide und seine Gefährten erreichen eine Alkorderwelt.

Sarah Briggs – Eine Frau, die ihren Traum verwirklichen will.

Spooner Richardson – Anführer der Celester.

Eylert McPraatz – Chefingenieur der Celester.

Marodoom, Korodoom, Jerzokat und Gafadoom – Alkorder von Uzamalkor.

Kassja-Narktuan – Ein sterbender Prophet.

1.

 

Mit dem Beginn der Nacht über Cleraun kam die Katastrophe. Die wenigen Turphyden, die sich zu diesem Zeitpunkt im Freien befanden, schraken empor. Ihre Leiber fingen an zu zucken, und ihre Neugier wich sehr schnell einer chaotischen Form von Bedrücktheit. Steral kehrte zurück! Die Sonne jagte über den Horizont hinauf, unter den sie gerade gesunken war. Sie zog eine schlingernde Bahn, und fast gleichzeitig wölbte sich der Horizont nach oben. Er bildete Berge und Krater, und Steral schien in die sich öffnenden Schlünde zu stürzen. Irgendwo auf einem der Stabandgebäude schrillte eine Alarmglocke los, und die Turphyden wandten sich um und schoben ihre Leiber auf die Öffnungen zu, um den Schutz der hohen Mauern zu gewinnen.

Ein Krachen kam auf über Cleraun. Der Himmel bebte und dröhnte. Die Atmosphäre ballte sich zu dicken Wolkenbänken zusammen, und der soeben zurückgekehrte Tag verschwand hinter einer Mauer aus Lärm und Chaos.

»Steral vergeht«, verkündete eine laute Stimme aus den Lautmembranen an den Wänden im Innern der Stabands. »Der Untergang ist nahe. Rüstet euch, damit ihr eingeht in jenen Bereich, der nur den Jenseitigen zu schauen erlaubt ist. Mit Steral vergeht auch unsere Welt, und Cleraun hört auf zu existieren, ohne dass ein natürlicher Grund dazu besteht. Unserer Welt wäre ein langes Leben beschert. Niemand kann sagen, was die Ursache für die Katastrophe ist. Wir können nicht fliehen, denn die Flotte, mit der unser Volk einst diese Welt in Besitz nahm, ist alt und nicht startbereit. Und selbst wenn sie es wäre, könnten wir die Schiffe nicht schnell genug in Sicherheit bringen. Also wappnet euch für den Untergang, Turphyden!«

Sie nahmen es ohne großes Wehgeschrei zur Kenntnis. Ihre Körper erstarrten, und manche wissenschaftlich gebildeten Artgenossen aktivierten die Bildschirme oder machten die Wände durchsichtig. So konnten sie besser beobachten, was sich draußen über dem Horizont ereignete. Sie sahen, wie Steral durch die dichte Wolkendecke brach, nur scheinbar und nicht wirklich. Die Scheibe der weißen Sonne war um das Doppelte ihrer eigentlichen Größe angeschwollen, und die Hitze war es, die die Wolken vertrieb und die Atmosphäre im Eilverfahren verdunsten ließ. Steral selbst befand sich noch viele Millionen Wegeinheiten entfernt, und eine letzte Meldung aus dem zusammenstürzenden Observatorium jenseits der Wohntäler besagte, dass sich der Abstand nicht weiter verringerte.

Dennoch, es half nichts. Der Horizont barst weiter, und in den Tälern bildeten sich immer breitere Risse, die alles verschlangen, was sich in ihrer Nähe befand. Cleraun fraß die, die auf ihm wohnten, und zerstörte das, was die Turphyden in mühseliger Arbeit vieler Sonnenumläufe geschaffen hatten, um eines Tages vielleicht den Besuchern aus der alten Heimat zeigen zu können, was die Verbannten von Glyngahst in Form einer volksüblichen Anarchie um des Überlebens willen geschaffen hatten.

Cleraun bebte. Die letzten Gebäude verloren die Verbindung mit ihrem Fundament. Sie tobten plötzlich wie wildgewordene Schiffe auf stürmischen Fluten hin und her, warfen ihre Spitzen ab und stürzten dabei viele Tausende hinab in den Tod. Sie falteten sich gemäß ihrer Bauweise zusammen wie Papierhäuser vom Dreiecksschnitt, und sie zerquetschten jene, die in der Nähe der tragenden Mauern Schutz gesucht hatten. Die letzten Membranen erstarben, die Sirenen stellten überall auf dieser blühenden Welt ihr Gewimmer ein, die Alarmglocken verhallten mit Missklängen.

Nur die Turphyden, ihre großen, runden Augen auf die Umgebung gerichtet, waren noch fest entschlossen, keine einzige Schuppe zu verlieren, ehe nicht der letzte Rest Atemluft von Cleraun entwichen war. Sie stützten sich gegenseitig, um wenigstens nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Sie wichen den zusammenstürzenden Bildwänden aus, beobachteten die Außenmauern und ließen sich durch geschlagene Wunden nicht beeindrucken. Der Tod von außen kam schneller als der von innen, und die besiedelte Welt am Rand jenes Gebiets, das sie in Erinnerung an ihre Mentoren aus der Vorzeit als Cen bezeichneten, löste sich in winzige Brocken Felsgestein auf. Die weiße Sonne folgte ihr bei diesem Spiel, und die Turphyden beobachteten, wie sie große Teile ihrer glühenden Gasmassen von sich schleuderte und eine riesige Zunge in Richtung Cleraun ausschickte. Es konnte nur wenige Dutzend Atemzüge dauern, bis sie den siebten Planeten erreicht hatte.

Große, dunkle Schatten tauchten am hell glühenden Himmel auf. Es waren Fragmente der Nachbarplaneten, die ebenso zerplatzten wie die einzige, bewohnbare Welt in diesem System. Das war die Gerechtigkeit des Schicksals, das unabänderliche Gesetz der Natur, und doch wollten die Turphyden nicht so recht an eine Naturkatastrophe glauben. Es hatten die deutlichen Anzeichen gefehlt. Steral war weit entfernt davon gewesen, sich in ein feuerspeiendes Ungeheuer zu verwandeln. Der Stern hatte friedlich sein Licht und seine Wärme ausgesandt. Nichts, aber auch wirklich gar nichts hatte darauf hingedeutet, dass dieser Tag der letzte für die Verbannten sein würde, die sich seit vielen Generationen auf Cleraun befanden und aus dem jungfräulichen Planeten eine blühende und zivilisierte Welt gemacht hatten.

Mit dem Entweichen der Atmosphäre kehrte ein Teil der Nacht zurück. Die letzten noch lebenden Turphyden erlebten den Eintritt der Schwerelosigkeit bei der Auflösung des Planeten und kurz danach den einsetzenden Andruck, der sie auf die Trümmerschollen warf, die hinaus in den Weltraum jagten. Es wurde noch finsterer, das Dunkel des Alls verschluckte sie. Die Augen wollten ihnen endgültig aus dem Kopf treten und verloren ihren Glanz und einen Teil der Sehfähigkeit.

Da geschah etwas, was sie als ein Wunderzeichen verstanden, weil sie in den letzten Sekunden ihres Lebens nur noch an das Jenseits dachten und nicht mehr an die Wirklichkeit.

Keine zwanzig Sonnensysteme von Steral/Cleraun entfernt leuchtete ein glühender Schweif auf. Er schillerte tiefgrün und waberte wild umher. Etwas wie ein kosmisches Hintergrundrauschen ging von ihm aus, doch es war auch möglich, dass das kalte Blut in den Adern der Turphyden zu kochen begann und ihnen die Wahrnehmung vortäuschte. Sie sahen dieses Gebilde an, dieses Fanal, und in der letzten Sekunde ihres Lebens dachten sie, dass es das Zeichen für den Untergang des gesamten Cen war.

 

*

 

Marodoom warf den schmächtigen Körper in die Deckung der Trümmer und hielt den Atem an. Gerade noch rechtzeitig hatte er das Stampfen der Roboter in dem Dröhnen der herabstürzenden Felsbrocken wahrgenommen. Er presste den Körper gegen den kalten Untergrund und warf einen suchenden Blick hinüber zu der kleinen Projektorstation. Sie besaß die Form eines Trümmerstücks und projizierte jenen lebensnotwendigen Schirm, der die Luft über Fragment-8 hielt. Die Energiereserven für den Projektor waren annähernd unerschöpflich, und die Technik der Alkorder ermöglichte eine ständige Regeneration. Sie nützte jedoch nichts, wenn die Kampfmaschinen des Gegners den Projektor zerstörten. Bis ein Ersatz herbeigeschafft war und dieser installiert werden konnte, war die schützende Lufthülle über dem Fragment entwichen, das von dem Harg-Gebirge bis an die Bruchkante des ehemaligen Flusses reichte.

Die Roboter durften den Projektor nicht finden und ihn nicht zerstören.

Marodoom haderte mit sich selbst. Er sah sich nicht in der Lage, sich wirksam gegen die Maschinen zur Wehr zu setzen. Er besaß nicht einmal eine Waffe, die stark genug war, ihre Schutzschirme zu durchbrechen. Und beim ersten Schuss auf eine Maschine ohne Schirm würden die anderen sofort ihre Deckung aktivieren.

»Vorsicht!«, raunte eine Stimme in seiner Nähe. Er konnte den Hauch nicht identifizieren, den der Wind ihm zutrug. Er verstand das Wort trotzdem und holte tief Luft. Er spähte nach links und nach rechts und suchte mit den Augen die Schatten ab. Nirgends erkannte er eine Bewegung. Und doch war da jemand, und die Stimme fuhr fort: »Direkt über dem Weg der Maschinen befindet sich ein Felsüberhang. Du kannst ihn mit deinem Strahler erreichen. Ich gebe dir das Zeichen, wenn es soweit ist!«

Einen kurzen Augenblick erinnerte ihn die Stimme an Marodat, aber seine Gefährtin lebte nicht mehr. Sie war dem vernichtenden Angriff auf das Uzamalkor-System zum Opfer gefallen. Nicht nur sie allein. Viele tausend Alkorder hatten den Tod gefunden. Eine der letzten Welten war somit zerstört worden, und diejenigen, die in den Trümmern überlebt hatten, besaßen keinen Kontakt mehr zu den anderen Welten ihres Volkes im Nukleus. Sie hatten vollauf damit zu tun, ihr eigenes Überleben zu sichern und sich gegen die Scharen von Robotern zur Wehr zu setzen, die ihnen das Überleben zusätzlich schwermachten.

Der Alkorder wandte den Kopf zurück und schielte empor. Er machte die Felsen aus, die die Stimme ihm genannt hatte. Vorsichtig schwenkte er seine Waffe herum, die ebenso grazil wirkte wie er selbst. Die dünne Spindel am vorderen Ende zitterte leicht bei der Bewegung, und Marodoom schimpfte mit sich selbst, weil er keine ruhigere Hand besaß. Allein die Tatsache, dass er eine Waffe bei sich trug, machte ihn unruhig, vom Umgang mit ihr ganz zu schweigen. Er presste die Beine aneinander und legte den Kopf wieder nach unten.

Das Stampfen der Roboter wurde lauter. Augenblicke später tauchten sie im Gesichtsfeld des Alkorders auf. Sie bewegten sich keine dreihundert Schritt vor ihm durch das Geröll, eine gefährlich nahe Distanz, die die Maschinen mit weniger als achtzig Schritten überwinden konnten, sofern sie sich einer humanoiden Fortbewegungsart bedienten.

Marodoom machte sich noch kleiner, als er war. Er wagte es nicht mehr, auch nur ein Fingerglied zu bewegen. Die Waffe an seinem Körper wurde zu einer schweren Last für ihn, und er deckte sie zu, so gut es ging, damit die Maschinen den Metallgegenstand nicht orten konnten. Die unregelmäßig und in großer Zahl verteilten Felsen erschwerten den Maschinen die Wahrnehmung, aber es hatte noch keinen Roboter gegeben, der sich darum kümmerte. Vermutlich war es ihren Auftraggebern egal, wie viele sie verloren. Hauptsache war, dass sie ihre Aufgabe erfüllten.

Marodoom dachte an die Meldungen aus der Vergangenheit. Es handelte sich ohne Zweifel um Roboter, die von den Schwarzen Sternenbrüdern geschickt worden waren, wie sich die Macht bezeichnete, die sich den Nukleus und das Nukleat unterworfen hatte. Viel war es nicht, was die Alkorder über den Gegner wussten, und das meiste hatten sie in Form der Prophezeiungen weit in der Vergangenheit erfahren.

Alle waren sie eingetroffen, und selbst jenes Wesen war zurückgekehrt, das von sich behauptete, einst die Prophezeiungen verkündet zu haben.

Die Roboter kamen den kaum erkennbaren Weg zwischen den hohen Felstrümmern heran. Ihr Abstand zu Marodoom wurde immer kleiner. Er wartete auf einen Hinweis seines Artgenossen, auf das Zeichen, doch die Stimme schwieg. Sie meldete sich auch nicht, als die Maschinen sich so weit genähert hatten, dass Marodoom den Geruch nach synthetischem Öl und abgenutzten Puffern wahrnehmen konnte. Einer der Roboter besaß einen Defekt an den Gehwerkzeugen und bewegte sich mit Hilfe eines Antigravaggregats fort.

Vielleicht war das gut so, denn dessen Emissionen überdeckten die geringe Streustrahlung von Marodooms Waffe.

Der Alkorder bewegte sich ruckartig. Er riss den Kopf zurück und fixierte die Felsen hoch über sich. Er löste die Waffe aus und rasierte die vorspringenden Felskanten ab. Gleichzeitig merkte er, wie die Schwerkraft auf Fragment-8 sprunghaft anstieg und ihn in die Mulde presste, in der er gelegen hatte. Die Felsen sackten in die Tiefe, donnerten gegen den Hang und sprangen nach vorn, über Marodoom hinweg. Sie rasten dem Boden entgegen und wurden immer schneller. Die Roboter reagierten bereits, doch ihre Reaktion kam zu spät. Die Felsen brachen über sie herein und zerstörten sie, ehe die Schutzschirme ihre volle Wirkung entfalten konnten. Fassungslos spähte der Alkorder hinaus zu der Stätte der Vernichtung. Er sprang auf und brachte sich vor ein paar nachrollenden Steinen in Sicherheit, die sich der Mulde näherten. Die Maschinen explodierten oder gaben einfach ihren Geist auf. Die Trümmer spuckten Flammen und stanken, und nach einer Weile zeigte ein Schnarren und Rattern an, dass auch die letzten Bewegungsmotoren ausgefallen waren. Die Schwerkraft hatte sich längst wieder normalisiert, und der Alkorder machte sich auf die Suche nach seinem heimlichen Helfer.

Aus dem Gewirr der nackten Felsen löste sich eine geschmeidige Gestalt. Sie eilte auf ihn zu und winkte. Marodoom erkannte, dass es Jerzokoom war, der Ingenieur. Er kam heran und blieb vor ihm stehen. Er schwenkte einen Minimalorter.

»Es war zu gefährlich, dir das Zeichen zu geben«, sagte er. »Die Roboter wären zu früh gewarnt worden. Übrigens ist es einem von ihnen gelungen, ein gerafftes Signal abzustrahlen. Die Felsen haben es reflektiert, und wir müssen damit rechnen, dass es irgendwo aufgefangen worden ist!«

»Dann nichts wie weg von hier!«, stieß Marodoom hervor. Beide trugen sie dunkelgraue Schutzanzüge mit braunen Flecken, eine Tarnung, die sie in der Trümmerwüste beinahe unsichtbar werden ließ. Sie eilten nebeneinander davon, dem Eingang in den Werftkeller entgegen.

Unter Fragment-8 war eine Werft für kleine Raumboote stationiert gewesen. Durch den Angriff und die Vernichtung der Planeten des Systems war sie ebenso zerbrochen wie der Untergrund. Ein Teil war noch benutzbar, und er diente den Überlebenden des Fragments als Unterschlupf.

Jerzokoom blieb plötzlich stehen. Er sah den Artgenossen aus weit aufgerissenen Augen an.

»Jerzokat«, stieß er hervor. »Sie benutzt ihre Denker-Gestalt. Sie schickt mir eine Botschaft. Unsere Vermutung bewahrheitet sich. Der Prophet ist nicht tot!«

Plötzlich hatten beide es besonders eilig. Sie verschwanden zwischen zwei kleinen Felsen und tauchten in einem Riss unter, der sich quer durch den Boden zog. Auf der sich verengenden Sohle begann ein Stollen, den sie heimlich in den Stunden nach der Katastrophe in das Gestein getrieben hatten. Sie öffneten das Sicherheitstor im Hintergrund, nachdem sie sich per Kode identifiziert hatten. Sie huschten weiter und erreichten nach relativ kurzer Zeit den Stützpunkt, wo die anderen Überlebenden sie erwarteten. Alle benutzten sie ihre Handler-Gestalt bis auf Jerzokat. Die Alkorderin hing über ihren Köpfen und kündigte erneut ihre mentale Botschaft an.

»Die Impulse sind sehr schwach, die ich empfange. Aber sie müssen von irgendwo hier in der Nähe kommen. Beinahe bin ich mir sicher, dass sich der Prophet in Fragment-8 versteckt hält. Er hat überlebt, und das ist wichtig. Wir müssen wissen, ob er der richtige ist. Er muss uns seinen Namen sagen und uns den Weg weisen, den wir gehen sollen!«

»Das ist nicht mehr nötig«, sagte Marodoom laut. Er setzte sich auf einen Schemel aus Plastik und hantierte umständlich am Griff seiner Waffe. Schließlich legte er sie weit von sich, als sei sie mit Aussatz behaftet. »Wir haben es nicht verstanden, in der Vergangenheit aus unseren Fehlern zu lernen. Es ist zu spät. Unser Volk hat versagt. Es wäre eine schändliche Herausforderung des Schicksals, wenn wir jetzt darauf hoffen würden, dass auch die letzten Inhalte der Prophezeiung wahr würden.«