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Inhalt

Impressum

Teil 2

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4

Schlusswort

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2015 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-99048-306-0

ISBN e-book: 978-3-99048-307-7

Lektorat: Dr. Annette Debold

Umschlagfoto: Chrisharvey | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Win Egger (24)

Personen, Orte, Gebäude und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

www.novumverlag.com

Teil 2

1

Langsam fuhr ich Richtung Autobahn und machte mich auf den Weg nach Kärnten ins Kurzentrum. Die ganze Fahrt dachte ich an Isy, die schönen Abschiedsmomente und leidenschaftliche Liebe mit ihr und sagte dem Herrgott Danke, sie als Liebe und Geliebte zu haben, nichts war mir wichtiger als sie.

Am Weg zur Kur kehrte ich ein, aß zu Mittag, ging ein paar Schritte spazieren und schrieb ihr, wo ich gerade war, wie sie mir fehle und ich sie vermisse. So gegen 15 Uhr kam ich im Kurzentrum an, fragte nach meinem Zimmer, checkte ein und begann, meine Sachen einzuräumen. Da noch genug Zeit blieb, ging ich ins Café.

Bis zum Abendessen war es noch weit hin, so schrieb ich lange Worte der Liebe und Sehnsucht an Isy, dass mich ihre Liebe begleitet habe und ich gut angekommen sei. Ich bat sie, sich abends und morgens mit einem „H“ zu melden; wenn ich keine Therapie hätte, würde ich sofort zurückrufen, sonst meldete ich mich später. Trank mein Mineralwasser aus und ging ins Zimmer. Kurz vor 18 Uhr 30 ging ich in den Speisesaal. Eine Bedienstete kam mir entgegen, fragte nach meinem Namen und teilte mir einen Sitzplatz zu, für die nächsten drei Wochen, für Frühstück, Mittag- und Abendessen. Mit ein paar älteren Damen musste ich die nächsten Tage an einem Tisch verbringen. Es gibt Schlimmeres, ich hatte doch meinen Schatz Isy. So plauderten wir nur, sie erzählten, aus welchem Bundesland sie kamen und wie lange sie bereits hier waren, natürlich, wie es ihnen gefiel und wie sie mit den Behandlungen zufrieden waren. So waren die Momente im Lauf der Zeit zu ertragen; was mir besonders wichtig war; ich hatte einen tollen Tagesplan erhalten, sodass ich nachmittags immer Zeit hatte, Sport auszuüben, und mir die Umgebung ansehen konnte.

Abends saß ich im Café, als mein Schatz „H“ sagte. Sofort rief ich an. „Hallo“, sagte sie, „habe an dich am Nachmittag gedacht und hoffe, du bist gut angekommen und hast nette Leute um dich!“ „Hallo, mein Liebes“, antwortete ich, „freut mich, dass du dich so schnell meldest, was machst du?“ „Ich muss meine kleine Maus bei einer Freundin abholen, darum kann ich dich anrufen, sonst hätte ich keine Luft.“

„Schade, dass du nicht bei mir bist, hab ein tolles Zimmer mit Terrasse und einen schönen Ausblick, 26 Grad Wärme mit Sonnenschein waren heute hier, da könnte ich dich den ganzen Tag verwöhnen, überhaupt nachmittags, da habe ich frei, und die ganze Nacht hätten wir Zeit für uns.“ „Ja, schön wäre das schon, angelehnt an dich zu sein, sich wärmen zu lassen, Kraft zu tanken und in der Sonne zu liegen“, antwortete sie. „Ich vermisse dich, obwohl du erst gefahren bist, fehlst du mir schon.“ „Kannst dich ja ins Auto setzen und kommen, einen Pflichtbesuch zu machen, wie vor zwei Jahren im Salzkammergut, war toll und eine schöne Herzensüberraschung.“ „Da war ich aber nicht allein, sonst hätte ich nicht kommen können“, erwiderte sie. „Na, da nimmst du deine Maus mit für einen Tag, die würde sich auch freuen, mit dir einen Tag unterwegs zu sein“, antwortete ich. „Ja, sie schon, aber er sicher nicht, da könnte ich mir wieder Prügel abholen, wie so oft, wenn er Stress hat und ich zu wenig tue.“

„Reden wir von uns, mein Schatz. Der Morgen mit dir im Auto, bevor ich weggefahren bin, war Wahnsinn. Du hattest mich umschlungen, als wolltest du mich nicht loslassen, und wie du dich fallen gelassen und mir deinen Körper geopfert hast, da kann man vom Naschen und Stoßen mit dir nie genug haben. Ich muss ehrlich zu dir sein. Es hat mir sehr wehgetan, als ich heimmusste und dich los- und allein gelassen habe, gut, dass er noch geschlafen hat, denn ich musste kurz weinen, so groß war mein Schmerz. Verzeih, aber ich bin noch eine Weile gestanden, als du weg warst, ein großer Stein fiel von mir, denn der Druck war riesig, aber die Liebe mit dir im Auto, dein Körper und deine Wärme haben es leichter und erträglich gemacht, mein Liebes.“

„Das habe ich auch gespürt, da du mich so fest gehalten und an dich gedrückt hast, mein Engel“, sagte sie. „Ich bin fast da und bin noch stehen geblieben, damit wir reden können und meine Maus nichts mitbekommt. Ich denke an dich und halte dich fest, muss leider Schluss machen, schicke dir noch ein SMS zum Einschlafen“, sagte sie, „hab dich ganz fest lieb, bis später.“ Ich hatte noch nicht fertig gesprochen, da hatte sie schon aufgelegt. Das war nicht Isy, da ist ihr vielleicht ihre Kleine schon entgegengekommen, sonst hätte sie nicht aufgelegt, aber immer wenn etwas Unverhofftes kam, dann hatte sie Angst und reagierte so, wobei ich ihr oft erklärt habe, dass sie nicht entmündigt sei und Kinder in diesem Alter alle ein Handy haben. „Gut, dass ich dir eines geschenkt habe, sonst hättest du noch keines und müsstest dich noch mehr verstecken.“

So ging ich kurz vor 22 Uhr ins Zimmer, duschte mich und sah fern. Isy hielt ihr Versprechen, denn kurz nach 23 Uhr kam ihr Gute-Nacht-SMS, „mit einem dicken Schmatz“, wie sie schrieb. Meine Antwort fiel lange und voller schriftlicher Zärtlichkeiten aus, um ihre Liebe und ihr Vertrauen zu mir zu stärken. Mir war es klar, Isy und sonst keine, sie ist es, die ich liebe.

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Mitternacht sagte sie: „Schlaf gut bis morgen früh“, dies war immer ihr Zeichen, nicht mehr zu antworten, nur in Ausnahmen, wenn sie vor Schmerzen und Kummer nicht schlafen konnte, dann kam oft auch um 2 Uhr oder 5 Uhr ein SMS. So aber passierte nichts mehr, ich machte den Fernsehapparat und das Licht aus, um zu schlafen und den Morgen fit zu beginnen.

So startete ich in den nächsten Tag. Mit Isy war vereinbart, sich am Nachhauseweg von der Schule zu melden. Ich teilte ihr täglich meine Behandlungstermine mit, so versuchte sie immer, mir meine Freizeit zu versüßen, indem sie dann anrief und wir besser, länger und intensiver plaudern konnten.

Meine Tochter rief mich an und teilte mir mit, dass sie mich mit meiner Frau besuchen käme. Ich solle ihnen ein Zimmer reservieren, und sie würden dann direkt zu dem Hotel fahren und dort auf mich warten. „Okay“, antwortete ich ihr, reservierte ein Doppelzimmer und gab ihr die Hoteladresse durch. „Ich werde für die zwei Tage etwas organisieren, um uns einige Sehenswürdigkeiten anzusehen.“

Das Wochenende mit meiner Familie war schön, wir besuchten einige Städte, gingen spazieren und essen und genossen die Tage, aber ich hatte all meine Gedanken bei Isy, wie schön es wäre, wenn sie vielleicht mit ihrer Tochter gekommen wäre, um gemeinsam unsere Liebe genießen zu können

Schlimm war es am Wochenende. Zu Hause fuhr ich einfach los, Isy abends im Lokal zu besuchen, jetzt war ich weit weg, sie wahrscheinlich unter Druck, Stress und dann noch die Kälte um sie und was sonst noch auf sie zukam. Ich konnte sie nur per SMS und bei unseren „H“ aufmuntern, aber dafür würde das Wiedersehen dann umso schöner. Freitag kam kein SMS oder „H“ nachmittags oder abends, erst um 5 Uhr morgens kam eine Entschuldigung, es sei viel los gewesen und daher sage sie erst jetzt Gute Nacht. Ich hatte das Brummen des Handys gehört und sofort mit einem „Kuss und Gute Nacht“ geantwortet, wobei sie auch noch antwortete: „Vermiss dich, halte mich fest, und lass mich nicht allein.“

Meine Antwort fiel kurz, aber von Herzen aus:

Hab im Leben mein Herz dir gegeben,

um mit dir diese einzigartige Liebe zu erleben;

man fühlt, was einem im Leben fehlt,

darum hat mein Herz nur dich, mein Liebling, auserwählt!

Mit einem „Danke“ und „Ich hab dich ganz fest lieb“, kam ihre Antwort, und so ging auch ihr langer Tag zu Ende. Meine Nacht war vorbei; da bereits die Sonne ihre ersten Strahlen über die Berggipfel aufgehen ließ, beschloss ich aufzustehen und ein paar Schritte in die frische Luft zu tun, denn ab 7 Uhr 30 hieß es walken mit Aufsicht. Die Behandlungen an den Samstagen dauerten nur bis ca. 12 Uhr, anschließend waren der ganze restliche und der nächste Tag frei, dies war aus dem Therapieplan ersichtlich. Am Wochenende war es trostlos, sehr viele Kurgäste kamen aus der Umgebung oder hatten Heimschläfererlaubnis, da war die Hütte großteils leer.

Zwei Frauen um die fünfzig Jahre hatten mich angesprochen, da sie mich regelmäßig walken sahen, ob ich nicht mit ihnen eine Runde zum Wochenende gehen würde. Ich antwortete ihnen „mit Freude“, da ich auch alleine war, und stimmte zu. So vereinbarten wir eine Uhrzeit. Brigitte und Silvia, so hießen die Damen, kamen pünktlich, und es vergingen zwei volle Stunden bei einer großen Runde.

Isy meldete sich, während ich walken war, denn sie lag gerade in der Wanne, so zwischen 15 und 16 Uhr war ihre Badezeit bzw. ihre Tankzeit an Kraft und Wärme, die sie sich fast täglich nahm.

Es waren nur ein paar Worte der Gefühle, die wir austauschten; da man spürte, sie stand unter Druck, so bat ich sie, sich später zu melden, wenn sie mehr Luft hätte, und ich auf ihre Antwort, besser „H“ warte. „Pass auf dich auf, hab dich lieb und bis später“, sagte sie leise ins Telefon und legte auf.

„He, ihr beiden, wartet auf mich“, rief ich meinen Walkingpartnerinnen nach. „Da sind alle Männer gleich“, bekam ich als Antwort, „wenn eine Frau im Spiel ist, vergisst man oft alles“, antworteten sie lachend. „Ja, da habt ihr recht“, antwortete ich, „aber es ist ein tolles Gefühl, einen Menschen zu haben, der da ist, wenn man ihn braucht, wenn es einem schlecht geht und der auch ehrlich liebt.“ „Wer hat das schon alles“, sagte Silvia mit ernster Miene, wobei ihr Brigitte zustimmte. Ich nahm dies nur belanglos auf, da ich keine Diskussion eingehen wollte, jetzt hieß es Sport und Gesundheit, später könnte man über dies plaudern, und so setzten wir unsere Runde fort. Täglich 7 Uhr 45, fast wie ein Uhrwerk, auf die Minute genau telefonierten wir. Isys „H“ war verlässlich, aber auch meine SMS während des Tages und am Abend, da sie mir immer verboten hatte, anzurufen, um nicht einen Verdacht aufkommen zu lassen. So blieb nur schreiben übrig und das Warten auf ihr „H“. Die zweite Woche war bereits angebrochen, da dachte ich mir, ich könnte doch eine gute Freundin mit ihrem Sohn einladen, das Wochenende hier zu verbringen, sie könne ja am Freitag anreisen, und bis Sonntag bleiben, da könnte man zusammen am Wochenende etwas unternehmen, sie könnte sich dabei ein wenig erholen.

So beschloss ich sie anzurufen. Als ich ihr den Vorschlag machte, war sie begeistert. Da wird sich mein Sohn auch freuen“, antwortete sie, „erst recht wenn er dich sieht, da er dich ja so heiß liebt, denn er spürt, dass du ihn auch gernhast“, sagte sie. „Okay“, antwortete ich, „dann buche ich ein Zimmer in meiner Nähe, und du kommst dann am Freitagnachmittag, das kommende Wochenende, einverstanden? Und pass auf dich auf.“ Ich legte auf! Zur Wochenmitte überlegte ich, was ich denn all meinen Damen als Präsent aus meiner Kurzeit mitbringen könnte. Durch Zufall sah ich, dass es in der Nähe eine Trachtenfabrik gab, wo man als Kurgast um einige Prozente billiger einkaufen konnte, und diese Chance wollte ich nützen, da alle diese Freundinnen Tracht liebten.

So fuhr ich am nächsten Tag nach dem Mittagessen in den Nachbarort, um mich umzuschauen, was es so an Angeboten von Damensachen in Tracht dort gab.

Die Firma lag versteckt hinter einem kleinen Berg, auf einer Anhöhe, welche man von der Straße aus nicht sehen konnte. Ich fragte eine ältere Frau, da auch das Navi im Auto kein Ziel fand. Sie erklärte mir den Weg zu dieser Fabrik genau und nach ein paar Minuten kam ich dort auch an.

Im Inneren des großen Verkaufsraumes angekommen, traute ich meinen Augen nicht, eine riesige Auswahl für Männer, Frauen und Kindertracht. Als ich an den Männersachen vorbeikam, entdeckte ich genau diese kurze Lederhose, wie ich sie zu Hause gesehen hatte, die aber bei uns viel zu teuer war. Sofort nahm ich sie aus dem Regal, sah nach der Größe, schlüpfte rein, und schon war sie gekauft; sie passte wie maßgeschneidert. Da dies so toll geklappt hatte, kaufte ich noch Hemd, Socken und Schuhe passend zur kurzen Lederhose, alles zusammen billiger als bei uns in der Trachtenstube.

Packte alles ein, zahlte und fuhr wieder zurück. Erst als ich im Kurzentrum ins Café ging, schoss es mir durch den Kopf, ich wollte doch für meine Damen Sachen kaufen, jetzt musste ich in den nächsten Tagen nochmals hin um dies zu erledigen.

Als ich am nächsten Tag bei unserer Walkingrunde mit den beiden Damen von der Trachtenfabrik sprach, war Silvia sofort begeistert, doch da sie kein Auto hier in der Kuranstalt hatte, fragte sie mich, ob sie mich begleiten dürfe, wenn ich die nächsten Tage nochmals hinfahre. „Klar“, antwortete ich ihr, „freue mich, nicht allein zu sein, und außerdem habe ich auch noch Unterstützung bei meiner Auswahl.“

Mittwoch hatte Silvia zu viele Termine und keine Zeit, also fuhren wir erst Donnerstag nach den Behandlungen in die Trachtenfabrik. Auch Silvia war von der Auswahl und den Preisen begeistert, bei einer solchen Topqualität. So wühlten wir uns durch die Regale, wo wir auch fündig wurden. Silvia kaufte zwei Schals und zwei Trachtenblusen und ich fünf Polotrachtenleibchen und zwei für meine Enkelkinder.

Nach fast zwei Stunden beendeten wir unseren Besuch, bezahlten, und ich schlug Silvia vor, uns in einem Gastgarten eines Cafés oder Gasthofes ein Getränk zu genehmigen, da die Sonne warm schien und noch genug Zeit blieb. Sie willigte ein, und wir nahmen wenige Minuten später in einem netten, aber sonnigen Gastgarten eines Cafés Platz.

Es entstand ein nettes, freundliches und vertrautes Gespräch, wo sich Silvia ihr Herz ausschüttete und mir erzählte, wie es in ihrer Beziehung aussah und wie traurig es ist, dass diese zu Bruch gegangen war. Auch ich erklärte ihr meine Situation, und so entwickelte sicher eine nette Freundschaft, wo wir beide uns in Worten vieles anvertrauten und wahrscheinlich ehrlich darüber sprachen, aber ohne Sex, was ich nie wollte, denn ich hatte eine Geliebte, der ich mein Herz mit Wahrheit und in Vertrauen geschenkt und dafür ihre Liebe bekommen hatte.

Für den Abend verabredeten wir uns und plauderten unser Nachmittagsthema zu Ende. Es war angenehm, denn man hatte bei ihren Worten das Gefühl, jemanden gefunden zu haben, der zuhören konnte. So verbrachten wir manchen Abend oder Nachmittag, an dem wir zusammen mit einer ihrer Freundinnen walken gingen oder abends im Ort, eine Tasse Kaffee zu trinken.

Ich war so gegen 22 Uhr in meinem Zimmer, als mein Schatz ein SMS schrieb, sie hatte den ganzen Tag geputzt, und es ging ihr gut von den Händen, da sie die „Seer“ mit ihren Liedern und Texten unterstützten, jetzt aber sei sie todmüde und ginge zu Bett. „Ich vermisse dich“, schrieb sie, und ich spürte, wie gut ihr meine Wärme und Liebe täte und dass sie sich jetzt gern anlehnen würde, und dies eine tolle Sache wäre. Mein Herz schlug langsam, denn ich fühlte, wie leer Isy in diesem Moment war und dass wir uns fehlten, mit unserer Liebe und Gefühlen. Wir schenkten gegenseitig so viel, was man nicht beschreiben, aber im Herzen und Körper fühlen und Gott sei Dank gegenseitig erleben kann; mit Isy ging der schönste Traum und größte Herzenswunsch in Erfüllung. „Schatz“, schrieb ich: „Ich fühle, dass du leer und einsam bist, dein Körper sich nach Liebe und Wärme sehnt, mir geht es nicht anders, und ich wäre lieber ganz nahe bei dir, um sie dich spüren zu lassen. Liege allein im Bett, hätte den schönsten Platz der Welt neben mir für dich frei, wäre dass jetzt nichts für dich, mein Liebes?“

„Du weißt es ja genau, da ich für dich wie ein Spiegel bin und wo ich am liebsten wäre“, antwortete sie, „wenn ich nicht immer diese Angst und den Druck spüren würde“, schrieb sie zurück. „Warum fürchtest du dich immer, und was ist für dich Druck?“ antwortete ich. „Ich möchte bloß eines, Schatz, meine Liebe nur mit dir erleben, darum lass uns diese leben.“

„Nimm die schönen Seiten des Lebens zu dir ins Bett, halte sie fest, wärme und stärke dich, so wie wir es immer bei unseren Treffen taten, Körperkontakt hatten und es dir so viel geschenkt hat, das bedeutet für mich Leben, aber nicht Druck auszuüben. Ich kann nur lieben, wenn ich das Liebste bei mir habe, aber unerreicht hinter einer Mauer sich zu verstecken, das macht krank und das Herz und die Liebe kaputt“, schrieb ich ihr zurück, wünschte ihr eine gute Nacht, sendete ihr einen dicken Gutenachtkuss, dass ich sie mit all meiner Liebe zudecke und nur sie liebe. Sie wünschte mir auch eine gute Nacht, und dass sie sich morgen früh wieder melde, auf dem Rückweg von der Schule. Ich legte mich auf meine Hand, schaute noch eine Weile fern, da ich nicht einschlafen konnte, meine Gedanken waren bei meinem Schatz, und wie sie mit ihrer Angst umgeht, denn meist kam nachher eine schlechte Zeit für unsere Liebe. Gegen 6 Uhr schaute ich auf die Uhr, da ich dachte, mich verschlafen zu haben. So blieb ich noch entspannt liegen. Meine erste Behandlung hatte ich um 8 Uhr 30, so ging ich um 7 Uhr zum Frühstück, um nachher mehr Zeit für meine Liebste zu haben, wenn sie „H“ sagen wird. Um 7 Uhr 45 war ich wieder in meinem Zimmer und legte mich auf die Couch. Erst nach 8 Uhr kam ein SMS von Isy mit der Begründung, dass sie das Handy zu Hause hatte vergessen, sich daher auf der Rückfahrt nicht melden konnte und sie sich später melden würde. Ich war traurig, da ich im Herzen schon eine Ahnung hatte, oder war es nur Zufall! Ich stand auf und ging zu meinen Behandlungen, das Handy hatte ich immer dabei, sollte sich mein Schatz melden, konnte ich sofort „H“ sagen oder ein SMS senden.

Es wurde bereits Abend, Isy hatte sich noch nicht gemeldet, so beschloss ich, Elisabeth anzurufen und sie zu fragen und ob sie mich mit ihrem Sohn am Wochenende wirklich besucht. Sie hob sofort ab, als ich anrief, und freute sich über meine Einladung. Sie schlug mir vor, am Freitag gegen 17 Uhr da zu sein und ob wir uns da treffen könnten. „Ja“, sagte ich, die Zeit passt, ich melde mich beim Abendessen ab und wir gehen gemeinsam essen, ist dass okay?“ „Ja, ich ruf dich an, wenn ich dort bin“, sagte sie und wünschte mir noch ein paar schöne Tage bis zu unserem Treffen.

Draußen war es dunkel geworden, es war Zeit zum Abendessen, so ging ich hin, aß meine Speisen und setzte mich ins Café. Trank dort Kaffee und las die Zeitung. Ich wurde müde, so entschied ich mich, in mein Zimmer zu gehen und mich auszuruhen, außerdem war das Wetter nicht gerade einladend, da es düster war und regnete, um noch eine Runde rauszugehen. Spät nachts drehte ich das Licht aus, Isy hatte sich noch nicht gemeldet, obwohl ich vor ein paar Stunden schon schrieb. Was mit ihr denn los sei, da sie sich noch nicht gemeldet hatte und ich fühle, ihr geht es nicht gut. So schlief ich spät ein und hörte nicht, dass Isy sich gegen 2 Uhr früh mit einem verspäteten SMS noch Gute Nacht gesagt hatte. Am Morgen sah ich erst, dass Isy sich spät nachts gemeldet hatte, aber warum so spät, fragte ich mich. Ich sagte ihr sofort Guten Morgen und dass ich auf ihr „H“ warte. Ich stand auf, wusch mich und holte mir eine Zeitung, ging zum Frühstück und anschließend zurück, da meine erste Behandlung um 9 Uhr war.

Pünktlich wie sonst immer, meldete sich Isy. „Na hallo, mein Liebling, freut mich, dass du Guten Morgen sagst. Was war den gestern mit dir los?“, fragte ich. „Ach“, sagte sie. „Zuerst war ich in der Kirche, dann mit der Mutter beim Arzt, dann kochen, hab dann noch den Hof geschruppt. Da war es bereits spät, und da es mir so gut ging, habe ich auch noch die Toiletten von oben bis unten gereinigt.

So gegen 23 Uhr war ich aber fix und fertig, hab mich dann in die Wanne gelegt, da mir schon so kalt war, und bin eingeschlafen. Zuerst wollte ich dir gleich schreiben, so wurde es spät. Wie geht es dir?“, fragte sie mich: „Ja, die Behandlungen sind sehr gut, hab auch zwei Walkingdamen gefunden, um nicht immer allein unterwegs zu sein, sonst ist lauter Mist da.“

„Schatz, ich freu mich, wenn ich bald wieder bei dir bin, noch gut eine Woche, dann ist alles vorbei, ich vermisse dich, deine Wärme und Zärtlichkeiten, deine Umarmungen und Küsse, aber allein dich zu umarmen und zu spüren, Wahnsinn, wenn man das Gefühl kennt und eine Weile nicht hat, verrückt nicht ohne dem leben zu können.“

„Hat mich auch gefreut, dich zu hören und vermisse dich, freu mich auch, wenn du wieder da bist, aber ich muss Schluss machen, da ich zu Hause bin, melde mich spät abends und habe sehr viel vorzubereiten, denn es haben sich viele Gäste angemeldet und du weißt ja, was da zum Vorbereiten ist und er hilft mir da nicht. Schönen Tag, Liebling, antwortete ich und Kopf hoch, für unsere Liebe.“

Freitagmittag war gekommen und Elisabeth rief an, dass sie um 14 Uhr wegfahre und so gegen 17 Uhr da sein werde und ihr Sohn sich schon so freue, mich zu sehen. Ich antwortete, dass dies für mich okay sei und auf ihr Ankommen und Anruf warte, die Zimmer bezugsfertig sind und sogleich hinfahren würde und dann uns das Wochenende gehöre.

Ich wartete im Ort auf sie, trank ein kleines Bier und las die Zeitung. Fast auf die Minute genau rief sie an, dass sie im Ort sei, ich fragte, wo sie denn sei. Warte dort auf mich, sagte ich und fuhr los. Riesen Freude bei ihr und ihrem Sohn, als er mich sah und auch ich war glücklich, Besuch zu bekommen von Menschen, die mich auf eine andere Weise liebten.

Der Freitag war gemütlich, wir gingen zum Essen und verbrachten dann einige Zeit im Zimmer, da ihr Sohn sehr müde war und zu Bett musste. Elisabeth und ich hatten Zeit viel zu plaudern. Ich holte eine Flasche Weißwein und tranken genüsslich ein Gläschen. Gegen 22 Uhr verabschiedete ich mich und verabredeten uns für 9 Uhr morgens. Mit einem Freundschaftskuss auf die Wange sagte ich Gute Nacht und fuhr ins Heim. Als ich sie am Morgen abholte, hatten sie bereits gefrühstückt und wir fuhren los, um in der nächsten Stadt bummeln zu gehen. Es war schönes Wetter und so genossen wir die ersten Sonnenstrahlen bei unserem Spaziergang. Nach zwei Stunden plagte uns der Hunger, so gingen wir eine Kleinigkeit essen. Da die Sonne noch wärmer schien, fuhren wir an den See, wo wir in der Sonne saßen, die Wärme genossen und ihre Sohn in der großen Sandkiste spielen konnte. So ließen wir den Tag ausklingen, fuhren zurück in den Ort und suchten uns ein nettes Lokal, um gemeinsam Abend zu essen.

Wir beendeten den Tag wie den Letzten. Gingen später wieder in ihr Hotel, brachten gegen 19 Uhr ihren Sohn zu Bett, wir legten uns auf das Bett und plauderten über uns, wie es uns im Herzen ging, denn auch sie war im Herzen traurig, denn sie hatte wie ich, all ihre Liebe einem Menschen geschenkt, doch der hat ihr all ihre Liebe genommen und dann fallen gelassen.

Elisabeth bedankte sich für den netten Tag, als ich wie am Vortag ihr gute Nacht wünschte und zurück fuhr. Jetzt ging ein wunderbarer Tag zu Ende, denn Isy hat ein SMS geschrieben, wie es mir ginge, da wir uns nicht gehört, aber ein paar liebe, wärmende Worte der Liebe uns geschrieben hatten. „Ich melde mich morgen Vormittag, ich fahre allein in die Kirche, schlaf süß und träume von mir.“

„Ich danke dir, mein Liebling, Elisabeth hat mich besucht, und wir waren mit ihrem Sohn zuerst in der Stadt und dann am See, hat ihm viel Spaß gemacht, und ich bin gerade ins Zimmer gekommen. Liebes, die Zeit der Trennung ist bald vorbei, und du wirst fühlen, wie du, deine herzliche Liebe, Wärme und Körper mir fehlen. Ich liebe dich und schlaf süß, bis zu deinem „H“ morgen. Gute Nacht.“

Mein Herz strahlte voller Freude, denn mit Isy hat sich das Leben maßlos geändert. Ich bin freier in meinem Inneren, habe neuen Lebensmut, was mir viele Freunde und Weggefährten bestätigten. Gott sei Dank gesund, habe nach einigen vor Jahren erlebten Tiefschlägen immer zu kämpfen gehabt. Jetzt spüre ich wieder, was es bedeutet, geliebt, begehrt zu werden und meine wahre Liebe wird geschätzt. Lange lag ich wach, dachte an meinen Schatz, wie schön es wäre, sie jetzt neben mich zu spüren, sie zu liebkosen und in den Armen gemeinsam einzuschlafen. Müde wurde ich bei diesem Erholungsaufenthalt nicht, da ich die Nachmittage immer mit Bewegung, wie Walken und Radfahren verbrachte. Den Rest des Tages genoss ich, da immer schönes Wetter und angenehme Temperaturen von 25 Grad herrschten.

Früh stand ich auf, ging auf meine Terrasse und genoss die Morgensonne. Da Isy sich noch nicht gemeldet hatte, beschloss ich noch zu frühstücken, da sie sicher erst bei der Rückfahrt von der Schule „H“ sagen wird. Meine Tischdamen saßen schon alle da und hauten sich den Bauch voll, obwohl sie eine Reduktionskost einnehmen sollten. „Na“, sagte mein Gegenüber: „Wie siehst du heute früh aus, hattest du Besuch?“, fragte sie. „Warum?“, antwortete ich. So sieht man aus, wenn man eine Nacht mit einer Frau verbracht hat“, erwiderte sie, „denn du strahlst so und schaust glücklich aus.“ „Danke für das Kompliment, ja, ich hab eine tolle Nacht mit einer Frau verbracht, aber nur gedanklich und in Worten, ohne Körper“, antwortete ich. „Wie soll ich das verstehen“, sagte sie. „Ganz einfach, ich habe mit ihr telefoniert, und wir haben uns blendend unterhalten, viel gesagt, leider war sie nicht da, aber sie sagte mir auch, was sie tun würde, wenn sie jetzt bei mir wäre und das tut gut zu wissen, da ist jemand, der dich liebt und vermisst“, antwortete ich. „Ja, das haben nicht viele Menschen, davon kann ich ein Lied singen, aber gut, dass es dir gut geht, sagte sie, stand auf und verabschiedete sich, da sie die erste Therapie hat. Auch die beiden anderen Damen gingen zu ihren Behandlungen, sodass ich allein fertig frühstücken konnte, sprach noch kurz mit dem Servicepersonal und verließ auch den Raum, um auf das „H“ von Isy zu warten. Ich setzte mich auf die Terrasse des Cafés, nahm eine Zeitung und las die aktuellen Tagesthemen. Das Handy summte, sofort schaute ich nach, es war Isy. „Hallo Liebling“, sage ich, als ich ihre Stimme höre. Du schenkst mir einen tollen Morgen, Schatz!“ „Guten Morgen, ausgeschlafen?“, antwortete sie mit sanfter, aber glücklicher Stimme.

„Ja, und wie geht es dir, frage ich? Du fehlst mir so, gut, dass ich nur mehr vier Tage da bin und dann wieder bei dir, Liebling. Du fehlst mir auch, sagt sie. Alles um mich ist so kalt und leer, du hast mir so viel Liebe und Wärme geschenkt, ich habe schlecht geschlafen und wollte dir schon um 4 Uhr morgens schreiben, wollte dich nicht wecken, hab dich ganz lieb.“

„Hab dir doch gesagt, du kannst mich immer anrufen oder schreiben, egal um welche Zeit, ich vermisse dich und du kannst mir nicht mehr Freude machen, als wenn du dich meldest, da ich immer an dich denke, Liebes. Schade, dass du nicht da bist, da könnte ich dich jetzt in die Arme nehmen und küssen bis zum Umfallen.“

„Ja, wäre schön, aber wie immer wenn es am schönsten ist, bin ich zu Hause, muss aufhören, aber ich melde mich nach dem Essen, einverstanden, hab dich lieb und vermisse dich“, sagte sie. „Ich dich auch mein Engel“, antworte ich ihr, und mit einem „Bis später“, verabschiedete sie sich und legte auf. Doch ein SMS kam noch von ihr.

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Ich machte mich auf den Weg in mein Zimmer, um meine Therapieunterlagen zu holen und machte mich auf den Weg zur ersten Stunde des Tages. Es begann mit Moorpackungen, diese wirken sehr gut für meine kaputte Schulter. So ließ ich meinen Tag einfach laufen und freute mich auf den Nachmittag und auf Isys „H“. Wenn man gut eingeteilt ist bei einer Kur, dann vergehen auch die Vormittage, ja die Tage viel schneller, und so machte sich Hunger bemerkbar, da die Dame bei der Elektrotherapie mich mit einem Lächeln fragte: „War das jetzt ihr Magen?“ „Ja“, antwortete ich, „bin im Gesamten hungrig, da man hier auf vieles verzichten muss. Geht es ihnen hier schlecht, bekommen sie zu wenig zum Essen, gefällt es ihnen nicht oder sind sie mit den Behandlungen nicht zufrieden“, kam es aus ihrem Munde. „Nein, ist es alles in Ordnung, habe nur Spaß gemacht. Außerdem schadet es nicht, sich gesund zu ernähren und den Körper mal von innen zu reinigen“, antwortete ich und wünschte ihr „Mahlzeit“, als ich den Raum verlasse! Heute war ich der Erste an meinem Tisch, bestellte mir ein großes Glas Soda Zitrone und wartete auf meine Suppe, die ich nach dem Eintreffen sofort verschlang. Die Hauptspeise war heute eine Gemüseplatte, sodass ich mir heute auch ein kleines Stück Kuchen genehmigen konnte. Es war 13 Uhr, als ich mir auf der Terrasse einen Sonnenplatz suchte. „He“, ruft eine Stimme, „wo bist du immer?“, fragte sie. Ich blickte mich um, da saß Silvia, eine meiner Walkingpartnerinnen, aber eine sehr nette, sympathische und attraktive Frau. „Hallo“, antwortete ich und ging zu ihr. „Ein Platz noch frei bei der hübschen Frau?“, fragte ich. „Sicher, erwiderte sie, „endlich habe ich jemanden, mit dem man vernünftig reden kann.“

„Hab dich ein paar Tage nur walken gesehen, und abends warst du auch nicht zu sehen, hab gedacht, wir gehen abends mal in den Ort, eine Tasse Kaffee trinken, statt dem Walken“, sagte sie. „Du, ich war die letzten zwei Tage im Zimmer, hab gelesen und da hatte ich zu nichts Lust, außerdem ging, wenn es dunkel wurde, immer ein kalter Wind, da war es drinnen schöner, wärmer und angenehmer.

Klingelt da nicht dein Telefon?“, sagte sie. Schnell ziehe ich es aus der Hosentasche, hebe ab und sage Hallo! „Hallo, mein Liebes! Komm gleich wieder, sage ich zu Silvia, muss mit einem Engel telefonieren, und gehe lächelnd über die Terrasse zum Haupteingang. „Wo bist du, mein Liebes“, frage ich Isy. „Bin immer allein, bei Tag und bei Nacht, brauche dich zum Kuscheln und Wärmen. Er ist mit der Kleinen kurz in die Stadt, sie wollte nicht und er auch nicht allein fahren, darum sind beide jetzt weg und ich bin raus hinter das Haus, da stört mich niemand, aber bei uns war es heute nicht schön, aber kalt, habe mir eine dicke Weste zum Rausgehen angezogen“, sagt sie. „Du hast mir meine Frage nicht beantwortet, Schatz: Du spürst es sicher auch wie ich, dass du mir fehlst? Freu mich auch, wenn du wieder zu Hause bist, ist immer dasselbe, kaum bist du weg, vermisse ich dich, hab keine Kraft, und es fehlt die Wärme von dir, ein wenig anlehnen wäre schon schön“, antwortet sie.

„Da du allein bist, könnte ich dich jetzt fest in die Arme nehmen, küssen und unseren Zärtlichkeiten freien Lauf lassen, mit dir alles genießen, mein Liebling. Isy lacht und antwortet: „Wer ist denn nicht zu Hause, du oder ich?“ „Du bist ein kleines Biest“, antworte ich ihr, „na warte, wenn ich zu Hause bin und dich in die Arme nehme, dann zeige und beweise ich es dir.“ „Hat gut getan, mit dir zu plaudern, mein Engel, aber ich muss wieder rein, habe viel Fleisch im Rohr, da ich morgen einen Bus habe. Hast du heute noch Therapien?“, fragt sie. „Ja, erst um 15 Uhr, und dann ist Schluss, noch eine Gelegenheit, dir „H“ zu sagen“, antworte ich. „Schauen wir mal, was sich machen lässt“, sagt sie, „pass auf dich auf, hab dich lieb“, und legt auf.

„Na, das muss ein großer Engel sein“, sagt Silvia mit einem Lächeln, als ich zurückkomme. „Ja, das stimmt“, war meine Antwort, „das ist einer mit viel Liebe und für mich das Wichtigste und Wertvollste auf Erden.“ Da ich auch wusste, dass ihre Silvias Familie in Bruch gegangen war, sie wurde durch eine Jüngere ausgetauscht und daher auch psychisch auf Kur, aber ein toller Mensch.

„So, jetzt geht es bei mir wieder los, sage ich, hast heute Abend Zeit auf ein Gläschen oder Tasse Kaffee im Ort, Silvia?“ „Ja, super, würde mich freuen“, antwortet sie, „treffen wir uns im Café im Haus, so gegen 19 Uhr, und dann gehen wir zu Fuß, um Frischluft zu tanken.“ „Okay“, antworte ich, „bis später“ und hole Handtuch und meine Daten, da diese immer unterschrieben werden mussten.

Kurz vor 16 Uhr war ich fertig, so konnte ich noch eine Runde walken gehen, damit der Hunger auch seine Richtigkeit hatte, kam kurz vor 18 Uhr zurück, ging duschen und dann zum Abendessen. Meine drei Damen waren mit ihrem Essen fast fertig, als ich kam, so konnte ich nur kurz mit ihnen plaudern, da sie immer zum Rauchen nach draußen mussten.

Ich aß genüsslich mein Essen, quatschte zwischendurch mit den Kellnerinnen, da ich noch Zeit bis zum Treffen mit Silvia hatte. Gegen 19 Uhr ging ins hauseigene Café und setzte mich. „Eine Tasse Kaffee ohne Milch bitte“, rief ich zur Kellnerin. „Ja, sofort.“ Als sie die Tasse servierte, bezahlte ich diese sogleich, um für die Fußreise in den Ort mit Silvia gerüstet zu sein.

Kurz nach 19 Uhr kam Silvia und wir gingen in den Ort. Wir plauderten über uns, die beschädigten Verhältnisse in unseren Familien, was unsere Kinder taten usw. War interessant, sie hatte mit ihrem Mann ein Sägewerk aufgebaut, sehr erfolgreich, wie es schien. „Komm, sage ich, lade dich noch auf ein Glas Bier ein, für die nette Unterhaltung und Gesellschaft.“ Nehme sie bei der Hand und schon waren wir drinnen. Es war eine urige Kneipe, aber sie hatte auch etwas Besonderes, wirkte beruhigend und strahlte Gemütlichkeit und Wärme aus. Ich bestellte zwei kleine Bier und unser Gespräch lief weiter, als hätten wir es nie unterbrochen. Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass wir die Uhrzeit fast übersehen hatten. „Jetzt müssen wir aber wieder zurück, sonst stehen wir vor verschlossenen Türen“, sage ich zu Silvia. Ich bezahle, helfe ihr in die Jacke und so gehen wir plaudernd zurück ins Kurzentrum. Am Tor angekommen, bedankt sich Silvia für den netten Tag und das offene Gespräch, sie hatte schon lange keinen Menschen mehr, der mit ihr so offen geredet hat und auch noch zuhören konnte, bist ein toller Kumpel, schlaf gut, bis morgen früh und sie geht ins Haupthaus und ich ins Nebenhaus und ab auf die Matratze. Es war Freitag und nur mehr drei Tage, dann ab nach Hause und zu Isy. Das Wochenende war nur zum Verabschieden, denn sehr Viele der Kurpatienten fuhren schon am Wochenende nach Hause oder hatten Heimschläfer Genehmigung, sodass sie am Montag nicht mehr anreisen mussten. Ich nahm das letzte Wochenende zum Anlass, um mich von den gewonnenen Freunden im Stammlokal zu verabschieden, so ging ich nach dem Mittagessen zu Fuß hin und traf auch viele. Wir plauderten über die letzten Wochen, tauschten Adressen und Telefonnummern aus und tranken auch ein Gläschen.

Da meine Gedanken immer bei Isy waren, schrieb ich ihr, wie einsam aber auch glücklich ich bin, bald wieder in ihrer Nähe zu sein und sie in die Arme zu nehmen, Wärme und intensive Liebe zu schenken, was mir auch in den drei Wochen so gefehlt hatte, wahre Liebe ist Leben. Der Tag und auch die Nacht verging, Isy gab kein Zeichen von sich, was mich unruhig machte, ob sie wieder ihre Ängste überfallen oder Kummer und Frust zu Hause in ihrem Iglu hätte, so quälte mich der ganze vorletzte Tag, doch die Hoffnung stirbt zuletzt, doch noch ein Zeichen von meinem Schatz zu bekommen. So gegen 22 Uhr an diesem letzten Sonntag schrieb ich Isy nochmals mit der Bitte, mir meinen Druck im Herzen zu nehmen und sich zu melden! Meine Bitte hatte Wirkung gezeigt und kurz vor 23 Uhr kam ein „H“ und ich rief sofort zurück. „Hallo, mein Liebling, was ist mit dir, mit deinem Herzen und der Liebe zu uns los?“, frage ich sie. „Ach, mir tut alles weh, bin wieder einmal total am Boden, überall Schmerzen, bekomme nur geschimpft und Kälte zu spüren, weiß nicht, wie und was ich tun soll, antwortet sie? Mein Engel, schlucke doch nicht immer die Schmerzen, sondern nimm dir dass, was wir uns gegeben haben, Wärme, Liebe, Zärtlichkeiten und Vertrauen.“

„Ja, du hast ja recht, aber wie soll ich das tun und leben?“, fragt sie. „Meine Angst macht mich kaputt, weiß aber auch, wie gut es mir tut, wenn du da bist und wie wertvoll und besonders deine Wärme und Liebe ist, habe dir ja auch öfters gesagt, so etwas immer gewünscht und erst mit dir kennengelernt zu haben, wäre schön sich jetzt anlehnen zu können.“ „Einen Tag noch, mein Liebling, dann bitte versuche, dass wir uns am Montagnachmittag, so gegen 14 Uhr bin ich zu Hause, treffen, da werde ich dich wieder aufrichten, dir alles geben, was du mir immer von dir an Liebe und Körper gegeben hast, und freue mich, dich im Arm zu halten, deinen Körper und deine Haut an meiner zu spüren.“

„Bin nur kurz raus, um mich zu melden, du fehlst mir auch, das muss ich dir sagen und bin traurig, aber ich muss wieder rein, nicht dass er mich sucht, das wäre dann der Rest, auf diesen „Scheiß“ kann ich gerne verzichten, gehe nie mehr zurück, wie blöd müsste ich sein“, sagt sie, „pass auf dich auf.“ „Ja, das tue ich, hab dich von ganzem Herzen lieb und liebe nur dich. Kopf hoch, bin mit ganzem Herzen bei dir. Gute Nacht mein Engel. Isy hatte schon aufgelegt, und ich wollte ihr noch einen Spruch für ihr Herz und ihre Seele sagen, denn sie brauchte Halt, den ich ihr so gerne Tag und Nacht geben möchte, doch davor hat sie Angst, „was kommt danach und was werden die Leute und das Umfeld sagen“, doch der Spruch von ihr trifft wahrlich den Nagel auf den Kopf:

Liebe macht Kraft und Leben,

Frust und Hass macht alles kaputt

Ich ging ins Bad, machte meine Abendtoilette, legte mich ins Bett und schaltete das Fernsehgerät ein. Es wurde eine Reise präsentiert, welche in die Südsee mit traumhaften Stränden ging, mich sehr interessierte und immer ein Thema war, wenn Isy und ich träumten, gemeinsam Urlaub zu machen, wo unsere Liebe explodieren würde, dass schrieb ich ihr auch noch und wünschte eine gute Nacht.

Es kam auch noch ein SMS von ihr, doch ich spürte, dass Isy innerlich mit ihrer Seele einen Kampf auszutragen hat, dazu weiß ich, dass sie schwach ist, obwohl sie im Herzen und in der Liebe eine ganze Große ist, genauso in meinem Herzen.

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„Mein Engel, schrieb ich zurück: Du bist mein Leben und meine Liebe ohne dich möchte ich nicht mehr sein, du hast aus uns andere Menschen gemacht, wo Leben wieder zu spüren ist, ein tolles Gefühl, sie mit einer tollen Frau, wie mit dir sie zu spüren, zu fühlen, zu geben und zu erleben, danke Schatz.“

Um 6 Uhr morgens stand ich auf und begann zu packen, da ich nur mehr Frühstücken und anschließend meine Stammdaten an der Rezeption abgeben musste. Aber ich wollte unbedingt um 14 Uhr zu Hause zu sein, um vielleicht Isy zu treffen, dies wäre ein tolles Geschenk. Kurz ein SMS der Liebe an Isy.

Auf der Heimfahrt um die Mittagszeit hielt ich an einer Autobahn Raststätte, um ein paar Bissen zu essen, um nicht mit knurrendem Magen heim zu kommen. Zum Schluss noch eine Tasse Kaffee und dann ab nach Hause. Die Kilometer wurden weniger und weniger, nahm eine Abfahrt vor meinem Wohnort die Abfahrt, um an Isys Haus vorbeizufahren, auch um sie eventuell zu sehen und 15 Minuten vorher als vereinbart war ich angekommen. Schrieb meinem Schatz meine Ankunft und mich freuen würde, sie zu treffen, doch es tat sich nichts, auch nicht am Abend, was mir den Schlaf raubte.