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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

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9.

10.

11.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2052

 

Verkünder des Imperators

 

Nach der Machtübernahme – auf Arkon beginnt der Widerstand

 

von Arndt Ellmer

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Gegen Ende des Jahres 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Jahr 4890 alter Zeit entspricht, steht die Bevölkerung der Milchstraße in einer ganz entscheidenden Phase ihrer Geschichte – ohne dass der »normale Mensch« bislang etwas mitbekommen hat. Diese Phase ist Resultat einer Entwicklung, die letztlich damit begann, dass sich die Liga Freier Terraner der Koalition Thoregon angeschlossen hat, einem Zusammenschluss von Völkern aus sechs Galaxien, und dass Perry Rhodan zum Sechsten Boten von Thoregon ernannt worden ist.

Das Kristallimperium der Arkoniden unter dem machtgierigen Imperator Bostich I. hat sich in den letzten Tagen des Jahres 1303 NGZ umgewandelt: Als Göttliches Imperium wird es nun versuchen, seine Macht über die Milchstraße auszudehnen. Es ist absehbar, dass Arkon bald seine Hand nach der Erde ausstrecken wird.

Perry Rhodan versucht seit langem, den großen galaktischen Krieg zu vermeiden. Jetzt aber sieht er sich einer noch größeren Bedrohung ausgesetzt. Aus den Bewusstseinen von 34.000 terranischen Monochrom-Mutanten und dem mit dem Anzug der Phantome ausgerüsteten Wrehemo Seelenquell entstand auf Arkon eine neue Wesenheit: die Superintelligenz SEELENQUELL.

Rhodan wurde Zeuge dieser Entstehung, und ihm gelang die Flucht aus dem Arkon-System. Jetzt aber muss der Terraner reagieren. Wobei Arkon nach wie vor das Zentrum des Geschehens ist: Dort erscheint der VERKÜNDER DES IMPERATORS …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terranische Resident schmiedet Pläne gegen das »Göttliche Imperium«.

Bré Tsinga – Die Kosmospsychologin geht auf eine heikle Mission.

Cistolo Khan – Der ehemalige LFT-Kommissar wird einer besonderen Behandlung unterzogen.

Morkhero Seelenquell – Das Wesen aus dem Land Dommrath ringt ums Überleben.

Julian Tifflor – Der Galaktische Rat der Terraner wirkt als »Hand« der Superintelligenz.

1.

Die Hiobsbotschaft

 

Reginald Bull holte seinen ältesten Freund persönlich am Transmitter ab, dem letzten Punkt der Transmitterstrecke, die ihn über zahlreiche Zwischenstationen von Traversan nach Terra transportiert hatte.

Die Aras in Perry Rhodans Begleitung beachtete der Residenz-Minister für Verteidigung kaum, bedachte sie lediglich mit einem flüchtigen Nicken. Bullys Stirn zeigte tiefe Furchen. Die Wangen wirkten eingefallen, und das war mit Sicherheit keine verspätete Auswirkung seines Martyriums im Golkana-Gefängnis auf Arkon.

Rhodan konnte seinem Freund die Gedanken geradezu im Gesicht ablesen. Dem Himmel sei Dank, du bist wieder da, dem Zugriff des Imperators entkommen. Wenn du uns über Para-City nicht zum Stillhalten verdammt hättest, hätte ich nie zugelassen, dass die ZENTRIFUGE tatsächlich M 13 ansteuert.

Solche Worte hatte Perry erwartet, aber stattdessen schwieg Bully und sah ihn nur an. Einen Augenblick lang leuchtete die Erleichterung in der Miene des rothaarigen Freundes auf, wich jedoch schnell wieder dem Ausdruck von Wut, den Perry schon beim Verlassen des Empfangsgeräts bemerkt hatte.

Seltsam fahl schien dieses Gesicht zu sein, keine Spur von der gewohnten Zornesröte zeichnete sich darin ab.

Gerade so, als wüsste Bully, was auf Arkon I vorgefallen war.

Schweigend gingen die Aktivatorträger nebeneinanderher, durchquerten mehrere Sicherheitsschleusen, die es bis vor kurzem hier nicht gegeben hatte, und erreichten den Konferenzraum neben Rhodans Büro.

Zwei Roboter flankierten den Eingang. Ein zusätzlicher Scanner durchleuchtete die Ankömmlinge bis ins letzte Molekül ihres Körpers und signalisierte dann, dass alles in Ordnung war.

Mit einem kurzen Blick erfasste Perry die Anwesenden: Gucky, Maurenzi Curtiz, TLD-Chef Noviel Residor und – Moharion Mawrey. Die Ministerin für Mutantenfragen hatte die Ereignisse in Para-City heil überstanden.

»Perry, es tut mir …«, begann die schwarzhaarige Frau mit dem buckligen Rücken.

»Schon gut, Moharion. Wir müssen nicht darüber sprechen.«

Sie wollte sich für ihre Starrköpfigkeit im Zusammenhang mit den Monochrom-Mutanten entschuldigen. Vielleicht wäre einiges mit Falo Gause und dem Mutantenring anders gelaufen, wenn sie rechtzeitig den Mund aufgemacht hätte. Aber Para-City und die Vorgänge in der Mutantenstadt hätte sie dadurch nicht verhindern können.

Angesichts der Ereignisse im Arkon-System schrumpften solche persönlichen Fehler zu Nebensächlichkeiten. Niemand konnte es jetzt noch ändern, wie es gekommen war.

Para-City war Geschichte. Die 34.000 Mutanten würden nie mehr in die Stadt in den Anden zurückkehren.

Außer Perry Rhodan und den Überlebenden von der ZENTRIFUGE-Besatzung wusste davon noch keiner.

»Das größte Problem ist schneller eingetreten als befürchtet«, sagte der Terranische Resident und war sich der Verwunderung durchaus bewusst, die er mit seinen Worten auslöste. »Wir laufen Gefahr, die Mächtigkeitsballung von ES zu verlieren.«

Er sah ohne Ausnahme in betroffene Gesichter. Die Männer und Frauen kannten die Übertragung der Feierlichkeiten zur Gründung des Huhany'Tussan und der Fertigstellung des fliegenden Flottenkommandos Ark'Thektran. Sie hatten die Bilder der Überführung Subtors in die Umlaufbahn der beiden Planeten Arkon I und II gesehen und die Worte des Imperators gehört. Arkon III war wieder erstanden, der Rüstungs- und Kriegsplanet, den einst die Blues unter Mithilfe der Akonen zerstört hatten. Und sie hatten gesehen, wie der gigantische Kristallschirm das System umschlossen und gegenüber dem restlichen Universum gesichert hatte.

Bostich I. hatte den Völkern der Milchstraße endgültig und in letzter Konsequenz vor Augen geführt, wer in Zukunft den Ton angab. Ohne Arkon lief nichts mehr. Seine anfangs leisen Demonstrationen der Überlegenheit, die wie bei einem Musikstück zum gewaltigen Crescendo angeschwollen waren, hatten neue Machtverhältnisse innerhalb der Galaxis geschaffen und nach Jahrtausenden zurückgeholt, was die Arkoniden einst durch Degeneration verloren hatten: Größe, Stärke, Selbstbewusstsein, auch die Arroganz, das führende Volk der Galaxis zu sein.

Und jetzt stand der bekannteste Mensch der Liga Freier Terraner in diesem Konferenzraum und wischte mit einem einzigen Satz alles vom Tisch, was die Menschen in den vergangenen Tagen bewegt hatte.

In Moharion Mawreys Gesicht zeichnete sich Erschrecken ab. Bullys Miene verdüsterte sich weiter, und Maurenzi Curtiz zuckte sichtlich zusammen.

»Du meinst Morkhero?«, stöhnte der Erste Terraner. »Hat Seelenquell mit Hilfe der Mutanten Arkon eingenommen?«

Bully gab ein Knurren von sich und schüttelte stumm den Kopf. Also doch! Der alte Freund ahnte, was los war.

»Das wäre fast noch schön, Maurenzi.« Rhodan presste die Lippen aufeinander und zögerte einen Augenblick. »Es ist schlimmer, viel schlimmer. In der Milchstraße ist aus einem Wesen namens Wrehemo Seelenquell und den Mutanten aus Para-City die negative Superintelligenz SEELENQUELL entstanden. Diese Superintelligenz wird versuchen, ihre Existenz zu stabilisieren und das Machtvakuum auszufüllen, das ES bei seinem Rückzug in den PULS hinterlassen hat.«

Rhodan schilderte seine Erlebnisse auf dem Raumhafen nahe dem Kristallpalast und den Kampf zwischen Morkhero und Wrehemo Seelenquell, den beiden gleichartigen und für menschliche Augen identischen Wesen. Die parapsychischen Stürme bei der Entstofflichung von 34.000 Monochrom-Mutanten und die mentale Ausstrahlung der immateriellen Energiekugel hatten den Unsterblichen an den Rand seiner geistigen Widerstandskräfte getrieben.

Perry zeigte den Anwesenden die Aufzeichnungen der Genese, die der Pikosyn seines Galornenanzugs als einzige handlungsfähige Einheit aus der ZENTRIFUGE heraus gemacht hatte. Der einen Meter durchmessende, funkensprühende Ball in Regenbogenfarben – das war der dreidimensionale Teil der neuen Superintelligenz, an dem es zu spontanen Materialisationen von Psi-Materie kam, ein Zeichen mangelnder Stabilität.

»Noch ist SEELENQUELL klein und verletzlich«, kommentierte der Unsterbliche es und blickte in die Runde. »Das gibt uns eine winzige Chance.«

»Es ist garantiert eine vertane Chance«, stellte Noviel Residor nüchtern fest. »Der Terranische Liga-Dienst hat nicht umsonst immer darauf gedrungen, Arkon in seine Schranken zu weisen, notfalls mit gewaltsamen oder sogar unangemessenen Mitteln. Diese Forderung haben wir auch unter dem Aspekt einer wachsenden Bedrohung durch Morkhero Seelenquell erhoben. Niemand hat auf uns gehört. Jetzt ist es zu spät. Was uns bleibt, ist Schadensbegrenzung. Morkhero war offensichtlich der Vorbote. Ein zweiter seiner Art ist gekommen, stärker und gewaltiger. Wer weiß, wie viele noch über solche Dunkelfeld-Projektionen eintreffen. Ihr könnt von uns nicht verlangen, dass wir tatenlos zusehen. Unsere Zentrale auf Luna wird noch in dieser Stunde mit den entsprechenden Operationen beginnen.«

»Nicht, ohne dass das Parlament vorher zustimmt«, erinnerte ihn Maurenzi Curtiz.

»Das dauert zu lange! Gegen die Invasion eines ganzen Volkes auf Terra brauchen wir keinen Parlamentsbeschluss. Es reichen die Bestimmungen des Ausnahmezustandes. Wir installieren zusätzlich zu der bereits vorhandenen Überwachung der Erdoberfläche ein möglichst lückenloses Netz aus Psi-Tastern im freien Raum. Es bietet keinen vollständigen Schutz gegen SEELENQUELL, eignet sich aber immerhin als eine Art Frühwarnsystem.«

Rhodan widersprach. Gegen Entitäten wie SEELENQUELL oder ES halfen keine Psi-Taster, auch keine Aagenfelt-Barriere und kein K-Damm. Lediglich die PsIso-Netze boten einen zuverlässigen Schutz. Aber längst waren nicht alle Bewohner der Liga-Welten ausreichend damit versorgt.

»Wir können Terra nicht gegen den parapsychischen Angriff einer Superintelligenz schützen«, bestätigte Gucky. »Die Chance, von der Perry sprach, sind die verbliebenen 35.000 bis 45.000 Monochrom-Mutanten. Die sind jetzt noch auf einigen zigtausend Welten in der ganzen Galaxis verteilt. Wir müssen verhindern, dass SEELENQUELL sie sich ebenfalls einverleibt.«

Keiner in der Runde wusste zu sagen, ob diese Gefahr tatsächlich bestand. Es fehlten die Erfahrungen mit neu entstandenen Superintelligenzen. Möglicherweise war SEELENQUELL gar nicht dazu in der Lage.

Perry Rhodan wollte jedoch selbst bei einer Wahrscheinlichkeit von nur einem Prozent kein Risiko eingehen. Es galt, die Mutanten galaxisweit zu informieren und sie vor der Gefahr zu warnen, die ihre Existenz bedrohte.

Mehr noch. Terra musste unter allen Umständen verhindern, dass SEELENQUELL die anderen Monochrom-Mutanten nach Arkon lockte. Wenn die LFT es schaffte, sie der Superintelligenz vorzuenthalten, war viel gewonnen.

Eine schwache Entität musste hoffentlich Kompromisse schließen. Sie war vermutlich nicht in der Lage, die Galaxis im Handstreich zu nehmen und alle Völker unter ihre Kontrolle zu bringen.

So gesehen waren die Mutanten der empfindlichste Teil in SEELENQUELLS Konzept. Sofern die junge Superintelligenz überhaupt eines besaß.

Der Resident wandte sich an seine Ministerin. »Moharion, du kennst dich im Umgang mit den Monochrom-Mutanten am besten aus. Kümmere du dich um die galaxisweite Aufklärung! Bully, du beschaffst hundert kleine Sammelschiffe, am besten unauffällige zivile Fahrzeuge. Die LFT stellt zusätzlich Einheiten der ENTDECKER-Klasse bereit. Sie übernehmen die Mutanten, die nicht nach Para-City umgezogen sind und von deren Existenz wir wissen, von den Sammlern und transportieren sie aus der Milchstraße hinaus.«

»Das ist viel zuviel Aufwand«, sagte Residor. »Die Mutanten an einen sicheren Ort zu bringen reicht völlig aus. Spätestens dort löst sich das Problem mit ihnen von allein.«

Keiner machte ihm wegen dieser unmenschlichen Äußerung einen Vorwurf. Seit einem schweren Unfall im Alter von 30 Jahren mit einer Teilschädigung seines Gehirns empfand Residor keine Gefühle mehr. Als Ausgleich hatte er einen messerscharfen analytischen Verstand entwickelt.

Moharion Mawrey schüttelte den Kopf. »Es kann Monate und Jahre dauern, bis die Mutanten tot sind. Außerdem ist nach wie vor nicht gesagt, dass es sie alle trifft; manche können auch ihr natürliches Lebensende erreichen. Ihr kennt die Daten und wisst, wovon ich spreche. Ich halte diesen Weg für falsch. Du kannst es nicht erkennen, Noviel, aber deine Argumentation ist zynisch.«

»Mag sein. Ihr müsst es wissen. Perry, wie lautet deine und Maurenzis Entscheidung?«

Rhodan deutete auf Zheobitt. Der Ara-Mediziner hatte mehrere Wochen in Para-City verbracht, bevor er zusammen mit Rhodan, Wrehemo Seelenquell und den Mutanten nach Arkon geflogen war.

Glaubte man Zheobitts Aussage, gab es eine Chance, den Monochrom-Mutanten zu helfen. Eine vage Chance.

Welcher Politiker und Entscheidungsträger hätte in einer solchen Lage nicht nach dem Strohhalm gegriffen, den man ihm anbot?

Der Unsterbliche tauschte einen kurzen Blick mit dem Ersten Terraner. Curtiz gab ihm zu verstehen, dass er die Entscheidung ihm überließ.

»Zheobitt erhält alle erdenkliche Unterstützung«, sagte Perry. »Er wird versuchen, das Problem der Monochromen zu lösen.«

Maurenzi Curtiz übernahm es, eine Art Informationsoffensive vorzubereiten. Die Bewohner Terras und des Solsystems sollten komplett informiert werden, und zwar so schnell wie möglich. Vorerst würde er alle Daten und Aufzeichnungen an die verantwortlichen Menschen auf den Welten der LFT und der befreundeten Völker hinausschicken.

Und irgendwann würden die Informationen nach Arkon gelangen müssen. Dort würde SEELENQUELL möglicherweise dafür sorgen, dass niemand sie zu Gesicht bekam.

Auch nicht die Diplomaten in Mirkandol, dem Ort der Begegnung auf der Kristallwelt.

 

*

 

»Ich wünschte, wir wären diesen Typen nie begegnet«, sagte Bully und schaufelte eine Ladung original terranischen Kartoffelbrei in sich hinein. »Aber es war wohl unausweichlich.«

Dabei war »unausweichlich« ein ausgesprochen harmloser Ausdruck für das, was die beiden Terraner mit den Kosmokraten und ihrem Wirken im Diesseits verbanden. Je länger Perry über die Funktionsweise des umfassenden Lebenssystems nachdachte, das sie profan unter dem Begriff »Zwiebelschalenmodell« zusammenfassten, desto mehr neigte er zu der Auffassung, dass das Modell ein paar Fehler aufwies. Generell gehörten Fehler ohnehin zu jedem Modell.

Evolution barg viele Überraschungen in Form von zufälligen oder unausgereiften Entwicklungen. Aber die Tatsache, dass die Kosmokraten als Evolutionsstufe über den Materiequellen eine Möglichkeit besaßen, in körperlicher Gestalt im Normaluniversum zu erscheinen und aufgrund des »Diesseitssyndroms« Fehler zu begehen, schien dem Terraner einer der gewaltigsten Fehler der Evolution zu sein.

Inzwischen beschäftigten sich von terranischen Trivid-Stationen bis hin zu irgendwelchen »Hinterwäldlersendern« auf abgelegenen Planeten alle Medien mit der Frage, ob Hismoom nicht einem der berüchtigten Taurec'schen Irrtümer aufgesessen war, als er das Abkommen mit Rhodan aushandelte.

Bully seufzte und sah Perry über den Schöpflöffel hinweg an.

»Ich weiß genau, was du sagen willst«, sagte er spöttisch. »Als Inhaber des ES-Stipendiums und als Schulbankdrücker der Superintelligenzen-Förderstufe blieb uns keine andere Wahl. Schuld an dem ganzen Schlamassel sind sowieso die Arkoniden. Und zwar von Anfang an. Wären sie damals nicht degeneriert, hätte ES sich nicht an uns gewandt.«

Perry wollte etwas einwenden, aber Bully war so richtig in Fahrt geraten und ließ ihm keine Gelegenheit, zu Wort zu kommen.

»Und jetzt kommt dieser aufgeblasene Gockel namens Bostich daher und faselt etwas von einer historischen Aufgabe, von der Größe Arkons und sonst was. Hoffentlich ist ihm das Lachen inzwischen vergangen. Ich wünsche ihm, dass SEELENQUELL seine Gehirnwindungen so verknotet, dass er Tag und Nacht vor Schmerz schreit. Glaub mir, Perry, die Kosmokraten haben die Arkoniden manipuliert, und sie tun es auch mit uns. Die machen sich einen Spaß daraus, alles durcheinanderzubringen. Wahrscheinlich unterliegen alle potentiellen Hilfsvölker von Superintelligenzen langfristigen Störungsversuchen aus dem Bereich hinter den Materiequellen. Wenn ich die Kerle erwi…«

Er verschluckte sich am Kartoffelbrei und hustete. Mit der freien Hand deutete er auf den leeren Teller des Freundes.

»Willst du denn nicht auch …?«, fragte er.

Perry grinste. »Eigentlich schon. Aber …«

Bullys Miene entgleiste endgültig. Er setzte langsam den Löffel ab und blickte zwischen der Schüssel und seinem eigenen Teller hin und her.

»Ah«, entfuhr es ihm. »Da hat doch der dreifach gehörnte Ilt seine telekinetischen Finger im Spiel.«

»Du warst so in Fahrt, dass du den Schöpflöffel mit deinem Suppenlöffel verwechselt hast«, sagte Perry. »Groß genug ist dein Mund ja, da merkst du keinen Unterschied.«

Bully schwieg verdattert und sah sich vorsichtig im Restaurant »Marco Polo« um. Von den gut hundert Anwesenden fand er keinen, der seinen Ausführungen nicht mit großer Aufmerksamkeit und teilweiser Belustigung gelauscht hätte. Die meisten gehörten zum Personal der schwebenden Solaren Residenz.

»Eine Einflussnahme der Kosmokraten oder Chaotarchen ist nicht erkennbar«, beruhigte Perry Rhodan die Männer und Frauen, die ihn alle anschauten. »Bullys Erörterungen bleiben entsprechend hypothetisch. Und seine Aussagen sind extrem ironisch aufzufassen.« Er hob die Hände. »Was wir in der Milchstraße derzeit erleben, ist ein normaler Prozess der Machtverteilung auf der weitgefassten Ebene geistiger Entitäten.«

Die Superintelligenzen galten als die oberste und mächtigste Ausprägung dieses Zwiebelschalenmodells.