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Stephanie Harkcom

Unterrichtsstörungen meistern

Reframing im Klassenzimmer

2017

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Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek:

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Carl-Auer Verlag GmbH

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Spickzettel für Lehrer – systemisch Schule machen

»Hast du einen Spickzettel?« Diese Frage kennen wir noch aus der Schulzeit, aus der Schülerperspektive, wenn es darum ging, sich auf Prüfungen und Klassenarbeiten vorzubereiten. Wechseln wir die Rolle und Perspektive und stellen uns auf die andere Seite des Klassenzimmers, auf der die »Wissenden«, d. h. die Lehrer, stehen. Schnell wird deutlich: Bei aller Erfahrung gibt es doch erhebliche »Wissenslücken« im Umgang mit schwierigen Situationen, ob sie nun das Lernen selbst, die Schule als Organisation oder die Beziehungen und das Verhalten der Beteiligten betreffen.

Systemisch orientierte Pädagogen können sich hier ruhig und entspannt zurücklehnen, wohl wissend, dass sie selbst »Fragende« sind – Fragende bezüglich passender Antworten auf die sich stets wandelnden und neu entstehenden Konfliktfelder in der Organisation Schule, zwischen Schülern und Lehrern, zwischen Schule und Eltern und auch mit dem politischen Umfeld von Schule.

Aus systemischer Sicht sind Schwierigkeiten immer mit Lernchancen verbunden. Wo der Blick vom Problem auf die Lösung wechselt, wo man statt hinderlicher Defizite hilfreiche Ressourcen ins Auge fasst, kommt auch die Haltung in Bewegung. Ein gut platzierter Unterschied zieht dann oft viele positive Änderungen nach sich.

Die Bücher dieser Reihe wollen Einladungen sein, sich auf diese andere Sichtweise einzulassen. Sie sollen Lehrern, Erziehern und Schulleitern Methoden und Strategien zum täglichen Handeln anbieten, die Ihnen die Arbeit – und im besten Fall: das Leben – leichter machen. Sie sind auch Rezepte, die man ausprobieren und mit eigenen Zutaten verfeinern kann.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Erfahren und Ausprobieren!

Dr. Christa Hubrig

Herausgeberin der Reihe Spickzettel für Lehrer

Inhalt

»Einrahmung«

1        Aufbau und Ziel des Buches

1.1     Wahrnehmung und Wahrheit

1.2     Was Sie erwartet

2        Das systemische Fundament

2.1     Systemtheorie: Was hängt womit zusammen?

2.2     Humanismus: Wie tickt der Mensch?

2.3     Konstruktivismus: Was ist wirklich?

2.4     Ressourcen- und Lösungsorientierung: Wie gelange ich zum Ziel?

2.5     Vom Nutzen des systemischen Ansatzes für die Schule

3        Verhalten und Verhaltensauffälligkeit aus systemischer Sicht

3.1     Die Bedeutung des Kontextes und die eigene Bewertung

3.2     Zirkularität von Verhalten

4        Systemische Interventionen

4.1     »Klassische« Interventionen

4.2     Systemische Interventionen

4.3     Vom Nutzen systemischer Interventionen in Unterrichtssituationen

5        Reframing

5.1     Was bedeutet »Reframing«?

5.2     Formen des Reframings

5.3     Ressourcenorientierte Umdeutung von Schüler»eigenschaften«

5.4     Paradoxe Interventionen – eine besondere Form des Reframings

5.5     Ablauf des Umdeutens

5.6     Vom Nutzen des Reframings in herausfordernden Unterrichtssituationen

6        Unterrichtsstörungen systemisch begegnen

6.1     Was ist eine Störung?

6.2     Leitfaden zur Störungsdiagnose

6.3     Erscheinungsformen von Unterrichtsstörungen

6.4     Reframing im Klassenraum – Praxisbeispiele

7        Umsetzung und Stolpersteine

7.1     Zwangskontext Schule

7.2     Glaubenssätze

7.3     Die eigenen Ressourcen entdecken

7.4     Wenn es beim ersten Mal nicht klappt

Literatur

Über die Autorin

»Einrahmung«

Liebe Leserinnen und Leser,

darf ich Sie zunächst zu einem kleinen Selbstversuch einladen? Wenn Sie darauf keine Lust haben, blättern Sie einfach zum nächsten Kapitel weiter.

Sie stellen sich dem Experiment? Prima! Auf den folgenden vier Seiten finden Sie vier Bildausschnitte, die aus einem Gesamtbild herausgeschnitten wurden. Sie können diese Bildausschnitte entweder zu dem Gesamtbild weiterzeichnen oder Ideen entwerfen, worum es sich handeln könnte. Beschreiben Sie dazu zunächst genau, was Sie sehen. Spekulieren Sie erst danach, worum es sich handeln könnte. (Die Auflösung finden Sie auf Seite 14.)

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a) Was sehen Sie?

b) Was zeigt das Gesamtbild?

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a) Was sehen Sie?

b) Was zeigt das Gesamtbild?

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a) Was sehen Sie?

b) Was zeigt das Gesamtbild?

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a) Was sehen Sie?

b) Was zeigt das Gesamtbild?

Auflösung: Gesamtbild

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Zeichnung: Linde Sohn

Ähnelt Ihr Bild oder Ihre Idee dem Gesamtbild? Gibt es Übereinstimmungen, oder haben Sie etwas völlig anderes in dem Rahmen gesehen? Macht nichts, denn darauf kommt es gar nicht an!

Wenn Sie sich nun fragen, was diese Einleitung mit Ihrer täglichen Arbeit in der Schule zu tun hat, sollten Sie unbedingt weiterlesen.

1   Aufbau und Ziel des Buches