In dieser Reihe sind folgende Bücher erschienen:

Band 1 Conni auf dem Reiterhof

Band 2 Conni und der Liebesbrief

Band 3 Conni geht auf Klassenfahrt

Band 4 Conni feiert Geburtstag

Band 5 Conni reist ans Mittelmeer

Band 6 Conni und der verschwundene Hund

Band 7 Conni rettet Oma

Band 8 Conni und das Geheimnis der Kois

Band 9 Conni und die Jungs von nebenan

Band 10 Conni und das ganz spezielle Weihnachtsfest

Band 11 Conni und das Hochzeitsfest

Band 12 Conni in der großen Stadt

Band 13 Conni und die verflixte Dreizehn

Band 14 Conni und der Dinoknochen

Band 15 Conni und das tanzende Pony

Band 16 Conni und der große Schnee

Band 17 Conni rettet die Tiere

Band 18 Conni und die Detektive

Band 19 Conni und der Ferienzirkus

Band 20 Conni und die Burg der Vampire

Band 21 Conni und die große Eiszeit

Band 22 Conni und das neue Fohlen

Band 23 Conni und die wilden Tiere

Band 24 Conni und das Klassencamp

Band 25 Conni und das Familienfest

Band 26 Conni geht zum Film

Band 27 Conni und das Ponyabenteuer

Band 28 Conni löst einen kniffligen Fall

Band 29 Conni und die Katzenliebe

Band 30 Conni und das große Bergabenteuer

Band 31 Conni und die Nixen

Band 32 Conni und die Nacht im Museum



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Copyright © by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2018

Umschlag- und Innenillustrationen: Herdis Albrecht

ISBN 978-3-646-92345-2

Alle Bücher im Internet unter

www.carlsen.de

Weltreise durchs Museum

„Willkommen auf der anderen Seite der Erdkugel“, sagt Frau Reisig. „Hier sind wir in Ozeanien. Also auf den Inseln rings um Australien.“

Conni schaut sich im Saal um. Bunte Masken hängen von der Decke. Und es gibt sogar echte Hütten und Schiffe zu sehen – mit kunstvollen Schnitzereien. Anna scheint das nicht gerade zu gefallen.

„Überall diese grässlichen Fratzen“, schimpft sie. Irgendwie hatte sie von Anfang an keine Lust zum Museumsbesuch.

„Ist doch viel besser als Unterricht“, findet Conni.

„Tausendmal besser. Es ist einfach super!“ Billi könnte im Museum einziehen, so begeistert ist sie. „Wir reisen weiter um die Welt!“ Frau Reisig führt sie in den nächsten Saal. „Die Andenvölker in Südamerika sind für ihre Skulpturen und ihren Goldschmuck bekannt“, sagt sie.

„Uahh, schon wieder so unheimliche Figuren“, gruselt sich Anna.

„Die sollen bestimmt das Böse abwehren“, meint Billi.

„Die sind selber böse“, behauptet Anna. „Hoffentlich gehen wir bald.“

Selbst bei den Indianern Nordamerikas gefällt es ihr nicht.

„Da! Schaut euch die furchtbaren Totempfähle an!“

Conni findet die gar nicht schlimm, sondern bunt und lustig. Und dass sie hier im Museum ein echtes Tipi aufgebaut haben, ist wirklich cool. Die Figuren davor wirken richtig lebendig.

„Jetzt springen wir zum nächsten Kontinent: Afrika“, sagt Frau Reisig. „Ganz im Norden liegt Ägypten. Schaut euch nur an, was für wundervolle Kunstwerke dort schon vor Tausenden von Jahren geschaffen wurden. Und denkt daran“, Frau Reisig legt den Finger auf den Mund. „Im Museum immer schön leise sein!“

Conni geht mit Anna und Billi zwischen großen bunt bemalten Säulen entlang.

„Ach, wie süß!“ In einer Vitrine entdeckt Conni ein winziges türkisfarbenes Nilpferd.

„Mir gefällt der Hund da!“ Anna zeigt auf eine schwarze Tierskulptur. „Auch wenn er nicht wie Nicki aussieht.“

„Das ist kein gewöhnlicher Hund, sondern ein ägyptischer Gott“, weiß Billi.

„Egal“, findet Anna. „Mein Nicki ist trotzdem süßer!“

„Alle bitte mal hierher!“ Frau Reisig winkt die Klasse in die Mitte des Saals.

„Das ist ein Sarkophag“, erklärt sie. „Schaut mal, wie schön er bemalt ist. Die kleinen Bildchen nennt man Hieroglyphen. Eine Art Bilder-Buchstaben. Damit haben die Ägypter geschrieben.“

„Sarkophag“, ruft Torben kichernd. „Das klingt wie Sarg!“

Frau Reisig nickt. „Das ist auch ein Sarg.“

„Was?“ Anna wird blass. „Ist da etwa ein Toter drin?“

„Das könnte schon sein, dass da noch eine Mumie drin liegt“, überlegt Frau Reisig. Dann führt sie die Klasse in den nächsten Raum.

Nur Anna bleibt stehen. Wie versteinert.

„Kommst du?“ Conni tippt sie vorsichtig an.

Langsam dreht sich Anna zu ihr um. Sie ist ganz blass.

„Eine Leiche!“, haucht sie und stürmt aus dem Saal.

Conni rennt ihr hinterher.

„Anna, warte doch!“, ruft sie.

Aber Anna ist nicht zu halten.

Conni weiß schon, dass sie hier nicht rumschreien darf. Aber das ist ein Notfall!

„ANNA!“, brüllt sie. Und es ist ihr egal, dass sich die Leute nach ihr umgucken. Nur: Anna guckt sich nicht um, sondern rast die große Marmortreppe hinunter. Sie würde bestimmt noch weiter rennen – bis zum Ausgang, nach draußen und vielleicht sogar bis ganz nach Hause, wenn unten auf der Treppe der Wärter nicht wäre. Wie ein Verkehrspolizist breitet er die Arme aus, um Anna aufzuhalten. Und Anna – bleibt tatsächlich stehen.

„Hier wird nicht gerannt“, sagt der Wärter streng. „Auch nicht die Treppe hinunter.“

Anna guckt ihn groß an. Wahrscheinlich hätte er ebenso gut Chinesisch sprechen können. Dann blickt sie sich panisch um. Als ob die Mumie höchstpersönlich hinter ihr her wäre. Aber da ist nur Conni. Japsend bleibt sie neben Anna stehen.

„So benimmt man sich nicht im Museum“, stellt der Wärter klar.

Conni überlegt kurz, ob sie alles erzählen soll, das mit der Mumie und so. Aber dann nickt sie nur, schaut so brav wie möglich und sagt: „Entschuldigung, wir machens auch nicht noch mal.“

Der Wärter mustert sie über den Rand seiner Brille.

„Nächstes Mal setze ich euch vor die Tür!“, sagt er und lässt sie gehen.

Anna sagt gar nichts. Wie ferngesteuert geht sie die letzten Stufen hinunter. Und setzt sich in der Eingangshalle auf eine Bank. Gleich neben dem Ausgang. Conni setzt sich dazu.

„Alles klar?“, fragt sie vorsichtig.

Anna schüttelt den Kopf. „Ich geh hier nie wieder rein“, sagt sie und klingt wie ein Roboter.

„Was macht ihr denn hier?“ Billi steht auf einmal vor ihnen. „Kommt, wir gucken uns den Rest noch an!“

„Nein!“, sagt Anna.

„Ihr könnt doch jetzt nicht die ganze Zeit hier sitzen bleiben“, meint Billi. „Es gibt so viel zu sehen.“

„Ich hab genug gesehen“, zischt Anna.

Conni legt ihr den Arm um die Schulter. „Du musst ja auch gar nicht in diesen Raum mit dem Sarko-“

„Ich geh auch in keinen anderen Raum“, unterbricht Anna sie. „Wer weiß, was mich da erwartet!“

„Wie wäre es mit Tieren?“, versucht Billi sie zu ködern.

„Lebendige?“, fragt Anna.

„Nee, die sind ausgestopft“, gibt Billi zu.

„Dann sind das auch Leichen“, presst Anna hervor.

Conni wird blass. So hat sie das noch nie gesehen. Eigentlich hat sie die ausgestopften Tiere sonst immer ganz toll gefunden und niedlich – wie große Teddys.

Billi steht unschlüssig vor ihnen. Nicht sicher, ob sie alleine losgehen oder sich neben ihre Freundinnen setzen soll.

„Rutscht mal ein bisschen“, sagt sie schließlich.

„Du kannst ruhig weitergucken“, meint Conni. „Ich bleibe solange bei Anna.“

Billi legt den Kopf zur Seite. „Echt? Und ihr seid mir nicht böse?“

„Natürlich nicht“, sagt Conni. Sie weiß doch, wie gerne Billi ins Museum geht.

„Okay!“ Billi strahlt. „Dann bis später!“

Und schon ist sie verschwunden.

Wahrscheinlich war sie es, die Frau Reisig Bescheid gegeben hat. Denn wenig später kommt die Lehrerin zu Anna und Conni.

„Darf ich mich dazusetzen?“, fragt sie.

Die Mädchen rutschen zur Seite, sodass sich Frau Reisig neben Anna setzen kann.

„Alles in Ordnung, Anna?“, fragt sie.

Anna holt tief Luft. „Na ja“, murmelt sie.

„Es tut mir leid, dass du dich so erschreckt hast“, sagt Frau Reisig. „Ich hätte euch vielleicht etwas besser vorbereiten sollen.“

Für einen Moment sitzen sie alle drei schweigend nebeneinander.

„Ich kenn einen Saal, da ist garantiert nichts Gruseliges“, sagt Frau Reisig dann. „Dort gibt es nur Perlen und Schmuck und Sachen aus Gold. Und alles ist ganz, ganz alt. Wollen wir da mal zusammen hin?“

Anna schluckt. Eigentlich will sie nicht. Das ist Conni schon klar. Aber dann gibt sich Anna doch einen Ruck.

„Also gut“, nuschelt sie.

„Ach schön! Hier entlang!“ Frau Reisig geht vor. Erleichtert, dass sie Anna überreden konnte. Und Anna kommt ihr mit Conni hinterher. Ganz langsam, als ob sie Schuhe aus Blei anhätte.