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Björn Thiele

Die Nikon D7500

64 Expertentipps für den erfolgreichen Einsatz

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Björn Thiele

Lektorat: Rudolf Krahm

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

ISBN:

1. Auflage 2019

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Bildnachweis: Soweit nicht anders angegeben, wurden alle Fotografien vom Autor aufgenommen.

Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

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VORWORT

In der Fotografie geht es zuallererst um Ideen, darum, die eigene Sicht auf die Dinge zu finden und diese so zum Ausdruck zu bringen, dass man sie mit anderen teilen mag. Fotografie kann ein äußerst kreativer und künstlerischer Prozess sein.

Zugleich ist die Fotografie aber auch ein sehr technisches Feld. Sie hat sehr viel mit Physik und Technologie zu tun. Das mag manche abschrecken, aber auf andere (wie mich zum Beispiel) übt gerade das eine zusätzliche Anziehungskraft aus. Auf jeden Fall hilft es jeder Fotografin und jedem Fotografen, wenn sie ihr Werkzeug gut kennen und wenn sie sich dessen Möglichkeiten und Grenzen bewusst sind. Die Nikon D7500 und das System aus Objektiven, Blitzgeräten und sonstigem Zubehör, zu dem sie gehört, ist ein wirklich ausgezeichnetes Werkzeug und mit diesem Buch möchte ich Ihnen helfen, es gründlich kennenzulernen.

Als ich mit dem Schreiben begann, hatte ich schon lange mit der Vorgängerin, der D7200, fotografiert und kannte sie schon so gut wie in- und auswendig. Und ich finde immer noch, dass das eine klasse Kamera ist. Aber schon die Neuerungen der D7500, die sofort ins Auge sprangen, machten mich mehr als neugierig, vor allem die Möglichkeiten, die sich mit dem Bildsensor ergeben, den sie aus der D500 übernommen hat.

Nun habe ich einige Monate an diesem Buch gearbeitet und bin unterwegs immer wieder auf kleine und größere Details gestoßen, die alle zusammen dazu beitragen, dass die D7500 meine neue Lieblingskamera im Amateur-Segment ist. Zwar werden Sie auch das eine oder andere kritische Wort von mir lesen, aber unterm Strich glaube ich, dass Sie eine sehr gute Wahl getroffen haben.

Ich vertrete die Meinung, dass ein Verständnis der Technologie zu einer besseren Beherrschung der Kamera und somit am Ende zu besseren Fotos führt. Aus diesem Grund gibt es Passagen in diesem Buch, die sich kurz vom rein Praktischen entfernen und die Grundlagen erläutern, seien sie optischer, technologischer oder mathematischer Natur. Sollten Sie es so genau nicht wissen wollen – überblättern Sie diese Stellen einfach; Sie können auch ohne das Wissen fotografieren.

Egal ob Sie zu den nerdigen, technikaffinen Fotografinnen und Fotografen zählen wie ich oder eher der verspielt-kreative Typ sind oder beides – ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem Buch und beim Kennenlernen Ihrer Nikon D7500!

Gut Licht!

DANKSAGUNG

Beim Schreiben dieses Buches haben mir viele Menschen geholfen, denen ich sehr dankbar bin. Allen voran ein großes Dankeschön an meinen Sohn Lorenz für seine Geduld, wenn ich mal wieder unterwegs »schnell« ein paar Beispielbilder aufnahm, für seine Rücksichtnahme an Home-Office-Nachmittagen und für seine fast unerschöpfliche Bereitschaft zu modeln. Und natürlich für die Leihstellung seiner Legofiguren und anderer Spielsachen. Auch an meine weiteren Modelle Arne, Emilia, Emmy, Marcel, Senta, Renzi und Rosa ein herzliches Dankeschön! Sehr herzlich bedanke ich mich außerdem bei Alexandra Briem und Stefan Schmitt von Nikon, bei Eric Willenbücher von Tamron und bei Laura Franz und Harald Bauer von Sigma für die großzügigen Leihstellungen und für die teils noch großzügigere Handhabung von Leihfristen. Danke an Bernd Maier und Lokman Berzati vom atelier 5b für die Grafiken, die unkomplizierte Überlassung von Studio und Blitzequipment und die netten Unterhaltungen zur Mittagspause. Dankeschön an Birgit Martinetz, die wesentlichen Anteil daran hatte, dass mir das Schreiben auch in schwierigen Phasen wieder Spaß machte.

Und last but not least geht ein Extra-Dankeschön an meinen Lektor Rudolf Krahm, der dem Wort »Deadline« eine ganz neue Elastizität verlieh, mich aber am Ende immer wieder motiviert hielt.

Köln, im August 2018

Björn Thiele

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Danksagung

1AUFBAU EINER SPIEGELREFLEXKAMERA

1.1FUNKTIONSPRINZIP

1.2SPIEGEL

1.3SUCHER

1.4LIVE-VIEW

1.5MONITOR

1.6BILDSENSOR

1.7AUTOFOKUSMODUL

Expertentipp 1: Zeilen- und Kreuzsensoren

1.8BELICHTUNGSMESSER

2ÜBERSICHT UND SCHNELLEINSTIEG

2.1INBETRIEBNAHME

Expertentipp 2: Das Original-Handbuch

Expertentipp 3: Der Akku

Expertentipp 4: Die Speicherkarte

2.2ÜBERSICHT ÜBER DIE BEDIENELEMENTE

2.3DAS MENÜ

Expertentipp 5: Menühilfen

Expertentipp 6: »Ausgegraute« Funktionen

2.4VOLLAUTOMATIK

Expertentipp 7: Integriertes Blitzgerät vs. ISO-Automatik

2.5DIE AUFNAHMEBETRIEBSART

Expertentipp 8: Bessere Wege zur Spiegelvorauslösung

2.6BILDWIEDERGABE

2.7MOTIVPROGRAMME

2.8EFFEKTMODI

Expertentipp 9: Sinnvolle Effekte

2.9LIVE-VIEW

Expertentipp 10: Stärken und Schwächen des Live-View

2.10UNTERSCHIEDE GEGENÜBER DEN VORGÄNGERMODELLEN

3OBJEKTIVE

3.1DIE HANDHABUNG

Expertentipp 11: Die richtige Haltung

3.2KOMPATIBILITÄT

3.3WICHTIGE KENNGRÖSSEN BEI OBJEKTIVEN

Expertentipp 12: DX, APS-C und Brennweitenverlängerung

Expertentipp 13: VR-Optionen

Expertentipp 14: Transport von VR-Objektiven

3.4ABBILDUNGSLEISTUNG

Expertentipp 15: Vergütung

3.5OBJEKTIVKLASSEN UND EMPFEHLUNGEN

Expertentipp 16: Das passende Kit-Objektiv

Expertentipp 17: Viel hilft nicht viel

Expertentipp 18: Normal? Super!

Expertentipp 19: Das Lichtwunder

Expertentipp 20: Klein reicht

Expertentipp 21: Telekonverter – eine gute Idee?

3.6WELCHES OBJEKTIV FÜR WEN?

3.7OBJEKTIVZUBEHÖR

Expertentipp 22: Filter als Objektivschutz?

Expertentipp 23: Gegenlichtblende

Expertentipp 24: Verschmutzungsprävention

4FOKUS

4.1AUTOFOKUS IST NICHT GLEICH AUTOFOKUS

4.2FOKUSMODI MIT SUCHER

4.3FOKUSMODI MIT LIVE-VIEW

4.4MESSFELDSTEUERUNG MIT SUCHER

Expertentipp 25: Der AF-Messwertspeicher

Expertentipp 26: Anpassen der dynamischen Messfeldsteuerung

Expertentipp 27: Schnelle Bildkomposition mit 3D-Tracking

Expertentipp 28: Daumen-Autofokus

4.5MESSFELDSTEUERUNG MIT LIVE-VIEW

Expertentipp 29: Touch-Auslösung, »Motivauswahl & Auslösung«

4.6MANUELLE FOKUSSIERUNG

5BELICHTUNG

5.1DIE BELICHTUNGSZEIT

Expertentipp 30: Für Neugierige ein Blick auf den Verschluss

Expertentipp 31: Verwacklungsunschärfe erkennen

Expertentipp 32: Mitziehen

5.2DIE BLENDE

Expertentipp 33: Ein Blick auf die Blende

Expertentipp 34: Effektive Blende

Expertentipp 35: Tiefenschärfe gezielt steuern

Expertentipp 36: Tiefenschärferechner – praktisch und irreführend

Expertentipp 37: Automatische Vignettierungskorrektur

Expertentipp 38: Sweet Spot nicht überbewerten

5.3ISO-EMPFINDLICHKEIT

Expertentipp 39: ISO-Wert im Sucher einblenden

5.4BELICHTUNGSMESSUNG

Expertentipp 40: Vertrauen Sie der Matrixmessung

Expertentipp 41: Die Spotmessung sparsam einsetzen

Expertentipp 42: Exposure to the right

Expertentipp 43: Belegung einer Funktionstaste mit lichterbetonter Messung

Expertentipp 44: Belichtungskorrektur – probieren Sie, was Ihnen gefällt!

5.5BELICHTUNGSSTEUERUNG

Expertentipp 45: Nutzen Sie den ISO-Spielraum

5.6FORTGESCHRITTENE EINFLUSSMÖGLICHKEITEN AUF DIE BELICHTUNG

6BLITZFOTOGRAFIE

Expertentipp 46: Die Leitzahl

6.1DIE BLITZBELICHTUNGSSTEUERUNG

6.2DIE BLITZSYNCHRONZEIT

Expertentipp 47: Die FP-Kurzzeitsynchronisation

6.3DIE BLITZMODI

6.4DAS INTEGRIERTE BLITZGERÄT

Expertentipp 48: Der Feind des integrierten Blitzes – Schatten

Expertentipp 49: Der Rote-Augen-Effekt

6.5EXTERNE BLITZGERÄTE

Expertentipp 50: R1C1 – der Makrospezialist

7KONNEKTIVITÄT

7.1SNAPBRIDGE

Expertentipp 51: Weitere Nikon-Apps

Expertentipp 52: Remote-Fotografie mit SnapBridge

Expertentipp 53: Simplify Your SnapBridge

7.2ALTERNATIVE APPS

7.3FERNAUSLÖSEZUBEHÖR

7.4TETHERED SHOOTING

8IHRE D7500 – INDIVIDUELLE KONFIGURATION

8.1INFO-ANSICHT

8.2DIE INDIVIDUALFUNKTIONEN

8.3USER SETTINGS

Expertentipp 54: Noch mehr User Settings

Expertentipp 55: D7500 für Dummies

8.4RESETOPTIONEN

9RAW & CO – FINETUNING AM BILD

9.1RAW VS. JPEG

Expertentipp 56: RAW+JPEG

9.2PICTURE CONTROL

Expertentipp 57: Picture Control Utility

Expertentipp 58: Viel hilft nicht immer viel

Expertentipp 59: Picture Control – Anpassen vs. Speichern

9.3WEISSABGLEICH

9.4FARBRAUM

9.5JPEG-ENTWICKLUNG

9.6RAW-ENTWICKLUNG

9.7KORREKTURFUNKTIONEN

10VIDEO

10.1DER VIDEOMODUS

10.2VIDEOEINSTELLUNGEN

Expertentipp 60: Der 4K-Crop-Faktor

10.3FOKUSSIERUNG

Expertentipp 61: »Focus Breathing«

10.4BELICHTUNGSMESSUNG UND -STEUERUNG FÜR VIDEOS

Expertentipp 62: Manuelle Belichtung für Videos

10.5MIKROFONE UND MIKROFONSTEUERUNG

10.6GESTALTUNGSTIPPS

11FORTGESCHRITTENE FUNKTIONEN

11.1MEHRFACHBELICHTUNG

Expertentipp 63: Spielen Sie mit den Bildraten

11.2BILDMONTAGE

11.3INTERVALLAUFNAHME

11.4ZEITRAFFERAUFNAHMEN

11.5SENSORREINIGUNG

Expertentipp 64: Viel Spaß!

INDEX

1

AUFBAU EINER SPIEGELREFLEXKAMERA

Nichts bewahrt uns so gründlich vor Illusionen wie ein Blick in den Spiegel.

Aldous Huxley

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Egal ob Ihre D7500 Ihre erste Spiegelreflexkamera ist oder ob Sie schon viel Erfahrung mit dieser Kameraklasse haben – um eine Kamera optimal einzusetzen, ist es sehr hilfreich, ihre prinzipielle Technologie zu verstehen. Welche Bauteile haben welche Funktion und welche Aufgabe? Was sind die Stärken einer Spiegelreflexkamera und welches sind ihre technologischen Grenzen? Welche Modi habe ich als Fotograf zur Auswahl, um die Stärken zu nutzen und die Schwächen zu kompensieren? Diese Grundlagen erkläre ich in diesem Kapitel, obwohl sie nicht zwingend zum Fotografieren nötig sind. Wenn Sie eher rein praktisch veranlagt sind, blättern Sie also ruhig direkt weiter zum Schnelleinstieg (ab Seite 18). Andererseits basiert die Funktion nun einmal auf der Technologie und deshalb kann man die Kamera besser einsetzen, wenn man sie besser versteht. Und ganz nebenbei ist diese Technologie unheimlich interessant. Finde ich. Ich hoffe, Sie auch.

1.1FUNKTIONSPRINZIP

Die Idee, überhaupt einen klappbaren Spiegel in eine Fotokamera einzubauen, hatte ursprünglich den Sinn, dass man damit unmittelbar durch das Objektiv auf das Motiv blicken und gleichzeitig auch noch die Schärfe beurteilen konnte. Dabei entsprach der Bildwinkel automatisch immer dem des verwendeten Objektivs und der Blick war auch noch parallaxenfrei. »Parallaxenfrei« bedeutet ohne einen perspektivischen Versatz. Separate Sucher sitzen immer gegenüber dem Objektiv versetzt, sodass man das Motiv etwas weiter von der Seite und von etwas weiter oben betrachtet. Je nach Aufnahmeabstand schaute man damit mal mehr und mal weniger am Motiv vorbei. Der Spiegel ermöglichte es, direkt durch das angesetzte Objektiv zu schauen – What you see is what you get.

Im Laufe der Zeit kamen später immer neue Funktionen hinzu: Der Schnellrücklaufspiegel, der nicht nur beim Auslösen hoch-, sondern unmittelbar nach der Belichtung auch wieder herunterklappt, eine kamerainterne Belichtungsmessung, die Springblende, die die Blende erst für die Belichtung auf den eingestellten Wert schließt und zuvor ein Sucherbild mit maximaler Helligkeit möglich macht, die Blendenkopplung, die den eingestellten Blendenwert an den Body überträgt, Autofokus, mit dem nicht mehr der Fotograf, sondern die Kamera das Scharfstellen erledigt. Eine der letzten Neuerungen war die, dass der Film durch einen digitalen Sensor ersetzt wurde – aus SLR (»Single Lens Reflex«1) wurde D-SLR (»Digital Single Lens Reflex«).

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Foto: Nikon

Abb. 1.1: Digitale Spiegelreflexkamera im Querschnitt (hier die Nikon D4 – zum Zerschneiden einer D7500 reichte das Budget für dieses Buch leider nicht aus).

Das Bild zeigt den Zustand der Kamera bei Verwendung des optischen Suchers. Das Licht, das durch das Objektiv in die Kamera fällt, wird vom Spiegel nach oben auf die Einstellscheibe umgelenkt. Das Prisma stellt das Bild seitenrichtig auf und das Okular lenkt es ins Auge des Fotografen. Ein geringer Anteil des Lichts wird vom Hauptspiegel durchgelassen und über den Hilfsspiegel ins AF-Modul gelenkt. Im Sucher wird ein weiterer Teil des Lichts ausgespiegelt und auf den Belichtungsmesssensor gelenkt.

Für die Belichtung oder die Live-View-Funktion werden Spiegel und Hilfsspiegel hochgeklappt und der Verschluss geöffnet. Alles Licht fällt dann unmittelbar auf den Bildsensor.

Inzwischen werden fast alle diese Funktionen auch von Kameras ohne Spiegel geboten. Dennoch gibt es gute Gründe, am Spiegel festzuhalten.

1.2SPIEGEL

Der Spiegel in einer modernen D-SLR ist eigentlich zwei Spiegel. Beim Blick ins Bajonett erkennt man den Hauptspiegel. Er lenkt das Licht, das durch das Objektiv fällt, nach oben auf die Einstellscheibe (gewöhnlich auch als »Mattscheibe« bezeichnet). Er spiegelt jedoch nicht alles Licht nach oben, sondern lässt einen geringen Anteil durch. Dieses Licht wird vom Hilfsspiegel, einem kleineren Spiegel, der etwa rechtwinklig hinter dem Hauptspiegel sitzt, nach unten geworfen. Dort, im Boden des Spiegelkastens der Kamera, ist das Autofokusmodul platziert. Dieses separate Autofokusmodul ermöglicht einen sehr schnellen und zugleich präzisen Autofokus. Damit dieses Modul aber überhaupt Sicht auf das Motiv bekommt, ist die Aufspaltung des Lichts über den Hilfsspiegel unerlässlich. Ein solches Modul kann also in eine spiegellose Kamera nicht integriert werden.

Für die Belichtung oder für den Live-View-Betrieb wird der Spiegel nach oben geklappt und gibt den Weg frei in Richtung Verschluss und Bildsensor. Bei Serienaufnahmen öffnet und schließt sich der Spiegel bis zu achtmal pro Sekunde und ermöglicht zwischen zwei Belichtungen die Sicht auf das Motiv – das ist feinmechanisches Hightech.

1.3SUCHER

Der Sucher setzt sich im Wesentlichen zusammen aus der Einstellscheibe, auf die das Bild über den Spiegel geworfen wird, dem Prisma, das das Bild seitenrichtig stellt, und dem Okular, durch das man den Blick durch das Prisma auf die Einstellscheibe hat. Ein optischer Sucher hat den unvergleichlichen Charme, dass er einen unverstellten Blick auf das Motiv erlaubt. Sie sehen, was sich vor Ihrer Linse befindet, in Echtzeit und in natürlicher Farbe und Helligkeit. Wesentliche Informationen wie das aktive Fokusmessfeld oder auf Wunsch auch Gitterlinien werden zwar auch im Sucher eingeblendet, aber das Bild selbst bleibt natürlich und ohne jede Verzögerung, die bei elektronischen Suchern vorkommen konnte. (Fairerweise sollte ich aber erwähnen, dass bei aktuellen Kameras mit elektronischem Sucher ein spürbarer zeitlicher Versatz zwischen einem Geschehen im Motiv und dessen Anzeige im Sucher kaum noch vorkommt. Bei älteren Modellen war das noch anders.) In einem optischen Sucher wird zudem fast kein Strom verbraucht, lediglich die LCD- und LED-Anzeigen sind elektrisch, im Gegensatz zu einem elektronischen Sucher, bei dessen Verwendung jedes einzelne Pixel Strom zieht.

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Abb. 1.2: Der Blick durch den Sucher mit eingeblendeten Gitterlinien (siehe Seite 272) und Informationen zu Belichtung und ISO-Einstellung. Die eingeblendeten Informationen variieren je nach Einstellung.

1.4LIVE-VIEW

Im Live-View-Modus hört Ihre D7500 vorübergehend auf, eine Spiegelreflexkamera zu sein, und verhält sich so wie vergleichbare spiegellose Systemkameras: Statt im optischen Sucher sehen Sie Ihr Motiv in Echtzeit auf dem Monitor.

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Abb. 1.3: Monitoransicht im Live-View-Modus. Der Live-View bietet in dieser Situation gleich zwei Vorteile: Einen bequemeren Blick aufs Motiv und einen präziseren Autofokus.

Damit das funktioniert, muss der Bildsensor freie Sicht durchs Objektiv haben – der Spiegel muss also hochgeklappt bleiben. Letzteres bedeutet, dass alle Bauteile, die darauf angewiesen sind, ihr Licht via den Spiegel zu erhalten, im Live-View nicht funktionieren können. In diesem Fall werden ihre Funktionen vom Bildsensor übernommen. Hinweis: Auch im Live-View wird der Spiegel vor der eigentlichen Belichtung zunächst kurz herunter- und sofort wieder hochgeklappt, obwohl dies theoretisch überflüssig ist. Vermutlich gibt es konstruktionsbedingte Gründe.

1.5MONITOR

Der Monitor Ihrer D7500 ist ein neigbarer Touchscreen, was ihn vielseitig einsetzbar macht. Die Touchfunktionalität entspricht im Wesentlichen den Grundfunktionen beim Bedienen eines Smartphones. Sie können tippen, wischen, Bilder mit zwei Fingern auf- und zuziehen, um sie zu vergrößern oder zu verkleinern und Text eingeben. Besonders praktisch ist die Touchfunktion im Live-View, wo sie das schnelle Positionieren des AF-Messfelds durch Antippen des Hauptmotivs erlaubt, auf Wunsch mit direkter Auslösung (siehe Seite 138).

Genauere Hinweise zum Einsatz der Touchfunktionalität finden Sie im Schnelleinstieg auf Seite 26.

1.6BILDSENSOR

Die Aufgabe des CMOS-Bildsensors ist es primär, Ihr Motiv so klar, brillant und scharf aufzuzeichnen, wie Sie es sehen. Das erledigt er in ziemlich beeindruckender Weise – die Bildqualität Ihrer D7500 ist der der D500 ebenbürtig und das ist immerhin Nikons professionelles Spitzenmodell im DX-Bildformat.

Im Live-View übernimmt der Sensor aber nicht nur die Registrierung des Bildes für die Übertragung auf den Monitor, sondern auch die Aufgaben des Sensors für die Belichtungsmessung und des AF-Moduls. Auf diesen Punkt werde ich im folgenden Absatz eingehen. Wichtig ist in der Anwendung, dass sich mit dem Funktionsprinzip des Autofokus zwischen Sucher- und Live-View-Fotografie auch die verfügbaren Modi unterscheiden. Mehr dazu im Fokuskapitel ab Seite 120.

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Abb. 1.4: Der CMOS-Bildsensor der D7500 – im Live-View-Betrieb übernimmt er auch die Belichtungsmessung und die Schärfebestimmung.

Foto: Nikon

Ein genereller Vorteil von Spiegelreflexkameras kommt beim »klassischen« Fotografieren mit dem optischen Sucher zum Tragen, nämlich die Möglichkeit, den Bildsensor die meiste Zeit ausgeschaltet zu lassen. Bei dieser Funktionsweise wird der Bildsensor nur für die eigentliche Belichtung gebraucht. Ansonsten ist er im Stand-by-Modus und verbraucht keinen Strom. Da die separaten Module für AF und Belichtungsmessung wesentlich sparsamer sind als ein Bildsensor mit seinen vielen Millionen Pixeln und den dafür notwendigen komplexen Schaltkreisen, ist die Energieeffizienz Ihrer D7500 um Längen besser als die jeder erhältlichen spiegellosen Systemkamera.

1.7AUTOFOKUSMODUL

Das AF-Modul sitzt im Kameraboden und ist in Richtung des Hilfsspiegels ausgerichtet, von dem das Licht dorthin gelenkt wird. Es ermittelt die Schärfe nach dem Prinzip der Phasenerkennung.

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Abb. 1.5: Das AF-Modul Advanced Multi-CAM 3500 II der D7500
Foto: Nikon

Wie genau so ein AF-Modul arbeitet, versteht man leichter im direkten Gegensatz zur anderen AF-Technologie, der Kontrasterkennung.

1.7.1PHASEN-AF VS. KONTRAST-AF

Die beiden Sensoren, die die Schärfe in Ihrer D7500 bestimmen, arbeiten nach komplett unterschiedlichen Prinzipien. Zunächst das einfachere Prinzip: der Autofokus mit Kontrasterkennung oder kurz der »Kontrast-AF«. Dieses Prinzip kommt im Live-View zum Einsatz, wenn der Bildsensor für die Schärfebestimmung sorgt. Es funktioniert nach demselben Prinzip, das auch in fast allen Kompaktkameras und Smartphones zum Einsatz kommt.

Die Technologie, die im separaten AF-Modul Ihrer D7500 zum Einsatz kommt, ist wesentlich komplizierter:

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Abb. 1.6: Live-View mit Kontrastautofokus im Einsatz und das Resultat

image AF-S DX Micro NIKKOR 85 mm 1:3,5G ED VR, Zeitautomatik, 1/125 s, Blende 9, ISO 6400 (ISO-Automatik), Matrixmessung, AF-F, normales Messfeld, Picture Control Standard

Jedes einzelne Fokusmessfeld Ihrer D7500 funktioniert nach einem sehr ähnlichen Prinzip. Am Ort jedes einzelnen der 51 Messfelder wird der Lichtstrahl zweigeteilt und durch je zwei Sensorzeilen registriert. Beide Zeilen zeichnen den Helligkeitsverlauf im Motiv entlang einer Linie auf. Die Kamera registriert, wie stark und in welche Richtung diese beiden Bilder gegeneinander versetzt sind. (Für die physikalisch-optisch Interessierten: Hierher stammt übrigens der Begriff »Phasenerkennung«. Er bezieht sich auf die Phase der Ortsfrequenz einer abgebildeten Struktur – und nicht, wie oft fälschlich angenommen, auf die Phase der Lichtwellen. Wenn die Phasen beider Teilbilder deckungsgleich sind, ist das Bild an dieser Stelle scharf.) Mit dieser Technologie registriert das AF-Modul – anders als der Kontrast-AF – nicht nur, ob das Motiv scharf abgebildet wird oder nicht; vielmehr »sieht« es schon im defokussierten Zustand, in welche Richtung und wie weit die Kamera das Objektiv verstellen muss, damit das Bild dann scharf ist. So kann die D7500 das Objektiv unmittelbar gezielt ansteuern, z. B. »17 Schritte weiter in die Ferne«. Selbstverständlich prüft sie unterwegs und am Ende das Ergebnis nach, aber insgesamt ergibt sich ein deutlicher Geschwindigkeitsvorsprung gegenüber dem Kontrast-AF. Auch die Bewegungen des Motivs können so sehr genau bestimmt und sogar vorausberechnet werden, womit sich dieses System auch bei schnellen Bewegungen im Motiv sehr gut eignet.

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Abb. 1.7: Für Motive in schneller Bewegung wie dieses sollten Sie den Phasenautofokus, also den optischen Sucher nutzen.

image AF-S VR ZOOM-NIKKOR 70–300 mm 1:4,5–5,6G IF-ED, 70 mm, Blendenautomatik, 1/500s, Blende 8, ISO 100 (ISO-Automatik), Matrixmessung, AF-C, dynamische Messfeldsteuerung (21), Picture Control Standard

imageEXPERTENTIPP 1: Zeilen- und Kreuzsensoren

Als ich oben schrieb, die D7500 habe an jedem Messfeld einen Detektor, der das Licht weiteile, stimmte das nicht ganz. Bei den 15 Messfeldern in der Mitte des Bildfelds ist dies sogar jeweils doppelt der Fall. Die Sensoren für diese 15 Felder heißen »Kreuzsensoren« im Gegensatz zu den »Zeilensensoren« der 36 anderen Felder. Der Grund für diesen Aufwand ist, dass ein Zeilensensor blind ist für Strukturen, die zufällig genau oder fast genau parallel zu der gedachten Schnittkante des imaginären Schnittbildindikators liegen. Beispiel: Ich möchte mit meiner alten analogen manuellen Kamera bei perfektem Wetter am Meer auf den Horizont fokussieren. Wenn mein Indikator horizontal geteilt ist, verschiebe ich im Schnittbildindikator zwei unterschiedlich blaue Flächen gegeneinander und sehe deshalb nicht, wann der Horizont wirklich scharf ist. Wenn ich die Kamera aber ins Hochformat drehe, ist das kein Problem mehr: Der Horizont selbst verschiebt sich nun im Indikator und ich kann perfekt scharfstellen.

Beim Fokussieren mit einem Zeilensensor – bei der D7500 sind dies die außen liegenden Fokusmessfelder – kann es vorkommen, dass die Kamera Schwierigkeiten hat, nämlich dann, wenn die Struktur im Motiv parallel zur Zeile des Sensors verläuft. Auch in diesem Fall könnten Sie die Kamera vom Hoch- ins Querformat oder umgekehrt drehen. Praktikabler ist es aber, einfach eines der mittleren Felder und gegebenenfalls den Autofokusmesswertspeicher zu nutzen.

Bei einem Autofokus mit Kreuzsensoren ist kein Drehen notwendig, weil diese Sensoren Strukturen mit beiderlei Orientierung gleichzeitig registrieren können. Wenn eine Kante im Bild parallel zur einen Sensorzeile verläuft, wird sie automatisch von der anderen registriert. Dies macht die Fokussierung mit Kreuzsensoren noch sicherer als mit Zeilensensoren.

1.8BELICHTUNGSMESSER

Ein Teil des Lichts wird auch aus dem Prisma ausgespiegelt und von dort auf den einen RGB-Sensor mit ca. 180.000 Pixeln gelenkt, dessen primäre Aufgabe die Belichtungsmessung ist. Für diesen Zweck wäre die hohe Auflösung nicht einmal annähernd nötig, aber für den zusätzlichen Zweck ist sie enorm praktisch. Die hohe Auflösung, in Kombination mit der ebenfalls für eine Belichtungsmessung nicht zwingend nötigen Farbempfindlichkeit, ermöglicht eine sehr detaillierte Motivanalyse. Diese wiederum ist von Nutzen für eine gezielte Abstimmung der Belichtung, für einen sehr präzisen Weißabgleich, vor allem aber für die Identifikation des Hauptmotivs und für dessen Verfolgung durch das Bildfeld. All dies könnte auch ein Bildsensor leisten, aber mit einem erheblich höheren Stromverbrauch.

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Abb. 1.8: Simulation der Sicht des 180.000-Pixel-Sensors auf das Motiv (Ausschnitt; hier sehen Sie nur etwa ein Viertel der 180.000 Pixel). Die feine Auflösung des Sensors und seine Farbsicht erlauben eine sehr präzise Motivanalyse.

Mit Ausnahme der AF-Nachführung übernimmt der Bildsensor im Live-View und bei Videoaufnahmen tatsächlich alle Aufgaben des Belichtungsmesssensors, insbesondere Belichtungsmessung und Weißabgleich (siehe Seite 313). Anders als beim Autofokus gibt es hier keine spürbaren Unterschiede zwischen beiden Modi.

2

ÜBERSICHT UND SCHNELLEINSTIEG

Wie süß ist alles erste Kennenlernen. Du lebst so lange nur als du entdeckst.

Christian Morgenstern

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Dieses Kapitel ist für alle, die es eilig haben und schnell mit ihrer D7500 losfotografieren möchten. Es beschreibt, wie Sie Ihre neue D7500 erstmals in Betrieb nehmen, ihre wichtigsten Bedienelemente und welche Automatikfunktionen für welche Anwendung gut geeignet sind. Umsteiger von einer anderen Nikon werden fast alles schon kennen und können direkt zum Abschnitt 2.10 (Seite 55) weiterblättern. Dort finden Sie eine schnelle Übersicht darüber, was sich bei der D7500 gegenüber den beiden Vorgängermodellen geändert hat.

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Foto: Nikon

2.1INBETRIEBNAHME

Haben Sie eine SD-Speicherkarte für Ihre D7500? Gut, dann können Sie sofort loslegen. Alles Weitere, was Sie für den Start benötigen, ist im Lieferumfang Ihrer D7500 enthalten.

2.1.1VORBEREITUNG DER KAMERA

Setzen Sie Ihre Speicherkarte und den Akku ein. Nehmen Sie die Schutzkappe vom Bajonett ab und setzen Sie das mitgelieferte Objektiv an.

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Abb. 2.1: Die D7500 mit angesetztem Kit-Objektiv AF-S DX NIKKOR 18–140 mm 1:3,5–5,6G ED VR – nun kann es losgehen.

Foto: Nikon

Wenn Sie mögen, befestigen Sie auch den mitgelieferten Trageriemen an den entsprechenden Ösen. Wenn Sie bei einem dieser Schritte Schwierigkeiten haben sollten, hilft das Original-Handbuch von Nikon (zum Beispiel mit einer hilfreichen Abbildung zum richtigen Einfädeln des Trageriemens).

imageEXPERTENTIPP 2: Das Original-Handbuch

Zu Ihrer Nikon D7500 gibt es unterschiedliche Original-Handbücher von Nikon:

imageEXPERTENTIPP 3: Der Akku

Der Akku Ihrer D7500 ist bei Auslieferung teilweise geladen, sodass Sie erste Versuche mit Ihrer D7500 sofort unternehmen können. Wenn Sie es nicht ganz so eilig haben, empfiehlt es sich trotzdem, den Akku zunächst vollständig aufzuladen.

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Abb. 2.2: Der Akku EN-EL15a bietet eine Kapazität für ca. 950 Fotos oder 80 Minuten Video (nach CIPA-Standard.)
Foto: Nikon

Die Akkuleistung ist sehr gut. Ein Reserveakku kann dennoch eine sinnvolle Anschaffung sein, wenn Sie viel filmen oder die Kamera in sehr kalter Umgebung verwenden wollen. Bei Letzterem, also bei Verwendung der Kamera bei Minusgraden, gilt: Wenn der Akku in der Kamera wegen der Kälte schwach wird, ist er nicht gleich leer. Halten Sie deshalb einen Akku warm, zum Beispiel in der Innentasche Ihrer Jacke. Wenn Sie den scheinbar leeren Akku ersetzen und diesen wiederum in Ihrer Tasche warm werden lassen, erlangt er einen ausreichenden Teil seiner Leistung zurück.

Ansonsten gilt: Bevor Sie einen Reserveakku kaufen, beobachten Sie zunächst, ob Ihnen der eine nicht reicht. Wer von einer älteren Nikon noch den Akku vom Typ EN-EL15 besitzt, kann auch diesen in der D7500 nutzen.

imageEXPERTENTIPP 4: Die Speicherkarte

Sparen Sie nicht an diesem Ende – außer Ihre Bilder sind Ihnen nicht allzu wichtig. SD-Speicherkarten können jederzeit plötzlich einen Defekt aufweisen und Ihre Daten mit ins Nirwana nehmen. Dieses Risiko ist zwar gering, aber bei billigen No-Name-Karten signifikant höher als bei Qualitätskarten. Und leider hat Nikon bei der D7500 das zweite Kartenfach eingespart, das die D7200 noch mitbekommen hatte und das man für ein sofortiges Backup nutzen konnte. Ich empfehle Karten etablierter Markenhersteller wie z. B. SanDisk oder Panasonic. Damit die Karte bei Videos und schnellen Serienaufnahmen mit der Kamera Schritt hält, sollten Sie eine Karte wählen, die wenigstens der UHS-Geschwindigkeitsklasse 6 entspricht. Um die Karte leistungsfähig zu halten, hilft es, sie gelegentlich in der Kamera zu formatieren. (Natürlich nachdem Sie Ihre Bilder auf dem Rechner gesichert haben.) Kaufen Sie für längere Reisen lieber mehrere Karten statt einer einzigen mit größerer Kapazität. So sind im Falle eines Defekts nicht gleich alle Bilder weg.

2.1.2EINRICHTEN DER KAMERA

Beim ersten Einschalten der Kamera erscheint zunächst ein Dialog für die Sprachauswahl und unmittelbar danach der SnapBridge-Bildschirm für die Kopplung der Kamera mit einem Smartphone.

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Abb. 2.3: Sprachauswahl: Wählen Sie hier Deutsch oder eine andere Ihnen genehme Sprache.

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Abb. 2.4: Der SnapBridge-Willkommensbildschirm

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Abb. 2.5: Dialog für das Pairing via Snap-Bridge

Der Prozess der Kopplung (auch »Pairing« genannt) ist nur einmal erforderlich. Später erkennen sich Kamera und Smartphone automatisch wieder. Sie können das Pairing beim Einrichten der Kamera überspringen und jederzeit später nachholen, aber selbst wenn Sie SnapBridge bis auf Weiteres nicht nutzen möchten, empfehle ich, die Kopplung jetzt durchzuführen. So übernimmt die Kamera automatisch die Informationen zu Datum, Uhrzeit und der aktuellen Zeitzone von Ihrem Smartgerät. Und die Kopplung dauert kaum länger, als würden Sie diese Daten manuell eingeben.

Hinweise zur Kopplung finden Sie, falls nötig, im »SnapBridge Verbindungsleitfaden (für D-SLR-Kameras)« (siehe Expertentipp 2). Das manuelle Eingeben von Datum und Uhrzeit ist selbsterklärend. Eine Beschreibung finden Sie, falls nötig, im Benutzerhandbuch auf Seite 27.

2.2ÜBERSICHT ÜBER DIE BEDIENELEMENTE

Eine vollständige Erklärung aller Tasten und Wahlräder Ihrer D7500 ist an dieser Stelle nicht erforderlich. Wenn Sie möchten, finden Sie eine solche im Kamerahandbuch auf Seite 1 ff.

Für den Start genügt es, wenn Sie sich mit folgenden Tasten und Elementen vertraut machen. Auf die übrigen werde ich eingehen, wenn es um die jeweiligen Funktionen geht, die Sie mit diesen Tasten steuern.

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Abb. 2.6: Knöpfchenkunde – die Bedienelemente Ihrer D7500

Fotos: Nikon

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Abb. 2.7: Die info-Ansicht (hier die Darstellung für die Sucherfotografie) bietet einen schnellen Überblick über die wichtigsten Kameraeinstellungen, darunter Belichtungssteuerung, Belichtungszeit, Blende, Belichtungsmessung, ISO-Empfindlichkeit, Bildformat, Aufnahmebetriebsart, Active D-Lighting, Picture Control, Weißabgleich, AF-Modus und -Messfeldsteuerung, Bildqualität und -größe.

2.3DAS MENÜ

Wenn Sie besonders schnell losfotografieren wollen, können Sie diesen Abschnitt zunächst überblättern. Für den Start kommen Sie ohne das Menü aus. Um aber die Stärken Ihrer D7500 wirklich auszuspielen, werden Sie es brauchen.

Ich werde hier daher nur die allgemeine Struktur und Handhabung der Menüs erläutern. Auf alle Optionen einzugehen, wäre weder möglich noch nötig oder sinnvoll. Es ist auch für sehr ambitionierte Fotografen nicht nötig, alle Menüoptionen auswendig zu kennen oder gar zu nutzen. Manche sind sehr, sehr speziell. Ich selbst nutze vielleicht ein Viertel der Optionen im Menü der D7500. Und nie alle davon auf einmal. Wenn Sie eine Erläuterung zu einer konkreten Menüoption benötigen, nutzen Sie die integrierte Hilfefunktion der Kamera (siehe Expertentipp 5, Seite 35) oder ziehen Sie das Menühandbuch zurate (siehe Seite 20). Einzelne Optionen werde ich auch anderswo in diesem Buch erläutern, wenn sie in den Kontext passen. Hier geht es zunächst um das Menü selbst.

Wer vor der D7500 bereits eine andere Nikon-DSLR benutzt hat, wird sich im Kameramenü leicht zurechtfinden. Der grundsätzliche Aufbau der Menüs ist immer der gleiche, auch wenn sich die Anzahl der Optionen und die im Detail verfügbaren Optionen unterscheiden. Wer vorher mit einer anderen Marke fotografiert hat, wird sich erst kurz umgewöhnen müssen. Neu ist bei der D7500 (gegenüber den Vorgängermodellen der 7000er- Serie) die Touchscreen-Funktionalität auch im Menü. Diese beschleunigt das Auffinden der gesuchten Optionen, weshalb ich Aufsteigern empfehle, sich damit anzufreunden. Ansonsten können Sie sich wie bei allen Nikons mit dem Multifunktionswähler durch die Menüs bewegen.

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Abb. 2.8: Mit dem Multifunktionswähler ist die Bedienung der Menüs etwas langsamer als mit dem Touchscreen. Dafür funktioniert sie auch mit Handschuhen und der Monitor bleibt sauber.

Grundsätzlich gliedert sich das Menü der D7500 in sieben Reiter oder Untermenüs. Diese sind:

Jedes dieser sieben Menüs hat ein Symbol am linken Bildrand. Das aktive Menü ist stets farbig hervorgehoben. So haben Sie auch dann den Überblick, in welchem Menü Sie gerade unterwegs sind, wenn Sie gerade eine beliebige Unteroption einstellen.

Um aus einem dieser Menüs in ein anderes zu wechseln, tippen Sie einfach den gewünschten Reiter auf dem Monitor an. Alternativ drücken Sie den Multifunktionswähler so oft links, bis der aktuelle Reiter gelb hervorgehoben wird. Nun können Sie durch Drücken nach oben oder unten in ein anderes Menü wechseln.

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Abb. 2.9: