Wie du dir deinen Großvater-Namen aussuchst

Du wirst also Großvater. Herzlichen Glückwunsch! Du wirst jede Menge wichtige Entscheidungen treffen müssen hinsichtlich Besuche, Ferien, Finanzen und so weiter. Aber keine Entscheidung ist so wichtig wie die, wie du genannt werden möchtest.

Dein Name als Großvater ist die Grundfeste deiner Identität als Großvater. Wie du genannt wirst, kann zwischen den Generationen, Regionen und kleinen Sprachfehlern deiner Enkelkinder variieren, und zu einem Namen führen, den du lieber nicht gehabt hättest. Ungeachtet dessen hier ein paar Vorschläge, mit denen du anfangen kannst:

Die Klassiker

Großvater: Immer gern genommen. Der Liebling unter den älteren Großvater-Bezeichnungen.

Opa: Der wahrscheinlich häufigste Name. Einfach und effektiv. Gelegentlich von einem Namen oder einer Ortsbezeichnung begleitet (wie Opa Arno, Opa Mühlheim), um zwei oder mehr Großväter zu unterscheiden.

Opi: Eine Abwandlung in der Kindersprache der lieben Enkel.

Vater: Oft familiär scherzhaft oder abwertend.

Alter Herr: Ironisch-respektvoll.

Regionale Bezeichnungen

Oppa: Ruhrgebiet, Rheinland

Großvadder: Norddeutsch

Eldervater: Norddeutsch, veraltet

Grosätti, Ätti: Schweizerisch

Grosspapi: Schweizerisch

Neni: Rätoromanisch

Länderspezifische Spitznamen

Papik: Armenisch

Pépère oder Grand-papa: Französisch

Pappous: Griechisch

Saba: Hebräisch

Nonno: Italienisch

Zaide: Jiddisch

Ojiisan (formell) oder Sofu (informell): Japanisch

YeYe (Großvater väterlicherseits)
oder Wai Gong (Großvater mütterlicherseits):
Mandarin

Dziadek: Polnisch

Abuelo: Spanisch

Deduschka: Russisch

Babu: Suaheli

Daadaa (Großvater väterlicherseits)
oder Daadi (Großvater mütterlicherseits):
Urdu

Wie du am Tag der Geburt helfen kannst

Der Schicksalstag ist da, und dein Enkelkind kommt zur Welt. Ein Kind zu gebären ist nicht leicht, aber als Großvater kannst du mehrere Aufgaben übernehmen, damit die Sache so reibungslos wie möglich abläuft.

Reserve-/Notfall-Fahrer. Sorge dafür, dass dein Kind und sein Partner deine Kontaktinfos haben (auch die Nummer am Arbeitsplatz, falls nötig), und plane den Fahrtweg zu ihrer Wohnung und dann zum Krankenhaus (gib die Route vorher in dein Navi ein, so dass du sie rasch aufrufen kannst, wenn du sie brauchst). Wenn du am Ende der Chauffeur bist, fahre vorsichtig, beachte die Verkehrsregeln und gerate nicht in Panik. Obwohl eine Sturzgeburt möglich ist, kommt sie relativ selten vor, und du wirst alle in Gefahr bringen, wenn du die Kurven mit quietschenden Reifen nimmst. Und habe nicht das Gefühl, den Helden spielen zu müssen. Wenn du ernsthaft Sorge hast, dass das Baby unterwegs kommt, oder wenn es andere ernsthafte Komplikationen gibt, fahre an den Straßenrand und rufe einen Krankenwagen (112).

Türsteher. Babys sind Klinik-Berühmtheiten. Eine endlose Reihe von Tanten, Onkeln, Mitarbeitern und Freunden – ganz zu schweigen von anderen Großeltern – verlangt mehr oder minder lautstark, einen ersten Blick auf das Neugeborene werfen zu können (insbesondere, wenn es ein erstes Kind ist), während die völlig erschöpfte Mama einfach nur für sich sein und mit dem Baby kuscheln möchte. Mit dem Segen der Eltern kannst du der Türsteher sein und bestimmen, wer reinkommt. Sei nicht ruppig. Ein einfaches, ehrliches »Sie ruhen sich gerade aus« genügt. Und lass dir die Macht nicht zu Kopf steigen, oder du findest dich auf der anderen Seite des Absperrbandes wieder.

Kommunikationschef. Jemand muss die Leute benachrichtigen, und wer könnte das besser als derjenige, der sie alle auf seiner Liste stehen hat? Du kannst diese Anrufe machen und Handyfotos an deine anderen Kinder, Freunde, Eltern und die Leute des engeren Kreises um dein Kind weiterschicken. (Wie immer gilt: Vergewissere dich, dass es den Eltern recht ist, an wen du die Fotos schickst, insbesondere, wenn es um die sozialen Medien geht.)

Babysitter. Wenn es nicht dein erstes Enkelkind ist, kann die Beaufsichtigung der älteren Geschwister eine echte Schlüsselfunktion für einen Großvater sein. Du bist vielleicht nicht der erste, der den Neuankömmling zu Gesicht bekommt, aber du stehst bereit, wenn die Geschwister einander zum ersten Mal begegnen – und die Eltern werden zweifelsohne dankbar für deine Hilfe sein.

Instant-Enkelkinder: Patchwork-Familien und mehr

Jeder kennt den sogenannten traditionellen Weg, wie man Großvater wird: Deine Kinder bekommen Kinder. Aber das ist nicht der einzige Weg, sich den Mantel des Großvaters umzulegen. Du könntest in eine Familie hineinheiraten, die bereits Enkelkinder hat, oder dein Kind könnte ein Kind adoptieren oder jemanden mit Kindern heiraten. Dieser Weg zum Aufbau einer Familie kann kompliziert werden, vielleicht sogar heikel, aber es gibt viele Möglichkeiten für dich, wie du enge und liebevolle Beziehungen zu allen Beteiligten aufnehmen und aufrechterhalten kannst. Lies weiter, um der beste frisch gebackene Großvater überhaupt zu werden.

Nimm dir Zeit und bringe Geduld auf. Neue Großeltern zu bekommen, kann schwierig sein, insbesondere für ein älteres Kind. Vielleicht sorgt diese neue Beziehung bei ihm für Verwirrung oder es glaubt, dass der Aufbau einer Beziehung zu dir seinen biologischen Großeltern gegenüber illoyal ist. Vielleicht ist es dir gegenüber ungeduldig oder feindselig eingestellt. Nimm’s nicht persönlich. Sei geduldig, sei du selbst und lass ihm seine Zeit. Die Chancen stehen gut, dass dein Enkelkind, nachdem es dich als unterstützenden und liebevollen Menschen kennengelernt hat, in dir das sieht, was du bist: ein weiterer Teil der Familie.

Behandle alle gleich. Menschen sind Stammeswesen, und es ist leicht, eine frisch gebildete Gruppe in »Wir«- gegen »Sie«-Lager zu spalten. Aber es ist wichtig, dass du Stief-Enkelkinder oder adoptierte Enkelkinder mit derselben Liebe und Zuneigung behandelst, mit der du deine biologischen Enkel behandeln würdest. Das gilt für alles, also für gemeinsame Zeit bis hin zu Geschenken. Achte beim Einkauf von Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenken darauf, dass sie hinsichtlich Wert, Anziehungskraft und Aufmerksamkeit gleichwertig sind. (Siehe hierzu auch: »Die großväterliche Kunst des Schenkens«, Seite 108) Jemanden zu bevorzugen ist ein narrensicherer Schritt auf dem Weg dahin, einen Keil in deine neue Familie zu treiben.

Wirf das »Stief-« über Bord. Ungeachtet dessen, wie sie in dein Leben eingetreten sind, es sind deine Enkelkinder. Punkt. Also stelle sie immer und jederzeit als solche vor. Nimm deine eigene Bezeichnung als Großvater an, eine, die sowohl für dich als auch für deine neue Familie funktioniert, und lass die Kinder wissen, dass sie dich absolut wie einen biologischen Großvater behandeln können. Ähnlich ist es, wenn dein neues Enkelkind adoptiert ist. Dann ist es nicht dein »adoptiertes Enkelkind«, sondern dein Enkel oder deine Enkelin. Sprich von den biologischen Eltern oder Geburts-Eltern, niemals von den »richtigen« Eltern.

Schraube die Erwartungen nicht zu hoch (deine und die der anderen). Es erfordert vielleicht einige Zeit, bis sich die Dynamik der neuen Familie gut anfühlt. Also kann es sein, dass du vielleicht überglücklich über die Ankunft neuer Enkelkinder bist – sie aber ihrerseits zu Beginn nicht unbedingt, vielleicht auch niemals. Lass die Kinder wissen, dass du da bist und in ihnen deine Enkelkinder siehst, aber bestelle nicht sofort zueinander passende Familien-Sweatshirts oder fange nicht sofort damit an, einen gemeinsamen Urlaub zu planen. Am Ende bist du für die Kinder vielleicht eher ein netter Mensch im Hintergrund, und das ist in Ordnung so. Erzwinge keine Beziehung. Falls möglich, lerne ihre biologischen Großeltern kennen, damit die Kinder wissen, dass du zum selben Team gehörst – zu ihrem.

Sei keine Plaudertasche. Vielleicht möchtest du dich bei deinem Kind oder Stiefkind über deine neuen Enkelkinder beklagen. Oder du verspürst vielleicht den Drang, ihre Aktivitäten und Erfolge mit denen deiner biologischen Nachkommen zu vergleichen. Tu’s nicht. Wenn es Probleme gibt, stehen die Chancen gut, dass die Eltern davon wissen, und das Schlimmste wäre dann, Druck auszuüben und darauf herumzureiten – das ist passiv-aggressiv und ein direkter Weg, um Gefühle zu verletzen. Was nicht heißen soll, dass du kein Gespräch über die Beziehung führen kannst, die du dir erhoffst. Bleibe nur konstruktiv und übe keine Kritik. Denke: »Ich möchte Teil ihres Lebens sein«, und nicht: »Deine Kinder sind so unfreundlich«.

Fünf Dinge, die dir niemand erzählen wird, wenn du Großvater wirst

Großvater zu sein erscheint auf den ersten Blick als nichts Besonderes … stimmt’s? Hier sind fünf über längere Zeit nachgeprüfte Wahrheiten hinsichtlich deiner neuen väterlichen Rolle, die nicht ganz so offensichtlich sind.

Es ist gewiss nicht dasselbe, wie Vater zu sein. Da so viele der alltäglichen väterlichen Pflichten wegfallen, ist deine Rolle mehr die eines Ratgebers und Repräsentanten als die eines Vaters, der die gefährlichen Klippen innerhalb der Familie umschiffen muss.

Erwachsene Kinder können Nervensägen sein. Natürlich liebst du sie, aber sobald deine Kinder selbst Kinder zeugen, werden sie plötzlich stur und wissen stets ganz genau, was sie tun … selbst, wenn sie eindeutig absolut keine Ahnung haben. So bist du nie gewesen, oder?

Du weißt deinen Vater und Großvater richtig zu schätzen. Weil du tatsächlich auch so warst und deswegen jetzt allmählich genau verstehst, warum dein alter Herr (und seiner) getan und gesagt haben, was sie taten und sagten. (Entschuldige, Papa.)

Das Alter ist irrelevant. Der Gedanke »Aber ich bin zu jung, um Großvater zu sein« weicht elementarer Mathematik, wenn du begreifst, dass du (1) etwa im Alter deines Vaters bist, als deine Kinder geboren wurden, und (2) der einzige Grund, weshalb du deinen Großvater als »alt« in Erinnerung hast, darin besteht, dass dir als Kind jeder Mensch über Dreißig alt erschien. Und dann begreifst du, dass du für dein Enkelkind ebenfalls uralt erscheinst (was völlig in Ordnung ist).

Ich bin nicht eifersüchtig, du bist eifersüchtig. Wenn du Vater bist, besteht kein großer Konkurrenzkampf um die Zuneigung der Kleinen – meistens sind da bloß du und der andere Elternteil. Aber als Großvater wirst du oft in eine Unterstützerrolle gedrängt, und du bist vielleicht einer von vier (oder mehr!) Großelternteilen, die darum kämpfen, dem Kleinen in die Wange zu kneifen. Das ist lediglich die Natur der Dinge – und etwas, mit dem du deinen Frieden schließen musst.

Das 1x1 der Säuglingspflege und des Fütterns

Du hast bereits Kinder großgezogen, aber je nachdem, wo du gerade im Leben stehst, ist es vielleicht Jahre her, wenn nicht gar Jahrzehnte, seitdem du die Kleinen um dich hattest. Hier also eine Auffrischung dessen, was du unbedingt beherrschen musst:

Windeln wechseln – wie geht das?

Wie du das Baby zum Schlafen hinlegst