Katja Kauer

Queer lesen

Narr Francke Attempto Verlag Tübingen

Inhalt

Fußnoten

1. Der Begriff

Die einfachen Anführungszeichen geben zu erkennen, dass ich mich mit dem Ausdruck auf der Ebene des Begriffs als semantische Einheit bewege, deren Bedeutungsinhalt sprachlich nicht eindeutig ist, sondern von den jeweiligen Diskursen abhängt, aus denen der Begriff hervorgeht bzw. in denen er von mir verwendet wird. Ohne Markierung ist die Begriffsverwendung kontextbezogen eindeutig.

Vorwort zur deutschen Ausgabe: Annamarie Jargose: Queer Theory. Eine Einführung. Hrsg. von Corinna Genschel / Caren Lay / Nancy Wagenknecht / Volker Woltersdorf. Berlin 2001, S. 7–12, S. 7 [Hervorhebung im Original].

Volker Woltersdorf alias Lore Logirrhöe: Queer Theory und Queer Politics. In: UTOPIE kreativ, H. 156 (Oktober 2003), S. 914–923, S. 916. Gemeint ist hier folgender Aufsatz: Teresa de Lauretis: Queer Theory: Lesbian and Gay Sexualities. In: Differences: A Journal of Feminist Cultural Studies 3, 2 (1991), S. III–XVIII.

Lutz Hieber / Paula-Irene Villa: Images von Gewicht. Soziale Bewegungen, Queer Theory und Kunst in den USA. Bielefeld 2007, S. 8.

Vgl. Jutta Osinski: Einführung in die feministische Literaturwissenschaft. Berlin 1998. Zahlreiche weitere Texte sind erschienen, die in der aktuellen Genderdiskussion von Bedeutung sind. Ich kann hier nur eine kleine Auswahl nennen: Vera Nünning / Ansgar Nünning [Hg.]: Erzähltextanalyse und Gender studies. Stuttgart 2004; Franziska Schößler: Einführung in die Gender Studies. Berlin 2008; Christina von Braun / Inge Stephan [Hg.]: Gender@Wissen. Ein Handbuch der Gender-Theorien. 3., überarb. und erw. Aufl. Köln / Weimar / Wien 2013. In diesem Buch gibt es auch eine Auseinandersetzung mit Queer Studies von Sabine Hark (ebenda, S. 449–470), ebenso wie bei Sigrid Nieberle: Gender Studies und Literatur. Eine Einführung. Darmstadt 2013, S. 113–118. Der folgende Band sammelt Basistexte der Gendertheorie und ist daher auch als Einführungsbuch in Queer Studies durchaus gut geeignet: Franziska Bergmann / Franziska Schößler / Bettina Schreck [Hg.]: Gender studies. Bielefeld 2012.

„Allerdings muß sich seine Bedeutung nicht einfach nur festigen oder klarer herausbilden, denn gerade die Unbestimmtheit, die Elastizität ist ihm wesentlich.“ Annamarie Jargose: Queer Theory – Eine Einführung, S. 13.

Vgl. Elke Kleinau / Dirk Schulz / Susanne Völker [Hg.]: Gender in Bewegung. Aktuelle Spannungsfelder der Gender und Queer Studies. Bielefeld 2013.

Vgl. Sabine Hark: Queer Interventionen. In: Feministische Studien 11/2 (1993), S. 103–109; Sabine Hark: Heteronormativität revisited. Komplexität und Grenzen einer Kategorie. Vortrag anlässlich des 1. LSBTI* Kongresses der Hirschfeld-Stiftung. www.zifg.tu-berlin.de/menue/team/sabine_hark/materialien_zum_download/ (letzter Zugriff 11.2.2019).

Vgl. Nina Degele: Gender/Queer Studies: Eine Einführung. Paderborn 2008.

Dies bringt der Theorie oft den Vorwurf ein, Nischenphänomen für eine ‚bestimmte Gruppe‘ von Menschen zu sein, die aus ihrer Betroffenheit heraus agieren. Dieser Vorwurf ist unzutreffend. Er dient dazu, Unwissenschaftlichkeit zu unterstellen. Die Kritisierten wiederum vermuten, in den Vorwürfen würde sich eine latente Homophobie ausdrücken. Es fällt auf, dass es auf studentischer Ebene diese Vorwürfe nicht gibt.

Vorwort zur deutschen Ausgabe: Annamarie Jargose: Queer Theory, S. 7–12, S. 7.

Vgl. Eveline Kilian: Gender Studies und Queer Studies: Neuere Entwicklungen in der Literatur- und Kulturwissenschaft. In: Ins Wort gesetzt, ins Bild gesetzt. Gender in Wissenschaft, Kunst und Literatur. Hrsg. von Ingrid Hotz-Davies / Schamma Schahadat. Bielefeld 2007, S. 79–98.

Andreas Kraß: Queer Studies – eine Einführung. In: Queer denken. Gegen die Ordnung der Sexualität (Queer Studies). Hrsg. von dems. Frankfurt am Main 2003, S. 7–30, S. 22.

2. Heteronormativitätskritik als queere Denkbewegung

Vgl. Judith Butler: Gender Trouble: Feminism and the Subversion of Identity. New York [u.a.] 1990, in dt. Auflage: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt am Main 1991.

Vgl. Andreas Blödorn: Judith Butler. In: Klassiker der modernen Literaturtheorie. Von Sigmund Freud bis Judith Butler. Hrsg. von Matías Martínez / Michael Scheffel. München 2010, S. 385–406.

Heterosexualität ist ein Phantasiebild. Judith Butler im Gespräch. Die Adorno-Preisträgerin über Geschlecht, Begehren und die fundamentale Fragilität des Lebens. In: Philosophiemagazin 01 (2013). S. 64–69, S. 64.

„Der Begriff Heteronormativität dient zur Analyse und Kritik der Verflechtung von Heterosexualität und Geschlechternormen, mit denen Macht-, Ungleichheits- und Herrschaftsverhältnisse einhergehen […]. Der Neologismus ‚heteronormativity‘ (Warner, 1991, S. 14) tauchte erstmalig in Michael Warners Aufsatz ‚Introduction: Fear of a Queer Planet‘ auf […]. Ausgehend von dem Befund, dass die Sozialtheorie lange Zeit Sexualität als gesellschaftliche Institution ausgeblendet hat, schlägt Warner vor, Heterosexualität als eine grundlegende Kategorie sozialtheoretischer Analysen zu denken, um damit Kritik am Privileg einer heterosexuellen Kultur üben zu können […].“ Bettina Kleiner: Heteronormativität. In: Gender Glossar (2016). Verfügbar unter: https://gender-glossar.de/glossar/item/55-heteronormativitaet (letzter Zugriff 11.2.2019).

Vgl. dazu: Heinz-Jürgen Voss: Making Sex Revisited. Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive. 3. Aufl. Bielefeld 2011.

„Die Instituierung einer naturalisierten Zwangsheterosexualität erfordert und reguliert die Geschlechtsidentität (gender) als binäre Beziehung, in der sich der männliche Term vom weiblichen unterscheidet. Diese Differenzierung vollendet sich durch die Praktiken des heterosexuellen Begehrens. Der Akt, die beiden entgegengesetzten Momente zu differenzieren, führt dazu, daß sich jeder der Terme festigt bzw. jeweils eine innere Kohärenz von anatomischem Geschlecht (sex), Geschlechtsidentität (gender) und Begehren gewinnt.“ Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter, S. 46.

Werner Bartens: Vernebelter Instinkt: Hormone beeinflussen bei Frauen Begehren und die Wahrnehmung von Männern. Suchen sich Frauen, die mit der Pille verhüten, die falschen Partner aus? Süddeutsche Zeitung, 8.10.2009. www.sueddeutsche.de/leben/pille-und-partnerwahl-vernebelter-instinkt-1.29489 (letzter Zugriff 11.2.2019).

Franziska Bergmann: „Mann, was sind wir hart!“ – Eine queer-feministische Analyse geschlechts-differenzierter Körpergrenzen. In: queere (t)ex(t)perimente. Hrsg. von ders. u.a. Freiburg 2008, S. 57–64, S. 57.

Ebenda, S. 59.

Vgl. Klaus Theweleit: Männerphantasien. Frauen, Fluten, Körper, Geschichte. Frankfurt am Main 1977.

Die queertheoretische Kritik deckt sich mit Thesen der Gendertheorie. Der weibliche Körper gilt in der Moderne als fremdbestimmt, der männliche als ein geschlossenes System. „Während Frauen in erster Linie auf die Fähigkeit des Gebärenkönnens festgelegt werden und ihr Körper als Gefäß für das potentielle oder reale Kind entworfen wird, wird der Männerkörper zum geschlossenen und gedrillten Panzer.“ Martina Löw: Der Körperraum als soziale Konstruktion. In: Geschlechter-Räume. Konstruktionen von „gender“ in Geschichte, Literatur und Alltag. Hrsg. von Margarete Hubrath. Köln u.a. 2001, S. 211–222, S. 216.

Deshalb wählte Judith Butler ganz gezielt auch als Replik auf die Fragen, die nach Gender trouble an sie gerichtet wurden, für die drauffolgende Veröffentlichung den Buchtitel Bodies that matter [Körper von Gewicht], um der Gewichtigkeit des Körpers Rechnung zu tragen und um mit dem Begriff ‚matter‘ den Begriff der Materie bewusst ins Spiel zu bringen, der den Vorwurf des naiven Idealismus aushebelt. Vgl. Judith Butler: Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts. Aus dem Amerikanischen von Karin Wördemann. Berlin 1995 [engl. Orig. Bodies that matter. On the discursive limits of ‚sex‘; 1993].

Eveline Kilian: Gender Studies und Queer Studies, S. 83.

Judith Butler: Variationen zum Thema Sex und Geschlecht. Beauvoir, Wittig und Foucault. In: Weibliche Moral. Die Kontroverse um eine geschlechtsspezifische Ethik. Hrsg. von Gertrud Nunner-Winkler. Frankfurt am Main 1991, S. 56–76, S. 64.

Gero Bauer / Regina Ammicht Quinn / Ingrid Hotz-Davies: Einleitung. Geschlechter und Sexualitäten in Theorie und Empirie. In: Die Naturalisierung des Geschlechts. Zur Beharrlichkeit der Zweigeschlechtlichkeit. Hrsg. von dens. Bielefeld 2018, S. 7–12, S. 7.

Ebenda.

Vgl. Judith Butler: Variationen zum Thema Sex und Geschlecht. Beauvoir, Wittig und Foucault, S. 56–76.

Vgl. Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Neuübersetzung aus dem Französischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald. Hamburg 1992.

Barbara Vinken: Der Stoff, aus dem die Körper sind. In: Neue Rundschau 104 (1993), H. 4: Den Körper neu denken. Gender studies, S. 9–22, S. 18 [Hervorhebung im Original].

3. Queer Studies in der Literaturwissenschaft

Vgl. Gerhard Härle: Queer Studies. In: Metzler Lexikon Literatur. Hrsg. von Dieter Burdorf / Christoph Fasbender / Burkhard Moenninghoff. Stuttgart 2010, S. 624.

Vgl. Jacques Derrida: Grammatologie. Frankfurt am Main 1983.

Vgl. Michel Foucault: Der Wille zum Wissen. Frankfurt am Main 1983.

Vgl. Anna Babka / Gerald Posselt: Gender und Dekonstruktion. Wien 2016.

Vgl. Anna Babka / Susanne Hochreiter [Hg.]: Queer Reading in den Philologien. Modelle und Anwendungen. Göttingen 2008.

Vgl. Andreas Kraß [Hg.]: Queer denken. Gegen die Ordnung der Sexualität (Queer Studies). Frankfurt am Main 2003. Vgl. auch: Ders. [Hg.]: Queer Studies in Deutschland. Interdisziplinäre Beiträge zur Kritischen Heteronormativitätsforschung. Berlin 2009.

Vgl. Andreas Kraß: Queer lesen: Literaturgeschichte und Queer Theory. In: Gender Studies. Wissenschaftstheorien und Gesellschaftskritik. Hrsg. von Therese Frey Steffen / Caroline Rosenthal / Anke Väth. Würzburg 2004, S. 233–248; ders.: Kritische Heteronormativitätsforschung (Queer Studies). In: Literatur- und Kulturtheorien in der Germanistischen Mediävistik. Hrsg. von Christiane Ackermann / Michael Egerding. Berlin / Boston 2015, S. 317–348; ders.: Rolle rückwärts? Eine Kritik der Kritik der Kritischen Heteronormativitätsforschung (Queer Studies). In: Lili. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 172. Zit. 4. November 2017. www.lili.uni-siegen.de/ausgaben/2013/lili172.html?lang=de#krass (letzter Zugriff 11.2.2019).

Vgl. Andreas Kraß: Ein Herz und eine Seele. Eine Geschichte der Männerfreundschaft. Frankfurt am Main 2016.

Volker Woltersdorf alias Lore Logirrhöe: Queer Theory und Queer Politics, S. 916.

Der Text ist im englischen Original online zugänglich unter http://users.uoa.gr/~cdokou/RichCompulsory Heterosexuality.pdf (letzter Zugriff 11.2.2019).

Vgl. Adrienne Rich: Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz. In: Macht und Sinnlichkeit. Hrsg. von Dagmar Schulz. Berlin 1983, S. 138–168. Ich zitiere den Aufsatz aus diesem Band, der 1993 in der 4. erw. Aufl. erschien. Einer breiteren akademischen Öffentlichkeit wurde der Aufsatz durch die Publikation bei Suhrkamp zugänglich. Vgl. Adrienne Rich: Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz. In: Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik. Hrsg. von Elisabeth List / Herlinde Studer. Frankfurt am Main 1989, S. 244–281.

Bettina Kleiner: Heteronormativität. In: Gender Glossar / Gender Glossary.

Vgl. Eve Kosofsky Sedgwick: Epistemologie des Verstecks. In: Queer Denken. Hrsg. von Andreas Kraß, S. 113–143. Weitere übersetzte Texte sind: Queere Performativität. Henry James’ The Art of the Novel. In: Outside. Die Politik queerer Räume. Hrsg. von Matthias Haase. Berlin 2005, S. 13–37 und: Das Tier in der Kammer. Henry James und das Schreiben homosexueller Angst. In: Dekonstruktiver Feminismus. Literaturwissenschaft in Amerika. Hrsg. von Barbara Vinken. Frankfurt am Main 1992, S. 247–278.

Vgl. Eve Kosofsky Sedgwick: Between Men. English Literature and Male Homosocial Desire. New York 1985.

Auszugweise im Sammelband Gender studies. Vgl. Eve Kosofsky Sedgwick: Between Men. English literature and male homosocial desire. In: Gender studies, S. 275–293.

Vgl. Andreas Kraß: Ein Herz und eine Seele. Eine Geschichte der Männerfreundschaft, S. 63.

Vgl. Terry Castle: The apparational lesbian. Female homosexuality and modern culture. New York 1993. Castle stellt eine Replik auf Sedgwick dar, hat die germanistische Debatte aber bisher nicht beeinflusst.

Vgl. Andreas Kraß: Ein Herz und eine Seele. Eine Geschichte der Männerfreundschaft, S. 15.

Vgl. Lilian Faderman: Surpassing the love of men. Romantic Friendship and Love between Women from the Renaissance to the Present. New York 1981.

Vgl. Lilian Faderman: Köstlicher als die Liebe der Männer. Romantische Freundschaft zwischen Frauen von der Renaissance bis heute. Zürich 1990.

Wir werden uns später noch damit auseinandersetzen, dass die Sexualwissenschaft auch Diskurse produzierte, die einen emanzipatorischen Ansatz vertraten. Die Essentialisierung der Homosexualität verhinderte aber, dass gleichgeschlechtliche Liebe jenseits des Konzepts der Homosexualität wahrgenommen oder akzeptiert werden konnte.

Vgl. Karin Lützen: Frauen lieben Frauen. Freundschaft und Begehren. München 1992.

Ebenda, S. 214 [Hervorhebung im Original].

Vgl. ebenda, S. 226ff.

Lilian Faderman: Köstlicher als die Liebe der Männer, S. 435f. [Hervorhebung im Original].

Ebenda, S. 439.

I ‚Abweichendes‘ Begehren in ‚konservativen‘ Texten / queer desire – straight text

Armin von Ungern-Sternberg: „Kunstwerdung eines feudalen Heimatmilieus“? Anmerkungen und Anregungen zum Verständnis von Eduard von Keyserling. In: Baltisches Welterlebnis. Die kulturgeschichtliche Bedeutung von Alexander, Eduard und Hermann Graf von Keyserling. Hrsg. von Michael Schwidtal / Jaan Undusk. Heidelberg 2007, S. 197–230, S. 197.

Ebenda.

Vgl. ebenda, S. 214f.

Carola Hilmes: Konstruktionen des Weiblichen und Männlichen im Prosawerk Eduard von Keyserlings. In: Baltisches Welterlebnis. Die kulturgeschichtliche Bedeutung von Alexander, Eduard und Hermann Graf von Keyserling. Hrsg. von Michael Schwidtal / Jaan Undusk. Heidelberg 2007, S. 269–284, S. 275.

Vgl. Michael Maar: Eduard von Keyserling „Wellen“. Der ist ja besser als Fontane! In: Die Zeit, 16.6.2011. www.zeit.de/2011/25/L-B-Keyserling (letzter Zugriff 11.2.2019).

Jin Ho Hong: Das naturalistisch-szientistische Literaturkonzept und die Schloßgeschichten Eduard von Keyserlings. Würzburg 2006, S. 9.

Michael Maar: Eduard von Keyserling „Wellen“. Der ist ja besser als Fontane!

Vgl. Carola Hilmes: Konstruktionen des Weiblichen und Männlichen im Prosawerk Eduard von Keyserlings, S. 273.

Vgl. ebenda, S. 276.

Florian Illies: Die Ironie der schwülen Tage: Der Autor dieses Sommers heißt Eduard von Keyserling. In: Die Zeit, 25.6.2009, www.zeit.de/2009/27/L-Keyserling (letzter Zugriff 11.2.2019).

Helmut Hauptmeier / Siegfried J. Schmidt: Einführung in die empirische Literaturwissenschaft. Braunschweig / Wiesbaden 1985, S. 88.

Ebenda.

Vgl. Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2. vollst. überarb. Aufl. Hrsg. von Wilhelm Kühlmann. Berlin 2009.

Vgl. Wellen. In: Kindlers Literatur Lexikon (KLL); Online-Datenbank / Hrsg. von Heinz L. Arnold. – Stand der 3., völlig neu bearb. Aufl. der Printausg. 2009. Stuttgart 2009.

Carola Hilmes: Konstruktionen des Weiblichen und Männlichen im Prosawerk Eduard von Keyserlings, S. 279.

Ebenda.

Leo Tolstoi: Anna Karenina. Vollständige Ausgabe. Übersetzt von Hermann Röhl. Köln 2010, S. 20 [russ. Originalausg. Анна Каренина 1877/78, dt. Erstausgabe 1896].

Marie von Ebner-Eschenbach: Kleine Romane. Nach dem Text der ersten Gesamtausgabe, Berlin 1893. Hrsg. von Johannes Klein. München 1958, S. 14.

Die vier jungen Mädchen Effie, Hulda, Bertha und Hertha fabulieren in dem 1896 veröffentlichten Roman Effi Briest über ihre Heiratsaussichten. Dabei werden erotische Vorstellungen von den sexuell noch unerweckten Mädchen eher auf eine Frau projiziert. „Sie ist doch eigentlich eine schöne Frau, findet ihr nicht auch? Und wie sie alles so weg hat, immer so sicher und dabei so fein und nie unpassend wie Papa. Wenn ich ein junger Leutnant wäre, so würd ich mich in die Mama verlieben.“ Theodor Fontane: Effi Briest. Stuttgart 2002, S. 11.

Eduard von Keyserling: Wellen. In: Ausgewählte Werke. Zweiter Band. Hrsg. von Wulf Kirsten. Berlin 1998, S. 5–143, S. 37ff.

Ebenda, S. 55f.

Ebenda, S. 51.

Ebenda, S. 51f.

Ebenda, S. 51.

Ebenda, S. 41.

Ebenda.

Ebenda, S. 97.

Ebenda, S. 111.

Ebenda, S. 113.

Kindlers Literatur Lexikon (KLL), siehe Anm. 14.

Vgl. Carola Hilmes: Konstruktionen des Weiblichen und Männlichen im Prosawerk Eduard von Keyserlings, S. 279.

Armin von Ungern-Sternberg: „Kunstwerdung eines feudalen Heimatmilieus“? Anmerkungen und Anregungen zum Verständnis von Eduard von Keyserling, S. 205.

Die différance. In: Jacques Derrida. Ein Porträt von Geoffrey Bennington und Jacques Derrida. Frankfurt am Main 1994 [Franz. Original 1991], S. 79–92, S. 79.

Hedwig Dohm: Der Frauen Natur und Recht (1876)

Vgl. Karin Hausen: Die Polarisierung der ‚Geschlechtscharaktere‘. Eine Spieglung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben. In: Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Hrsg. von Werner Conze. Stuttgart 1976, S. 363–393.

Carola Hilmes: Konstruktionen des Weiblichen und Männlichen im Prosawerk Eduard von Keyserlings, S. 279.

Hedwig Dohm: Der Frauen Natur und Recht. Zur Frauenfrage. Zwei Abhandlungen über Eigenschaften und Stimmrecht der Frauen. Vollständige Neuausgabe mit einer Biografie der Autorin. Hrsg. von Karl-Maria Guth. Berlin 2015 [Erstausgabe 1876], S. 7.

Ebenda, S. 7ff.

Ebenda, S. 5.

Ebenda.

III Queere Homosexualität

Karin Lützen: Frauen lieben Frauen, S. 165.

Eve Kosofsky Sedgwick: Das Tier in der Kammer. Henry James und das Schreiben homosexueller Angst, S. 247–278, S. 250.

Ebenda [Hervorhebung im Original].

III Queere Homosexualität

Karin Lützen: Frauen lieben Frauen, S. 266.

Vgl. Andreas Kraß: Queer Studies – eine Einführung. In: Queer Denken. Hrsg. von Andreas Kraß. Frankfurt am Main 2003, S. 7–28, S. 14.

Andreas Kraß: Queer Studies – eine Einführung, S. 22.

Ebenda, S. 11.

Abbé du Prat: Venus im Kloster. Die berühmten erotischen Unterhaltungen des 17. Jahrhunderts. Hrsg. von Peter Schalk. München 1978.

Annette Kolb: Die Schaukel. 25. Aufl. Fischer: Frankfurt am Main 1992 [Erstausgabe 1934], S. 115ff.

Ebenda, S. 123f.

Ebenda, S. 157f.

Ebenda, S. 160.

Ebenda, S. 118.

Margaret Radclyffe Hall: Quell der Einsamkeit (1928)

Vgl. Richard von Krafft-Ebing: Psychopathia Sexualis. Mit Beiträgen von G. Bataille, W. Brede, J. Kristeva, E. Lenk u.a. München 1984.

Teresa de Lauretis: Die andere Szene. Psychoanalyse und lesbische Sexualität. Aus dem Amerikanischen von Karin Wördemann Frankfurt am Main 1999, S. 164.

Vgl. z.B. Karl Heinrich Ulrichs: Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe. Reprint der Originalausgabe 1864–1879. 4 Bände. Hrsg. von Hubert Kennedy. Hamburg 1994.

Vgl. Karin Lützen: Frauen lieben Frauen, S. 263. Auch Lillian Faderman bezieht sich darauf, dass der Roman in lesbischen Kontexten als „Bibel“ bezeichnet wird. Vgl. Lillian Faderman: Köstlicher als die Liebe der Männer, S. 339.

Vgl. ebenda, S. 335.

Radclyffe Hall: Quell der Einsamkeit. Roman. Deutsche Ausgabe. Hamburg 1967 [engl. Erstausgabe 1928], S. 11.

Vgl. ebenda, S. 14.

Vgl. Karin Lützen: Frauen lieben Frauen, S. 262.

Frank Wedekind: Vorwort zur dritten Auflage 1906. In: Erdgeist. Die Büchse der Pandora. München 1980, S. 85–90, S. 86.

Die Rezeption hat dies kaum oder wenig beachtet, sondern diskutiert den Lulu-Stoff gemeinhin als Darstellung imaginierter Weiblichkeit, also der Abweichung zwischen Bildern und dem realen Präsenzmodus von Weiblichkeit. In dieser Auslegung ist Lulu eine tragische Figur, die immer nur als Projektion der sie Begehrenden agiert, real aber nicht existiert, wobei der Lustmord an ihr diese Existenzlosigkeit symbolisiert.

Ebenda.

Karin Lützen: Frauen lieben Frauen, S. 155.

Vgl. Lillian Faderman: Köstlicher als die Liebe der Männer, S. 291–309.

Vgl. Teresa de Lauretis: Queer Theory: Lesbian and Gay Sexualities. In: Differences: A Journal of Feminist Cultural Studies 3, 2 (1991), S. III–XVIII.

Teresa de Lauretis: Die andere Szene, S. 170f.

Ebenda, S. 173 [Hervorhebung im Original].

Ebenda, S. 178 [Hervorhebung im Original].

Vgl. ebenda, S. 178.

Ebenda [Hervorhebung im Original].

Vgl. ebenda.

Radclyffe Hall: Quell der Einsamkeit, S. 157f.

Ebenda, S. 175.

V Der Triumph des Queeren – ‚weiblich‘ lieben

Claudia Schoppmann: Der Skorpion. Frauenliebe in der Weimarer Republik. Hamburg 1991, S. 12.

Anna Elisabet Weirauch: Der Skorpion. Das berühmte Lesben-Kultbuch der 20er Jahre. Berlin 1993 [Erstausgabe 1919], S. 31f.

Vgl. ebenda.

Ebenda, S. 165.

Ebenda, S. 206f.

Claudia Schoppmann: Der Skorpion. Frauenliebe in der Weimarer Republik, S. 47ff.

Ebenda, S. 49.

Anna Elisabet Weirauch: Der Skorpion, S. 239f.

VI Das lesbische Kontinuum

Eve Kosofsky Sedgwick: Between Men. English literature and male homosocial desire. In: Gender studies. Hrsg. von Franziska Bergmann / Franziska Schößler / Bettina Schreck. Bielefeld 2012, S. 275–293, S. 277.

Vgl. Adrienne Rich: Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz. In: Macht und Sinnlichkeit. Hrsg. von Dagmar Schulz. Frankfurt am Main 1986, S. 138–168.

Illouz beschäftigt sich in ihrer Forschung mit ‚heterosexueller Liebe‘, die jedoch durch den Kapitalismus und seine gerade für männliche Identität so signifikanten Versprechungen von ‚Freiheit‘ stark bedroht und zu einer negativen Beziehungsform geworden ist. Vgl. Eva Illouz: Warum Liebe weh tut. Eine soziologische Erklärung. Frankfurt am Main 2011; und Eva Illouz: Warum Liebe endet. Eine Soziologie negativer Beziehungen. Frankfurt am Main 2018.

Eve Kosofsky Sedgwick: Between Men, S. 277 [Hervorhebung im Original].

Vgl. Nancy Chorodow: The Reproduction of Mothering. Psychoanalysis and the Sociology of Gender. Berkeley u.a. 1978. [Auf Deutsch: Das Erbe der Mütter. Psychoanalyse und die Soziologie der Geschlechter. München 1985.]

Vgl. dazu die entstandene Diskussion nach dem Coming-out eines Mitglieds der Fußballnationalmannschaft. „Niemand mag zu seiner Homosexualität stehen. Homosexualität und Fußball, das ist auch im dritten Jahrtausend ein Kräfteparallelogramm aus politisch korrekten Sonntagsbotschaften und Versteckspiel. Kein Spieler, Trainer oder Manager, der noch alle Sinne beisammen hat, wird einen auch nur ansatzweise schwulenfeindlichen Satz formulieren. Aber genauso mag auch niemand offen zu seiner Homosexualität stehen.“ Sven Goldmann: Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. Als Avantgardist gegen Homophobie. In: Tagesspiegel, 01.05.2015. https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/ex-nationalspieler-thomas-hitzlsperger-als-avantgardist-gegen-homophobie/11669726.html (letzter Zugriff 11.2.2019).

VI.1 Politische und erotische Bündnisse: Kerstin Grether: An einem Tag für rote Schuhe (2014)

Kerstin Grether im Gespräch über ihren Roman „An einem Tag für rote Schuhe“. In: CULTURMAG. Literatur, Musik & Positionen, 27.08.2014. http://culturmag.de/litmag/kerstin-grether-im-gespraech-ueber-ihren-roman-an-einem-tag-fuer-rote-schuhe/82456 (letzter Zugriff 11.2.2019).

Kerstin Grether: An einem Tag für rote Schuhe. Mainz 2014, S. 78.

Ebenda, S. 85.

Ebenda, S. 79.

Ebenda, S. 86.

Adrienne Rich: Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz, S. 160.

Vgl. Kerstin Grether: An einem Tag für rote Schuhe, S. 32.

Ebenda, S. 34.

Ebenda.

Vgl. ebenda, S. 303.

VI.2 Romantische und neusachliche Bündnisse: Irmgard Keun: Gilgi – eine von uns (1931)

Vgl. bspw. Kerstin Brandt: Sentiment und Sachlichkeit. Der Roman der Neuen Frau in der Weimarer Republik. Köln 2003; Doris Rosenstein: „Mit der Wirklichkeit auf du und du? Zu Irmgard Keuns Romanen „Gilgi, eine von uns“ und „Das kunstseidene Mädchen“. In: Neue Sachlichkeit im Roman. Hrsg. von Sabina Becker / Christoph Weiss. Stuttgart / Weimar 1995, S. 273–290.

Peter Panter: Auf dem Nachttisch. In: Die Weltbühne vom 02.02.1932 [Nr. 5], S. 177. In: Kurt Tucholsky: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Band 10, Reinbek bei Hamburg 1975, S. 24–29.

Vgl. Urte Helduser: Sachlich, seicht, sentimental. Gefühlsdiskurs und Populärkultur in Irmgard Keuns Romanen Gilgi, eine von uns und Das kunstseidene Mädchen. In: Irmgard Keun 1905/2005. Deutungen und Dokumente. Hrsg. von Stefanie Arend / Adriane Martin. Bielefeld 2005, S. 13–27, S. 22.

Irmgard Keun: Gilgi – eine von uns. Berlin 2014 [Originalausgabe Berlin 1931], S. 7f.

Vgl. Urte Helduser: Sachlich, seicht, sentimental, S. 17f. und S. 22.

Irmgard Keun: Gilgi, S. 20.

Ebenda, S. 23.

Ebenda, S. 17f.

Ebenda, S. 25.

Ebenda, S. 27.

Ebenda.

Ebenda.

Ebenda.

Ebenda, S. 27f.

Peter Panter: Die Weltbühne, S. 177.

Anna Elisabet Weirauch: Der Skorpion, S. 171f.

Ebenda, S. 171.

VII Homosoziales Begehren

Audre Lorde zitiert nach Suzanne Juhasz: A Desire for Women. Relational Psychoanalysis, Writing, and Relationships between Women. Brunswick / London 2003, S. 169.

VII.1 Between men

Vgl. René Girard: Deceit, Desire and the Novel: Self and Other in Literary Structure. Baltimore 1966.

Vgl. René Girard: Figuren des Begehrens. Das Selbst und der Andere in der fiktionalen Realität 2. Aufl. Münster 2012 [erste dt. Ausgabe 1999].

Ebenda, S. 25.

Ebenda, S. 70 [Hervorhebung im Original].

Eve Kosofsky Sedgwick: Between Men. English Literature and Male Homosocial Desire. New York 1985, S. 23.

Ebenda, S. 160.

VII.2 Between women

René Girard: Figuren des Begehrens. Das Selbst und der Andere in der fiktionalen Realität, S. 13.

Ebenda, S. 60.

Vgl. ebenda, S. 18.

Eduard von Keyserling: Die Verlobung (1907)

Eduard von Keyserling: Die Verlobung. In: Keyserling. Sommergeschichten. Hrsg. von Klaus Gräbner. Frankfurt am Main / Leipzig 1991, S. 22–31, S. 23.

Ebenda, S. 23f.

Ebenda, S. 29.

Ebenda, S. 31.

Vgl. ebenda, S. 28.

Ebenda, S. 28.

Ebenda, S. 23.

Ebenda, S. 29.

Ebenda, S. 29.

Ebenda, S. 30.

Ebenda.

Ebenda.

Ebenda, S. 30.

Ebenda, S. 25.

Ebenda.

Ebenda.

Ebenda.

Eduard von Keyserling: Die Verlobung (1907)

Ebenda, S. 28.

Ebenda, S. 30.

Ebenda, S. 31.

Ebenda, S. 28.

Ebenda, S. 27.

Ebenda, S. 26.

Ebenda, S. 22.

Ebenda, S. 25.

VIII Frauenliebe

Doris Hermanns: Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela. Die Schriftstellerin und Tierbildhauerin Christa Winsloe. Berlin 2012, S. 8 [Hervorhebung im Original].

Ebenda, S. 111 [Hervorhebung im Original].

„Nicht nur bezüglich des Inhalts hat dieser Film Seltenheitswert, sondern auch in Bezug auf seine Entstehung, zeichnen doch zwei Frauen für Regie und Drehbuch: einerseits die Österreicherin Leontine Sagan – andererseits die lesbische Schriftstellerin Christa Winsloe. [Pressetext] Genre: Drama Liebesfilm“. Mädchen in Uniform. www.cineman.ch/movie/1931/MaedchenInUniform/ (letzter Zugriff 11.2.2019).

Vgl. Doris Hermanns: Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela, S. 122.

Vgl. ebenda, S. 149.

Vgl. ebenda, S. 152f.

Ebenda, S. 159.

Klaus Mann: Der Wendepunkt. Ein Lebensbericht. Erweiterte Neuausgabe. Mit Textvarianten und Entwürfen im Anhang herausgegeben und mit einem Nachwort von Fredric Kroll. Reinbek bei Hamburg 2006, S. 505f.

Jens Dobler: Persönlichkeiten in Berlin 1825–2006: Erinnerungen an Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen. Hrsg. von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung. Berlin 2015, S. 81. https://digital.zlb.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:109-1-7841313 (letzter Zugriff 11.2.2019).

www.filmdienst.de/film/details/29805/madchen-in-uniform-1958 (letzter Zugriff 12.3.2019).

Corinna Schmidt: Auf dem Weg in die 60er Jahre. Der Spielfilm Mädchen in Uniform. In: Ariadne. Forum für Frauen und Geschlechtergeschichte 68 (2010), S. 46–51, S. 51.

Vgl. Silke von der Emde: ‚Mädchen in Uniform.‘ Erotische Selbstbefreiung der Frau im Kontext der Kino-Debatte der Weimarer Republik. In: Kodikas/Code. Ars Semeiotica 14 (1991), S. 35–48, S. 37.

Vgl. Heike Schrader: Virile, Vamps und wilde Veilchen – Sexualität, Begehren und Erotik in den Zeitschriften homosexueller Frauen im Berlin der 1920er Jahre. Sulzbach 2004, S. 8.

Movie Review: Anna und Elisabeth With Dorothea Wieck and Hertha Thiele – Liebelei. In: New York Times, 2. Juli 1933, www.nytimes.com/movie/review?res=9507E5DE1338E333A25751C0A9619C946294D6CF (letzter Zugriff 11.2.2019).

In der Kritik zu dem Nachfolgeprojekt wird von zwei besonderen Figuren gesprochen, die es zu verkörpern galt, wobei die eine Figur in Natürlichkeit und Jugend, die andere in Realitätsflucht und dunkler Erotik verfangen ist. Dass sich zwischen diesen beiden Figuren auch eine Beziehung entwickelt, scheint nicht den ästhetischen Normen ihrer Zeit enthoben zu sein. Lassen wir einmal völlig dahingestellt, dass dies dem Kritiker in dem späten Film nur von einer Schauspielerin erfolgreich umgesetzt erschien.

Vgl. „Die Frauen lebten deshalb in einer Wechselwirkung von physischer Nähe und geistiger Distanz. Die Illusion einander nah zu sein […] wurde durch die Distanz der mächtigen Frau gebrochen.“ Karin Lützen: Frauen lieben Frauen, S. 90.

Christa Winsloe: Das Mädchen Manuela. Der Roman zum Film Mädchen in Uniform. Vollständige, überarbeitete Ausgabe. Bern 2015 [Erstausgabe bei Albert de Lange 1933], S. 105.

Vgl. ebenda S. 112 (Gespräch mit der Oberin), vgl. auch S. 107 (E. von Bernburgs Betonung der Liebe zu den Kindern gegenüber Manuela) und S. 122. (Dort setzt E. von Bernburg sich mit einer älteren Kollegin auseinander und sagt ihr, wie sehr sie an den Kindern hängt.)

Ebenda, S. 107.

Vgl. ebenda, S. 72.

Ebenda, S. 111.

Vgl. Laura Horak: Girls will be boys. Cross-dressed women, lesbians, and American cinema 1908–1934. New Brunswick u.a. 2006, S. 184.

Es ist belegt, dass diese Form des Hollywoodkusses im Weimarer Kino konventionell ist. Vgl. Thomas Elsaesser: Das Weimarer Kino – aufgeklärt und doppelbödig. Berlin 1999, S. 23.

Christa Winsloe: Das Mädchen Manuela, S. 128.

Vgl. ebenda, S. 128f.

Ebenda, S. 129.

Doris Hermanns: Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela, S. 114.

Christa Winsloe: Das Mädchen Manuela, S. 128.

Vgl. Richard von Krafft-Ebing: Psychopathia Sexualis, S. 224.

Vgl. Magnus Hirschfeld: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes. Handbuch der gesamten Sexualwissenschaft in Einzeldarstellungen. Band III. Berlin, 2. Aufl. 1920, S. 110.

Doris Hermanns: Meerkatzen, Meißel und das Mädchen Manuela, S. 125f.

Ebenda, S. 121.

Ebenda.

Ebenda.

Erst seit 1992 ist gleichgeschlechtliche Neigung nicht mehr als Erkrankung in der International Classification of Diseases (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelistet.

Christa Winsloe: Das Mädchen Manuela, S. 5.

Ebenda, S. 13f.

Ebenda, S. 17.

Ebenda, S. 97.

Ebenda, S. 96.

Ebenda, S. 22.

Ebenda, S. 128.

Ebenda, S. 6f.

Ebenda, S. 121f.

Ebenda, S. 17.

Ebenda, S. 55f.

Ebenda, S. 58.

Ebenda, S. 76.

Suzanne Juhasz: Relational Psychoanalysis, Writing, and Relationships Between Women, S. 20.

Ebenda, S. 188.

Vgl. Sigmund Freud: Zwang, Paranoia und Perversion. Studienausgabe. Band VII. 5. Aufl. Frankfurt am Main 1973, S. 255–281.

Ronald M. Schernikau: Kleinstadtnovelle (1980)

Vgl. Matthias Frings: Der letzte Kommunist. Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau. Berlin 2008.

Vgl. dazu Ronald M. Schernikau: Irene Binz. Befragung. Hrsg. von Thomas Keck. Mit einem Vorwort von Dietmar Dath und einem Interview zwischen Ellen Schernikau und Claudia Wangerin. Berlin 2010. Anlässlich Schernikaus 50. Geburtstags hat es Lesungen und Besprechungen dieses Buches gegeben.

Vgl. Verena Stefan: Häutungen. Autobiografische Aufzeichnungen. Gedichte, Träume, Analysen. 1. Auflage. München 1975.

Weitere Informationen zu Schernikaus Schaffen finden sich unter www.schernikau.net (letzter Zugriff 15.1.2018).

Vgl. ronald m. schernikau im gespräch mit stefan ripplinger, westberlin, 6.6.1987. www.schernikau.net/biografie/rms-revisited.html (letzter Zugriff 11.2.2019). Siehe auch Ronald M. Schernikau: Kleinstadtnovelle. 2. Aufl. Konkret Literaturverlag, Hamburg 2009 [erste Aufl. Berlin 1980], S. 37.

Ronald M. Schernikau: Kleinstadtnovelle, S. 32.

Ebenda, S. 33.

Wolfgang Spindler: Nicht zu ertragen. Ein Neunzehnjähriger schrieb eine Novelle über seine Schulzeit. In: Der Spiegel, 9.6.1980. www.spiegel.de/spiegel/print/d-14323688.html (letzter Zugriff 15.1.2018).

Ebenda.

Ebenda.

Ronald. M. Schernikau: Kleinstadtnovelle, S. 34.

Ebenda.

Ebenda, S. 33.

Ebenda, S. 14.

Ebenda, S. 33.

Ebenda, S. 57.

Ebenda, S. 28.

Ebenda, S. 28f.

Ebenda, S. 52.

Ebenda.

Ebenda, S. 51.

Ebenda.

Ebenda, S. 29.

Ebenda, S. 30.

Ebenda, S. 9.

Ebenda, S. 60f.

Ebenda, S. 29.

Ebenda, S. 54.

Ebenda, S. 50.

Ebenda, S. 30f.

Ebenda, S. 28.

Ebenda, S. 57.

Ebenda, S. 50.

Ebenda.

Ebenda, S. 52.

X Ausblick: Queere Ambitionen im weiblichen Poproman

Als literarischer Ausweis popkultureller Weiblichkeit, jedoch unter Verzicht auf heteronormativitätskritische Ambitionen, sollten in diesem Zusammenhang auch der Debütroman Kerstin Grethers Zuckerbaby (2004), Antonia Baums Debüt Vollkommen leblos, bestenfalls tot (2011) sowie das Debüt Realitätsgewitter (2016) von Julia Zange genannt werden.

Vgl. Lutz Hieber / Paula-Irene Villa: Images von Gewicht, S. 8.

X.1 Trügerische Sehnsüchte, Selbstoptimierung und Neosexualität: Alexa Hennig von Lange: Relax (1997)

Andreas Kraß: Queer Studies – eine Einführung, S. 22.

Joachim Lottmann: Diese Locken! Alexa Hennig von Lange – die Antwort der Literatur auf die Spice Girls. In: Die Zeit, 5.2.1998. www.zeit.de/1998/07/Diese_Locken_ (letzter Zugriff 14.3.2019).

Ebenda.

Alexa Hennig von Lange: Relax. Roman. Taschenbuchausgabe. 5. Aufl. Hamburg 2002 [Originalausgabe 1997], S. 153.

X.1 Trügerische Sehnsüchte, Selbstoptimierung und Neosexualität: Alexa Hennig von Lange: Relax (1997)

Ebenda, S. 140.

Ebenda, S. 137.

Ebenda, S. 152.

Ebenda, S. 153.

Paula-Irene Villa u. a.: Banale Kämpfe. Perspektiven auf Populärkultur und Geschlecht. Eine Einleitung. In: Banale Kämpfe. Perspektiven auf Populärkultur und Geschlecht. Hrsg. von dens. Wiesbaden 2012, S. 7–22, S. 14f.

Vgl. auch Angela McRobbie: Top Girls. Feminismus und der Aufstieg des neoliberalen Geschlechterregimes. Hrsg. von Sabine Hark / Paula-Irene Villa. Wiesbaden 2010.

Alexa Hennig von Lange: Relax, S. 138.

Ebenda, S. 147.

Ebenda, S. 17.

Ebenda, S. 12ff.

Vgl. Volkmar Sigusch: Neosexualitäten. Über den kulturellen Wandel von Liebe und Perversion. Frankfurt / New York 2005, S. 43f. Zum Neosexualitätsdiskurs in der Literatur vgl. Katja Kauer: Banaler und dämonischer Sex in der Literatur um 1900 und um 2000. Hamburg 2007, S. 149–330. Lottmanns Literaturkritik nimmt ganz konsequent diesen Neosexualitätsdiskurs auf, indem er die Autorin permanent als sexuelles Objekt stilisiert (vgl. Joachim Lottmann: Diese Locken!). Diese Stilisierung ist aber „bewusst rationalisiert“ und lässt auf keine spontan entstandene sexuelle Spannung zwischen Kritiker und Autorin schließen.

Volkmar Sigusch: Neosexualitäten. Über den kulturellen Wandel von Liebe und Perversion, S. 38.

Alexa Hennig von Lange: Relax, S. 139.

Ebenda.

Ebenda, S. 142.

Ebenda, 140ff. [Hervorhebung K.K.].

Ebenda, S. 142.

Die pornographische Szene, die von Hennig von Lange entworfen wird, stellt ein Korrelat der berühmten filmtheoretischen Thesen Laura Mulveys dar. Ihr Essay Visual Pleasure and Narrative Cinema (1975) beeinflusst seit über 40 Jahren die Filmkritik. Seit den 1990er Jahren liegt er auch in deutscher Übersetzung vor. Die Relevanz ihrer Thesen bzw. bestimmte Probleme, die der Essay außer Acht lässt, sind an dieser Stelle nicht zu diskutieren. Es geht mir nicht darum, die filmwissenschaftlichen Thesen als literaturwissenschaftlichen Schlüssel zu nobilitieren, wohl aber darum, herauszustellen, dass die visuelle Lust der literarischen Figur sich als eine Lust erweist, die der patriarchalischen Blickökonomie völlig entspricht. Diese Blickökonomie kann zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Popromans in den feministischen Diskursen als bekannt vorausgesetzt werden. Ob Hennig von Lange diese Szene ausdrücklich auf Mulvey bezieht oder unabsichtlich von denselben Thesen zu weiblicher Lust getragen ist wie die Wissenschaftlerin, ist für unsere Rezeption zweitrangig. Vgl. dazu: Laura Mulvey: Visuelle Lust und narratives Kino. In: Weiblichkeit als Maskerade. Hrsg. von Liliane Weissberg. Frankfurt am Main 1994, S. 48–65.

Alexa Hennig von Lange: Relax, S. 145.

Ebenda.

Vgl. die Aussage auf der Textebene „Vielleicht ficken wir ja auch noch. Das wäre nach langer Zeit wieder eine richtig gute Idee. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie das geht“ (ebenda, S. 203) mit dem Rezeptionseindruck einer „Überdosis Sex, die ihm [dem Rezipienten, K.K.] auf jeder Zeile des Debütromans ‚Relax‘ […] ins Gehirn gejagt wird“ (Joachim Lottmann: Diese Locken!).

X.2 Heterosexuelle Ehekämpfe, lesbische Verführung als neosexuelle Machtdemonstration: Charlotte Roche: Mädchen für alles (2015)

Vgl. Charlotte Roche: Feuchtgebiete. Köln 2008, S. 116.

Vgl. Katja Kauer: „We make love and it doesn’t feel good.“ In: Oxford German studies journal themed volume: Fractured legacies: historical, cultural and political perspectives on German feminism. Oxford German Studies, 45:1, S. 100–120.

Hartmut Rosa: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehungen. Berlin 2016, S. 142.

„Es ist ein Buch, das polarisiert, das viele genial und manche eklig finden.“ Annabel Wahba: Die Schmutzkampagne. In: Die Zeit, 22.5.2008. www.zeit.de/2008/22/Roche-22 (letzter Zugriff 7.2.2018).

Vgl. Nina Power: Die eindimensionale Frau. Berlin 2011, S. 103.

Vgl Heinz Strunk: Fleckenteufel. Reinbek 2009.

Vgl. Marcus Jauer: Der Teufel kann Scharbeuz. In: Frankfurter Allgemeine, 5.2.2009. www.faz.net/aktuell/feuilleton/fleckenteufel-der-teufel-kam-bis-scharbeutz-1774507.html (letzter Zugriff 7.2.2018).

Vgl. Thomas Hecken: Populäre Kultur. Mit einem Anhang ‚Girl und Popkultur‘. Bochum 2006, S. 174.

Sandra Mehrfort: Popliteratur. Zum literarischen Stellenwert eines Phänomens der 1990er Jahre. Karlsruhe 2008, S. 189.

Angela McRobbie: The Aftermath of Feminism. Gender, Culture and Social Change. London 2009, S. 12.

Charlotte Roche: Mädchen für alles. München/Berlin 2015, S. 75.

Alexa Hennig von Lange: Relax, S. 142.

Charlotte Roche: Mädchen für alles, S. 169.

Vgl. ebenda, S. 77f.

Ebenda, S. 34.

Ebenda, S. 38f.

Ebenda, S. 122.

Ebenda, S. 82.

Ebenda, S. 143.

Ebenda, S. 85.

Ebenda, S. 121.

Sandra Lee Bartky: Foucault, Femininity and the Modernization of Patriarchal Power. In: Writing on the body: Female embodiment and feminist theory. Hrsg. von Katie Conboy / Nadia Medina / Sarah Stanbury. New York 1997, S. 129–154.

„Woman lives her body as seen by another, by an anonymous patriarchal Other.“ Ebenda, S. 140.

Charlotte Roche: Mädchen für alles, S. 73.

Ebenda, S. 141.

Ebenda, S. 168.

Ebenda.

Ebenda, S. 82.

Vgl. ebenda, S. 121.

Sandra Lee Bartky: Foucault, Femininity and the Modernization of Patriarchal Power, S. 140.

Charlotte Roche: Mädchen für alles, S. 121f.

Ebenda, S. 80.

Vgl. ebenda, S. 138.

Ebenda, S. 214.

Ebenda, S. 91.

Ebenda, S. 146 [Hervorhebung im Original].

Ebenda, S. 171.

Ebenda, S. 172.

Ebenda, S. 192.

Laurie Penny: Unsagbare Dinge (2014/2015)

Heterosexualität ist ein Phantasiebild. Judith Butler im Gespräch. Die Adorno-Preisträgerin über Geschlecht, Begehren und die fundamentale Fragilität des Lebens. In: Philosophiemagazin 01 (2013), S. 64–69, S. 66.

Olga Grjasnowa: Der Russe ist einer, der Birken liebt. 3. Aufl. München 2014, S. 244.

Heterosexualität ist ein Phantasiebild. Judith Butler im Gespräch, S. 66.

Laurie Penny: Unsagbare Dinge. Sex, Lügen und Revolution. Hamburg 2015 [engl. Original Unspeakable Things, 2014], S. 227–229.

Ebenda, S. 227f.

Ebenda, S. 229.

Ebenda, S. 228.

Ebenda.

Heterosexualität ist ein Phantasiebild, S. 64.

Vgl. ebenda.

Vgl. Laurie Penny: Unsagbare Dinge, S. 228.

Vgl. Lena Dunham: Not that kind of girl. Was ich im Leben so gelernt habe. Frankfurt am Main 2014 [engl. Original 2014].

Vgl. Margarete Stokowski: Untenrum frei. Reinbek bei Hamburg 2016.

Vgl. Roxane Gay: Bad feminist. Essays. New York 2014.

Ebenda, S. 230.

Dieses Studienbuch entstand im Laufe meiner Lehrtätigkeit als Privatdozentin. Ich danke den Studierenden, die an den verschiedenen Universitäten meine Lehrveranstaltungen besucht haben und mich mit ihren Fragen und Impulsen dazu gebracht haben, meine queeren Lektüren niederzuschreiben. Einige der Kapitel ergaben sich aus Seminargesprächen und sind bereits in der Lehre erprobt. Der Hauptteil des Buches entstand während der Professurvertretung des Lehrstuhls für die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen im WS 16/17 und im Sommersemester 2017. Ich danke dem Deutschen Seminar für die angenehme und bereichernde Arbeitsatmosphäre, die es mir ermöglicht hat, den Text fertigzustellen. Der Dank gilt auch meinen beiden Hilfswissenschaftler*innen, Martin Sinn und Andreas Klemm, die Teile der Arbeit Korrektur gelesen haben. Einen herzlichen Dank möchte ich meinen Tübinger Studierenden, insbesondere Desirée Held, die mich bei der Korrektur des Dokuments kurz vor der Abgabe unterstützt hat, und Lukas Häberle, der mir ebenfalls hilfreich zur Seite stand, aussprechen. Ich bedanke mich auch für die Unterstützung durch den Narr Verlag und für die hilfreichen Hinweise der Lektorin Frau Dr. Valeska Lembke.

Daß die Körper beseelt sind: das ist das Geheimnis –

Klaus Mann: Der fromme Tanz, 1926

1. Der Begriff

Ist Queer das neue Gender? Diese Frage klingt nach einer Provokation. Doch scheint es durchaus Argumente für diese Hypothese zu geben. Tatsächlich weist die Entwicklung beider Forschungsrichtungen einige Parallelitäten auf – in Anbetracht ihrer universitären und gesellschaftlichen Aufnahme. Nachdem sich in den 1990er Jahren ‚Gender Studies‘ bzw. ‚Gendertheorie‘1 als Schlagwort zu entwickeln begann, Einzug hielt in Proseminare sowie Theorieüberblicksvorlesungen und dabei zunehmend die feministische Literaturwissenschaft ablöste, etablierte sich seit der Jahrtausendwende der Begriff ‚Queer Studies‘ als ähnlich schillerndes Schlagwort. Wird eine Erklärung darüber erbeten, was sich hinter der virulenten Bezeichnung verbirgt, folgen entweder meist ausweichende oder weitschweifige Erläuterungen. Der/die Fragende trifft selten auf eine präzise Auskunft.

Wer an einer neuen Hoffnung für eine politische Protestbewegung feilt oder das akademische Establishment angreifen will, wer einen Namen für persönliche Ausdrucksformen sucht, die nicht ins gängige Hetero-Schema passen, oder auch, wer einfach nur in sein will, kurz: wer auf der Suche nach etwas Neuem, Ungewöhnlichen ist, kommt an Queer schwer vorbei.2

Das Faszinierende des Begriffs umschreiben die Herausgeber*innen und Übersetzer*innen einer 2001 erschienenen Einführung in die Queertheorie als „Hoffnung“, „Protestbewegung“ und „Suche nach etwas Neuem“. Dass eine solche Umschreibung aber auch Zweifel an der wissenschaftlichen Ernsthaftigkeit dieser Forschungsrichtung provozieren kann, liegt auf der Hand. Dem Begriff scheint ein gewisser Zeitgeist, etwas per se Modernes eingeschrieben zu sein. Queer zu denken, so impliziert das Zitat, war um 2000 en vogue. Der Begriff des Queeren vermag gegenwärtig bereits deutlich weniger Aufruhr zu entfachen als noch in seiner frühsten Jugend, den 1990er Jahren, denn jetzt konnotiert er nichts ganz Neues, völlig Ungewöhnliches mehr. Nur was genau verspricht er?

Es ist festzustellen, dass es neben den Anhänger*innen dieser Art der Theoriebildung auch viele Wissenschaftler*innen gibt, die sie skeptisch betrachten. Dem Begriff des Queeren haftet etwas Ominöses an. Das ist auch nicht allzu verwunderlich, denn in das Wort schreibt