Reinhard Decker

Reise nach Assisi

Spirituelle Reise auf den Spuren des Hl. Franz von Assisi

Books on Demand

Inhaltsverzeichnis

Monterchi - Madonna del Parto

Monterchi ist eine Stadt mit 1831 Einwohnern in der Provinz Arezzo. In Monterchi ist eine kleines Museum, in dem das berühmte Fresko „Madonna del Parto“ - übersetzt: die schwangere Madonna, ausgestellt ist.

Das Fresko wurde um das Jahr 1455 vom Maler Piero della Francesca in der Kapelle von Santa Maria di Momentana zu Monterchi geschaffen. Ursprünglich war das Fresko an der Rückwand des Hauptaltars in der alten Kirche von Santa Maria Momentana. Diese wurde jedoch im Jahre 1785 von einem Erdbeben vollständig zerstört. Das Fresko wurde aus der Wand gelöst und in einer aufwendigen Arbeit im heutigen Museum untergebracht.

Das Bild zeigt die schwangere Madonna. Das ikonographische1 Thema hieß „Madonna del Parto“ und stellt die Madonna allein stehend und sichtbar schwanger dar. Eines der Elemente, das sie von einer normal schwangeren Frau unterscheidet, ist ein geschlossenes Buch auf dem Bauch in Anspielung auf das Fleisch gewordene Wort. Das Buch ist das alte Testament und damit das Wort Gottes durch die Jungfrau. Es soll zeigen, dass auch Christus ein Mensch war. Es gibt noch andere Bilder von schwangeren Madonnen aus dem Mittelalter, jedoch keine aus der Zeit der Renaissance. Das Bild war während der Gegenreformation sehr umstritten und es war ein großes Glück, dass es überlebt hat und nicht zerstört wurde. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass es hinter einer gemauerten Wand versteckt war. Die Malerei ist unglaublich schön und doch sehr einfach. Die Madonna steht in einem Zelt, mit einer Hand auf ihrer Hüfte, sinnbildlich für das Gewicht der Schwangerschaft, während sie die andere auf den Bauch stützt. Die Klappen des Zeltes werden von zwei Engeln, spiegelbildlich dargestellt, zueinander gezogen. Die Öffnung des Zeltes hat eine offensichtliche Symbolik für die Geburt, die in Kürze stattfinden wird. Der Maler und Künstler Piero della Francesca war einer der größten Maler in der Zeit der Renaissance. Er wurde viele Jahre lang übersehen, weil er seine Werke in kleinen Orten wie Monterchi, Sansepolcro und Urbino ausgestellt hatte. Er war ein archetypischer Renaissance Mann, ein berühmter Mathematiker und er benütze seine mathematischen Fähigkeiten um die Bilder aus einer perfekten Sicht zu zeigen.

Piero della Francesca wuchs in der Nähe von Sansepolcro auf, aber seine Mutter stammte aus Monterchi. Diese Faktoren waren für ihn ausschlaggebend, dass er das Bild der schwangeren Madonna in Monterchi, dem Geburtsort seiner Mutter malte.

Im Park am Fuße von Monterchi steht eine Metallstatue, die den Archetypus Krieger „Der wilde Mann“ darstellt. Ein sehr eindrückliches Kunstwerk, das unter einer Trauerweide verankert ist. Vom Eingang des Museums aus gesehen, geht links ein Aufgang zum höher gelegenen Ortsteil von Monterchi. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick ins weitere Umfeld von Monterchi.

1 Begriff für die klassische Porträtkunde der Antike

Lago Trasimeno

Mit 128km2 und einem Umfang von 54 Kilometern ist der Trasimenische See der größte See der Apennin Halbinsel, liegt 259 Meter über dem Meeresspiele und ist der viergrößte See von Italien in der Region Umbrien. Er ist umgeben von 600 Meter hohen Bergen und ist ca. 7 Meter tief. Der Fischfang ist noch immer eine wichtige Erwerbsquelle und 18 Fischarten bevölkern den See. Gespeist wird der See nur von kleinen Wasserläufen, die im Sommer oft austrocknen und hat keinen natürlichen Abfluss. Oft führt der geringe Wasserstand in Verbindung mit Überdüngung im Sommer zu einem starken Algenwuchs.

Im See befinden sich drei Inseln. Es ist dies die Isola Maggiore, Isola Minore und die Isola Polvese. Der Hl. Franz von Assisi verbrachte im Jahre 1211 auf der Insel die Fastenzeit. Eine kleine Kapelle, eine Bronzestatue aus dem Jahre 1982 und ein Stein mit seinen Fußabdrücken erinnern an diese Besuch. Der Marchese Giacinto Guglielmi erstand im Jahr 1887 das ehemalige verlassene Franziskanerkloster und ließ es samt Kirche aus dem 14. Jahrhundert restaurieren und war anschließend der Treffpunkt der eleganten Welt.

Im Gebiet von Castiglione del Lago wurde deutliche Zeichen in Form von Gräbern gefunden, dass einst das Gebiet des Trasimeno von Etruskern bevölkert wurde. Später wurde das gesamte Gebiet romanisiert. Im Jahre 217 v. Chr. verloren die Römer unter Konsul Flaminius am Seeufer des Trasimeno die Schlacht gegen Hannibal. Diese Schlacht war eine Herausforderung zwischen Hannibal und dem Konsul. Im nördlichen Teil des Gebiets verloren die Römer über 15.000 Männer, unter denen sich auch ihr Kommandant befand. Es wird angenommen, dass der Bau des ersten Wasserspiegelreglers auf die alten Römer zurückzuführen ist.

In Quarantaia ist erst kürzlich eine altrömische Villa gefunden worden. Bei Ausgrabungen wurden die Mauerstrukturen einer rustikalen Residenz aus dem I. oder II. Jahrhundert n.C. freigelegt, gemeinsam mit einigen Badebecken sowie einer ofenartigen Einrichtung.

Der Trasimenosee hat eine 20.000 Jahre alte Geschichte. Das gesamte Gebiet um den See wurde im Laufe der Prähistorie2 und der Protohistorie3 intensiv von Menschen bevölkert. Jägergruppen verfolgten ihre Beute schon am Ende der Paleoliythzeit4 entlang des Seeufers. Ganzkörper-Skulpturen, wie die sogenannte Venus des Trasimeno, wurden gefunden und zeugen von ihrer Präsenz. Erst Jahrtausende später entstand am Trasimeno eine Zivilisation der Fischer und der Bootsfahrt und erst in späterer Zeit wurde die Fischerei mit der Landwirtschaft verbunden.

Auf einem vorgelagerten Kalksteinhügel erhebt sich majestätisch der Ort Castiglione del Lago. Einstmals war der Ort die vierte Insel am Trasimenischen See. Archäologische Funde bezeugen, dass er schon in der etruskischen Epoche um im römischen Zeitalter bevölkert war. In der heutigen Ortschaft sind noch die mittelalterliche Stadtmauer und die antike Burg erhalten, welche durch einen Laufgraben mit dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Rathaus verbunden ist. Sie wurde im Jahre 1247 vermutlich nach einem Plan von Bruder Elia Coppi in fünfeckigem Grundriss mit vier Ecktürmen und dem dreieckigen Hauptturm gebaut. Das Gebäude ist eines der schönsten Beispiele mittelalterlicher Militärarchitektur in Umbrien. Die Burg wurde auf Kalksteinfelsen errichtet und überragt. Ascanio della Corgna Marchese von Castiglione del Lago und del Chiugi Neffe von Giulio III, der sich im Jahr 1571 bei der Schlacht von Lepanto als einer der besten Feldherren auszeichnete, ließ das Rathaus auf einem schon vorher bestehenden Gebäude errichten. Im Hauptgeschoß des Gebäudes werden die Fresken aufbewahrt, die Giovanni Pandolfi aus Pesaro und Salvio Savini aus Florenz in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entsprechend dem römischen Renaissancegeschmack verwirklicht haben. Die in Form eines griechischen Kreuzes gebaute und mir wertvollem Stuckwerk von Piervittori und klassizistischem Pronaos verzierte Kirche della Maddalena beherbergt die Bildtafel von Eusebio da San Giorgio aus dem 16.Jahrhundert. Unter dem Namen "Lasst uns den Himmel bemalen" findet hier alle zwei Jahre im Frühling das internationale Treffen der Drachensammler statt. Es ist ein wunderschöner Ort und lädt zu einem Besuch ein. Die kleinen Geschäfte in der Innenstadt verkaufen viele Spezialitäten aus der Region. Speziell das ganze Angebot verschiedener Salami und verschiedenster Weine machen einen Besuch unumgänglich. Die kleinen Cafés auf der Straße und die sehr freundliche Art der Einwohner, mit den Besuchern umzugehen, laden ein, es sich gemütlich zu machen und den Ort zu genießen. Ein besonderer Zeitpunkt ist der Sonnenuntergang sowie der Sonnenaufgang, wenn sich die Sonne in den Wellen des Lago Trasimeno spiegelt und die Kormorane auf den Holzpfählen am Ufer sitzen.

Perugia

Perugia ist die Hauptstadt der Region Umbrien im Zentrum von Italien und ist durchzogen vom Fluss Tiber. Gleichzeitig ist sie auch die Hauptstadt der Provinz Perugia. Die Geschichte der Stadt Perugia geht zurück auf die Zeit der Etrusker und war eine der wichtigsten etruskischen Städte. Sie ist auch sehr bekannt als die Universitätsstadt. Es gibt die Universität von Perugia, die im Jahre 1308 gegründet wurde, die Universität der Ausländer mit ca. 5.000 Studenten und einige kleinere Hochschulen wie die Akademie der Bildenden Künste „Accademia di Belle Arti“, die Akademie für Übersetzer und Dolmetscher „Institute of Linguistic Mediation“, die Musikhochschule, die im Jahre 1788 gegründet wurde und noch einige andere kleine Institute. Jährliche finden verschiedene Feste und Veranstaltungen statt, wie im Oktober das „Eurochocolate Festival“ das „Umbria Jazz Festival“ im Juli und das „Internationale Journalismus Festival“ im April.

Die Stadt gilt als eine der bekanntesten kulturellen und künstlerischen Zentren von Italien. Künstler wie der berühmte Maler Pietro Vannuci, genannt Perugino, ein Eingeborener von Città della Pieve (in der Nähe von Perugia) arbeiteten in Perugia. Er schmückte die lokale „Sala del Cambio“ mit einer schönen Reihe von Fresken. Acht seiner Bilder können auch in der „National Gallery of Umbria“ bewundert werden. Dieser Künstler war auch der Lehrer von Raphael, ein großer Renaissance-Künstler, der fünf Gemälde und ein Fresko produziert hat. Pinturicchio war ein weiterer berühmter Maler, der in Perugia gelebt hat. Der wohl berühmteste Architekt der Stadt, war Galeazzo Alessi.

In früher Zeit war Perugia eine umbrische Siedlung und erschien in der geschriebenen Geschichte als Perusia. Sie war eine der zwölf verbündeten Städte Etruriens. Bei verschiedenen Tumulten von Rom fanden die Päpste Asyl in ihren Mauern. Gleichzeitig war es ein Treffpunkt, in dem fünf Konklaven abgehalten wurden. Perugia akzeptierte jedoch nie die päpstliche Souveränität. Im Jahre 1282 wurde die Stadt aufgrund einer neuen Militäroffensive gegen die Ghibellinen unabhängig von einem päpstlichen Verbot exkommuniziert. Im Jahre 1540 unterlagen dann die Peruginer dem Papst Paul III. beim sogenannten „Salzkrieg“. Nachdem sie sich geweigert hatten, die neue Salzsteuer zu akzeptieren, handelte der Papst sehr drastisch. Auch die Festungsanlage auf dem Colle Landone, in den Jahren 1540 – 1543 von Antonio da Sangallo gebaut, ließ der Papst in kürzester Zeit bauen, um die Stadt unter Kontrolle zu halten, genannt Rocca Paolina.

Im Jahre 1797 wurde die Stadt von französischen Truppen erobert und am 4. Februar 1798 wurde die Tiberina Republik gebildet. Dann später im Jahre 1799 fusionierte die Tiberina Republik zur römischen Republik. In den Jahren 1832, 1838 und nochmals im Jahre 1854 wurde die Stadt von Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen. Im September 1860 wurde die Stadt dann schließlich gemeinsam mit dem Rest Umbriens zu einem Teil des Königreichs Italien.

Perugia ist berühmt für seine Schokolade, speziell für seine Baci (Küsse), die von einer einzigen Firma erzeugt wird und in die ganze Welt exportiert werden. Das Erzeugungswerk befindet sich in San Sisto bei Perugia und ist der größte Standort von insgesamt neun Standorten des Nestlé-Konzerns in Italien. Jedes Jahr findet das sogenannte Schokolade-Festival, wie bereits weiter oben beschrieben, statt.

Perugia ist von Assisi 12km, von Siena 102km, von Florenz 145km und von Rom 164km entfernt. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale von S. Lorenzo, die Kirche und Abtei von San Pietro, die Basilika von San Domenico, die Kirchen Sant`Angelo, San Michele Arcangelo, San Bernardino, Sant`Ercolano, Sant`Antonio da Padova, Santa Giuliana und die Templar Kirche von San Bevignate. An Profanbauten gibt es den Palazzo die Priori (Rathaus), die Galleria Nazionale dell`Umbria, den Fontana Maggiore, einen mittelalterlichen Brunnen von Frau Bevignate, die Kapelle von San Severeo, in der sich ein Fresko befindet, das von den berühmten Malern Raphael und Perugino gemalt wurde.

Die mit ihren engen Gassen mit viel Flair liegende Altstadt ist ein Besuch wert. Durch sehr rigide Maßnahmen wurde der Autoverkehr zu bestimmten Zeiten aus der Stadt verbannt. Nur mit einer Sondererlaubnis ist es möglich, in die Stadt zu fahren. Ein wahrer Segen für die Innenstadt von Perugia. Für die vielen Touristen und Besucher von Perugia gibt es die Möglichkeit, das Fahrzeug an einem der großen Parkplätze im unteren Stadtteil abzustellen und mittels Rolltreppen durch die Rocca Paolina in die Innenstadt zu gelangen. Zusätzlich existiert noch seit dem Jahre 2008 eine Mini Metro mit sieben Stationen, eine schienengebundene seilgezogene Anlage zur Beförderung von Personen. Sie funktioniert wie eine moderne Umlaufbahn, die koppelbaren Fahrzeuge sind an das Umlaufseil ankoppelbar. Die Strecke ist 3,2 Kilometer lang und entlastet den Stadtverkehr spürbar.

2 Urgeschichte: Zeitraum zwischen Ur- und Frühgeschichte

3 Frühgeschichte: Zeitraum zwischen Vorgeschichte und Geschichte

4 Ernährungsform der Menschen in der Altsteinzeit

Assisi

Assisi, die Geburtsstadt des Hl. Franziskus und der H. Klara, ist eine der schönsten Kleinstädte in Italien, in der Region Umbrien. Lang gestreckt am Fuße des Monte Subasio gelegen, hoch über der Valle Umbra, zeigt die Stadt noch heute ein mittelalterliches Antlitz mit historischen Bauten, alten Türmen, Toren und Stadtmauern. Die mächtige Basilika San Francesco thront majestätisch am Ende der Stadt und zieht die Blicke der Besucher mit ihrer Silhouette magisch an.

Die Kirchtürme der Santa Chiara und Santa Rufino zieren mit ihren weißen Türmen das Bild der Stadt und sind gegen das dunkle Grün der Wälder des Monte Subasio gut sichtbar. Ein Gewirr von engen, durch Treppen verbundene Gassen und Bögen zeigen ein fantastisches Bild der Stadt. Majestätisch ist die am höchsten Punkt gelegene Burg „La Rocca“, die wie eine Schutzburg über die Geschicke des Städtchens Assisi wacht. Die meisten Gebäude sind aus den braun-rosa Steinen des Monte Subasio gebaut. In den Saisonzeiten im Sommer ist Assisi jedoch voll von touristischen Besucherströmen und ein Fortkommen ist zum Teil fast unmöglich. Ein Besuch in der Vor- oder Nachsaison ist jedenfalls zu empfehlen. Dann gewinnt Assisi auch sein Eigenleben zurück und ist wesentlich ruhiger.

Wenn dann in der Winterzeit die Stadt tagelang in den aufsteigenden Nebelschwaden der Valle Umbra gehüllt ist, fühlt man sich wieder in die Zeit des Mittelalters zurückversetzt. Zwischen den Gebäuden findet man immer wieder Olivenhaine, wunderschöne Gärten und außerhalb Pinien- und viele Steineichenwälder. Für Krippenbauer ist die flache Ebene am obersten Punkt des Monte Subasio ein wahres Wunder an Materialien, die sie für ihre Krippen verwenden können. Die wunderbaren braun-rosa Steine in den verschiedensten Formen laden direkt zum Krippenbau ein. Wanderungen in der Umgebung von Assisi zeigen ein wundervolles Landschaftsbild und sind sehr erholsam.

Assisi ist ein Städtchen der Fußgänger und für Autos nicht geeignet. Alle Kirchen und Sehenswürdigkeiten sind in einem Rundweg gut zu erreichen. Zwischendurch ist eine Stärkung an einem Straßencafe Pflicht. Die Einheimischen in Assisi sind sehr freundlich und sehr um den Gast oder in den verschiedenen Läden bemüht. Es ist empfehlenswert, sich in einem Touristikbüro einen Stadtplan zu besorgen und die verschiedenen Tagesrouten zu planen, um möglichst viel von dieser Stadt zu sehen und zu genießen. Auch eine kleine Wanderung auf den höchstgelegenen Punkt von Assisi, die Burg „La Rocca“ ist sehr zu empfehlen. Der Blick von den Zinnen der Burg ist eine Augenweide. Man sieht in allen Richtungen weit in die Täler hinein und hat einen fantastischen Blick auf Assisi selbst.

Ein kultureller Urlaub in Assisi und in der Umgebung mit ihren wunderschönen Kirchen und Sehenswürdigkeiten ist nur dann erholsam, wenn man sich die Zeit gut einteilt und die Sphäre von Assisi auf sich wirken lässt. Zeit nimmt, ist die Devise, um Assisi zu besuchen. Ungefähr 300m oberhalb des obersten Stadttors Richtung Monte Subasio und der Eremo delle Carceri ist auf der linken Seite ein italienischen Landhaus, inmitten eines Olivenhains, in dem Appartements vermietet werden. Die Vermieter sind sehr freundlich, höflich und zuvorkommend und die Lage ist traumhaft. Wir wurden eingewiesen und gleich mit einem heimischen Olivenöl ausgestattet, das einen wunderbaren Geschmack hat, ausgestattet. Das Haus ist ein typisches umbrisches Landhaus aus dem XV. Jahrhundert. Es ist ein idealer Ort, wo man sich ausruhen und den Körper und Geist entspannen kann. Das einzige, das sie hören werden, ist das Zwitschern der Vögel und die Glocken von Assisi. Der Sonnenuntergang von der Terrasse dieses Landhauses ist ein Erlebnis, dass sie so schnell nicht mehr vergessen werden.

Die Kontaktdaten lauten:

La Roccicciola delle Upupe, Via Eremo delle Carceri 15, I-06081 Assisi (Umbrien), Italien.

Telefon: (+39) 075.81.61.64

Fax: (+39) 075.583.77.90

Mobiltelefon: (+39) 328.25.72.926 (+39) 328.18.72.642

Email: info@larocchiccioladelleupupe.com

Webseite: www.larocchiccioladelleupupe.it

Kathedrale San Rufino

Die Kathedrale San Rufino wurde dem ersten Bischof von Assisi, Rufinus, gewidmet. Der Legende nach erlitt er im Fluss bei Costano sein Martyrium. Andere Überlieferungen besagen, dass er Bischof der Marser, dem Volksstamm im Gebiet um Avezzano, war. Er starb unter den Verfolgungen von Kaiser Maximin um das Jahr 237 als Märtyrer. Die Reliquien wurden nach Assisi gebracht und dort verehrt. Die Kathedrale spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte des Franziskanerordens. In San Rufino wurde im Jahr 1182 Franz von Assisi, der Gründer des Franziskanerordens und im Jahr 1193 Klara von Assisi, die Ordensgründerin des Klarissenordens, sowie viele ihrer Gefährten getauft. Die Legende berichtet von einem Wunder, dass Franziskus in der Kirche gebetet haben soll. Zur gleichen Zeit wurde er aber auf einem feurigen Wagen nahe der Kapelle Portiuncula, einige Kilometer unterhalb von Assisi gesehen.5

Der Bau der Kathedrale begann im Jahre 1140 nach den Plänen von Giovanni da Gubbio und wurde im romanischen Stil errichtet, um die Reliquien des Bischofs von Assisi, Rufinus von Assisi, einem Märtyrer des 3. Jahrhunderts zu würdigen. Diese Reliquien sind in der Kathedrale aufgebahrt. Papst Gregor IX. weihte im Jahre 1228 den Altar, als er sich zur Heiligsprechung von Franziskus in Assisi aufhielt. Im Jahre 1253 wurde dann die gesamte Kirche von Papst Innozenz IV. geweiht.

Die umbrische Architektur, die eine leidenschaftliche Vorliebe für das Gestalten in planen Flächen hat, vermeidet peinlich genau, die Flächen allzu plastisch zu gliedern. Auf sehr einfache Weise geschieht die Unterteilung einer großen Fassade in viele Einzelfelder, nämlich durch ein möglichst flach gehaltenes, rechteckiges Rahmenwerk. Monströse Tiergestalten verzieren das Gesims. Drei in der Mitte der vorderen Fassade verkörpern ein in der umbrischen Architektur sehr häufig auftretendes Motiv. Für den Bau der Fassade wurde Steine vom Monte Subasio verwendet.

Über dem Haupteingang sind drei verschiedene Rosetten aus dem 12. Jahrhundert zu sehen. Die mittlere Rosette aus drei Kreisen ist wie üblich von den vier Evangelisten Symbolen umgeben, jedoch nicht quadratisch gerahmt. Symbolisch wird die Rose von drei Gestalten, die auf Ungeheuern stehen, getragen. Vier Tiere (Löwe, Stier, geflügelter Mensch und Adler) sind an den Rändern zu sehen. Die Portale sind reich verziert mit Christus zwischen Sonne und Mond thronend, die Madonna mit dem Jesuskind und St. Rufinus. Zusätzlich sind Pflanzen, Blumen, Schwäne und Heiligengestalten dargestellt.

Die dreischiffige Kathedrale wurde innen im Jahre 1571 von Galeazzo Alessi drastisch im Stil der Spätrenaissance modifiziert. Die ursprünglichen Tonnengewölbe sind versteckt von den Renaissance-Gewölben noch intakt. Das einzige ursprüngliche Element in der Kirche wird durch die Schrift am Anfang des rechten Seitenschiffs vertreten: Darin wurden der Hl. Franziskus, die Hl. Klara und Friedrich II. von Schwaben, der in der kaiserlichen Festung von Assisi aufgewachsen war, getauft. Beim letzten Altar auf der rechten Seite wird „Christus und die Heiligen“, vom Maler Dono Doni (1555) dargestellt. Vom gleichen Maler wurden die beiden flankierenden Altäre „Deposition“ (1563) und „Kreuzigung“ (1563) geschaffen.

In der Apsis sind die schönen Intarsien und Skulpturen, geschaffen von Giovanni di Pier Jacopo von S. Severino Marche, zu sehen. Vom linken Seitenschiff gelangt man zur römischen Zisterne, an deren Spitze der Glockenturm im Jahre 1036 errichtet wurde. Der Eingang zum „Museo Capitolare“ liegt im rechten Seitenschiff. Es enthält Fresken aus dem Oratorio di S.Rufunuccio, wahrscheinlich geschaffen vom Künstler Puccio Capanna (1330-1340). Sie stellen die Geißelung, Kreuzigung und Deposition dar. Darüber hinaus ein Fresko „S. Antonio di Padova“ und ein Triptychon „Madonna mit Kind und den Heiligen“ (1460-1470) von Nicolò di Liberatore. Das Gewölbe in der Apsis ist mit Resten von Fresken mit den Symbolen der Evangelisten verziert und stammt aus dem 11. bis 12. Jahrhundert.

San Damiano

Das alte, bereits im 7. oder 8. Jhd. erbaute Kirchlein war zur Zeit des Hl. Franziskus dem Zusammenbruch nahe. Da kam ihm vom Kreuz eine Mahnung, die er wörtlich ausführte. Er stellte das Kirchlein mit eigenen Händen wieder her. Das war im Jahre 1207. Hier war das erste Kloster der Klarissen, die sich von 1202 bis 1260 hier aufhielten. Auf dem kleinen Platz eine Kapelle mit Fresken sieneser Schule aus dem 15. Jhd. und den Darstellung von Muttergottes mit dem Kind zwischen dem Hl. Franziskus, St. Rufin, St. Klara und St. Damian. Sie wurde im Jahre 1954 den Opfern aller Konzentrationslager geweiht. Rechts von der Kirche die Kapelle des Hl. Hieronymus mit Fresken von Tiberio d`Assisi aus dem Jahre 1517: Thronende Mutter Gottes, Hl. Franziskus, St. Klara, St. Bernardin, St. Hieronymus, St. Sebastian und St. Rochus. Steigt man zur Rechten des Platzes einige Stufen hinab, so trifft man auf den Franziskanischen Kultursaal, in dem jeden Monat interessante Vorträge stattfinden. Besondere Anziehungskraft haben in den Sommermonaten die „5 Abende von St. Damiano“ im Freien auf dem Platz vor der Kirche.

„Das ist jene selige und geweihte Stätte, an der die ruhmreiche Genossenschaft und der so hervorragende Orden der Armen Frauen und heiligen Jungfrauen etwa sechs Jahre nach der Bekehrung des seligen Franziskus durch eben diesen seligen Mann seinen glücklichen Anfang nahmen. Hier entstand in Herrin Klara, aus der Stadt Assisi gebürtig, der kostbarste und mächtigste Stein als Fundament der übrigen darübergelegten Steine.“6

Im Inneren der Kirche befindet sich ein altehrwürdiger Raum, den die Zeit schwarz gemacht hat und der in mystisches Halbdunkel getaucht ist. Dieser Raum lädt zur Sammlung und zum Gebet ein. Zur Rechten des Eingangs das Fenster, in das der Hl. Franziskus das Geld warf, das der Priester dieser Kirche nicht annehmen wollte. Um der Einladung des gekreuzigten Herrn nachzukommen, hatte der Heilige eine Last Tuchballen samt dem Pferd verkauft. Auf dem Altar eine Kopie des byzantinischen Kreuzes, das zu Franziskus sprach. In der Apsis befindet sich eine Freske mit der Muttergottes mit dem Kind zwischen St. Rufin und St. Damian in spätbyzantinischer Ausführung. Der Chor trägt über der Bekrönung der Chorstühle, wunderschön ausgeführt in Einlegearbeit, eine schöne Inschrift, die zu reinem und innerlichem Gebet aufruft. Es steht geschrieben: „Nicht die Stimme, sondern die Gesinnung – nicht lautes Geschrei, sondern Liebe – nicht das Stimmband, sondern das Herz klingt in Gottes Ohr. Die Zunge klinge zusammen mit dem Geist und der Geist klinge gleich mit Gott.“

„Das ist jenes Kirchlein, bei dessen Wiederaufbau Franziskus sich mit heiliger Begeisterung plagte und dessen Priester er Geld gab zur Wiederherstellung des Baues. Das ist jenes Kirchlein, in dem der betende Franziskus eine Stimme vom Holz des Kreuzes her vernahm und die ihm sagte: Franziskus, geh hin, stelle mein Haus wieder her: es verfällt ganz, wie du siehst.“7

Das Kreuz des Bruders Innozenz wurde im Jahre 1637 von dem Franziskanerbruder Innozenz von Palermo geschnitzt. Das unsägliche Leiden Jesu ist mit starker Realistik in der heftigen Verkrampfung aller Glieder zum Ausdruck gebracht. Es wird aber gelöst und verklärt im Antlitz, das drei verschiedene Ausdrucksstufen erkennen lässt. Je nach verschiedenen Blickwinkeln sieht der Besucher die Qual des Todeskampfes, der letzte Atemzug und die Ruhe vor dem Tode. Im Chor der Hl. Klara ist noch alles im ursprünglichen Zustand wie zurzeit der Hl. Klara. Die Sitze, die Rückenlehnen und die beiden Lesepulte. Auf einem alten Pergamentstück sind die Namen der ersten Klarissen aufgezeichnet. Sie bezeugen uns die bleibende Anwesenheit ihres Geistes. Es gibt wenige Orte die wie dieser stille Winkel uns die franziskanische Armut so recht vor Augen rücken und uns die Kraft der unsichtbaren geistigen Werte so stark spüren lassen. An der Wand zur Linken des Eingangs, der den alten Chor halbierte, eine Kreuzesdarstellung mit der Mutter Gottes und dem heiligen Johannes, geschaffen im Jahre 1482 von P.A. Mezzastris. An der rechten Wand eine Mutter Gottes aus dem 13. Jhd. aus der Sieneser Schule mit dem betenden Hl. Franziskus. In der linken Ecke befindet sich noch der Türpfosten und Bindebalken des alten Eingangs. Nach der Tradition hielt sich der Hl. Franziskus hier vor seinem Vater verborgen, der ihn suchte.

„Wenn sie vom Gebet zurückkehrte, schien ihr Antlitz strahlender und schöner als die Sonne. Und ihre Worte strahlten eine unsagbare Süße aus, während ihr Leben ganz im Himmel zu sein schien.“8

Der Garten der Hl. Klara befindet sich in einem Winkel des alten Klosters, vor dem sich das umbrische Tal in seiner ganzen Weite und Herrlichkeit auftut. Hier pflegte Klara ein winziges Gärtchen. Wenig entfernt davon stand die Strohhütte, in der Franziskus, mit den Wundmalen geschmückt und leidend, den Winter 1224-25 verbrachte und gemäß des einstimmigen und unwiderleglichen Zeugnisses der ältesten schriftlichen Quellen den Sonnengesang verfasste. Vom Gärtchen aus, nach oben steigend, gelangt man zum Oratorium der Hl. Klara, das mit Fresken aus dem 15. Jhd. geschmückt ist. In einem Schrank werden kostbare Reliquien aufbewahrt. Unter anderem die Glocke der Hl. Klara, die einen silbernen Ton gibt. Das Brevier, von Bruder Leo geschrieben und das Brustkreuz des Hl. Bonaventura.

„Wenn die heilige Mutter die Dienstschwestern außerhalb des Klosters schickte, gab sie ihnen die Mahnung: wenn sie schöne, blühende und belaubte Bäume sähen, sollten sie Gott preisen.“9

Im Dormitorium der Hl. Klara, ein ärmlicher und völlig schmuckloser Raum, legten sich die Armen Frauen von San Damiano zu kurzer Ruhe auf den schlichten, längs der Wand stehenden Lagerstätten, nieder. Die Blumen und das Kreuz bezeichnen den Platz der Hl. Klara, die hier auch ihre langen arbeits- und leidensvollen Tage verbrachte und hohe Besuche empfing, darunter den des Papstes Innozenz IV. am Vorabend ihres Todes. Von hier aus konnte die Heilige, die krank darniederlag, durch ein „Fernsehwunder“ in der Heiligen Nacht im Jahr 1252 den feierlichen Gottesdienst in der Kirche San Francesco in Assisi beiwohnen. Wegen dieses Geschehnisses wurde sie zur Patronin des Fernsehens erklärt. In diesem Raum starb die Hl. Klara am 11. August 1253. Auf dem Altar ein hölzernes Kruzifix aus dem 14. Jhd. von einem unbekannten Meister.

„Als sie schon im Sterben lag, begann die selige Mutter also zu sprechen: Geh sicher in Frieden, denn du wirst ein gutes Geleit haben, der nicht nämlich erschaffen hat, hat dich vorher geheiligt und stets hat er dich behütet wie die Mutter ihr Kind, das sie liebt. Du Herr sei gepriesen, der du mich erschaffen hast.“10

Der Kreuzgang, in seiner einfachen Bauart von wunderbarer Harmonie, ist ein Plätzchen des Friedens, wo die Stille nur unterbrochen wird von Schwalben, die mit ihren Nestern das alte Gebälk bewohnen. Wie der Heiligsprechungsprozess berichtet, vertrieb die Hl. Klara von hier aus wunderbarerweise die Sarazenen Friedrichs II. im September 1240 und befreite so Kloster und die Stadt Assisi. Da sie krank war, ließ sie sich von den Schwestern bis zum Ausgang des Refektoriums tragen und warf sich dort vor dem herbeigebrachten Allerheiligsten nieder. Daraufhin zogen die Sarazenen ab. Ein ähnliches Wunder wiederholte sich im Jahr 1241 gegen die Söldner des Vitalis von Aversa. Das Gedächtnis daran wird jedes Jahr am 22. Juni mit de Fest des Gelübdes begangen. An der anliegenden Wand der Kirche zwei Fresken des Künstlers Eusebius von Perugia, erschaffen im Jahr 1507: Maria Verkündigung und Stigmatisation des Hl. Franziskus. Auf der entgegengesetzten Seite die Galerie des Sonnengesangs, welche Zeichnungen und Originalkunstwerke sammelt, die durch den Sonnengesang inspiriert sind.

„In dem Kerker dieses Klösterchens schloss sich die Jungfrau Klara um der Liebe des himmlischen Bräutigams willen ein. Hier hielt sie sich vor dem Ansturm der Welt verborgen und kerkerte ihren Leib ein, solange er lebte. In diesem umfriedeten Versteck nistete die silberne Taube, gebar sie die Gemeinschaft der Jungfrauen Christi, erbaute ein heiliges Kloster und legte den Grund zum Orden der Armen Frauen. Hier rieb sie auf dem Weg der Buße nach und nach die Kräfte ihres Leibes auf, hier säte sie das Samenkorn vollkommener Gerechtigkeit, hier wies sie durch ihr eigenes Vorausgehen den Nachfolgerinnen die Bahn. In dieser engen Klausnerzelle zerbrach sie in zweiundvierzig langen Jahren mit der Geißel der Zucht das Alabastergefäß ihres Leibes, so dass das Haus der Kirche vom Duft der Salben erfüllt wurde.“11

Im Refektorium der Hl. Klara pflegten sich die Hl. Klara und ihre Gefährtinnen unter dem Glanz der Herrin Armut zu versammeln, um ihr bescheidenes Mahl zu verzehren. Der Platz der Heiligen ist noch mit einem Kreuz gekennzeichnet. Im Jahr 1228 war eines Tages Papst Gregor IX. bei den Armen Frauen zu Gast. Er gebot der Heiligen, das Aufgetragene zu segnen. Als sie dies tat, erschien auf jedem Brot das Zeichen des Kreuzes, als ob es hineingeschnitten worden wäre. Über dem Refektorium befindet sich ein Flügel des Dormitoriums des alten Klosters mit der Zelle der heiligen Agnes, der Schwester der heiligen Klara.

„Mit dem Essen war Klara von solcher Sparsamkeit und Strenge, dass es den Anschein hatte, die Engel würden sie ernähren. So sehr kasteite sie ihren Leib, dass sie drei Tage in der Woche, nämlich Montag, Mittwoch und Freitag gar nichts aß. An den anderen Tagen fastete sie bei Brot und Wasser bis zu jener Zeit, da der Hl. Franziskus ihr befahl, an den Tagen an denen sie gar nichts zu sich nahm, eine Kleinigkeit zu essen. Daraufhin aß sie, um gehorsam zu sein, ein wenig Brot und trank ein wenig Wasser.“12

Dieser wunderbare Ort sollte unbedingt besucht werden, wenn jemand eine Reise nach Assisi unternimmt. Vor dem Kloster befinden sich einige Sitzgelegenheiten vor einem Garten mit Olivenbäumen. Es ist ein Ort der Besinnlichkeit und man spürt, wie sich die Ruhe im eigenen Körper ausbreitet und alle Hektik des Alltags im Hintergrund verschwindet.

Piazza del Comune

Der Platz ist heute noch der gleiche, wie er einst von den sorglosen Liedern des jungen Franziskus widerhallte. Auf ihm trat er als Bote des Friedens unter seinen Mitbürgern auf.

Der schöne und Zinnen bewehrte Turm und das Rathausgebäude spiegeln die mittelalterliche Eigenart von Assisi lebhaft wieder. Der Platz ist der bevorzugte Aufenthaltsort und abends oder auch tagsüber bevölkern Künstler und Jugendgruppen den Platz.

Künstler malen wunderschöne Straßenbilder mit Kreide, Jugend- oder Musikgruppen verwöhnen den Besucher von Assisi mit ihren Klängen. Es ist ein Platz zum Flanieren und den Abend zu verbringen.

Der Rathausplatz ist oft mit vielen Menschen bevölkert, liegt er doch an der Hauptroute der Touristen in Richtung der Sehenswürdigkeiten wie die Basilika Santa Chiara oder San Francesco. Ein Platz, der auch zum Fotografieren einlädt. Er ist umgeben von sehr interessanten mittelalterlichen Gebäuden. Viele Restaurants und Cafés sind in diesem Zentrum von Assisi, die zum gemütlichen Verweilen einladen.

In der Mitte des Platzes finden sie auf der gegenüberliegende Seite den klassischen Minerva Tempel mit den eindrucksvollen Überresten des Forums, der uns noch weiter zurückträgt in die Zeit, als Assisi eine blühende, römische Freistadt war.

An der unteren Grenze des Platzes sind die Überreste der Kirche des Hl. Nikolaus, wo Franziskus und Bruder Bernhard von Quintavalle das Evangelienbuch um Rat fragten und wo sie das Grundgesetz ihrer neuen Lebensweise fanden und zwar die Aufforderung des Evangeliums auf Verzicht, Selbstverleugnung und Trennung von den irdischen Gütern. Direkt am Platz beginnt die Via San Paolo, von der man zur Kirche S. Paolo (11. Jhd.) emporsteigt, dann weiter zur Kirche Sa. Stefano (12. Jhd.), ferner durch die Via s. Giacomo zum romanischen Kirchlein S. Giacomo de Murorupto aus dem 11. Jahrhundert.

Santa Maria sopra Minerva

An der Piazza del Comune steht ungefähr in der Mitte die Kirche Santa Maria sopra Minerva, die einst ein römischer Tempel war. Dieser Tempel wurde im 1. Jhd. vor Christus von Gneus Cesius und Titus Cesius Priscus erbaut und auch finanziert. Ursprünglich wurde er Herkules gewidmet.

Das Forum vor dem Tempel diente in dieser Zeit als Zentrum des städtischen Lebens von Assisi bzw. der römischen Vorgängersiedlung. Der Platz davor war auch der Hinrichtungsplatz für frühchristliche Märtyrer.

In späterer Zeit, als das Christentum immer mehr an Einfluss gewann und das Heidentum zurückgedrängt wurde, kam die Zeit, als der Minerva Tempel als Kultstätte aufgegeben wurde. Die geschichtlichen Unterlagen beziehen sich auf die Zeit nach der Konstantinischen Wende. Mönche des Benediktinerordens restaurierten Ende des 6. Jhd. den Tempel.

Die Aufteilung erfolgte in zwei Stockwerke, der obere Teil als Wohnraum, der untere Teil als Kirche, die San Donato gewidmet wurde.

Dann im 13. Jahrhundert vermieteten die Mönche den Tempel an die Stadt Assisi. Die Räume wurden als Verwaltungssitz und Gefängnis bis ins 15. Jahrhundert genutzt. Später im Jahre 1456 wurde das Gebäude wieder ihrem Zweck als Kirche zugeführt.

Im Jahre 1539 besuchte Papst Paul III. die Stadt Assisi und verordnete die vollständige Renovierung des Minerva Tempels, gleichzeitig wurde sie umgestaltet und der Muttergottes gewidmet. Mit dieser Umwidmung änderte sich der Namen auf Santa Maria sopra Minerva.

Der Bischof von Assisi übergab dann im Jahre 1613 die Kirche an den Dritten Orden des Heiligen Franziskus. Von da an wurden regelmäßige Gottesdienst durchgeführt und der Innenraum im barocken Stil gestaltet.

Die Fassade mit ihren sechs korinthischen Säulen, Architrav und Dreiecksgiebel sind die einzigen Merkmale, die noch von der römischen Zeit erhalten geblieben sind. In Rom gibt es ebenfalls noch eine Kirche mit demselben Namen, die ebenfalls der Gottesmutter Maria gewidmet ist. Der Umbau erfolgte unter der Federführung des Architekten Giacomo Giorgetti.

5 Thomas von Celano: Lebensbeschreibung Vita I, Kap. XVIII

6 1 Celano 18

7 Celano, Leben der Hl. Klara, n. 10

8 Schwester Amata im Heiligsprechungsprozess der Hl. Klara

9 Schwester Angeluccia im Heiligsprechungsprozess der Hl. Klara

10 Schwester Philippa im Heiligsprechungsprozess der Hl. Klara

11 Celano, Leben der Hl. Klara, n. 10

12 Schwester Amata im Heiligsprechungsprozess der Hl. Klara

Basilica San Francesco

Die Basilika San Francesco wurde von Bruder Elias als würdige Grabstätte und zur Verherrlichung des Hl. Franziskus entworfen. Der Bau wurde unter seiner Leitung und mit Genehmigung von Papst Gregor IX. durchgeführt. Die Arbeiten wurden am 17. Juli 1228, einen Tag nach der Heiligsprechung des Hl. Franziskus begonnen. Unter der Doppelbasilika befindet sich noch eine Krypta. Die Unterkirche wurde im Jahr 1230 beendet, als der H. Franziskus beigesetzt wurde. Der romanische Turm stammt aus der Zeit vor dem Jahr 1238. Im Jahr 1754 erhob Benedikt XIV. die Kirche zur Patriarchal-Basilika mit „Capella Papalis“.13

Die Basilika San Francesco ist eine der wundervollsten und originellsten Bauwerke, welche die italienische Kunst jemals hervorgebracht hat. Der Reichtum der Fresken aus den besten Schulen des 13. und 14. Jahrhunderts im Inneren, bildet ein würdiges Gegenstück zum grandiosen imponierenden Äußeren der Basilika.

„Auch die höchsten Ehrungen waren nicht zu groß für diesen Armen. Die Völker erinnerten sich seiner Liebe und wollten ihm umso mehr geben, als er für sie verlassen hatte. Und da er weder Haus noch Diener besessen, schien es angemessen, dass man ihm ein prächtiges Haus baue wie der Palast, von dem er in seiner Jugend geträumt hatte.“14

Der Doppeleingang der Unterkirche, eingerahmt durch das prächtige Portal aus dem 14. Jahrhundert und überdacht von dem Vorbau des F. Pietrasante (1487), führt in eine majestätische Vorhalle, in deren Mitte sich zur Linken das Hauptschiff der Unterkirche öffnet. Geht man durch diese Vorhalle in dem Halbdunkel, das eine zur Betrachtung einladende Stille auferlegt, so gelangt man, lässt man die Sebastians-Kapelle15 links liegen, zur Kapelle des Hl. Abtes Antonius mit einem Fenster aus dem 15. Jahrhundert. Hier kann man in der weihevollen Ruhe der alten Gräber innehalten und in dieser ausgeglichenen franziskanischen Atmosphäre an Bruder Tod denken. Kehrt man in die Vorhalle zurück, besichtigt man zur Rechten die Kapelle der Hl. Katharina. Sie wurde auf Initiative des Kardinals Aegidius Albornoz im Jahre 1367 vom Architekten Gattapone von Gubbio erbaut und in den folgenden Jahren vom heimischen Künstler Pace di Bartolo aus Assisi mit Fresken ausgeschmückt. Er scheint auch der Meister der Figuren des heiligen Blasius, Eugen und Ludwig von Anjou, Franziskus, Klemens und Rufin, zu sein. Die Fresken „Darstellungen aus dem Leben der Hl. Katharina, Bekehrung der Heiligen, mystische Hochzeit zwischen Katharina und Jesus und Katharina verteidigt ihren Glauben, sie bekehrt einige Sophisten von Alexandria, diese erleiden das Martyrium, Katharina bekehrt im Kerker die Kaiserin Faustina, diese wird gemartert, Katharina wird vom Martyrium mit Rad befreit, sie wird enthauptet und Engel tragen sie auf den Berg Sinai, wurden vom Künstler Andreas von Bologna geschaffen.