KALTEC

Einst war er ein schöner und edler Prinz. Ältester Sohn des Königs, oberster Befehlshaber und Thronfolger. Doch dann trat die namenlose Prinzessin der Einzigartigkeit in sein Leben. Es hieß, sie war die Tochter der Göttin der Schönheit. Ihre Haut so rein und zart. Ihr Blick so klar und weit. Doch durch all das und durch ewige Einzigartigkeiten mehr, schien in sonnigem, diamantenem Schein das heilige Lichtihrer Aura. Jene erstrahlte in so hellem Licht, dass sie an jedes Ende des schier endlosen Dimensionsmeeres drang. Es war wahre Liebe. Ihre Hochzeit ging in die Legenden der ewigen Chroniken ein als das prächtigste und größte je abgehaltene Fest. Doch eines Tages, als Kaltec von einer diplomatischen Mission sich seiner Heimatdimension näherte, sah er diese belagert von den drei größten Völkern des dunklen Teiles der See aus Dimensionen, Zeit und Raum. Den Maschinisten, den Insektenbestien Kree und den unkörperlichen Schatten. Der Prinz rief seine Truppen, aus unzähligen Kriegern bestehende Legionen, in den Kampf. Sie schlugen sich einen Weg durch diese höllischen Massen an Gegnern hin zum Hauptschiff. Je näher sie dem Hauptschiff kamen, desto mehr wurden seine Leibgarden dezimiert. Die Gegner immer mehr und mehr. Etwas packte den jungen Kaltec plötzlich von hinten und verschleppte ihn. Er wurde in eine der Folterkammern gebracht. Dort musste er, auf grausame Art fixiert, mit ansehen, wie seine geliebte Frau geschändet wurde. Die letzten Blicke, die sich an ihren Gemahl klammerten, verlöschten. Der einzigartige Körper erkaltete. Die hellste strahlende Seele verging, erlosch. Als dies getan war, zogen sich die drei Völker umgehend in ihre Heimatdimensionen zurück. Des Prinzen Seele starb in jenem Moment und wurde neu geboren. Als etwas unbeschreiblich Grausames. Als man ihn barg, war er mehr tot als lebendig. Von seinem Medicus wurde er wiederhergestellt. Als er in seinem eigenen Flaggschiff saß, das er nun „Schwarzer Tod“ nannte, fasste er einen Entschluss. Er würde sich an jenen Völkern rächen. Er würde sie aus der Dimensionensee tilgen. Kaltec sprach zu seinen Männern und den ihm unterstellten Wesensarten:

Hell und Dunkel

„Aus ihren Knochen erbauen wir unsere Schiffe.

Aus ihren Häuten die Segel, mit denen wir segeln werden über das Meer aus ihrem Blut!“

Kaltecs Vernichtungsfeldzug gegen jene drei mächtigsten Völker konnte nie in Zeit und Raum ausgedrückt werden. So wurde der Prinz zu einem schier unaufhaltsamen Krieger. Sein Krieg eine Suche nach Erlösung. Am Ende seines Kreuzzuges kam er vor die Tore, hinter denen der König jenes Reiches saß. Er alleine trat vor diese Tore. Düster, dunkel. Und schier unüberwindbar. Kein anderer Krieger, keine Armee, nichts und niemand seit Anbeginn der Dimensionensee war je so weit gekommen wie er. Als er vor jenen Toren stand, nahm er all seine Macht und schlug dagegen. Erschütterte sie in seinen Grundfesten. Als er zu seinem zweiten Schlag ausholte, vernahm der unwirkliche Vernichter seinen Namen. Von einer bekannten Stimme. Er wandte sich herum und erblickte seinen Vater, den alten weisen König, im Schein von Licht stehend, das aus einem Spalt an der oberen Seite der titanischen Türen schien. Nun verstand der Prinz. Er war erschaffen worden.

Sein Vater war es, der die Absprache mit dem dunklen König traf. Und den Angriff auf seine Dimension ermöglichte. Kaltec erkannte, wozu er geworden. Die Bedeutung seines Namens „Blutiger schmerzhafter Tod“. Sie war nun zu schrecklicher Wahrheit geworden. Er war nun das mächtigste bekannte Wesen. Ein Wächter und Schützer. Aber auch ein mahnendes Beispiel…