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Über dieses Buch:

Die Kunst der Verführung … Seit ein fieser Ex ihr das Herz gebrochen hat, versucht die junge Köchin Sarah, sich abzulenken – da kommt ihr dieser reizvolle Auftrag eines alten Bekannten gerade recht: Er hat eine kleine, intime Freundesgruppe auf seinen prachtvollen Landsitz eingeladen. Hier, inmitten der schönsten Landschaft Südenglands, will er sie mit edlen Speisen verwöhnen … und mit prickelnder erotischer Literatur! Zunächst beobachtet Sarah amüsiert, wie schnell um sie herum die Hemmungen und Hüllen fallen – doch als der verboten attraktive Tim Sander ihr herausfordernd zulächelt, weiß sie nicht, ob sie ihm widerstehen kann …

Über die Autorin:

Vera V. ist – so wie auch Jeanette Sanders und Cora Rubin – ein Pseudonym von Vera Hachmeister. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Computerbrache und ist heute als Coach und vor allem als Autorin erfolgreich: Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Romane aus dem Romantikgenre, von der humorvollen Liebesgeschichte zum prickelnden Erotikvergnügen. Nach Jahren, die sie auf Teneriffa, in England, Irland und Schottland verbrachte, lebt sie heute wieder in Bayern.

Mehr Informationen finden sich auf Ihrer Website: www.vera-hachmeister.de

Bei dotbooks veröffentlichte Vera V. den erotischen Roman »African Desire – Heiße Küsse« sowie ihre Serie »Dirty Kiss« mit prickelnden Hot-Romance-Geschichten: »Dirty Kiss – Die Genießerin«, »Dirty Kiss – Das Au-Pair-Mädchen«, »Dirty Kiss – Das Vorstellungsgespräch«, »Dirty Kiss – Eine Stunde mit Sergio« und »Dirty Kiss – Die Männerjägerin«. Weitere Bände sind in Vorbereitung.

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eBook-Neuausgabe April 2020

Dieser Roman erschien bereit 2012 unter dem Titel »Leckerbissen« und dem Autorennamen Cora Rubin im Ullstein Taschenbuch.

Copyright © der Originalausgabe 2012 Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin

Copyright © der Neuausgabe 2020 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von shutterstock/Viorel Sima, Waj

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-96655-184-7

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Vera V.

HOT WEEKEND – Spiele der Lust

Roman

dotbooks.

Kapitel 1

Im Zimmer war es vollkommen dunkel. Er konnte ihren Körper ahnen und nahm ihren erregend weiblichen Duft wahr. Er wollte sie berühren, ihre warme Haut an seiner spüren. Schieres Verlangen hatte ihn erfasst.

Er stand schnell auf und tappte leise nach nebenan ins Badezimmer. Sein Schwanz war gerade dabei, sich aufzurichten, und wippte beim Gehen zwischen seinen Schenkeln, was den Mann noch mehr erregte.

Im Badezimmer fand er rasch das Gleitmittel und rieb sich sein halberigiertes Glied von der Spitze bis zur Wurzel damit ein. Dabei stöhnte der Mann leise vor Lust, packte dann seinen Schwanz fester und bearbeitete ihn so lange, bis er hart war und aufrecht stand.

Er schlich zurück ins Bett, wo die Frau noch immer ruhig atmend schlief.

Der Mann seufzte leise auf, als ihm der süße weibliche Duft erneut in die Nase stieg. Seine Hände legten sich fest um seinen zuckenden Schaft. Und sofort wurde er von einer heißen Woge der Lust regelrecht überflutet, und sein Schwanz wurde noch härter.

Die junge Frau räkelte sich leicht. Ihr fester nackter Po schob sich nach hinten, als sei er auf der Suche nach dem warmen Körper des Mannes. Und vermutlich war er das auch … Sein Schwanz begann, in der Hand des Mannes zu pulsieren, als würde er vor lauter Geilheit gleich explodieren.

Der Mann unterdrückte ein Stöhnen und rieb seine Latte heftiger, bis es ihm fast kam, dann hörte er abrupt auf.

»Gleich werde ich dich richtig kräftig durchvögeln, Liebste!«, murmelte er. Er rollte sich auf die Seite und drängte seinen Körper an ihren Rücken und Po. Sein harter feuchter Schaft stupste übermütig mit der prallen Spitze gegen den einladend herausgestreckten Hintern der Frau, die daraufhin wie zufällig nach dem Körper des Mannes tastete.

Beherzt schob er das Becken nach vorn, und seine pralle Rute bahnte sich mühelos den Weg zwischen ihre Pobacken.

Der Schwanz des Mannes pochte immer heftiger und zuckte, während er sich Stück für Stück vorwärtsdrängte und die dabei entstehende Reibung genoss.

Der Körper der Frau blieb die ganze Zeit über völlig entspannt und reglos.

»Ich ficke dich, meine Schöne!«, raunte der Mann heiser dicht an ihrem Ohr, ehe er eine seidige Haarlocke zur Seite strich und der Geliebten seine Zunge tief ins Ohr steckte. Mit voller Hingabe leckte er die zarte Muschel.

Die Frau bewegte mit einem Mal ihr Becken heftig nach hinten. Der steife Schwanz des Mannes verschwand dadurch noch tiefer in ihrer dunklen Poritze. Die geschwollene Kuppe der Eichel drängte sich bereits fordernd gegen den äußeren Schließmuskel, der das enge lockende Poloch noch vor dem Eindringen schützte.

»Aufforderung zum Tanz?«, gurrte der Mann zärtlich und lachte heiser auf.

»Schieb ihn schon endlich rein! Worauf wartest du denn noch?«, forderte die Frau ihn auf.

Aber der Mann griff zunächst von vorn zwischen ihre Schenkel, die sich seiner suchenden Hand gerade weit genug öffneten, um sie vorzulassen.

»Du bist ja ganz nass!«, freute er sich. »Was für ein glitschiges und herrlich enges Fötzchen du hast! Und hier kommt dein Frühstück. So magst du es doch?«

Zwei seiner Finger schoben sich tiefer in ihre feuchte Spalte und tasteten nach der Perle, die gerade anzuschwellen begann. Die Finger rieben die kleine Knospe so lange, bis sie sich aufrichtete und hart wurde. Die Frau keuchte lustvoll auf und fing am ganzen Körper an zu zittern.

Als er die beiden Finger gleichzeitig tief in sie einführte und dort einen bestimmten Punkt massierte, gab es kein Halten mehr. Sie kam so unvermittelt und so heftig, dass sie sich dabei regelrecht ergoss.

Ihr warmer schlanker Körper zuckte, und über ihre Lippen kamen leise gutturale Laute unterdrückter Lust. Ihr Puls hämmerte so laut, dass der Mann es bis tief in seinen Körper hinein spürte. Die Muskeln in seinem Unterleib zogen sich jetzt zusammen, und die Schwanzspitze drang tiefer in das enge, runde Poloch der Frau.

Sein Schwanz war zum Bersten angeschwollen und drängte sich wie von selbst weiter voran, immer tiefer und tiefer hinein in den Körper der Frau. Sein Schaft wurde fest umschlossen, aber die Gleitcreme tat ihre Wirkung.

Die Frau stieß einen keuchenden Laut aus, als der Mann einen stärkeren Stoß aus den Hüften heraus machte. Und der Rhythmus der Stöße wurde allmählich schneller und härter. Er merkte, wie er die Kontrolle über sich verlor, weil eine grenzenlose und übermächtige Lust seinen ganzen Körper erfasst hatte.

In seinen Lenden zogen sich sämtliche Muskeln ruckartig zusammen. Seine Hoden waren steinhart, und der Schwanz tobte tief im Po der Frau.

Der Mann warf den Kopf in den Nacken und stieß noch einmal kräftig zu … Und in dem Moment explodierte er.

Sein Sperma kam in einer einzigen heißen Kaskade aus der Schwanzspitze geschossen. Seine Hoden brannten wie Feuer, während sie hörbar gegen die nackten Pobacken der Geliebten klatschten. Und der Mann stieß immer noch weiter in sie.

Er japste nach Luft, aber er konnte einfach nicht aufhören. Er wollte sie so rasend gerne aufspalten in zwei hilflos zuckende Hälften. Er wollte ihr zeigen, wie überwältigend die Lust war, die sie ihm soeben bereitete. Und er wollte ihr zeigen, wie vernarrt, wie verrückt er war nach ihrem wunderbaren schlanken Körper, ihrem festen Hintern, und wie sehr er auf sie abfuhr.

»Ich bumse dich so gerne, Baby!«, flüsterte er entrückt und blieb dann still liegen. Sein Schwanz steckte noch immer tief in ihrem Anus, und der Mann wünschte sich in diesem Augenblick bloß eins: in dieser innigen Stellung für ein Weilchen liegen bleiben und einschlafen zu dürfen.

***

Sarah erwachte abrupt, und im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie war. Zwischen ihren Schenkeln pulsierte es immer noch ein wenig, außerdem war da diese verräterische und glitschige Feuchtigkeit, die auch noch die Innenseiten ihrer Schenkel benetzte.

Unwillkürlich musste Sarah lächeln. Sie streckte ihren Po frech nach hinten und unter der Bettdecke heraus, auf der Suche nach Boris’ warmem Körper. Gleich würde sie seine harte Morgenlatte spüren, und dann könnten sie zusammen noch ein wenig Spaß haben, ehe der Ernst des neuen Arbeitstages für sie beide begann.

Doch im nächsten Moment wurde Sarah bewusst, dass sie das alles nur geträumt hatte. Im Traum hatte sie nochmals eine ihrer besten Nächte mit Boris erlebt. Aber jetzt, beim Erwachen, da lag niemand neben ihr. Sie war allein, wie schon seit Wochen.

Ihr fiel es immer noch sehr schwer, diese unumstößliche Tatsache zu akzeptieren. Das zeigte nicht zuletzt der wiederkehrende Traum einer innigen Liebesnacht, die es so nie mehr für Sarah geben würde, jedenfalls nicht mit diesem Mann. Sie musste sich damit abfinden, das wusste sie, aber es tat so weh, so verdammt weh!

Der Traum fühlte sich zwar erregend an, aber hinterher landete man unweigerlich in der bitteren Realität. Wo man allein war, eine betrogene, verlassene Frau.

Boris schlief längst in einem anderen Bett und steckte seinen Schwanz zwischen andere Pobacken und Schamlippen.

Ein stechender Schmerz fuhr Sarah bei dieser Vorstellung durch die Brust. Sie biss sich rasch auf die Unterlippe, um nicht laut vor Schmerz aufzuheulen. Es tat mehr weh als alles andere, was sie vorher in der Richtung erlebt hatte.

Sie wischte sich die Tränen mit dem Handrücken ab, dann warf sie einen Blick auf die Leuchtziffern ihres Weckers neben dem Bett.

Fünf Uhr morgens. Es hatte keinen Sinn zu versuchen, wieder einzuschlafen, das wusste sie aus Erfahrung. Also holte sie sich den Laptop ins Bett und checkte ihre E-Mails.

Von: Flynn
An: Sarah
Betreff: Leckerbissen – Erotische Lesung am Kamin!

Einladung zum »Ersten literarischen Vorlese-Wochenende in dieser Herbstsaison in Duncan’s House«. Vorleser: FLYNN SMITH – Autor, Journalist und bekennender Dandy

Guten Morgen, meine Süße,

ich hoffe, Dir geht es mittlerweile schon ein bisschen besser? Dieser Boris muss ein echter Dummkopf sein, sonst hätte er doch ein so süßes Mädchen wie Dich niemals verlassen!

Das ist kein lieb gemeintes Kompliment, sondern die volle Wahrheit. Aber weißt Du, Männer können manchmal richtige Mistkerle sein und absolut schwanzfixiert. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung, leider.

Aber Schwamm drüber und zurück ins pralle Liebesleben! Da kommt bald schon wieder was Besseres nach, da bin ich mir sicher.
Hier in London scheint übrigens seit Tagen schon eine milde Herbstsonne, jedenfalls, sobald die Morgennebel sich verzogen haben.

Vor allem unten im Süden, in den Sussex Downs und rund um Duncan’s House, herrscht derzeit wunderbares Wetter. Das Stündchen Autofahrt Richtung Süden, weg von der guten alten Themse, lohnt sich, und man kann dem Nebel erfolgreich entfliehen.
Ich habe heute mit Arthur und Lynn telefoniert, beide waren ganz glücklich über dieses milde Wetter.

Und mit Arthur habe ich wegen der leidigen Handy- und Laptop-Diskussionen gesprochen, die wir letztes Mal geführt haben. Er meinte, Lynn würde eisern daran festhalten, dass elektronische Geräte dieser Art nur auf den Gästezimmern erlaubt sind. In Duncan’s House herrsche laut Werbebroschüre und der neuen Internet-Homepage durchgehend eine »entspannte Wohlfühlatmosphäre«.

Laut Gästeliste kommen dieses Mal interessante Leute! Deshalb darfst Du auch in der Küche nach Herzenslust loslegen. Keine körnerfixierten Veganer sind an diesem sinnlichen Wochenende zu verköstigen. Den Göttern sei Dank!

Von Freitag bis Sonntag darf laut Hausherrin Lynn aufgetischt werden, was Dir an Köstlichkeiten so alles einfällt. Fleisch, Fisch, Geflügel, Kalorienbomben neben leichter mediterraner Kost, aber natürlich auch jede Menge Pasta. Und vor allem Deine tollen Dessert-Eigenkreationen! Ich kann es kaum erwarten. Seit unseren gemeinsamen Arbeitstagen damals im Hotel in London weißt Du ja, dass ich zum absoluten Vielfraß mutieren kann, wenn es mir schmeckt. Und nirgends hat es mir je besser geschmeckt als bei Dir. Ein großes Kompliment an Dich, meine Süße!

Ich habe meinem neuen Loverboy – der schnuckelige Jazzsaxophonist aus dem Londoner Nachtclub – in höchsten Tönen von Deinen Küchenkünsten vorgeschwärmt, und nicht nur davon natürlich. Er kann es kaum erwarten, Dich endlich kennenzulernen.
Aber zurück zur Gästeliste. Erwartet werden Ben und Lizzy, ein junges Filmemacherpaar aus Kalifornien, das Erotik-Thriller produziert und auch die Drehbücher dazu schreibt.

Ich hoffe doch, dass ich sie überreden kann, uns wenigstens einige Kostproben vorzutragen. Drehbücher sind zwar nicht im eigentlichen Sinne Literatur, aber es könnte interessant sein, mal etwas aus einem anderen Genre der erotischen Kunst zu hören.
Laut Gästeliste rechnen wir außerdem mit Claire, einer waschechten Skandal-Autorin aus Schottland!

Vor einigen Wochen soll sie bereits ihren Sechzigsten gefeiert haben, was man nicht glauben kann und will, wenn man aktuelle Fotos der attraktiven Lady sieht. Sie hat gerade ihre Memoiren beendet, in denen sie äußerst freizügig von ihren zahlreichen verflossenen Liebschaften erzählt, darunter bekannte Namen von Herren aus der Politik und dem Hochadel. Man sagt ihr übrigens nach, dass sie immer noch ein aufregendes Liebesieben führt. Nun, nach diesem Wochenende wissen wir vielleicht auch mehr darüber und vor allem aus erster Hand. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf diese Lady Claire.

Aber das Sahnehäubchen auf der Gästeliste ist Tim.

Er kommt als Mister Inkognito zum Event und will unter keinen Umständen erkannt werden. Und deshalb wissen nicht einmal Lynn und Arthur, wie er mit vollem Namen heißt und welchen Beruf er im wirklichen Leben ausübt. Ich bin der Einzige, der über alles Bescheid weiß. Und ich kann Dir schon heute versichern – dieser Junge könnte Dein neuer Herzkönig werden!

So, ich muss jetzt gleich Schluss machen. Jason wartet nämlich im Pub auf mich. Wir wollten eine Kleinigkeit zusammen zu Abend essen, ehe er wieder losmuss. Er hat heute einen späten Auftritt im Club, und ich sehe ihn erst in den frühen Morgenstunden und im Bett wieder. Hoffe ich wenigstens. Loverboy ist nämlich manchmal so ein kleiner Herumtreiber und Herzensbrecher. Nicht genug damit, dass er ein wirklich begabter Jazzmusiker ist und höllisch attraktiv noch dazu – er fühlt sich auch zu beiden Geschlechtern hingezogen.

Na ja, und manchmal, da kommt Jason eben nach seinen Auftritten nicht sofort nach Hause, sondern treibt sich im Großstadtdschungel ein bisschen herum. Und meine liebende Seele weint dann heimlich, still und leise. Ich leide und schweige, denn Du weißt ja, denen, die man liebt, darf man nicht die Freiheit nehmen, sonst ist es keine wahre Liebe …

Bitte bewahre dieses kleine Geheimnis in Deinem Herzen …

Ciao, meine Süße! Dein Flynn, der von seinem neuen Loverboy scherzhaft auch schon mal »mein literarischer Callboy« genannt wird. Ist das nicht süß?

Kapitel 2

Flynn wachte ziemlich früh an diesem nebligen Londoner Herbstmorgen auf. Er war zwar noch ganz benommen vom Schlaf, spürte aber sofort seine stattliche Erektion, die übermütig zuckte und dabei immer wieder gegen Jasons nacktes Hinterteil stupste.

Das Gefühl von samtweicher Haut vorn an der Spitze der Eichel erregte Flynn dermaßen, dass er sofort hellwach war. Lüstern drängte er sich an Jasons Rücken und rieb dabei seine steinharte Latte vorsichtig an dessen knackigem Po.

Die Nacht war zu Flynns Leidwesen ganz ohne Sex und Zärtlichkeiten vorübergegangen. Jason war erst gegen vier Uhr morgens von seinem Auftritt aus dem Club zurückgekehrt und war, kaum dass er im Bett war, auch schon in einen tiefen Schlaf gesunken. Und kurz darauf hatte er zuerst ein seltsames Pfeifen von sich gegeben und dann zu schnarchen angefangen. In diesem Moment war Flynn sicher, dass Jason tatsächlich erschöpft war und sich nicht vor dem Sex hatte drücken wollen, und er hatte den Geliebten in Ruhe gelassen.

Jason schnarchte selten, er schlief meistens völlig ruhig und friedlich wie ein Baby. Nur wenn er ausgepowert war, dann warf er sich im Schlaf herum und gab vor allem diese seltsam pfeifenden Geräusche von sich.

Das musste mit Jasons Lungen zu tun haben, sagte sich Flynn jedes Mal, wenn das passierte. Viele Stunden lang Saxophon zu spielen war bestimmt anstrengend.

Und weil Flynn wirklich sehr in Jason verliebt war, hatte er sich letzte Nacht rücksichtsvoll zurückgehalten, obwohl es ihm schwergefallen war. Er hatte so sehnsüchtig auf Jasons Rückkehr gewartet. Ständig war er wach geworden und hatte in die Dunkelheit gelauscht und manches Mal auch gedacht, draußen auf der Vortreppe zum Haus die leichten Schritte seines Geliebten zu hören. Sein Schwanz hatte sich dann stets voller Vorfreude aufgerichtet, während Flynn sich ausmalte, wie er den Geliebten gleich ins warme Bett ziehen und leidenschaftlich umarmen würde.

Aber als sich dann endlich der Schlüssel im Schloss drehte, konnte Flynn sich anschließend nur von hinten an Jasons schlafenden Körper schmiegen und den Arm um ihn legen. Und während seine Erektion nachließ, war er schließlich auch eingeschlummert.

Aber jetzt überfiel ihn erneut diese geradezu verzweifelte Gier nach Sex, die sich auch nicht so leicht wieder abschalten ließ. Zum Glück genoss Jason es, auf diese Art und Weise geweckt zu werden. Hinterher würde er ohnehin friedlich und befriedigt weiterschlummern, solange man ihn eben ließ.

Vorsorglich angelte Flynn sich mit einer Hand die Tube mit dem Gleitmittel vom Nachttisch neben dem Bett. Behutsam, um seinen Lover nur ja nicht vor der Zeit zu wecken, drehte er sich dann auf den Rücken und schob die Bettdecke zur Seite. Hart und steil schnellte sein Schwanz empor.

Flynn drückte einen Klecks des kühlen durchsichtigen Gleitgels in seine linke Handfläche und legte die Tube zurück auf den Nachttisch. Ein schneller Blick auf die Digitalanzeige des Radioweckers beruhigte ihn. Ihm blieb noch genügend Zeit für eine kleine Morgennummer.

Für ein ausgiebiges Vorspiel fehlte Flynn allerdings die Geduld, außerdem schlief Jason ja sowieso noch und erwachte gern mit einem Steifen in seinem Hintern. Und er fuhr auf Quickies ebenso sehr ab wie Flynn. Je weniger Zeit sie zur Verfügung hatten, desto heftiger war die Begierde bei ihnen beiden.

Sie hatten es längst gemeinsam erprobt und waren sich hinsichtlich der Reaktionen des jeweils anderen sicher. Sie wussten, sie durften wechselseitig übereinander herfallen, wenn einem von beiden gerade der Sinn danach stand. Der Gefährte würde so gut wie immer bereitwillig mitspielen und die schnelle Nummer genießen. Überhaupt war der Sex grandios zwischen ihnen, war es von Anfang an gewesen. Zumindest auf der körperlichen Ebene verstanden sie sich blind.

Allein schon deshalb war Flynn davon überzeugt, in Jason seinen – zumindest sexuellen – Seelenzwilling gefunden zu haben.

Der einzige Punkt, in dem sie sich nicht einig waren, bereitete Flynn allerdings ziemliches Kopfzerbrechen. Da er ohnehin zur Eifersucht neigte, konnte er schlecht mit diesem nagenden Gefühl umgehen. Schlimm genug, dass es andere schwule Männer gab, die den gutaussehenden Jazzmusiker ins Visier nahmen und schamlos anbaggerten. Aber Jason vögelte gern auch mal ein hübsches Mädchen zwischendurch und machte aus seiner ausgeprägten Bisexualität keinen Hehl.

Flynn hingegen lehnte den weiblichen Körper als Sexualobjekt schlichtweg ab. Er fühlte sich einfach nicht zu nackten Brüsten hingezogen, sie stießen ihn sogar ab, und er war der Meinung, dass er nicht wüsste, was er mit zwei Fettdrüsen anstellen sollte, nachdem er keine Muttermilch mehr brauchte. »Erklär es mir, Jason! Ich verstehe es einfach nicht, wie du dich davon sexuell erregen lassen kannst!«, hatte er Jason an dem Tag, als dieser Disput stattfand, gefragt. Der hatte nur wissend gelächelt und schließlich den Kopf geschüttelt. Dann hatte er Flynn die Zunge in den Mund geschoben und ihn sehr intensiv geküsst, womit die Diskussion schnell beendet war. Danach folgte ein heißer und sehr leidenschaftlicher Quickie hinter einem Busch im Hydepark, und die Sache war vorerst aus der Welt geschafft.

Seither hatte Flynn es außerdem vorgezogen, einfach so wenig wie möglich darüber nachzudenken, was wäre, wenn … Jason sich zwischendurch mal wieder für eine attraktive Frau näher interessieren sollte. Bis jetzt war dieser Fall zum Glück noch nicht eingetreten. Sie waren ja auch erst seit zwei Monaten zusammen. Dennoch sprang ihn die Eifersucht gelegentlich wie ein räudiger Hund aus dem Hinterhalt an. Gern auch am frühen Morgen, wie eben gerade, und natürlich noch dazu zur Unzeit!

Hat die Eifersucht vielleicht mit Sarah zu tun, die in wenigen Stunden in Heathrow landen würde? Sie ähnelt äußerlich der jungen Kate Moss, außerdem ist sie ein prima Kumpel und kann auch noch traumhaft kochen …, ging es Flynn durch den Kopf.

Flynn seufzte leise auf. Nein, nein, besser gar nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn Jason sich sexuell zu Sarah hingezogen fühlte. Und Sarah hatte gerade Liebeskummer … was natürlich manchmal zu kopflosem Trost-Sex mit völlig unpassenden Partnern führen konnte. Andererseits war sie seine beste platonische Freundin. Nein, nein, es würde nichts passieren.

Ich brauche mir keine Sorgen zu machen. Und bloß weil Jason so spät und hundemüde nach Hause kommt, muss er auch nicht zwingend fremdgevögelt haben …, versuchte Flynn, sich zu beruhigen.

Flynn streckte eine Hand aus und legte sie mit sanftem, fragendem Druck auf Jasons Hüfte. Der brummelte etwas Unverständliches und schüttelte mit einer drehenden Bewegung seines Körpers Flynns Hand einfach ab.

Die morgendliche zärtliche Anfrage war damit erledigt. Jason wollte einfach in Ruhe weiterschlummern, sonst nichts.

Frustriert drehte sich Flynn auf die andere Seite und versuchte, wieder einzuschlafen, denn er war ja in der Nacht auch erst zur Ruhe gekommen, als Loverboy endlich wohlbehalten neben ihm im Bett gelegen hatte.

***

Eine ganze Weile später schreckte Flynn hoch. Noch ehe er einen Blick auf den Radiowecker geworfen hatte, war ihm bereits klar, dass er verdammt spät dran war.

Draußen hatte sich die milde herbstliche Sonne offenbar gegen den morgendlichen Londoner Nebel durchgesetzt. Ein breiter heller Lichtstreifen fiel durch den Vorhang und malte ein Muster auf den silbergrauen Teppichboden.

Sein Penis begann, sich aufzurichten, und einen Moment lang verspürte Flynn ein heftiges Verlangen. Aber es blieb keine Zeit mehr, um dem nachzugeben. Außerdem saß der Stachel von Jasons Verhalten der vergangenen Nachtstunden noch zu tief, die Wunde war zwar nicht groß, aber sie schmerzte.

Flynn gab Jason einen raschen Kuss auf die nackte Schulter. Doch der schlief einfach weiter und reagierte nicht.

Flynn lächelte wehmütig und wagte dann endlich einen Blick auf die Digitaluhr. Und im nächsten Moment sprang er auch schon fluchend aus dem Bett und hätte dabei fast die Bettdecke gleich mitgerissen.

Nun war auch Jason wach. Während er nach der Decke griff und sich wieder darunter zusammenrollte, murmelte er genervt: »Mein Gott, Fly!«

»Ich muss in fünf Minuten los nach Heathrow!«, kreischte Flynn, der es absolut hasste, unpünktlich zu sein. Aber fast noch mehr hasste er es, wenn er ohne ausgiebige Körperpflege und die tägliche Nassrasur in die Kleider vom vergangenen Tag springen und aus dem Haus rennen musste. Das konnte Flynn für einen ganzen langen Tag nicht nur die Laune, sondern sogar die Lust am Leben vermiesen.

»Gib dem hübschen Schätzchen einen Begrüßungskuss von mir und richte ihr aus, dass ich es kaum mehr erwarten kann, sie in die Arme schließen zu dürfen.«

Vorsichtshalber steckte Jason schon mal schnell den Kopf unter die Bettdecke …

Doch zunächst blieb alles ruhig. Nur aus dem angrenzenden Badezimmer, wo Flynn sich schnell frisch machte, waren glucksende Geräusche zu vernehmen.

Die Badezimmertür klappte, und Flynn kam zurück ins Schlafzimmer. Jason lugte vorsichtig unter der Bettdecke hervor und sah Flynn dabei zu, wie er schwarze Boxershorts anzog und dann in die Jeans stieg, die eigentlich Jason gehörten.

»He, das sind meine, Fly!«

»Reg dich nicht auf, Jason, bitte! Meine Jeans, deine Jeans, das ist mir im Moment so was von egal. Ich muss los und bin in ungefähr einer Stunde mit Sarah zurück. Wäre nett, wenn du bis dahin auch startklar wärst, okay?«

»Die Süße hat doch bestimmt ein Handy. Ruf sie an, und sag ihr, dass du dich verspätest. Sie kann in der Zwischenzeit auf dem Flughafen von Herzen gerne auf meine Kosten noch ein Gläschen Champagner schlürfen und in einer Modezeitschrift blättern.«

»Champagner auf deine Kosten? Drehst du jetzt völlig ab, Jason-Darling? Vor ein paar Tagen erst habe ich dir das Geld für deine Miete geliehen! Hast du eine Ahnung, was so ein Gläschen in Heathrow kostet?«

Jason lachte glucksend. »Ich leihe es mir sowieso von dir, mein Süßer, was denkst du denn? Immerhin ist Sarah ja auch deine Freundin, und nicht meine. Jedenfalls noch nicht!«

Flynn war bereits an der Tür, aber jetzt drehte er sich noch einmal herum. »Was meinst du mit jedenfalls noch nicht?«

»Na ja, ich dachte nur, was nicht ist, kann ja noch werden. Oder nicht? Frauen mögen mich, das weißt du ja, Fly!«

Jason konnte gerade noch den Kopf einziehen, da flog auch schon ein Gegenstand durch die Luft und landete dicht neben ihm auf dem Bett.

Jason tauchte wieder auf und sah, dass es sich bei dem Gegenstand um ein Buch handelte.

»Lady Chatterley’s Lover, so, so! Na, wenn das nicht deine Einstiegsleselektüre für morgen Abend ist!«

Jason lachte schallend und schwenkte das Buch in der Luft. »Ob der seit Jahrhunderten irgendwo unter dem alten Gemäuer verscharrte einstige Besitzer von Duncan’s House wohl auch auf derlei schlüpfrige Lektüre steht und plötzlich wieder aufwacht, um an diesem erotischen Wochenende ein wenig im Haus herumzugeistern?«

»Falls er nicht gerade schwul ist, sollte man eventuell mit so was rechnen. Vielleicht zeigt er sich tatsächlich und fährt umgehend mit dir zur Hölle. Und jetzt muss ich endlich los. Sieh zu, dass du unter die Dusche kommst und die Wohnung gründlich gelüftet hast, bis ich mit Sarah zurück bin.«

»Ja-ha, mon cher Pa-pa-ha!«, trällerte Jason.

Flynn war bereits draußen im Flur, als er Jason noch rufen hörte: »Und ich werde mein berühmtes Rührei mit Schnittlauch extra für Sarah zubereiten, dazu ein köstliches Tässchen Tee! Das arme Mädchen wird nach dem frühen Flug bestimmt eine Stärkung brauchen.«

Und im nächsten Augenblick fiel die Haustür krachend und irgendwie vielsagend ins Schloss.

Jason grinste verschmitzt in sich hinein, dann schwang er die langen Beine aus dem Bett und rannte ins Bad, wo er unter die Dusche sprang.