Dieser Kurs stellt eine Hilfe zur Selbsthilfe dar und soll und kann keine professionelle psychologische Beratung ersetzen.

Einführung

Da du1 dieses Buch gekauft hast, gehe ich davon aus, dass du Schwierigkeiten mit deinem Perfektionismus hast und deshalb etwas verändern willst. Genauer gesagt: Du willst die negativen Seiten ablegen und positive Aspekte behalten (ja, Perfektionismus hat auch positive Seiten).

Was Perfektionismus ist und was daran problematisch ist, werde ich gleich erklären. Zuerst einmal zwei Beispiel für ganz unterschiedliche Seiten von Perfektionismus.

Fallbeispiel 1: der Buchautor, der sich selbst im Weg stand

Dieses Buch ist das 26. Buch, das ich unter meinem Namen veröffentliche. Viele Bücher habe ich geschrieben, weil ich mehr über das Thema wissen wollte; die anderen, weil ich mein Wissen zum Thema weitergeben wollte. Bei einigen meiner Bücher, die ich als Experte geschrieben habe, habe ich das (für Perfektionisten typische) Hochstapler-Phänomen am eigenen Leib erlebt. Ich wollte unbedingt alles, was es zum Thema gibt, ins Buch packen. Ich wollte um alles in der Welt vermeiden, dass auch nur ein einziger Leser mich dafür kritisiert, ich hätte etwas Falsches geschrieben oder etwas Wichtiges übersehen – denn dann wäre ich ja nicht der Experte, sondern einer, der nur so tut.

Als ich die erste Version dieses Buchs vor drei Jahren schrieb, bin ich in diese selbst gestellte Falle getappt. Im Lauf des Schreibprozesses wurde mir klar, welch hohen Anspruch ich an mich selbst habe: „Wenn ich ein Buch über Perfektionismus schreibe, muss ich meinen Perfektionismus zu 100 Prozent überwunden haben. Sonst darf ich das gar nicht schreiben. Wie will ich denn sonst als Autor glaubhaft sein – oder auch als Coach, der Perfektionisten begleitet?“

Über diesen Anspruch bin ich dann tatsächlich gestolpert. Allein schon der Anspruch („zu 100 Prozent“) ist ja typisch für einen Perfektionisten. Und als Perfektionist dürfte ich das Buch ja gar nicht schreiben. Ich wollte es dann erzwingen, das ging aber nicht: Ich habe von Lektion zu Lektion länger gebraucht für das Schreiben – bis ich dann in Lektion 4 stecken blieb.

Nach ein paar Tagen Verschnaufpause habe ich mich für eine neue Vorgehensweise entschieden: „O. k., ich habe offensichtlich noch eine Menge perfektionistischer Züge in mir. Dann probiere ich doch mal die Methoden aus dem Buch von diesem Franz Grieser aus. Mal sehen, ob ich damit lernen kann, besser mit meinem hohen Anspruch und meiner Angst vor Kritik zurechtzukommen. Ob ich damit in der Lage bin, mein Buch ohne diesen Druck gut zu Ende zu schreiben. Mal sehen, was dieser Franz draufhat. ;-)“

Was soll ich sagen: Da du dieses Buch gerade liest, ist es mir offenbar gelungen.

Fallbeispiel 2: die un-perfekte Gastgeberin

Für Katja (die in Wirklichkeit nicht Katja heißt) war nichts im Leben wichtiger, als die perfekte Gastgeberin zu sein. Jedes Mal, wenn sie Freunde oder Verwandte eingeladen hatte, putzte sie vorher stundenlang die gesamte Wohnung, inklusive der Fenster. Nicht selten passierte es, dass sie, während sie dabei war, das Essen vorzubereiten, noch Streifen auf einem Fenster entdeckte und dann das Fenster ein weiteres Mal putzte. Schließlich wurde die Zeit knapp, und sie fing an, in Panik zu geraten. Der Salat war noch nicht fertig, die Nachspeise auch nicht. In der Hektik fielen Gläser auf den Boden, sie schnitt sich in den Finger, und es gingen noch weitere Dinge schief.

Als wir einmal zum Essen eingeladen waren, war der Kastenkuchen gebrochen – geschmeckt hat er trotzdem. Sie entschuldigte sich zigmal. Den Abend über wirkte sie unkonzentriert und reagierte fast schon genervt, wenn man sie ansprach. Tage später gestand sie mir, dass sie den halben Abend über Selbstgespräche geführt und sich dafür niedergemacht hatte, dass alles schiefgelaufen war. Dass sie so eine schlechte Gastgeberin war. Dass der Abend eine komplette Pleite gewesen und sie eine völlige Niete war.

Inzwischen hat sie ein paar Coaching-Stunden genommen. In ihrem Fall reichten die Übungen aus Lektion 2 und 3 vollkommen aus. Da sie vor einer Einladung nicht mehr Stunden mit Putzen und Kochen verbringt, lädt sie jetzt viel öfter Freunde zu sich ein. Sie ist nicht mehr angespannt und kann die Gesellschaft genießen – und es ist ihr seither auch kein Nachtisch mehr misslungen.

Perfektionismus – der Versuch einer Definition

Eine allgemein anerkannte Definition von Perfektionismus gibt es nicht. Es gibt jedoch unterschiedliche Modelle, die Perfektionismus anhand diverser Facetten bzw. Kriterien beschreiben (vgl. Wikipedia; Bonelli 2019). Nach diesen Modellen bezeichnet man eine Person als „Perfektionist“, die mehrere der folgenden Kriterien erfüllt (ich orientiere mich weitgehend am Sechs-Facetten-Modell von Randy O. Frost; siehe Wikipedia, Stichwort „Perfektionismus“ [Psychologie]). Eine Perfektionistin / ein Perfektionist …

Der Perfektionismus bezieht sich meist nur auf einzelne Bereiche des Lebens oder auf Rollen: oft auf den Beruf, auf die Wohnung, die Kochkünste, die Rolle als Mutter und / oder als Hausfrau, auf das Aussehen oder auch auf Fähigkeiten (der perfekte Liebhaber, die perfekte DJane …).

Abbildung 1: Kritische Seiten von Perfektionismus

Wichtig ist mir dabei: Niemand von uns kommt als Perfektionist*in2 auf die Welt, Perfektionist*innen eignen sich diese Verhaltensweise im Lauf ihres Lebens an. In den allermeisten Fällen wird der Grundstein dafür in der Kindheit gelegt.

Und das ist die gute Nachricht. Denn ein erlerntes Verhalten und erlernte Überzeugungen und Muster können wir wieder verlernen und uns neue aneignen. Und genau darum geht es in diesem Kurs. (Warum ich hier „Kurs“ schreibe? Das erfährst du im nächsten Abschnitt „Zu diesem Buch“.)

Warum ist Perfektionismus problematisch?

Es ist nichts verkehrt daran, nach Spitzenleistung zu streben und keine gravierenden Fehler machen zu wollen. Und in einigen Kontexten ist Fehlerfreiheit sogar „Teil der Jobbeschreibung“ – etwa wenn du ein Flugzeug steuerst oder in der Chirurgie arbeitest.

Eins kann ich mit Sicherheit sagen: Es gibt einen klaren Unterschied zwischen Perfektionismus (also dem Streben nach Fehlerfreiheit) und dem Streben nach Spitzenleistung. Perfektionismus ist eine gewaltige Bürde, die dich herunterzieht und belastet, Streben nach Spitzenleistung dagegen gibt dir Energie, bereichert dich und richtet dich auf.

Perfektionismus ist aus diesen Gründen problematisch:

Was dich Perfektionismus kosten kann

Perfektionismus hat einen Preis.

Fallbeispiel 3: die Studentin, die unbedingt alles lesen musste

Katharina kam zu mir, weil sie im Studium mit den schriftlichen Aufgaben Probleme hatte. In der Schule hatte sie immer ausgezeichnete Noten gehabt, auch als Leichtathletin war sie erfolgreich und beliebt gewesen. Schon zu Schulzeiten war sie sehr kritisch sich selbst gegenüber und machte sich stundenlang Vorwürfe, wenn sie etwas falsch oder nicht so gut wie möglich gemacht hatte. An der Universität stieß sie dann an ihre Grenzen: Sie schaffte es einfach nicht, alles zu lesen, was auf der Literaturliste stand. Auch die Hinweise ihrer Professoren, dass das nur Leseempfehlungen seien, kein Muss, halfen ihr nicht. Sie war felsenfest davon überzeugt, dass sie (nicht unbedingt die anderen Studenten) sämtliche Aufsätze lesen musste, bevor sie mit den schriftlichen Aufgaben beginnen konnte. Sie exzerpierte exzessiv: Für eine Zehn-Seiten-Hausaufgabe hatte sie 120 Seiten Notizen gemacht. Kein Wunder, dass sie sich völlig überfordert fühlte. Sie hatte Schlafprobleme und bekam nach einer Angstattacke von einem Arzt ein Antidepressivum verschrieben.

Fallbeispiel 4: der Vater, der nicht genügte

Reinhardt war verheiratet und hatte drei Kinder. Schon in der Schule und im Studium hatte er sich für gute Bewertungen extrem anstrengen müssen, hatte mehr gelernt als die anderen – mehr lernen müssen, um durchzukommen. Im Beruf war er ebenfalls sehr engagiert, und er war stolz darauf, keine Fehler zu machen. Mit seinen Kollegen kam er gut aus, allerdings beklagten sich einige, dass Reinhardt die Dinge immer komplizierter mache als nötig. Er wollte, bevor er eine Entscheidung traf, alle Optionen gründlich durchdacht haben, damit ihm auch ja nichts entgehe.

Auch bei der Kindererziehung wollte er um jeden Preis alles richtig machen. Seine Kinder waren öfter sauer, weil er ihnen Dinge verbot, die ihren Freunden erlaubt waren. Bei seiner Frau suchte er immer wieder Bestätigung dafür, dass er ein guter Vater war.

Die beiden wichtigsten Ziele in seinem Leben waren: ein guter Vater sein und gute Arbeit leisten. Er hatte für sich eine ganze Reihe von Regeln aufgestellt, durch die er Fehler verhindern wollte. Dazu gehörten: „Ich muss alles tun, was in meiner Macht steht, damit den Kindern nichts passiert“, „Ich muss alle Möglichkeiten genau abwägen, bevor ich eine Entscheidung treffe“ und „Ich muss immer und überall mein Bestes geben“.

Obwohl seine Vorgesetzten ihn oft lobten, war Reinhardt mit seinen Leistungen nicht zufrieden. Er dachte, dass er noch intensiver über mögliche Folgen nachdenken und mehr recherchieren müsse, um bessere Entscheidungen zu treffen. Vor Kurzem lehnte er sogar eine Beförderung ab. Er hätte mehr Verantwortung übernehmen müssen und er fürchtete, es würden dann alle merken, dass er im Grunde ein Versager war. Es gab sogar Zeiten, zu denen er sich von seinen Kindern fernhielt, weil er dachte, er würde ihnen mehr schaden als nützen, schließlich sei er nicht gut genug als Vater.

Zwei Anmerkungen zu diesen und den übrigen Fallbeispielen:

  1. Die Personen aus den Beispielen im Buch heißen in Wirklichkeit anders.
  2. Nicht alle der Personen waren als Klient*innen bei mir im Coaching.

1  Ja, richtig gelesen: Ich spreche dich, meine Leserin, meinen Leser, mit „du“ an. Das „Sie“ ist mir für dieses Buch zu distanziert. Das Buch ist eine Einladung, dich auf einen tiefgehenden Prozess einzulassen, bei dem ich dich als wohlwollender Coach begleite − und meine eigenen Erfahrungen mit dir teile und mich „anfassbarer“ mache. Das fällt mir „per du“ leichter und war auch für die Personen, die das Manuskript vorab gelesen haben, stimmiger.

2  Ich duze in diesem Buch nicht nur, sondern versuche auch, so weit das möglich ist, eine genderneutrale Sprache zu verwenden. Deshalb nutze ich das Gender-Sternchen.

Zu diesem Buch

Dieses Buch ist kein Lesebuch. Es ist ein Mitmachkurs, den du in Form eines gedruckten Buchs oder eines E-Books erhalten hast. Deshalb spreche ich auch von Lektionen und nicht von Kapiteln.

Das Buch einfach nur zu lesen bringt dir sicher eine Reihe von Erkenntnissen. Wirklich verändern wird sich aber nur dann etwas, wenn du auch tatsächlich deine Haltung und dein Verhalten änderst. Und genau dazu dienen die Übungen in diesem Buch. Je intensiver du die Übungen durcharbeitest, desto mehr Gewinn wirst du aus dem Buch ziehen.

Ich kenne das von mir selbst: Gerade Perfektionist*innen wollen alles richtig machen und sofort große Fortschritte sehen. So funktioniert das jedoch nicht. Persönliche Veränderung ist nur dann dauerhaft wirksam, wenn du dir Zeit dafür nimmst. Den einen Zaubertrick, den genialen Hack, mit dem du das alles im Handumdrehen schaffst, gibt es nicht. Stell dich darauf ein, dass es mehrere Schritte braucht. Stell dich aber auch darauf ein, dass schon der erste der Schritte Wirkung zeigen wird. Auch wenn die Verbesserung auf den ersten Blick vielleicht nur unscheinbar ist. Aber sie wirkt.

Für wen dieses Buch gedacht ist

Das Buch ist für Menschen gedacht,

Negative Begleiterscheinungen heißt:

Die Menschen, für die das Buch gedacht ist, hören von ihrem Umfeld immer wieder: „Du musst doch nur deine hohen Ansprüche herunterschrauben, dann wird das schon. Mach doch mal halblang, lass fünfe gerade sein.“

Das hilft dir aber nicht. Denn du willst deine hohen Ansprüche nicht herunterschrauben, du KANNST das gar nicht. Bisher jedenfalls.

Deshalb geht es im Buch darum: Wie kannst du die negativen Seiten von Perfektionismus ablegen und gleichzeitig die positiven Seiten behalten?

Was dir dieses Buch bringen kann

Wichtig ist mir:

Es geht in diesem Kurs nicht darum, deine hohen Standards aufzugeben und nachlässig zu werden. Das Ziel ist es, frei zu werden von dem Zwang, nur ja keinen Fehler zu machen. Und dadurch entspannter dein Leben leben und – wenn du willst – Außergewöhnliches schaffen zu können.

Was dich in diesem Buch erwartet

Dieser Selbstlernkurs ist wie ein persönliches Coaching bei mir:

Wie du am besten vorgehst

Bei vielen der Übungen stelle ich dir Fragen. Am meisten profitierst du, wenn du die Fragen schriftlich beantwortest. Die Übungen haben eine tiefere Wirkung, wenn du die Antworten schriftlich fixierst. Bei schriftlichen Antworten ist das innere Commitment höher; außerdem hilft das Aufschreiben, klarer zu werden. Manche der Antworten brauchst du noch für spätere Übungen – da ist es gut, wenn du sie schriftlich festgehalten hast.

Besorge dir deshalb …

Hinweis:

In der Mediathek zu diesem Buch unter http://www.junfermann.de findest du eine PDF-Datei mit allen Arbeitsblättern zu den Übungen im Buch, die du im DIN-A4-Format ausdrucken kannst.

Und ein Praxistipp meiner Betatester*innen: Schreib auf die Blätter bzw. auf jede Seite im A5-Buch ein Kürzel für die Lektion (z. B. „L2“) – dann wirst du, wenn du etwa in Lektion 5 die Arbeitsblätter aus Lektion 2 suchst, schneller fündig.

Am besten liest du dir die Aufgabe jeweils komplett durch, ebenso die Erläuterungen nach der Schritt-für-Schritt-Anleitung. Und erst dann gehst du die Aufgabe an. Das empfehle ich dir insbesondere dann, wenn du beim Lesen der Anleitung denkst, dass du die Übung bereits kennst. Meine Beschreibungen unterscheiden sich manchmal von der Art, wie diese Übungen sonst angeleitet werden.

Meine Empfehlung:

Ich empfehle dir, dich in diesem Kurs auf eine Baustelle in deinem Leben zu konzentrieren: also auf einen konkreten Bereich, in dem du in Zukunft weniger perfektionistisch und dafür entspannter sein willst. Sobald das klappt, weißt du ja, wie du auch in andere Bereiche deines Lebens mehr Lockerheit und Entspannung bringst.

So ist der Kurs aufgebaut

In Lektion 1 erforschst du, wo und wie dich perfektionistisches Verhalten daran hindert, ein erfülltes Leben zu leben. Du entscheidest, was du verändern willst – und wo du weiter beim bisherigen Verhalten bleiben willst. Außerdem stellst du einen Plan B auf, sodass du vorbereitet bist, falls äußere oder innere Widerstände auftreten.

In Lektion 2 schauen wir uns typische Denkmuster von Perfektionist*innen an. Dabei wirst du drei „neue“ Haltungen kennenlernen, die dir aus der Perfektionismus-Falle helfen. Dadurch sind andere Verhaltensweisen möglich, mit denen du dir das Leben leichter machst, ins Tun kommst und das Aufschieben sein lassen kannst. Konkret umsetzen wirst du das mit den Übungen aus Lektion 3.

In dieser Phase des Kurses können Ängste oder Bedenken auftauchen. Damit befassen wir uns in Lektion 4, dem zentralen Teil dieses Kurses. Denn Angst – meist die Angst vor Fehlern und Kritik – ist ein zentraler Antreiber für Perfektionismus. Der Versuch, Angst zu vermeiden, wiederum löst Aufschiebeverhalten aus, ein weiteres Problem, unter dem Perfektionisten häufig leiden. Deshalb zeige ich dir erprobte Methoden, mit der Angst konstruktiv, entspannt und mit Spaß (ja, auch das ist möglich) umzugehen.

Lektion 5 behandelt noch einmal Denkmuster – allerdings deine persönlichen inneren Überzeugungen. Du wirst die bisherigen Überzeugungen, mit denen du dich unter Druck setzt, kennenlernen, hinterfragen und dann neue, unterstützende Überzeugungen entwickeln. Damit wirst du deine Handlungsmöglichkeiten spürbar erweitern.

In Lektion 6 gehen wir noch näher an den Kern deiner Persönlichkeit und beschäftigen uns mit dem Bild, das du von dir selbst hast. Denn das Selbstbild, das du als Perfektionist*in typischerweise hast, engt dich ein. Im Lauf der Lektion wirst du ein Selbstbild von dir entwickeln, das Wachstum ermöglicht und mit dem du dein volles Potenzial ausschöpfen kannst.

In der abschließenden Lektion 7 gebe ich dir Tipps, wie du das, was du dir im Kurs angeeignet hast, verfestigst. Damit dir dieser Kurs auf Dauer Nutzen bringt.

Lektion 1: Mit Schwung ins neue entspannte Leben

Wahrscheinlich gehst du diesen Kurs mit eher gemischten Gefühlen an. Vielen meiner Coaching-Klient*innen erging es jedenfalls so: Einerseits wollten sie eine Veränderung, anderseits waren sie skeptisch (Lohnt sich die Mühe? Bringt mir das überhaupt was?) oder hatten Angst oder Bedenken, etwas aufzugeben, was ihr Leben so lange bestimmt hatte. Wer weiß schon, ob es hinterher besser ist?

In dieser Lektion geht es deshalb darum, diese unterschiedlichen Gefühle zu erforschen, Bedenken zu Wort kommen zu lassen – damit du dann mit Schwung und hoch motiviert in die nächsten Lektionen starten kannst.

Und wenn du jetzt schon hoch motiviert bist? Auch dann empfehle ich dir, dir Zeit für diese Lektion zu nehmen. So, wie du dir Zeit zum Aufwärmen und Muskeldehnen nimmst, bevor du Sport machst (wenn du Sport treibst).

In dieser Lektion wirst du herausfinden, was es für dich zu gewinnen gibt, wenn du deinen Perfektionismus ganz oder teilweise ablegst. Und in welchen Bereichen du vielleicht weiter bei dem bisherigen Verhalten bleiben willst.

Außerdem werden wir uns eventuelle Bedenken und Ängste genauer ansehen. Sie einfach beiseitezuschieben funktioniert nicht: Dann kommen sie während des Kurses gleichsam aus dem Hinterhalt und werfen dir Knüppel zwischen die Beine.

Der Fahrplan für diese Lektion

  1. Wie wichtig ist dir eine Veränderung jetzt?
  2. Was gewinnst du durch die Veränderung?
  3. Was willst du verändern – und was nicht?
  4. Plan B – es ist gut, vorbereitet zu sein
  5. Wie hoch ist deine Motivation jetzt?

Wie du bei den Übungen am besten vorgehst

Mach langsam: Lege nicht gleich los mit den Antworten. Lass dir Zeit, horche in dich hinein. Es geht bei allen Fragen nicht um eine spontane Antwort und vor allem nicht um eine Antwort, die der Intellekt gibt. Oft ist auch die erste Antwort, die uns kommt, noch nicht die, die wirklich weiterhilft. Also: Lass dir Zeit, spüre in deinen Körper hinein.