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»Sei wie der Bambus,

Beuge und biege dich anmutig,

Und du wirst niemals brechen.«

(Japanische Weisheit)

VORWORT

»Es gibt nur zwei Weisen, die Welt zu betrachten: Entweder man glaubt, dass nichts auf der Welt ein Wunder sei, oder aber, dass es nichts als Wunder gibt.«

(Albert Einstein)

Wunder ist bekanntlich ein großes Wort, wann also kann man guten Gewissens von einem Naturwunder sprechen? Wenn der Mensch davorsteht und sich dabei ganz klein fühlt? Wenn der Anblick einem den Verstand raubt und dafür das Herz überfließen lässt? Wenn Worte versiegen und einer stillen Ehrfurcht Platz machen? Vielleicht ist es auch von allem ein wenig oder für jeden etwas anderes …

Die Erhabenheit der Bergwelt löst oft solche Gefühlswallungen aus, etwa der schneebedeckte Kilimanjaro in Tansania, der Fuji in Japan oder ein Feuerspeier wie der Stromboli in Süditalien. Manch einer steht wie gebannt vor einem monumentalen Canyon in den USA, einem Wasserfall in Südamerika, der sich aus unglaublicher Höhe in ein Becken ergießt und hinter den man sich wie hinter einen Vorhang stellen kann. Wie märchenhaft fühlt es sich an, in Norwegens oder Kanadas Sternenhimmel zu blicken und dort Polarlichter über das Firmament wallen zu sehen. Etliche der kleinen und großen Naturwunder, die in diesem Buch vorgestellt werden, lassen einen staunen und wieder ein wenig zum Kind werden, das zum ersten Mal einen Regenbogen sieht: etwa der Nakuru-See in Kenia, dessen rosarote Tupfen sich beim Näherkommen als die Köpfchen von zahllosen Flamingos entpuppen. Oder die kleine Bucht am bayerischen Walchensee, die – von oben gesehen – sich dem Betrachter wie ein grünes Herz entgegenstreckt. Andere Naturwunder hingegen muten regelrecht kurios an, wie die Dracula-Orchidee in Ecuador, aus deren Blütenkelch schelmisch ein Affengesicht herausspitzt. Oder der Joshua Tree in Kalifornien, dessen »Outfit« mehr an ein avantgardistisches Werk als einen Baum erinnert. Schön, skurril oder spektakulär bedeutet keineswegs immer gut und freundlich. Warum sollte in einer Welt der Gegensätze nicht auch ein Naturwunder polarisieren? Wenn alljährlich im November Schwärme von Staren den Himmel über Rom verdunkeln, dann löst das nicht bei allen Menschen Jubel aus. Die Algenblüte in Costa Rica sorgt zwar für das geheimnisvolle Meeresleuchten, doch was da so romantisch glimmt und übers Wasser tänzelt, ist für die Meeresbewohner hochgiftig und lebensbedrohlich. Und wenn die Hallig Langeneß bei einem Herbststurm von der Nordsee überflutet wird, ist das ein Schauspiel, bei dem einem durchaus mulmig werden kann.

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Der Anblick mutet fast surreal an, wenn die glühende Lava aus einem Vulkanfelsen schießt und sich in einem Schwall ins Meer ergießt.

Ein Naturwunder verliert auch seine Magie nicht, nur weil selfie-affine Menschenmassen aus aller Welt sich davor drängeln und mit ihm aufs Bild wollen. Doch bestimmt ist der Zauber für den Betrachter größer, wenn er für seinen Besuch einen besonderen Moment wählt. Solche idealen Zeiten haben sich die Holiday-Autorinnen und -Autoren ebenfalls vorgenommen, um Reisenden Orientierung zu geben.

Zwangsläufig ist auch an Naturwundern der »Zahn der Zeit« nicht vorbeigegangen. Klimawandel und Umweltzerstörung machen sich überall bemerkbar: Pole und Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, Ozeane vermüllen, Bodenerosion, Tropenwälder werden abgeholzt, Korallenriffe sind bedroht, Tier- und Pflanzenspezies gefährdet …

Als »Atlas der heilen Welt« kann und will sich dieses Buch nicht verstanden wissen. Auch erhebt es keinen Anspruch auf Vollständigkeit (dafür würden die Seiten nicht ausreichen) – und schon gar nicht den Zeigefinger! Belassen wir es daher bei dem Zitat eines weisen Unbekannten, der einmal sagte: »Unsere Welt ist nicht heil, aber es gibt viel Heiles in der Welt.« Erfreuen wir uns an den Wundern der Schöpfung, begegnen wir ihnen respektvoll und sorgen dafür, dass diejenigen, die nach uns kommen, auch noch ihre Freude daran haben.

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Kampf der Titanen, ausgetragen vor neugierigem Publikum

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Nationalpark Plitvicer Seen in Kroatien: Auf knapp 300 km² umfasst er bewaldete Gebiete, Kalksteinschluchten, 16 Seen, mehrere Wasserfälle und ein großflächiges Netz an Wanderwegen.

EUROPA

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Der Stromboli: Er grummelt, grollt, schickt Rauchsäulen in den Himmel, und gelegentlich spuckt er auch Feuer: Den Besuchern gefällt‘s, sie sind »Feuer und Flamme«.

AM SCHLUND DES FEUERBERGES

STROMBOLI, ITALIEN

Vulkanausbrüche lassen sich normalerweise nicht planen und schon gar nicht vorhersehen. Dennoch gibt es einen Ort, an dem man sich ziemlich sicher sein kann, dieses Naturereignis einmal live zu erleben: Stromboli in Italien ist ein Hotspot für Vulkanliebhaber, und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Idyllisch im Ionischen Meer gelegen, ist Stromboli eine der sieben Liparischen Inseln (auch: Äolische Inseln genannt), kleine Sprengsel im Meer, die allesamt vulkanischen Ursprungs sind. Schon bei der Anreise mit der Fähre auf die Insel spuckt der gleichnamige Vulkan in regelmäßigen Abständen Rauchwolken aus, er ist der einzige der Welt, der das derart regelmäßig tut. Manchmal bricht er im Abstand von wenigen Minuten aus, manchmal dauert es eine Stunde. Aber sicher ist: Es rumpelt, rumort, und dann speit der Kegel Feuer. Ein spektakuläres Naturschauspiel!

Der perfekte Ort: ein Hubschrauber

So dekadent es klingen mag, aber Hubschraubertouren über den ausbrechenden Vulkan sind wirklich spektakulär. Die Touren führen direkt über die Caldera, und nirgendwo sonst bietet sich einem die Gelegenheit, einem Vulkan bei der Eruption in den Schlund zu schauen.

KALENDARIUM: JANUAR BIS DEZEMBER

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Sechseckig und von der Natur in Wabenform angeordnet

IN DEN FUSSSTAPFEN DES RIESEN

GIANT’S CAUSEWAY, IRLAND

Als hätte ein Riese Bienenwaben mit Lava ausgegossen, so sieht die Küste der Grafschaft Antrim aus. Sechseckige Säulen reihen sich aneinander. Es ist ein gigantisches Puzzle aus etwa 40.000 Teilen, so viele Säulen stehen dort eng beieinander: Manche sind nur einen halben Meter hoch, andere sogar bis zu 12 m. An der Küste Nordirlands lockt diese geologische Besonderheit täglich viele Menschen an und zählt inzwischen sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe mit einem eigenen Besucherzentrum. Dort lernen die Gäste, dass die Iren glauben, nicht ein Vulkan hätte die Landschaft geformt, sondern Riesen. Der Sage nach hatte einst ein solcher Hüne einen Damm errichtet, um seinen schottischen Widersacher zu beeindrucken. Durch eine List konnte er den Konkurrenten täuschen, der aber zerstörte in seiner Wut bei der Flucht den Damm. Tatsächlich gibt es auf der schottischen Isle of Staffa eine ähnliche Gesteinsformation, die in der Höhle Fingal’s Cave mündet.

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Als hätte ein Hüne der Vorzeit seine Spuren unauslöschlich für die Nachwelt hinterlassen

Der perfekte Ort: die Lavafelsen

Auf den Felsen einmal in die Knie gehen und sich die Steinformation ganz aus der Nähe anschauen, dann werden die Muster noch viel deutlicher. Auf jeden Fall das Areal einmal durchqueren, um das Lavafeld von hinten anzuschauen.

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Besonders schön ist der Anblick der bizarr geformten Klippen im Licht der Morgensonne.

STEILE KLIPPEN IM NORDEN

HARZ, DEUTSCHLAND

Ihren Namen trägt die Teufelsmauer nicht zu Unrecht: Tatsächlich ragt sie wie eine hohe Naturmauer aus der Landschaft zwischen dem Harz und Quedlinburg hervor: eine Sandsteinformation mit spektakulär wirkenden Klippen, die schroff und steil wie Wehrtürme aus den Wiesen aufstreben. Manche tragen Namen wie Großvater, Adler- oder Cäsarfelsen. Beeindruckend ist der Abschnitt der mehr als 20 km langen Sandsteinformation zwischen Weddersleben und Timmenrode. An den Sandsteinklippen aus der Kreidezeit hat sich eine eigene Flora aus Sandmagerrasen gebildet, die sogar Thymian und Karthäuser-Nelke hervorbringt. Im 19. Jh. weckte der Sandstein Begehrlichkeiten, deswegen wurde die Felsformation schon 1833 unter Naturschutz gestellt und zählt somit zu den ersten Schutzgebieten Deutschlands. Wer Zeit hat, sollte unbedingt den Wanderweg von Ballenstedt nach Blankenburg nehmen und die Teufelsmauer in ihrer ganzen Pracht bewundern.

Der perfekte Ort: das Hamburger Wappen

Mit seiner großen Höhle ist das Hamburger Wappen ein einzigartiges, das man so in Deutschland kaum vermutet hätte.

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Die Schlucht, die der Fluss Tamina in den Felsen gegraben hat, ist 750 m lang und 70 m tief.

DAS NADELÖHR VOR DER HEILQUELLE

TAMINASCHLUCHT, SCHWEIZ

Nicht nur am Grand Canyon können kleine Flüsse Schluchten in riesige Felsen schneiden, auch in der Schweiz gibt es dieses Phänomen. Der Fluss, um den es geht, trägt zwar den wunderschönen Namen Tamina, der aus der griechischen Götterwelt stammt und so viel wie »Herrscherin« bedeutet, ist aber kaum bekannt. In den vergangenen 15.000 Jahren hat sich das Flüsschen beständig durch die Felsen gearbeitet und dabei eine tiefe Kerbe im Gestein hinterlassen. 750 m tief hat es sich dort hineingefräst.

Während die Schlucht den Menschen schon länger bekannt war und für viele auch das Ende der Welt markierte, brachte eine Entdeckung zweier Jäger im Jahr 1242 die Wende: eine heiße Quelle. Das sprach sich auch bald bei den Mönchen im nahen Kloster Pfäfers herum. Diese bauten die Quelle als Kurort aus und ließen Menschen in Körben hinunter, um ihnen Linderung für ihre Gebrechen zu verschaffen. Die Quelle gilt heute als Europas wasserreichste Thermalquelle und hat 1535 auch den berühmten Arzt Paracelsus inspiriert, der in Bad Pfäfers wirkte. Schon bald wurde sie zur »Königin der Schweizer Heilquellen« gekürt, und Bad Pfäfers sowie das nahe Bad Ragaz avancierten zu berühmten Kurorten.

Heute kann man die Schlucht nur mit dem Postbus oder zu Fuß erreichen. Wer den schmalen Weg gewandert ist, findet ein Kassenhäuschen, um in den Teil der Schlucht zu gelangen, der von natürlichen Felsbrücken teilweise überdacht ist. 450 m führt der Weg vom Eingang der Grotte bis zur Quelle. Was einst glitschig und gefährlich war, ist heute mit einem sicheren Plankenweg samt stabilem Geländer so befestigt, dass die Besucher über dem Fluss zu schweben scheinen. Praktisch, sich dabei nicht auf die eigene Trittsicherheit konzentrieren zu müssen, sondern den Blick voll und ganz der Naturschönheit widmen zu können.

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Das Wasser der Thermalquelle, die im hinteren Teil der Schlucht entspringt, lindert Rheuma und Kreislauferkrankungen.

Der perfekte Ort: am Ende der Schlucht

Ganz hinten, am Ende der Schlucht, sprudelt aus der Thermalquelle Wasser mit 36,5 °C hervor.

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Blick in den »Saal der 100.000 Soldaten« am Ende der Trabuc-Höhle

GROTTIGER ZAUBER UNTER DER ERDE

TRABUC, FRANKREICH

Was ist an einer Höhle schon besonders? Oder sind nicht alle Höhlen irgendwie besonders? Sicherlich mag dem Besuch einer Höhle immer etwas Außergewöhnliches anhaften, tatsächlich aber stellt Trabuc eine der schönsten Höhlen Frankreichs dar.

Es ist immerhin das größte zusammenhängende unterirdische Netz von Höhlen in den Cevennen. Auch wenn vielleicht die Höhlen von Lascaux mit ihren prähistorischen Malereien viel mehr Menschen anlocken, so schlummert dennoch tief unter dem Ort Mialet ein unterirdischer Schatz, der nicht nur Geologen begeistert. Es ist eben dieses Naturbelassene, noch nicht als Touristenhotspot Entdeckte, was die Höhlen von Trabuc ausmacht. Sie sind nicht mit einer ausgeklügelten Lichtershow illuminiert und mit Sound verschönert, dort erlebt der Besucher noch das Ursprüngliche. Natürlich auch ausgeleuchtet, doch gerade so, dass man die Schönheit des Ortes betont und nicht das künstliche Licht zur eigentlichen Sensation wird. Die nämlich hat die Natur dort selbst hergestellt.

Es rauscht und plätschert, wenn der Besucher die Höhle betritt, doch das ist es nicht, was so magisch anmutet. Es sind die feinen, manchmal fast dünn wie Seidenpapier wirkenden Gesteinsschichten, die sich dort zu seltsamen Formationen gebildet haben. Manche wirken filigran wie die Flügel eines Engels, andere erinnern an Wachs, das an Kerzen heruntertropft. Immer wieder hat sich das Wasser der Höhlen in kleinen Seen gesammelt, die mit ihrem klaren Wasser märchenhaft anmuten. Auch wenn die vielen Gänge der Höhle noch lange nicht erforscht sind, so sind sich Wissenschaftler in einem einig: Die ganz am Höhlenende zu findenden Stalagmiten, die in Reih und Glied stehen wie Soldaten und der Grotte den Namen »Saal der 100.000 Soldaten« gegeben haben, sind weltweit einmalig. Auf dem Weg zurück bahnen sich kleine Wasserfälle ihren Weg an den Kalksteinwänden hinab, und schließlich endet die Höhlentour mit einem Highlight: Der Lac du Minuit (»Mitternachtssee«) offenbart noch einmal die ganze Schönheit und den Zauber, mit dem die Natur die Grotte im Laufe der Jahrhunderte ausgestattet hat.

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Die Höhlenführung endet am »Mitternachtssee«, wo eine Lichtshow den unterirdischen See für Besucher effektvoll in Szene setzt.

Der perfekte Ort: der »Mitternachtssee«

Ein Ort zum Staunen, aber auch um zu sich zu kommen und für einen Moment der realen Welt zu entfliehen.

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Bauwerk der Natur: die Große Brücke im Tal Rakov Škocjan

EINGANG ZUR UNTERWELT

ŠKOCJAN, SLOWENIEN

Sie gelten als eines der wichtigsten Naturwunder Sloweniens – eines Landes, dem es an Naturwundern ohnehin nicht mangelt. Die Höhlen von Škocjan aber sind eine Besonderheit, nicht wegen der Tropfsteinformationen, sondern weil der Fluss die Landschaft durchlöchert hat wie einen Schweizer Käse. So ist eine einzigartige Landschaft entstanden. Manche der Höhlen sind im Laufe der Jahrtausende eingestürzt und haben Trichter in der Landschaft hinterlassen. In anderen Grotten fanden Archäologen Spuren, die darauf schließen ließen, dass die Höhlen schon in der Steinzeit bewohnt waren. Einst galt dieser Platz auch als Zugang in die Unterwelt. Wer das große Tor durch das System mit den langen Gängen, die in Hallen münden, durchschritten hat, kann die Ehrfurcht der Menschen nachempfinden, die einst glaubten, dort befände sich der Eingang zur Unterwelt.

Der perfekte Ort: die Martelhalle

Mit ihren 146 m Höhe und der natürlichen Brücke zeigt sich die ganze Schönheit des Ortes.

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Ein Höhenwanderweg erschließt die Naturschönheiten im Biosphärenreservat Caldera de Taburiente.

AB DURCH DEN KRATER

CALDERA DE TABURIENTE, LA PALMA

Mit einem grünen Vegetationsteppich überzogen, ragt sie aus der Landschaft der Kanarischen Insel: Mit einem Durchmesser von 8 km und der Tiefe von bis zu 1700 m gehört die Caldera de Taburiente zu den größten Vulkankratern der Welt. Sie ist zwar mit dem Auto auch erreichbar, dennoch empfiehlt es sich, den Höhenwanderweg zu nehmen, denn dort liegen die Naturwunder direkt am Wegesrand. Das sind zum einen ungewöhnliche Lavaformationen, wie etwa Kissenlava, aber auch Basaltgesteinsformationen, die eher an Skulpturen erinnern, wie etwa die berühmten Roque de Los Muchachos oder Roque Idafe. Immer wieder trifft der Wanderer auf Wasserfälle und eine außergewöhnliche Pflanzenwelt wie etwa Teppiche des rosa blühenden Natternkopfs. Ein weiterer Höhepunkt auf dem Weg ist die Cascada de Colores, ein Wasserfall, der die verschiedenen Schichten der Erde in bunten Farben leuchten lässt.

Der perfekte Ort: die Caldera-Höhenstraße

Sie führt zu den schönsten Plätzen und offenbart an den Aussichtspunkten spektakuläre Blicke in die teilweise senkrecht abfallenden Kraterwände.

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Die Samaria-Schlucht zählt zu den längsten ihresgleiches in Europa. Ihre engste Stelle ist die nur 3 bis 4 m breite »Eiserne Pforte«.

SCHWEISSTREIBENDE SCHLUCHTENWANDERUNG

SAMARIA-SCHLUCHT, KRETA/GRIECHENLAND

Sie gilt als der Grand Canyon von Kreta und zählt zu den längsten Schluchten Europas: Über eine Länge von 16 km erstreckt sich die Felsspalte von der Mitte der größten griechischen Insel bis ins Meer. Mitten in den Weißen Bergen hat sich eine Furche in die Felsen gegraben, deren Verlauf teilweise an die Canyons in den Nationalparks der USA erinnert. Am Xyloskalo-Pfad beginnt der Wanderweg in die Schlucht, den man nicht untrainiert antreten sollte, denn der Pfad durch die Berge verlangt dem Wanderer einiges an Kondition ab. Unterwegs bieten sich wunderbare Ausblicke auf steile Berghänge, duftende Nadelbäume und »Lichtspiele«, die durch den an den Felsen aufsteigenden Dunst erzeugt werden. Einst war die Schlucht bewohnt, doch das Dorf Samaria ist inzwischen verlassen – ein »Lost Place« und willkommener Fotospot. Vor allem die kleine Kapelle lohnt den Stopp, bevor der Weg weiter Richtung Libysches Meer führt.

Der perfekte Ort: Sideroportes, die »Eiserne Pforte«

Dort stehen die bis zu 500 m senkrecht abfallenden Felswände ganz eng beieinander.

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Gigantische Starenschwärme malen alljährlich im November lebendige Bilder in den Himmel über Rom.

STARENTANZ ÜBER DER EWIGEN STADT

ROM, ITALIEN

Riesige Vogelschwärme schwärzen im November den Himmel über Rom. Wohl nirgendwo in Europa sammeln sich dann so viele Stare wie in der Ewigen Stadt. Bis zu 4 Mio. Vögel hat man dort schon gezählt. Sie formieren sich zu riesigen Schwärmen, werden mal zu Herzen, mal zu Wellen, mal zu Ovalen.

Gerade im November, wenn die Oliven erntereif sind, halten sich die Stare gern in der Metropole auf, fliegen tagsüber in die Haine und kehren zum Schlafen in die Bäume der Stadt zurück, wo es wärmer und windgeschützter ist als auf dem Land. Der große Schwarm ist für die kleinen schwarzen Vögel der beste Schutz vor den Greifvögeln. Obwohl gerade Falken einen Star ab und zu herausgreifen, verlieren die Fressfeinde in der schwirrenden Vogelwolke schnell die Orientierung. Nicht alle Menschen in Rom freut jedoch der Starenbesuch, denn ihr Kot verdreckt leider auch Straßen, Plätze und Autos.

Der perfekte Ort: Giardino degli Aranci

Im Orangengarten gibt es eine Aussichtsterrasse, die den Blick auf die Dächer Roms freigibt. Aber auch Aussichtspunkte wie die Terrazza del Pincio eignen sich gut für das Naturschauspiel.

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Keine Bange: Die Riesenhaie, die im Meer vor der Hebrideninsel Coll leben, ernähren sich ausschließlich von Plankton.

IM REICH DER RIESENHAIE

HEBRIDEN, SCHOTTLAND

Riesige Rückenflossen sind es, die Taucher und Naturfreunde aus aller Welt im Sommer auf die Inneren Hebriden vor Schottlands Küste zieht. Wer seinen Sommerurlaub derart hoch im Norden verbringt, anstatt in den warmen Gewässern mit den bunten Fischen des Südens, muss einen guten Grund dafür haben. Es ist der Riesenhai, der bis zu 10 m lang werden kann, der zweitgrößte Fisch der Welt nach dem Walhai. Sogar der berühmte Weiße Hai ist kleiner. Doch im Gegensatz zu seinem gefürchteten Namensvetter (und zum Glück für die Schnorchler) ist der Riesenhai Vegetarier und ernährt sich ausschließlich von Plankton. Das ist auch der Grund, warum er vor Schottlands Küste zu finden ist, denn die Planktonschwärme folgen dem kalten Wasser des Atlantiks, das sich hier mit dem Golfstrom mischt.

Der perfekte Ort: die Hafenstadt Oban

Der alte Hafen von Oban ist ein guter Ort, um eine Bootstour zu den Haien zu buchen.

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Mit dem Wald von Klosterheden gehört den Bibern ein eigenes Revier, das die Nager nach Herzenslust »umgestalten« dürfen.

DER WALD DER BIBER

KLOSTERHEDEN, DÄNEMARK

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Nur ungern lassen sich die scheuen Biber bei der Arbeit zuschauen.

Der perfekte Ort: Beobachtungshäuschen im Wald

Einfach Proviant und Thermosflasche einpacken und warten, bis vielleicht ein Biber auftaucht.