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Sabine Joss

Im Gebirge

Sabine Joss

Im Gebirge

Natur erleben - beobachten - verstehen

www.naturerleben.net

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Vorbereitung für den Ausflug ins Gebirge

Gebirge - eine Einleitung

Lebensraum Gebirge

Die Alpen - ein Kurzporträt

Eigenschaften des Gebirges

Höhenstufen

Wald- und Baumgrenze im Gebirge

Herkunft der Alpenpflanzen

Frühling

Einleitung Frühling

Vögel im Gebirge

Zwergwuchs - eine Erfolgsstrategie

Murmeltiere

Alpine Fließgewässer - Leben in der Strömung

Kalk und Silikat

Pflanzen auf Felsen und in Spalten

Essbare Alpenpflanzen

Kurzinformation Frühling

Sommer

Einleitung Sommer

Faszinierende Flechten

Wolkenfahnen, Mischungsnebel und Brockengespenst

Mit Haaren, Wachs und Pigmenten

Bergseen in allen Farben

Schokolade-, Pferdeschweiß- und Pfirsichdüfte

Geröll und Schutt

Alpine Rasen

Kurzinformationen Sommer

Herbst

Einleitung Herbst

Kältefeste Winzlinge

Gämsen

Bergwald und Naturgefahren

Gletscher - Landschaftsgestalter mit Vorlieben für runde Formen

Gletschervorfelder und alpine Schwemmebenen

Kurzinformationen Herbst

Winter

Einleitung Winter

Überwintern im Gebirge

Eisbirnen, Untersonnen und Eiskristalle

Brunst im Hochwinter

Wie Pflanzen überwintern

Wenn das Herz vor Schreck fast stehen bleibt

Kurzinformation Winter

Anhang

Fragen und Antworten

Dank

Bildnachweis

Vorwort

Die Berge haben für viele Menschen eine große Anziehungskraft: Da ist zum einen die beeindruckende Szenerie der Gipfel, Täler, Gletscher und reißenden Bäche, zum anderen aber auch die spektakuläre Flora und Fauna. Blaue Enziane, violette Alpen-Astern und Alpenrosenheiden sind allgegenwärtig; mit Glück lässt sich gar ein Edelweiß aufspüren. Fast immer sind die Flugkünste der Alpendohlen zu beobachten oder das majestätische Kreisen eines Raubvogels. Und über der Waldgrenze kann man mit den schrillen Warnpfiffen der Murmeltiere rechnen und darauf hoffen, in der Felswand den Gämsen beim Klettern zu zuschauen.

Runter vom Sessel, hinein in die Natur! Erleben Sie die unbekannte Natur der Gebirge, spüren Sie den Zusammenhängen nach und entdecken Sie, wie raffiniert sich die Natur auch auf kleinem Raum eingerichtet hat. Dafür werden keine besonderen biologischen Kenntnisse vorausgesetzt - was Sie für Ihre Erkundungen benötigen, wird durch das vorliegende Buch (und die anderen Bände der «Natur erleben»-Reihe) vermittelt. Besonders hilfreich sind dabei die Beobachtungstipps, die Sie stets am Ende der einzelnen Kapitel finden.

Und weil die Natur nichts Statisches ist, sondern das Resultat von Vernetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten und weil das Erkunden ja auch Spaß machen soll, finden Sie überall Verweise auf andere, verwandte Themen im Buch sowie auf Geräusche, Filme und zusätzliche Bilder auf der Website www.naturerleben.net. Das gut getarnte Steinhuhn ist im Gelände nur selten zu sehen, aber oft zu hören - lernen Sie seinen Gesang mit der entsprechenden Tonspur identifizieren. Oder schauen Sie sich den Film über die Murmeltierkolonie oder die Hirschböcke im Brunftkampf an. Wenn Sie eigene Beobachtungen oder Fotos mit anderen teilen möchten, können Sie dies dank unserer Partnerschaft mit www.naturgucker.net auch ganz einfach über unsere Website tun.

Ab all dem Kreuz und Quer und Hin und Her zwischen Buchkapiteln und Website soll auch etwas hängen bleiben – mit den Quizfragen können Sie locker prüfen, wie viele Geheimnisse Sie schon gelüftet haben.

Und es gibt noch eine weitere Dimension zu entdecken: Mit der App zur Buchreihe können zum Beispiel die häufigsten Tier- und Pflanzenarten in den mitteleuropäischen Gebirgen bestimmt und das Auge und die Ohren durch die Beantwortung von Quizfragen für die Natur geschärft werden.

Viel Spaß beim Beobachten, Entdecken und Erleben der Natur wünschen die Autorin und Ihr Haupt Verlag!

Vorbereitung für den Ausflug ins Gebirge

Zum Umgang mit den Bewohnern der Gebirge

Behandeln Sie Wildtiere mit Respekt. Wildtiere schätzen es nicht, wenn Sie ihnen zu nahe kommen. Beobachten Sie sie daher aus genügend Entfernung, sodass die Tiere nicht unnötig flüchten müssen.

Um Pflanzen zu beobachten, muss man sie nicht ausreißen. Verzichten Sie auch darauf, sie auszugraben oder für schöne Blumensträuße abzuschneiden. Viele Gebirgspflanzen sind selten und geschützt.

Abfälle

Abfall in der Landschaft ärgert nicht nur Sie, sondern auch alle, die nach Ihnen die Berge genießen wollen. Hinterlassen Sie daher bitte keine Abfälle. – Und warum nicht auch einmal störenden Abfall von anderen mitnehmen? In einen zusätzlichen Plastiksack verpackt, lässt er sich leicht ins Tal tragen und entsorgen.

Herumliegender Abfall ist überall ein Ärgernis. Im Gebirge dauert es viel länger bis er, wenn überhaupt, verrottet ist.

Hunde

Wenn Wildtiere in der Nähe sind, sollten Sie Ihren Hund immer an der Leine führen. Fast jeder Hund hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt und rennt Wildtieren gerne nach. Meist sorgt er damit nicht nur für unnötigen Stress, sondern kann Wildtiere auch ernsthaft verletzen oder sogar töten.

Wanderwege

Bitte bleiben Sie bei Wanderungen auf der Hauptspur. Schneiden Sie bitte auch keine Kurven bei Zick-zack-Wegen, weil jeder neue Pfad im Gelände die Erosion begünstigt. Erosion ist aber gerade im Gebirge ein großes Problem: Im Alpenraum sind insgesamt schon mehrere Hundert Quadratmeter links und rechts von Wanderwegen unnötig erodiert und weggeschwemmt worden.

Abfälle und ihre Verrottungsdauer

Bananen- und Orangenschalen 3–12 Monate

Organische Abfälle wie Orangen- und Bananenschalen werden von Bakterien und Bodenlebewesen abgebaut. Wegen der tieferen Temperaturen im Gebirge sind ihre Aktivitäten verlangsamt.

WC-Papier 3–12 Monate

Verschmutzt die Landschaft und ist für zahlreiche Tierarten giftig.

Zigarettenstummel 1–5 Jahre

Verschmutzen Boden und Wasser. Ein Stummel kann bis zu 1000 Liter Wasser verunreinigen.

Plastik und andere Kunststoffe 100–1000 Jahre

Verschmutzen die Landschaft und können Tiere verletzen. Werden Plastikteile gefressen, so sind sie für die Tiere giftig.

Aluminium und Weißblech Verrottet kaum je

Verschmutzen die Landschaft und können Tiere verletzen.

Das «Kurvenschneiden» beim Wandern führt zu unnötiger Erosion.

Feuer

Viele Bergwälder haben wichtige Schutzfunktionen; zum Beispiel Schutz vor Lawinen und Erdrutschen. Ein Waldbrand kann daher verheerende Folgen haben. Beachten Sie daher stets die Hinweise zur Waldbrandgefahr in den Medien. Entfachen Sie bei trockenem, windigem Wetter kein Feuer.

Beim Grillen sollten Sie nur die bereits vorhandenen Feuerstellen benutzen, weil neue Feuerstellen stets den Unterboden und die Wurzeln der umliegenden Pflanzen und Bäume zerstören.

Sicherheit

Kinder sollten in alpinem Gelände besonders gut beaufsichtigt werden. Das gilt besonders an exponierten Stellen und in der Nähe von Gebirgsbächen. Aber auch Erwachsene sollten das Gefahrenpotenzial der Berge niemals unterschätzen: Auch auf viel begangenen Wanderwegen können plötzliche Wetterumbrüche und Nebel verheerende Folgen haben! Befragen Sie im Zweifelsfalle die lokale Bevölkerung nach ihrer Einschätzung der Situation.

Ausrüstungsliste

Natürlich sind Beobachtungen auch ohne Spezialausrüstung möglich, doch mit ein paar Hilfsmitteln machen Naturbeobachtungen noch mehr Spaß:

 

Notizbuch und Schreibzeug

Lupe

Fernglas

Kamera

Pflanzen- und Tierbestimmungsbücher

Taschenmesser

Apotheke mit Desinfektions- und Insektenschutzmittel

Zwischenverpflegung

Sonnenschutz (Crème, Sonnenbrille, Kopfbedeckung)

Der Witterung angepasste Kleidung (Regenschutz, warme Kleider)

Warmer Reservepullover

Gutes Schuhwerk