cover-image.PNG

Regine Kölpin

Wer mordet schon am Wattenmeer?

11 Krimis und 125 Freizeittipps

297442.png

Impressum

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2014 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0

info@gmeiner-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von: © karstenjeltsch – Fotolia.com

und © Carola Schubbel – Fotolia.com

ISBN 978-3-8392-4448-7

Vorwort: Die ostfriesische Halbinsel

Die ostfriesische Halbinsel erstreckt sich vom Jadebusen bis zum Dollart entlang der Nordseeküste. Was ist das für ein Landstrich, in dem das Meer See heißt und der See Meer? Warum begrüßt man sich dort ausschließlich mit Moin, sowohl tagsüber als auch am Abend? Was sind das für Menschen, die beim Trinken einer Tasse Tee den Löffel nur nutzen, um zu signalisieren, dass sie kein Getränk mehr wünschen? Warum bedeutet Tief in diesem Landstrich keine Großwetterlage, sondern tituliert einen kleinen Flusslauf? Genau wie ein Schlot ein Graben und kein Kamin ist. Dieses und mehr wird Ihnen in diesem Reiseführer begegnen. Auch wenn die Geschichten und Ausflugstipps auf der ostfriesischen Halbinsel angesiedelt sind, ist zwischen Friesland und Ostfriesland und der Stadt Wilhelmshaven zu unterscheiden. Darauf wird bei den Einheimischen großen Wert gelegt und anders wäre es auch politisch nicht korrekt. Zu Ostfriesland gehören die Gebiete der ehemaligen Grafschaft Ostfriesland mit der Stadt Emden und den Landkreisen Leer, Aurich, Wittmund. Die anderen Gebiete gelten aus der Geschichte heraus als friesisch, dazu gehört der Landkreis Friesland mit der Insel Wangerooge, dem Jeverland, dem Wangerland und der friesischen Wehde. Die Stadt Wilhelmshaven ist autark.

Ich lebe in der Küstenregion, seit ich vier Jahre alt bin, fühle und denke Friesisch. Ich liebe die Natur, die Weite der Landschaft und das raue Küstenklima, den Wind, der oft etwas heftiger als anderswo weht. Ich mag die See, wenn sie aufgepeitscht an den Strand schlägt, und auch die Salzwiesen mit der Vielfalt von Flora und Fauna.

Was gibt es Schöneres, als mit dem Fahrrad die Kanäle abzufahren oder durch die ewig grüne Marsch zu radeln. Genauso herrlich sind die Touren an den Deichen entlang. Es ist wunderbar, dabei dem Kreischen der Möwen zu lauschen, die Ruhe jenseits von Stress und Autoverkehr zu genießen. Ich lebe dort, wo andere Urlaub machen und koste es Tag für Tag in vollen Zügen aus. Oft denke ich, dass in Friesland und Ostfriesland die Uhren einfach ein wenig langsamer ticken, was sich auf Land und Leute sehr positiv auswirkt. Entschleunigen ist hier nicht nur ein Modewort. In diesem Buch habe ich aber auch einen ganz anderen, einen mörderischen Blick auf meine Heimat gewagt. Ich bringe die Schönheit und Einzigartigkeit der Landschaft näher, indem ich die kriminellen, die dunklen Seiten ausgrabe. Seiten, wie sie sein könnten. Jenseits der wunderbaren Idylle.

Sie werden mir auf Schauplätze folgen, von denen Ihnen einige vielleicht bekannt sein dürften, andere habe ich für Sie entdeckt. Mindestens einen werden Sie bewusst für die Haupthandlung der mörderischen Geschichten kennenlernen, einige werden Sie nur streifen, hin und wieder auch dort verweilen.

Begleiten Sie mich auf einer manchmal tödlichen Reise entlang der friesischen und ostfriesischen Küste. Vielleicht werden Sie sich dann fragen, genau so, wie ich es getan habe:

Wer mordet schon am Wattenmeer?

Herzlich

Ihre

Regine Kölpin

1. Gemeinde Sande

Die Gemeinde Sande ist eine Flächengemeinde, die sich über fünf Ortschaften, nämlich Sande selbst, Mariensiel, Dykhausen, Neustadtgödens und Cäciliengroden erstreckt. Sie ist eine Biosphärenreservatsgemeinde, liegt direkt am Weltnaturerbe Wattenmeer und wird vom Ems Jade Kanal durchzogen.

Sandes Ortsteile erzählen jeder für sich eine außergewöhnliche Geschichte. Touristisch gilt die Gemeinde eher als Geheimtipp für einen abwechslungsreichen, aber zugleich ruhigen Urlaub.

Ein Besuch im kirchenreichsten Ort Nordwestdeutschlands, nämlich Neustadtgödens, lohnt sich in jedem Fall. Es sind noch alle fünf Kirchen der verschiedenen Konfessionen (sogar eine Synagoge) erhalten, wenn die Gotteshäuser auch häufig nicht mehr als solche genutzt werden. Die ehemalige Mennonitenkirche dient mittlerweile als historische Gaststätte, die reformierte Kirche als Wohnhaus, die Synagoge steht leer. Zwei Mühlen (die Oberahmer Kornmühle und die Wasserschöpfmühle auf dem Wedelfeld) prägen das Ortsbild. Im Museum im Landrichterhaus laden wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen zum Verweilen ein.

In Dykhausens reformierter Kirche ist der Grabstein Hinrich Krechtings, des ehemaligen Kanzlers des Täuferführers aus Münster, zu bewundern. Er lebte ab 1543 in der Herrlichkeit Gödens, war maßgeblich an der Gründung des Handelsfleckens Neustadtgödens beteiligt und wirkte bis zu seinem Tod als Armen- und Kirchenvorstand der reformierten Kirche.

Der Ortsteil Mariensiel hat seinen ursprünglichen Charakter als Sielort behalten, Cäciliengroden hingegen besteht fast ausschließlich aus Siedlungshäusern und besticht durch seine unmittelbare Nähe zum Jadebusen, dem Wattenmeer und den vorgelagerten Salzwiesen.

In Sande selbst ist beispielsweise der Fernsehsender Friesischer Rundfunk zu Hause und man kann im Küsteum ein Stück Küstengeschichte erleben. Der sich dort befindliche Marienturm diente als Sommersitz Fräulein Marias von Jever. Sehenswert ist auch die St. Magnus Kirche.

Anreise

Mit dem Auto: A 29 von Oldenburg Richtung Wilhelms­haven, Ausfahrt Sande

Mit dem Zug: von Oldenburg mit der Nordwestbahn direkt bis Bahnhof Sande

Alle Infos oder Anmeldungen für Führungen/Veranstaltungen unter:

Gemeinde Sande

Hauptstraße 79

26452 Sande

E-Mail: Gemeinde@Sande.de

Tel: 04422/95880

www.sande.de