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Lisa Arlt

Hilfe bei Mobbing in Job und Schule

Ratgeber für Betroffene


Dieses Buch ist all denen gewidmet, die unter den Qualen von Mobbing leiden müssen.


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Zu diesem Buch

 

 

 

 

 

 

Zu diesem Buch

 

Mobbing ist eines der bedrückendsten Themen unserer Zeit. Um sich dagegen wehren zu können, muss man wissen, wie Mobbing entsteht, um dann eine Abwehr aufbauen zu können. Dafür steht dieses Buch. Die folgenden Informationen verstehen sich aber nicht als Ersatz für eine psychologische, rechtliche oder soziale Beratung, Diagnose oder Behandlung.

 

Wir weisen darauf hin, dass es keine Erfolgsgarantie bei der Umsetzung der Ideen und Vorschläge gibt. Auch kann keinerlei Verantwortung übernommen werden für jegliche Art von persönlichen Folgen, die Ihnen oder anderen Lesern im Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches entstehen.

 

Sie können allerdings sicher sein, dass auf Basis der besten und aktuellsten Grundlagen recherchiert wurde, denn Mobbing, insbesondere auch in der Form des Cybermobbings, ist ein Thema, das mehr und mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene quält. Dem muss Einhalt geboten werden.

 

Alarmierende Zahlen über Mobbing: Jährlich sollen rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland unter Schikanen am Arbeitsplatz leiden. Jeder vierte Selbstmord in unserem Land wird mittlerweile beruflichen Konflikten zugeordnet.

 

Im Gesundheits- und Sozialwesen kommt Mobbing überdurch-schnittlich häufig vor, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung und dem Erziehungssektor. Erschreckend ist, dass in mehr als der Hälfte der Fälle Vorgesetzte am Mobbing beteiligt sein sollen. Der einmal eingespielte Mobbingprozess endet in über 50 Prozent der Fälle mit Kündigung oder Vertragsauflösung. Dies alles sind sehr erschreckende Zahlen.

 

 

 

 

 

Aus dem Inhalt

Diese Themen werden in diesem Buch 

ausführlich abgehandelt:

 

Was Mobbing genau ist

Mobbing unter Jugendlichen

Mobbing ist eine riesige Grauzone

Werde ich schon gemobbt?

Mobbing im Beruf

Gerüchte sind das Schlimmste!

Wie Gerüchtemacher arbeiten

Mobbing durch Intrige und Sabotage

Einzeltäter sind besonders gefährlich!

Psychopaten komplizieren die Situation

Ursache Wirtschaftskrise?

Typische Arbeitgeber-Manieren

Die Mobbing-Handlungen im Einzelnen

Wie arbeitet es sich mit einem Gerichtsurteil?

Ursache individuelle Veranlagung?

Mobbing unter Jugendlichen und Schülern

Hilflosigkeit an Schulen

Letzter Ausweg Internet?

E-Mobbing oder Cyber-Mobbing

Die Folgen von Mobbing

Welches Recht habe ich gegen Mobbing?

Prävention gegen Mobbing

Der Nachweis von Mobbing: das Tagebuch

Der dokumentierte Einzelfall

Das Tages-Arbeitsprotokoll

Braucht der Mobber auch Hilfe?

Wie wehrt man sich gegen Mobbing?

Wie Sie Mobbing wirksam gegensteuern

Der ultimative Mobbing-Schnell-Check

Was Betroffene und Eltern tun können

Die besten Hilfs-Adressen 

Was Mobbing genau ist

Der Begriff des Mobbing stammt aus dem Englischen und leitet sich von „mob“ = Pöbel ab. Das Mobbing ist dann zunächst einmal ein Anpöbeln. Die Engländer benennen es mit „Bullying“ deutlicher, von „to bully = einschüchtern. „Bullying“ als Begriff hat sich aber in unserem Sprachgebrauch nicht durchgesetzt.

 

Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz prägte 1963 als erster den Begriff des Mobbing. Er bezeichnete damit Gruppenangriffe von Tieren auf einen Fressfeind oder gar auf einen Gegner, der anderen überlegen ist, dort im konkreten Fall von Gänsen auf einen Fuchs. Der schwedische Arzt Heinemann ging 1969 weiter. Er benutzte Mobbing für das Phänomen, dass Gruppen eine Person angreifen, die sich von der Norm abweichend verhält.

 

Der schwedische Arzt und Psychologe Heinz Leymann forschte gegen Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts über direkte und indirekte Angriffe in der Arbeitswelt. Veröffentlicht und zunehmend in die öffentliche Diskussion bei Gewerkschaften, Arbeitgebern und Medizinern aufgenommen wurden seine Forschungen aber erst Anfang der neunziger Jahre.

 

Mobbing umfasst eine riesige Grauzone

 

Wann fangen Hänseleien an, und wo geht es ins Mobbing über? Oft ist es auch eine Frage, wie Mobbing definiert wird. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Not und hoher Arbeitslosenquoten „entledigt“ man sich gern unbequemer und überflüssiger Mitarbeiter – nicht selten durch Mobbing.

 

Mobbing greift zudem immer mehr um sich und erreicht Menschen nicht nur am Arbeitsplatz oder in der Schule, sondern auch im privaten Umfeld. Junge Menschen sind sich vielleicht oft der Tragweite gar nicht bewusst, was sie damit anrichten können. Sie zählen das häufig immer noch zu den kleinen Jugendsünden, die es aber natürlich nicht sind. Wenn allerdings Erwachsene mobben, wissen sie ganz genau was sie tun. Mobbing kann Betroffene so stark in quälen, dass es neben psychologischen Behandlungen Jahre dauern kann, bis die Folgen und Verletzungen durch Mobbing überwunden sind. Ja, manchmal klappt es auch gar nicht, wenn durch Mobbing gar ein Arbeitsplatz verloren ging und kein Ersatz gefunden wurde.

 

Man muss sich nur eins ganz klar vor Augen halten: Am Ende der Mobbingkette steht immer noch oft die Selbstaufgabe des Betroffenen, die Kündigung oder Auflösung des Arbeitsvertrages, der Ausfall wegen Krankheit, der Schulwechsel, der Rückzug des Gemobbten nicht selten auch aus seinem sozialen Umfeld, das ihm bisher noch Halt gegeben hat.

 

Das muss aber nicht so sein. Denn heute gibt es wirksame Mittel gegen Mobbing. Und der Gesetzgeber hat eigens Bestimmungen für Opfer von Mobbing geschaffen. Auch damit kann man sich wirksam zur Wehr setzen. Dieses eBook zeigt Möglichkeiten auf. Sie sind den richtigen Weg gegangen, indem Sie sich mit diesem Buch nun eine wirksame Waffe gegen Mobbing angeschafft haben.

 

Werde ich schon gemobbt?

 

Wie erkenne ich denn nun, ob Mobbing schon stattfindet? Mobbing im heutigen Sinne bedeutet, dass jemand fortgesetzt schikaniert, geärgert, passiv in Form von Kontaktverweigerung gemieden oder sonst wie in seiner Würde andauernd verletzt wird. Mobbing kann sowohl bedeuten, dass man unterfordert, als auch überfordert wird. Können entsprechen. Mobbing kann Informationsverweigerung und Ignorierung bedeuten. Das kann am Arbeitsplatz geschehen, aber auch in Organisationen, in der Schule, in Vereinen oder in Gruppen.

 

Während man in Vereinen oder Gruppen dem Mobbing noch ausweichen kann, indem man sich selbst zurückzieht oder von anderen gestützt und geschützt wird, ist es am Arbeitsplatz oder in der Schule eher nicht möglich. Man lebt hier sozusagen in Zwangsgemeinschaften und muss sich irgendwie arrangieren.

 

Es gibt über Mobbing keine allgemein anerkannte Definition. Aber es haben sich Kriterien unter Wissenschaftlern für das Feststellen von Mobbing gebildet.

Mobbing bezieht sich nicht auf eine einzelne Handlung, sondern auf ein Verhaltensmuster. Die Handlungsweisen sind nicht einmalig, sondern systematisch. Sie wiederholen sich also ständig.

 

Als negative Handlungen im Mobbingverhalten lassen sich verbale und nonverbale erkennen, also entweder Beschimpfungen oder das Vorenthalten von Informationen. Solche negativen Handlungen können auch physischer Natur sein, etwa durch Verprügeln des Opfers. Sie gelten dann als aggressiv, feindselig, unethisch und destruktiv. Auch sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz können Mobbingattacken sein. Es reicht schon die verbale sexuelle Belästigung. Aber auch die physische handgreifliche ist Mobbing.

 

Im Mobbingprozess herrschen ungleiche Machtverhältnisse vor. Die am Mobbing beteiligten Personen haben somit unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Entweder ist jemand einem anderen unterlegen oder überlegen. Dafür ist nicht einmal ein Rangunterschied nötig. 

Der unterlegene Kandidat ist oft eingeschüchtert, hat geringes Selbstvertrauen in sich selbst und wehrt sich kaum gegen Mobbingangriffe.