Rahmen, Gabel und Träger

Rahmen gebrochen

Ob ein Rahmen überhaupt geflickt werden kann, hängt von der betroffenen Stelle ab. Nur dort, wo stabil geschient werden kann, hat man überhaupt eine Chance.

Geschweißter Stahlrahmen

In den Rahmen kann man ein Rohr oder einen Holzstock einsetzen. Von außen befestigt man die lose Bruchstelle durch Rohrschellen, Flacheisen oder auch mehrere Lagen Dosenblech. Als Unterstützung kann Textilklebeband helfen. Die Dosenbleche kann man durch einen Zwei-Komponenten-Kleber festigen.

Gabel gebrochen

Meist ein hoffnungsloser Fall, aber vielleicht hilft Schienen. Zwei Eisen oder Stöcke (Besenstiele) auf beiden Holmenseiten befestigen (z. B. mit Rohrschellen oder Kabelbinder), die Eisen oder Holzstangen bis zum Lenker führen und dort festbinden. So kann man die Lenkung auf die Gabel übertragen. Äußerst vorsichtig fahren!

Gabel ist gestaucht bzw. verbogen.

Gabel verbogen

Eine Stahlgabel sollte möglichst rasch zurückgebogen werden, denn solange der Stahl noch unter Spannung steht, geht dies einfacher. Wenn die Gabel durch einen Aufprall nach hinten krumm geworden ist: Rad umdrehen und auf den Kopf stellen, Gabel zwischen die Beine nehmen und kräftig ziehen.

Eine Gabel zurückbiegen sollte man wegen der Bruchgefahr aber nur, wenn man sonst nicht mehr radeln kann oder Gabel und Laufrad am Rahmen scheuern.

Gepäckträger gebrochen

Gepäckträger können an mehreren Stellen brechen: Am Übergang zum Rahmen oder in der Nähe der Achse hilft nur eine Schienung mittels Flacheisen, um eine neue Halterung zu bekommen. Einzelne Streben kann man mit Holzstücken und Rohrschellen fixieren. Auch Zeltheringe, die mit Kabelbindern um die gebrochene Strebe gebogen werden, haben sich bewährt

Federgabel undicht

Sackt die Federgabel ständig zusammen, ist noch nicht einmal mehr Schieben möglich (außer die Gabel hat eine Lock-Funktion). Wer trotzdem weitermuss, bastelt sich eine Starrgabel. Suchen Sie sich ein passendes Holzstück, und platzieren Sie es zwischen Gabelschaftrohr und Brakebooster. Die Gabel kann dann nicht mehr einsinken.

Antrieb und Laufrad

Kein Flickzeug dabei: Knoten in den Schlauch

Großes Loch und kein Flickzeug? Den Schlauch an der schadhaften Stelle durchschneiden und mit einem Doppelknoten sehr fest zusammenknoten. Jetzt wieder auf den Reifen ziehen und behutsam aufpumpen. Mit einer etwas unruhigen Fahrweise muss man allerdings leben. Auch kann durch die Reibung der Schlauch an anderer Stelle neue Löcher schrubben. Unbedingt langsam fahren, da sonst Reifen und Felge in Mitleidenschaft gezogen werden.

Im Notfall: Fahren ohne Schlauch

Falls Sie unterwegs einen Platten haben und diesen nicht beheben können, das Loch aber so groß ist, dass die Luft nach wenigen Minuten wieder entwichen ist, können Sie versuchen, ohne Schlauch weiterzufahren. Vom Fahren mit einem platten Schlauch ist abzuraten, weil dieser an der Ventilstelle eine Beule hat. Das holpert sehr unangenehm.

Entfernen Sie besser den Schlauch komplett, ziehen den Reifen ohne Schlauch wieder auf und fahren so vorsichtig weiter. Ob dies klappt, hängt entscheidend davon ab, wie gut der Reifen ohne Luft auf der Felge sitzt. Ein robuster Mountainbikereifen wird das eher mitmachen als ein dünner Rennradreifen. Außerdem funktioniert das nur am Vorderrad, am Hinterrad ist die Belastung zu groß. Bei einem Platten am Hinterrad muss man im Notfall also den vorderen Schlauch hinten aufziehen.

Drahtbruch beim Reifen

Drahtbruch ist ein ganz schwieriger Fall. Ist der Draht erst einmal gebrochen (meist durch Materialfehler), drückt er sich immer weiter aus der Reifenflanke direkt in Richtung Schlauch.

   Drahtbruch beim Reifen

Ein Flicken ist möglich, aber meist kommt man nur wenige Kilometer weit, bis das nächste Loch ansteht. Abhilfe kann ein alter Reifen schaffen, den man innen in den schad­haften Reifen an der betreffenden Stelle positioniert. Auch eine Gummimatte kann helfen, das Fortschreiten des Drahtdurchbruchs zu stoppen. Allerdings: 100 km wird man kaum mit einem gebrochenen Reifen fahren können, da irgendwann die Spannung an der Reifeninnenseite zu gering wird und der Reifen ständig von der Felge rutscht.

Kette zwischen Kranz und Speiche eingeklemmt

Wenn das Schaltwerk falsch eingestellt ist, kann die Kette über das größte Ritzel springen und sich dann zwischen Ritzel und Speichen einklemmen. Wichtig: Sofort anhalten, nicht mehr treten, sonst verkeilt sich die Kette so stark, dass sie nicht mehr von Hand lösbar ist. Versuchen Sie, die Kette mit einem Stock oder einem Schraubendreher zwischen Schaltwerk und Ritzel hochzuheben. Sie müssen dafür schon einiges an Kraft anwenden. Arbeiten Sie sich nach und nach vor.

Wenn das Lockern nicht gelingt, hilft nur das Abschrauben des Ritzelpakets, wozu Sie aber das Spezialwerkzeug fürs Kranzabziehen an Bord haben müssen.

Seitenflanke oder Karkasse des Reifens aufgerissen

Dagegen hilft Klebeband, Pappe oder auch ein Stück Plastik. Wichtig ist nur, dass es keine scharfen Kanten gibt, sonst ist der nächste Platten schnell produziert.

Seitenflanke des Reifens aufgerissen

Wer fürs nächste Mal gerüstet sein möchte, nimmt auf künftige Touren ein Stückchen einer Getränkedose mit und umwickelt dieses mit Klebeband. Das kann man dann einfach zwischen Schlauch und Reifenwand schieben.

Reifen ausstopfen