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Das Buch

Die drei Hamburger Walter, Günther und Karl sind zwar an die 90 Jahre alt, aber enorm rüstig und vor allem: Sie sprühen vor Ideen. Als Karls Gattin nach einem Opernbesuch die Handtasche geklaut wird, kommt ihnen der Glaube an Gerechtigkeit und die Polizei abhanden, weil ihre Anzeige im Sand verläuft. Die drei Freunde sind frustriert und beschließen, selbst kriminell zu werden. Was kann ihnen schon passieren? Sogar über ‚Lebenslänglich‘ können sie in ihrem Alter nur müde lächeln!

Schnell stellen die Altmeister fest, welch diebische Freude es bereitet, den ganz großen Coup zu ersinnen. Sie widmen sich voller Eifer ihrer neuen Aufgabe, die auf das Trio wie ein Jungbrunnen wirkt ...

Während sich die drei Hobbyganoven immer mehr mit ihren genialen Coup-Ideen beschäftigen, lösen sie, ohne es selbst zu merken, ihr persönliches Ticket erster Klasse raus aus der langweiligen Rentner-Routine hinein in den aufregenden Kriminellen-Olymp. Bis sie den Coup tatsächlich in die Tat umsetzen! Und zum Leidwesen der Polizei arbeiten sie dabei nahezu perfekt.

Die Freundschaft der drei Altmeister, ihre liebenswerten Eigenarten und die unbedarfte und zugleich intensive Beschäftigung mit der ungewohnten Materie stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Gemeinsam mit den alten Gaunern kann sich der Leser über jedes Detail freuen, das sie ihrem Ziel – dem perfekten Verbrechen – ein Stück näher bringt ...

Der Autor

Andreas Hüttner wurde 1958 in Hamburg geboren, wo er seitdem lebt und arbeitet. Er ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter. Der Fotograf und Werbewirt hat durch eine Vakanz in seiner ersten Werbeagentur als Quereinsteiger sein Talent für und die Liebe zum Schreiben entdeckt – und über viele Jahre als Texter praktiziert. Nach unzähligen Plakaten, Anzeigen, Salesfoldern, Broschüren, Konzepten, Strategien, Funk- und TV-Spots hat er sich endlich den Traum erfüllt, den wohl jeder Texter träumt: Das Buch! Ohne Briefing und Produktnutzen – einfach nur zum Spaß geschrieben.

ISBN 978-3-946413-26-4
Copyright © 2016 mainbook Verlag
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Gerd Fischer
Coverillustration und -gestaltung: Lukas Hüttner

Auf der Verlagshomepage finden Sie weitere spannende Bücher:
www.mainbook.de und www.mainebook.de

Andreas Hüttner

Die Altmeister

Roman

Für Hannelore und Ludwig, meine Eltern.
Ihr habt mir gezeigt, wie wichtig Familie und Freunde sind.

Danke!

Diebstahl in H-Moll

Rasende Wut, Enttäuschung und auch das Entsetzen vor der bevorstehenden Tat verzerrten das maskenhafte Gesicht des angehenden Mörders. Kaum sichtbar, fast wie in Zeitlupe, näherten sich seine feingliedrigen Hände dem schlanken Hals seiner Geliebten. Trotz seiner quälend langsamen Bewegung unternahm sie nichts, das Bevorstehende abzuwenden. Weder durch Taten, noch durch Worte. Sie ließ ihn einfach gewähren! War das ihr stiller Versuch, ihn im letzten Moment von ihrer Unschuld zu überzeugen? Hingabe bis in den Tod als Liebesund als Vertrauensbeweis? Scheinbar unberührt, bei näherem Hinsehen jedoch auffällig zittrig, begannen seine geradezu grotesk dunklen Finger den unglaublich weiß wirkenden Hals zu umklammern, um ihn mit leidenschaftlicher Kraft zu würgen. Und, obwohl seine Hände durch das Würgen an ihrem Hals fixiert waren, schien das Zittern sogar noch zuzunehmen.

„Das ist es!“, schoss es Walter begeistert durch den Kopf! „Zitterpartie!“

Zufrieden beugte er sich in seinem Sessel nach vorn, um auf Heidi, die drei Sitze neben ihm saß, einen verschmitzten Seitenblick zu ergattern. Wie erwartet hockte sie gebannt und geradezu beseelt auf der Sitzkante, um dem Bühnengeschehen so nah wie möglich zu sein. Und sie hielt ihr Opernglas vor die Augen! Das nervöse, stümperhafte Zittern des Othellos konnte auch ihr nicht entgangen sein.

Ihrem Gatten Karl schon eher, der kurz vorm Einnicken war. Und auch das dritte Paar im Bunde, Günther und Martha, war ganz offensichtlich nur halb bei der Sache. Walter wandte sich wieder der Bühne zu und musste zu seiner großen Enttäuschung feststellen, dass der mühsam auf Mohr geschminkte Hauptdarsteller immer noch damit beschäftigt war, seiner geliebten Desdemona, den Garaus zu machen.

„Wie lange soll das noch dauern?“, fragte sich Walter, der sich an eine deutlich schmissigere Inszenierung zu erinnern glaubte, in der sich der vermeintlich Betrogene mit zwei, drei gezielten Dolchstichen seiner Wut Luft machte. „Kurzer Prozess!“ So einfach könnte alles sein. Vermutlich war aber auch nur sein Wunsch nach einem raschen Ende der Vater des Dolch-Gedankens.

Er mochte Theater nicht wirklich, aber Oper bedeutete für ihn die Höchststrafe!

Seine Greta hingegen war vom ersten Takt der Musik an entführt in eine fremdartige Welt der Harmonien, die sich Walter nie erschließen würde. „Da kannst du 100 werden ...“, dachte er bei sich. Sofort drängte sich der nächste Gedanke auf: „So lange dauert es gar nicht mehr.“

Während das Dimmen der Lichter zu Beginn der Vorstellung auf Walter wie eine Schlaftablette wirkte, schien es für Greta ein Jungbrunnen zu sein. Mit dem Löschen der Lichter, mit dem Beginn der Musik schienen für Greta die Beeinträchtigungen des wahren Lebens keine Bedeutung mehr zu haben. Selbst ihr Rheuma hatte für zwei bis drei Stunden keinen Zugriff auf sie. Das war vielleicht das Einzige, das Walter am Theater wirklich gefiel. Es tat Greta gut. In jeder Beziehung. Offensichtlich sogar körperlich. Im Gegensatz zu seiner Frau war Walter in einer ausgezeichneten gesundheitlichen Verfassung. Obwohl zehn Jahre älter als sie, waren ihm Rücken- und Gliederschmerzen fremd, sein Blutdruck würde einem 50-Jährigen zur Ehre gereichen und mit seiner geistigen Fitness trieb er Kinder, Enkel und Urenkel regelmäßig in den Selbstzweifel. Mit fast 90 war er in der Lage, Urlaubsvideos am Rechner nicht nur zu schneiden, sondern auch mit originellen, selbst gesprochenen Kommentaren zu vertonen. Seine Enkelin Stella brachte dies mit dem in der Familie mittlerweile geflügelten Wort „Opa ist fit“ auf den Punkt.

Zum Stillsitzen verdammt, dachte Walter an die unvermeidlich stattfindende Diskussion danach. Diesen Teil, obwohl er beim kühlen Bier stattfand, hasste Walter am meisten. War es nicht schlimm genug, sich meist ein wenig in die Jahre gekommene, übergewichtige Sopranistinnen als jugendliche Schönheiten vorstellen zu müssen – nein: Man käute lange nach der Vorstellung auch noch jedes Detail wie Gesten und Gesichtsausdrücke, hohe Cs und magische Momente wider. Üblicherweise lief dieser Disput an ihm vorbei, aber heute hatte er auch etwas beizutragen: die Zitterpartie!

Er freute sich diebisch auf diesen Moment. Und der kam viel schneller als erwartet! Mit seinen Gedanken war er noch bei der Zitterpartie, als watteartig Beifall an sein Ohr drang. Mist! Er hatte vergessen, sein Hörgerät wieder einzuschalten. Und unten auf der Bühne verbeugten sie sich schon! Umso besser: nur raus hier! Mechanisch setzte er in den Beifall ein, um Greta in Sicherheit zu wiegen – stand dabei auf – und musste umgehend seinen fatalen Fehler erkennen! Die Paare neben ihn folgten seinem Beispiel und schenkten ihm bewundernde Blicke, die aussagen sollten: „Einer muss immer den Mut dazu aufbringen“. In einer wahren Kettenreaktion nahm das Unglück seinen Lauf. Immer mehr Zuschauer erhoben sich und spendeten stehend Applaus. Und Walter stand als Unglücksrabe im Zentrum der Begeisterungswelle, die er ausgelöst hatte. Was als Flucht geplant war, endete im triumphalen Fiasko! „Standing Ovations!“, hörte er bereits Heidis begeisterndes Resümee der Vorstellung – und mit seiner Zitterpartie würde er nicht mehr punkten können.

Draußen nahm der Abend endgültig eine unheilvolle Wendung. Ihr Weg durch die Dammtorstraße Richtung Stephansplatz führte sie vorbei an der großen Bankfiliale. Ein junger Mann stand am EC-Automaten, um sich mit Geld zu versorgen, allerdings auf unerwartete Art. Denn plötzlich stieß er sich energiegeladen von der Hauswand ab und sprintete auf Martha zu, die ihre Abendtasche locker unterm Arm hielt. Besser gesagt: gehalten hatte. Im Vorbeirennen entriss der Strauchdieb ihr die Tasche, sprang auf einen herannahenden Motorroller auf, der ohne Licht und Nummernschild unverzüglich mit Vollgas Richtung Esplanade durchstartete und Sekunden später aus dem Blickfeld der entsetzten Gruppe verschwunden war.

„Du dummer Junge“, rief ihm Martha hinterher. „Was glaubst du, hat eine Frau in ihrer Abendtasche? Klogeld! Lippenstift und ne Ersatzstrumpfhose!“ Jetzt brüllte sie wie am Spieß. „Viiiiel Spaß damit!“

Nach ihrem Wutausbruch nahm Günther sie tröstend in den Arm und küsste ihre tränenübergossenen Wangen.

Anschließend in der „Klimperkiste“ hatten sie sofort Beates ungeteilte Aufmerksamkeit. Die gute Seele der Kneipe machte ihrem Ruf alle Ehre und flößte Martha einen doppelten Cognac ein. Von Minute zu Minute schien das traurige Ende des Opernabends an Bedeutung zu verlieren. Nach Beates zweiter Cognac-Runde ahmte Heidi Marthas „Du dummer Junge ...“ lautstark nach und alle empfanden eine zutiefst befriedigende Schadenfreude über den zwar gelungenen, aber dennoch gänzlich wertlosen Beutezug des Diebes. Lediglich die Aussage der Polizei, die per Telefon gerufen wurde, trübte die Stimmung. „Die sind über alle Berge, da können wir heute nichts mehr machen ...“

Das Anti-Aging-Verbrechen

Das Trio Walter, Günther und Karl betrat früh am nächsten Morgen das Polizeikommissariat 14 in der Caffamacherreihe 4. Ausgestattet mit reichlich Proviant von ihren Ehefrauen – Müsli-Riegel, Traubenzucker, Scho-ka-kola und natürlich Trinkpäckchen mit Multivitaminsäften sowie Wasserfläschchen – erwarteten sie, den ganzen Tag Fahndungsfotos studieren und eine Phantomzeichnung anfertigen zu müssen. Schließlich kannten sie das alle von Tatort & Co. Der sehr schnelle und professionelle Ablauf der Tat schien für die drei Senioren ein untrügliches Indiz zu sein, dass es sich hier um Serientäter handelte, denen sie heute das Handwerk legen würden! Hoch motiviert schritten sie zum Empfang.

„Wir werden erwartet“, sagte Walter. „Es geht um den Raub gestern Abend in der Dammtorstraße gegen 23.00 Uhr.“

„Okay“, sagte die adrette Dame. „Nehmen Sie doch bitte noch einen Augenblick dort drüben Platz, wir kümmern uns sofort um die Angelegenheit.“

Nach 23 Minuten wurden sie von Polizeihauptmeister Winter in seinem Büro mit einem einzigen Wort empfangen.

„Raubüberfall?“, fragte er.

„Ja, meiner Frau wurde die Handtasche geraubt – gestern Abend nach der Oper. Wir haben das sofort telefonisch gemeldet, haben aber das Aktenzeichen in der Aufregung nicht mitbekommen. Es gibt noch keine Fahndungsergebnisse, oder?“

Polizeihauptmeister Winter setzte ein süffisantes Lächeln auf, was die drei Senioren sogleich als herablassend empfanden.

Karl erhob als erster die Stimme. „Wir sind nicht senil! Unserer Freundin ist gestern die Handtasche gestohlen worden. Und das wollen wir hier und heute zur Anzeige bringen.“

Walter sprang ihm zu Seite: „Wir können den Täter und das Fluchtfahrzeug exakt beschreiben und tun alles, damit Sie den Übeltäter ergreifen.“

„Wissen Sie, wie viele Überfälle, Diebstähle und Körperverletzungen jeden Tag in Hamburg gemeldet werden?“, sagte Polizeihauptmeister Winter daraufhin in einem desillusionierten Tonfall und legte eine Kunstpause ein. „Knapp 1.000! Die Wenigsten davon werden aufgeklärt.“ Jetzt sprudelte es aus ihm heraus. „Bei Morden, das kennen Sie aus dem Fernsehen, gibt es fast immer eine nachvollziehbare Beziehung zwischen Täter und Opfer. Die Aufklärungsquoten sind deshalb hoch! Darum kümmert sich die Kripo. Damit haben wir es hier aber nicht zu tun. Wir hier ...“, er betonte das Wir gedehnt und voller Alltagsekel, „nehmen Fahrraddiebstähle auf, reden Ladendieben ins Gewissen, falls man sie auf frischer Tat erwischt, oder wir sprechen Ehemännern, die ihre Frauen verprügeln, gut zu, das nächste Mal statt der Faust nur die flache Hand zu nehmen ...“ Resigniert legte er seine Finger auf die Computertastatur. „Jetzt nehme ich Ihre Anzeige von gestern Abend auf. Sie bekommen Ihr Aktenzeichen – aber den Täter, den werden wir zu 97,5 Prozent nicht bekommen.“

Nach siebzehn Minuten durchschritten die drei erneut die Milchglastür und fühlten sich dabei so alt, wie sie waren. Erneut beraubt! Diesmal war ihr Glaube ans Gerechte gestohlen worden. An ein funktionierendes System, das Unrecht verfolgt, konsequent bestraft und so unbescholtene Bürger in Schutz nahm vor Übergriffen.

„Und nun?“, fragte Walter seine Freunde.

„Seid ihr auch so frustriert wie ich?“, fragte Karl.

„Was soll’s?“, gab Günther den Impuls. „Fahr‘n wir zu mir und spielen ne Runde Billard – das bringt uns wieder ins Lot.“

Später beim Billard fing Walter wieder mit dem unleidlichen Thema an. „Ich kann das nicht akzeptieren!“ und hoffte auf die Unterstützung seiner Freunde, die ihn jedoch eher verwundert anschauten.

„... Und was willst du machen? Dich nachts auf die Lauer legen und Greta als Lockvogel losschicken?“, ätzte Günther.

„Du hast doch gehört, was in der Stadt los ist. Wenn du mich fragst, können wir froh sein, dass wir gestern alle mit dem Schrecken davongekommen sind!“, versuchte Karl die Wogen zu glätten.

„Aber es kann doch nicht angehen, dass die einfach damit durchkommen und heute Abend dem Nächsten auflauern“, setzte Walter nach. „Wenn es gar kein Rechtsempfinden, keine Verfolgung und keine Strafe mehr gibt, kann ich ja morgen bei meinen Nachbarn die blöde Buche fällen, die uns seit 30 Jahren die Sonne nimmt“, wobei er eine Luft-Kettensäge genüsslich über den Billardtisch zog.

„Das ist wie Mord“, dämpfte ihn Karl. „Gefährlicher noch: Baummord. Es gibt eine, für jeden durchschaubare, Beziehung zwischen dir und dem Baum. Du bist der Einzige, der ihn seit Jahren weghaben will. Was glaubst du, wie lange sie brauchen, um dich als Täter zu überführen?“

Walter ließ seine Luft-Kettensäge sinken. „Willst du damit sagen, dass es schlimmer ist, wenn ich die Buche umlege, als wenn irgendein Rotzlöffel unsere Frauen überfällt und beraubt?“

Karl fing ihn wieder ein. „Sei doch nicht so unsachlich. Natürlich ist es nicht schlimmer! Es ist nur viel einfach nachvollziehbar ... Du lieferst dich mit dieser Tat quasi automatisch als Täter auf dem Silbertablett mit.“

Günther, der dazu neigte, bei derartigen Diskussionen völlig unerwartete, aber dennoch logische Alternativen zu finden, hatte Walters Plan weiterentwickelt: „Du kannst die Buche nur ermorden, wenn du es so aussehen lässt, als wäre sie gar nicht das Ziel des Verbrechens!“

Vier Augen blickten ihn fragend an. „Na ja, du könntest zum Beispiel einen schweren Lkw klauen, mit diesem zur Ablenkung durch sämtliche Vorgärten der Straße pflügen, um schließlich mit Vollgas die Buche zu rammen! Wenn du dann nicht gesehen wirst und keine Fingerabdrücke hinterlässt, wird dich wohl kaum einer verdächtigen.“

Walter spann den Gedanken fort. „Die Polizei wird denken, dass irgendein betrunkener Jugendlicher die Kontrolle zunächst über sich und dann über den gestohlenen Lkw verloren hat – genial, Günther!“ Lediglich der Gedanke an den verunstalteten Vorgarten hinderte Walter daran, sich das Ganze mehr und mehr auszumalen. Wenn er allerdings ihr grünes Paradies als einziges verschonen würde, wäre die ganze Tarnung dahin ...

Günther kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, welche Gedankenräder sich gerade in seinem Kopf drehten und präsentierte sogleich seinen nächsten Gedankenzug: „Lass lieber deine Enkel einen Tunnel zur Buche graben. Unkrautvernichter direkt an die Wurzeln gebracht wirkt erstaunlich schnell. In zwei, drei Jahren bist du den Baum los, ohne dass man von oben was sehen könnte ...“

Karl hatte genug! „Warum dressiert ihr nicht einfach eine Horde Holzböcke?“, steuerte er bei, um die Absurdität zu unterstreichen.

„Würde nichts bringen“, schulmeisterte Günther emotionslos, „dazu müsste der Baum bereits krank und ein bisschen trocken sein. Frisches, nasses Holz mögen Holzböcke eigentlich nicht.“ Das Ausbleiben weiterer Kommentare oder Gegenargumente veranlasste Günther zu einem schelmischen Grinsen.

„Na wenigstens haben wir die letzten Minuten weder an gestern Abend noch an Polizeimeister Winter gedacht!“

„Und eine ungeahnte Menge krimineller Energie freigesetzt ...“, resümierte Walter anerkennend ...

Schon lange vor Sonnenaufgang wachte Walter auf, um sich fortan im Bett hin- und her zu wälzen. Gott sei Dank verfügte Greta über einen gesegneten Schlaf.

Die gestrige Demütigung und Ernüchterung auf dem Polizeirevier hatte sich in seinem Gehirn festgesetzt. Seine Gedanken kreisten um den Handtaschendieb, den verlockenden Baummord und ihren kleinen, eingeschworenen Freundeskreis. Wie viele wunderbare Ideen hatten sie schon gemeinsam ausgeheckt und wie gut sie sich ergänzten. Gestern zum Beispiel: In Minutenschnelle hatten sie gleich drei Wege gefunden, den verhassten Baum loszuwerden! Alle Pläne noch nicht ausgereift, aber reizvoll! Sie hatten großes Talent bewiesen, kriminell zu denken und Spaß gehabt – jede Menge Spaß!

„Mehr davon!“, nahm eine vage Vorstellung langsam Gestalt an ...

Kein Baummord, sondern etwas Großes! Das war es: Kriminalität!

Welche Herausforderung würde es für die drei Freunde sein, gemeinsam einen Coup auszuhecken? Nicht einfach nur ein Ding drehen, sondern das perfekte Verbrechen planen! Passieren konnte ihnen ja ohnehin nichts – alt, unbescholten und haftunfähig wie sie waren. Welch eine Vision! Und was für ein Spaß! Walter war gespannt, was seine Freunde dazu sagen würden ...

An diesem Nachmittag stand der nächste Billard-Treff bei Günther an, und noch bevor Walter den Queue in die Hand nahm, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. „Leute, mich hat das so gefuchst auf dem Polizeirevier, dass ich nicht schlafen konnte und heute Morgen hatte ich eine wunderbare Idee!“ Er machte eine Kunstpause, guckte beide Freunde nacheinander intensiv an und rief voller Begeisterung aus: „Wir müssen kriminell werden!“

Weil Karl und Günther ihn vollkommen irritiert anschauten, legte Walter euphorisch nach: „Wir planen das perfekte Verbrechen!“ und steigerte sich in seine Idee hinein: „Überlegt doch mal, was das für ein Spaß wird! Zuerst denken wir uns die Tat aus, dann recherchieren wir, grübeln, planen, verwerfen, finden die Lösung – das ist wie Tatort und Polizeiruf zusammen – nur live! Wir schreiben das Drehbuch für unseren eigenen Krimi.“

„Du willst einen Krimi schreiben“, fragte Karl spitzfindig.

„Quatsch! Es geht um einen Coup, der die Welt in Atem hält – ausgeheckt von drei alten Säcken – ganz real!“, verteidigte Walter seine Idee.

„Hört sich spannend an ...“, meldete sich Günther zu Wort und fügte an: „Klingt fast wie Miss Marple von Agatha Christie – nur, dass wir keinen Fall aufklären, sondern einen Fall kreieren. Tolle Idee – Walter!“

„Seid ihr jetzt beide völlig übergeschnappt?“, entsetzte sich Karl, „oder bin ich der spießige Spielverderber, der – warum auch immer – findet, dass es nicht so ganz okay ist, als Greise eine kriminelle Zweitkarriere zu starten?“

„Aber wieso denn?“, verteidigte Walter seine Idee. „Objektiv betrachtet ist das Greisenalter sogar ideal dafür! Wir verfügen über viel Erfahrung, haben zahlreiche Fähigkeiten gesammelt und können eigentlich gar nicht mehr bestraft werden. Zu alt – verhandlungs- und haftunfähig – und selbst lebenslänglich wäre ja nicht mehr so dramatisch.“ Er grinste.

„Und was schwebt dir so vor?“, hakte Günther nach.

„Soweit bin ich noch nicht. Aber allein darüber nachzudenken, ist doch das beste Anti-Aging-Programm, das jemals erfunden wurde!“

„Wenn ihr meint ...“, gab Karl klein bei, was aus seinem Munde einem „Ich bin dabei!“ gleichkam.

Der Spaß beginnt

Obwohl Walter kaum geschlafen hatte, fühlte er sich am nächsten Morgen auf lange nicht mehr wahrgenommene Weise fit und – ihm fiel kein besserer Begriff dafür ein – lebendig! Reizvoll lag die aufregende Zukunft vor ihm. Er freute sich diebisch auf die künftigen konspirativen Treffen, auf geheime Erkundungsfahrten und aufschlussreiche Recherchen, vor allem aber freute er sich, demnächst wieder ganz viel Zeit mit seinen beiden Freunden zu verbringen!

Da Greta noch schlief, rückte er sein Kissen zurecht und ließ seine Gedanken treiben. Schnell stand für ihn fest, dass Waffen ausgeschlossen werden müssen. Er wollte nicht, dass jemand persönlich zu Schaden kam. „Keine Waffen“, schrieb Walter auf seine geistige Abhakliste. „Also auch kein Mord und keine Entführung“, ergänzte er die Liste und erleichterte damit sein noch immer verhalten schlechtes Gewissen. „Keine Helfer – nur wir drei ...“, wuchs die Liste. Er wollte weder den Spaß noch die Beute teilen. Und vor allem wollte er ausschließlich mit den beiden Menschen zusammenarbeiten, denen er – nach seiner Frau und den Kindern – am meisten vertraute.

Obwohl er noch keine konkrete Idee geboren hatte, war Walter zufrieden mit sich und fand, dass er gut vorankam. Zu wissen, was man nicht möchte, hilft immer dabei, das zu finden, was man sucht.

Am meisten wünschte er sich, eine Bank auszuräumen. Nicht eine Bank, sondern eine Bürgerbank-Filiale. Denn sein dortiger Betreuer hatte ihn vor langer Zeit einmal genötigt, eine Immobilie zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu veräußern, um wie er es ausdrückte „das Gesamtengagement zu reduzieren“. Walter übersetzte es stets mit „Geldhahn zugedreht, Pistole auf die Brust und kaltlächelnd abgedrückt!“ Die Bürgerbank zu bestehlen, das wäre das Größte für ihn!

Walter löste sich von der zu naheliegenden Vorstellung, stand auf und ging in die Küche, um bei einem Tee weiter nachdenken zu können. Etwas Spektakuläres schwebte ihm vor, so wie der legendäre Postraub in Großbritannien. Aus ganz praktischen Gründen beschränkte er sein Suchgebiet auf Hamburg. Warum eine aufwendige Logistik auf die Beine stellen, wenn man in einer Großstadt lebte, die Kriminellen ganz offenbar eine gute Heimat war.

Groß genug, um in der Millionen-Anonymität unterzutauchen, reich genug, um fette Beute zu bieten. Hamburg war immerhin die Stadt der Millionäre. Über 19.000 Millionäre ließen es sich in Hamburg gutgehen. Walter nahm den Faden auf. Womit verdienten Millionäre ihr Vermögen in Hamburg? Schifffahrt, Handel, Dienstleistung, neue Medien, klassische Medien, Investment ... Schnell stellte Walter fest, dass er so keine konkrete Idee entwickeln würde. Er musste recherchieren, wo Werte buchstäblich greifbar waren. Als Bargeld oder Gold, Schmuck und/oder Diamanten.

Komprimierter Reichtum, idealerweise nicht zurückzuverfolgen, wie die Tageskasse eines Supermarktes. Kleine gebrauchte Scheine, allerdings wohl zu wenig, um als Coup zu gelten. Vor seinem geistigen Auge erschien der große Hypermarkt in Hamburg-Lurup. An über 20 Kassen wurden hier Waren gegen Geld getauscht. Walter zwang sich, alle Spekulationen über den Tagesumsatz durch harte Fakten zu ersetzen: Fasziniert stellte er fest, wie problemlos es war, die gewünschten Eckdaten im Internet zu finden. Besser gesagt stellte er fest, wie problemlos es hätte sein können! Denn obwohl er eine starke Lesebrille trug, musste er zusätzlich eine Lupe zur Hand nehmen, um die Zahlen und Buchstaben auf dem Bildschirm entziffern zu können. Weil Tippen und Lupe-Halten sich allerdings gegenseitig ausschlossen, musste er umständlich zwischen beiden Tätigkeiten wechseln, was dazu führte, dass es eine halbe Ewigkeit dauerte, bis die gewünschten Zahlen durch die doppelte Vergrößerung in seine Augen stachen: 10,4 Milliarden Jahresumsatz werden mit 384 Läden erzielt. Das entspricht, rechnete Walter mit dem Taschenrechner nach, 27 Millionen pro Filiale! Fantastisch! Was haben Diebe früher bloß ohne Internet gemacht?

Weitaus weniger beeindruckend war das zweistellige Millionenergebnis allerdings, wenn man es durch 250 Tage teilte: Viel mehr als 100.000 Euro waren nicht zu holen. 200.000 vielleicht, wenn man berücksichtigte, dass es eine große Filiale war und sie sich auf einen umsatzstarken Samstag konzentrieren würden. Allerdings zahlten mehr und mehr Kunden mit EC-Karte. Unterm Strich blieb nicht die Größenordnung, die er sich für ihren Coup erwünschte. Dennoch würde er sein Rechenspiel Karl und Günther präsentieren. Allein schon, um zu dokumentieren, dass seine Coup-Idee nicht das Ergebnis eines Zufalls war. Die HSV-Tageskasse! Bei ausverkauftem Haus immerhin knapp 60.000 zahlende Fans, die einen Durchschnittspreis von vermutlich 50,- Euro berappen würden: 3 Millionen! Allerdings war der Anteil der Dauerkarten extrem hoch. 3 Millionen minus Dauerkartenanteil von über 50 Prozent minus der online bestellten Tickets ...

Die Beute schmolz erneut unter die Coup-Grenze dahin. Obwohl durch keine Branche und lediglich durch ihre körperliche Fitness leicht eingeschränkt, war es gar nicht so einfach, sich ein wirklich lohnendes Verbrechen auszudenken. Mit diesem Problem hatte er am wenigsten gerechnet. Er hatte sich vielmehr vorgestellt, dass jeder von ihnen gleich zehn großartige Vorschläge auf den Billardtisch legen würde. Vielleicht ging er die Sache doch zu pragmatisch und zu wenig visionär an!

Man kann es eben nicht erzwingen, sagte sich Walter und entschloss sich, sein eigentliches Tagesprogramm für heute anzugehen: Auto in die Werkstatt bringen. Um den Leihwagen zu sparen, hatte er mit Karl verabredet, dass dieser ihn dort abholen würde. Eine gute Gelegenheit, bei ihm ein wenig auf den Busch zu klopfen. Zwar würde er sich bedeckt halten, eine Tendenz würde ihm allerdings ins Gesicht geschrieben stehen.

Gespannt machte sich Walter nach dem gemeinsamen Frühstück mit Greta auf den kurzen Weg zur Werkstatt. Seinen Termin hatte er für 9.30 Uhr vereinbart. Dann waren die ganzen gehetzten Berufstätigen durch, die nur eilig ihren Wagen gegen ein Leihfahrzeug tauschten. Ab 9.00 Uhr leerte sich die Wartezone und die Mienen der Meister entspannten sich ein wenig. Entsprechend freundlich sprach Herr Komoreck – sein heutiger Meister – Walter kurz nach seinem Eintreffen an. „Was kann ich für Sie tun – oder besser gesagt, für Ihren fahrbaren Untersatz?“, stellte er die rhetorische Frage, nachdem er hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte. Ohne eine Reaktion Walters abzuwarten, gab er sich selbst die Antwort, die bereits bei der Anmeldung hinterlegt wurde: „Große Inspektion mit Ölwechsel ...“ Er steckte den elektronischen Schlüssel in den Adapter und studierte kurz die ausgelesenen Daten. „Sonst keine Vorkommnisse?“

„Nichts!“

„Dann sehen wir uns um 16.00 Uhr wieder – ich brauche nur noch Ihre Unterschrift. Sie kommen von hier weg?“

„Ja, ich werde abgeholt. Vielen Dank. Ich warte draußen ...“ Walter wusste, dass er sich auf Karl verlassen konnte und wollte bereit sein, wenn er vorfahren würde. Neben der Werkstatt für Pkw gab es einen Nutzfahrzeuge-Ableger. Liefer-, Werkstatt- und Kastenwagen aller Art standen auf dem Hof. Das Fahrzeug, das gerade auf die Einfahrt einbog, genoss von der ersten Sekunde an Walters ungeteilte Aufmerksamkeit.

In Zeitungsartikeln wurde dem Zufall gern der Titel „Kommissar“ verliehen: „Kommissar Zufall hat geholfen, den Verbrecher zu überführen“. Gemeint war damit in aller Regel, dass der Täter so unvorsichtig gewesen ist, ein wichtiges Detail nicht beachtet zu haben, das dann zufällig in den Fokus der Ermittler rückte. Nun dachte sich Walter, wenn es einen Kommissar Zufall gibt, muss auch sein Gegenspieler existieren: Ganove Zufall! Und der offenbarte sich ihm gerade in Form eines einbiegenden Kastenwagens. Von einer Sekunde zur anderen nahm das perfekte Verbrechen vor seinem geistigen Auge Gestalt an.

Als Karl wie erwartet pünktlich auf die Auffahrt zusteuerte, konnte Walter ein breites Spitzbubengrinsen nicht unterdrücken. Und auch Karl war scheinbar bester Dinge. Noch während Walter auf dem Beifahrersitz Platz nahm, begrüßte Karl ihn mit einem „Na, alter Gauner“ und beide klopften sich übermütig auf die Schultern. Danach musterten sie sich wie zwei Pokerspieler, die versuchten, das Blatt des anderen an dessen Mimik abzulesen. Was beide sahen, stimmte sie noch fröhlicher. Offensichtlich hatten beide eine gute Idee.

„Schon alles ausgearbeitet für morgen Abend?“, fragte Karl mit bewusst professionell klingender Stimme.

„Nur im Groben. Aber wir haben ja noch 36 Stunden“, gab Walter vielsagend zur Antwort und freute sich insgeheim darüber, endlich einmal wieder einen Termin zu haben, bei dem es nicht um Wochen oder Tage ging.

Da es für sie Ehrensache war, ohne Günther keinerlei Andeutungen zu machen, flüchteten sie sich während der Rückfahrt in ein unverfängliches Nebenthema. „Wir sollten auch darüber nachdenken, wie wir unseren Frauen die häufigen Treffen demnächst erklären ...“, gab Karl den Anstoß.

„Hab ich schon“, griff Walter sofort den Faden auf und hatte auch gleich eine erste Idee parat: „Erfindung! Ich glaube, wir sollten irgendeine fiktive Erfindung vorschieben. Etwas Unverfängliches. Nichts für drinnen! Vielleicht was für den Garten – oder noch besser: für die Garage. Das stört die Frauen nicht und interessiert sie auch nicht weiter ...“

„Sehr gute Idee“, pflichtete Karl ihm begeistert bei, denn er hatte von den dreien zu Hause wohl den größten Erklärungsbedarf. „Ich rufe Günther gleich mal an, damit er sich eine Alibi-Erfindung ausdenken kann. Dürfte ihm am leichtesten fallen ...“

Mit diesem Satz auf den Lippen bog Karl in die Auffahrt zu Walters Grundstück ein. Verschwörerisch gaben sie sich die Hand und verabredeten sich für den späten Nachmittag, um Walters Auto wieder abzuholen.

Bis in die Haarspitzen motiviert betrat Walter sein Haus, begrüßte flüchtig seine Greta und richtete ihr Karls Grüße aus. „Ich muss mal eben ...“, begann er seinen Weg ins Arbeitszimmer zu erklären, ohne jedoch den Satz zu vollenden. Greta wusste aus mehr als 60 Ehejahren auch so, dass dies ein Abschied für Stunden war, über den sie sich insgeheim sogar freute, denn ein unausgelasteter Walter war eine echte Bürde. Gott sei Dank suchte er sich immer wieder neue Aufgaben. Er steckte voller verrückter Ideen, und sie hatte es längst aufgegeben, ihn in der Entstehungsphase danach zu fragen. Dann reagierte er einsilbig und fast ein bisschen grantelig. War der Groschen aber gefallen, präsentierte er ihr stolz seine Einfälle, von denen sie allerdings nicht immer wirklich angetan war. Wenn sie Glück hatte, handelte es sich nur um eine neue Art der Sonnenuhr, die er sich ausgedacht hatte. Mit etwas Pech hatte Walter allerdings eine Optimierung ihrer Aufgabengebiete beziehungsweise persönlichen Belange ersonnen: einen Tragegurt für den Wäschekorb, der die Arme entlastete, eine Verlängerung für die Gartenschere, die das Bücken erübrigte oder auch eine praktische, aber überaus hässliche Aufrichtehilfe für das Bett. „Gut gemeint“, war in diesen Fällen oftmals Gretas Kommentar, der zugleich eine unumstößliche Ablehnung beinhaltete, von der sich Walter jedoch niemals entmutigen ließ.

Heute setzte sich Walter an den Schreibtisch und begann, seine Gedanken niederzuschreiben. Obwohl es ihn reizte, sofort mit der Recherche für seine große Idee zu beginnen, zwang er sich zur Systematik. Pflichtbewusst schrieb er zunächst seine Negativliste auf, die er am Morgen im Bett gedanklich aufgestellt hatte. Erst im Anschluss brachte er seine Ideen zu Papier, die er wieder verworfen hatte – jeweils mit der entsprechenden Begründung.

Da er nicht gerade ein Virtuose auf der Computertastatur war und er das Geschriebene immer wieder buchstäblich unter die Lupe nehmen musste, spannte er sich mit dieser selbst auferlegten Aufgabe ungewollt lange auf die Folter. Im Nachhinein zum Glück: Denn gerade, als er einige Informationen zu seinem Coup googeln wollte, erreichte ihn eine Mail von Günther:

Hallo Karl, hallo Walter, habt ihr in letzter Zeit Mal was bei ebay gesucht? Der Artikel wird euch das nächste Mal, wenn ihr den Computer anschaltet, unter Garantie wieder vorgeschlagen ... Keine Ahnung, wie das genau funktioniert. Fest steht aber: Das Internet vergisst nichts! Das heißt: Alles, was ihr sucht, egal ob bei eBay, amazon oder auch bei Google wird registriert, gespeichert und ausgewertet. Ihr versteht, was ich meine?!? Darüber sollten wir morgen Abend unbedingt reden! Gruß! Günther.

Wie gebannt schaute Walter auf die Warnung von Günther und dankte der Vorsehung für seine mäßige Schreibgeschwindigkeit. Hätte er seine Negativliste auch nur zehn Minuten schneller erstellt, wäre er jetzt bereits mit äußerst verräterischen Begriffen auf die Suche ins Netz gegangen. „Ins Netz gegangen“, hieß es doch auch bei der Fahndung. „Den Ermittlern ins Netz gegangen“, Walter erschauderte. Mussten sie wirklich so vorsichtig sein? Konnte man alles zurückverfolgen? Er hatte leider nicht genug Fachwissen, um sich selbst ein Urteil darüber erlauben zu können, erinnerte sich allerdings daran, dass ihm wochenlang, nachdem er Heizungsventile gesucht hatte, diese immer wieder auf seinem Bildschirm als Sonderangebot auftauchten. Und außerdem vertraute er Günther in diesem Punkt voll und ganz, denn er war in Computerfragen der Einäugige unter den Blinden.

Zur selben Zeit hoffte Günther, dass Karl und Walter seine Warnung verstanden hatten und nicht zu leichtfertig nach Sicherheitssystemen, Sprengstoffrezepten oder Safeknackanleitungen im Internet suchen würden. Aber vielleicht waren sie ja auch noch gar nicht so weit mit ihren Ideen. Ihm selbst war es erstaunlich schwer gefallen, kriminell zu denken. Selbstverständlich waren ihm naheliegende Standards im Kopf herumgegeistert, die er aus dem Fernsehen zur Genüge kannte. Banküberfall, Einbruch, Raub. Aber alles weit entfernt von dem, was ihm vorschwebte. Er war auf der Suche nach einem eleganten Verbrechen, das Aufsehen erregen und dabei nach Möglichkeit sogar Achtung und Anerkennung einbringen würde.

Günther wusste natürlich, dass Walters allererster Gedanke der Bürgerbank gelten würde. Und er kannte auch die Motivation, die dahintersteckte. Deshalb machte er sich selbst auch die Mühe, einen Plan zu ersinnen, die Bank um ihre Bargelder zu bringen. Keine einfache Aufgabe, aber noch hatte er ausreichend Zeit, um seinen Plan, der sich vage im Hinterkopf manifestierte, zu verfeinern.

Karl fragte sich, ob Walter heute früh geblufft oder ob er wirklich schon den erhofften Geistesblitz hatte? Er selbst tat sich schwer. Nach ergebnislosem Grübeln hatte allerdings eine kurze Notiz im Hamburg-Teil der ZEIT seine Fantasie beflügelt. Schon komisch, wie der Vorsatz, kriminell zu werden, den Blick auf alltägliche Dinge verändern konnte. Noch vor drei Tagen hätte er keinen weiteren Gedanken an die Tatsache verschwendet, dass die Kunsthalle eine Van-Gogh-Ausstellung der Superlative vorbereitete. Heute aber elektrisierte ihn diese Information bereits seit den frühen Morgenstunden. Nicht, dass er unter die Kunstdiebe gehen wollte. Die Chance, ein gestohlenes Gemälde an den Mann bringen zu können, erschien ihm ohne Kontakte in die kriminelle oder auch in die Kunstszene viel zu gering. Ihm schwebte etwas völlig anderes vor, das auch ohne Hehler funktionieren würde.

Walter streckte sich, wie fast jeden Tag nach dem Mittagessen, auf seinem Schlaf-Sofa aus und wusste, dass er nach dem Mittagsschlaf erfrischt an Geist und Körper alle wesentlichen Fragestellungen lösen würde. Und genau so kam es auch. Die zwei Stunden zwischen Teestunde und der geplanten Abholung seines Autos nutzte er effektiv und freute sich ganz besonders darüber, ein grundlegendes Problem gelöst zu haben: die nachvollziehbare Beteiligung der drei an einem Verbrechen. Sein Plan sah vor, dass andere für sie die kriminelle Arbeit übernahmen, sie selbst jedoch in den Genuss der Beute kommen würden.

Als Walter am späten Nachmittag erneut in Karls Auto stieg war sein Grinsen noch breiter. Und auch Karl schien nicht untätig gewesen zu sein. „Wollen wir uns nicht schon morgen früh treffen?“, platzte es aus ihm heraus, denn Geduld war noch nie seine Stärke.

„Meinetwegen gern!“, antwortete Walter lässig, in der Gewissheit, nichts Wesentliches vergessen oder übersehen zu haben. Also griff er zum Handy, während Karl zur Werkstatt steuerte.

Günther war von der Terminverschiebung zunächst wenig begeistert, willigte aber dennoch ein: „Morgen früh, 10.00 Uhr.“

Planspiele

Wie gewohnt fuhren Karl und Walter gemeinsam zu Günther nach Tangstedt. Als Ausrede für die Terminverschiebung vom Abend auf den Vormittag nannten sie Ladenöffnungszeiten, weil sie einigen Teilen, die sie vermutlich für ihre neue Erfindung benötigen würden, hinterher telefonieren mussten. Nachdem sie auf das Grundstück eingebogen waren, erwartete sie Günther bereits an der Haustür – ungeduldig, wie es ihm zu eigen war und voller Vorfreude auf das bevorstehende konspirative Treffen. Um nicht zu sehr von der Normalität abzuweichen, begrüßten Karl und Walter brav Martha und versuchten sich ein wenig im alltäglichen „Was machen die Kinder“-Small-talk, ohne jedoch wirklich bei der Sache zu sein. Dies schien auch Martha schnell zu spüren und entließ sie in den Billardkeller, nachdem sie jedem einen dampfenden Becher Kaffee bzw. Tee in die Hand gedrückt hatte.

Dankbar verschwanden die drei im Grünen Salon, der passend zum Billardtuch einen grünen Teppichboden besaß. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, blickten sie sich erwartungsvoll an und die unausgesprochene Frage, wer die Ehre hatte anzufangen und wem das Recht zustand, als Letzter seine Idee zu präsentieren, stand im Raum. Günther ergriff als Hausherr das Wort und nahm sogleich Walter in die Pflicht, weil sich dieser schließlich „den ganzen Quatsch“ ausgedacht habe. Dies sagte Günther aber keinesfalls vorwurfsvoll, sondern im Gegenteil mit Anerkennung und Dankbarkeit.

Walter legte los, jedoch nicht, um seine Idee zu präsentieren, wie er betonte, sondern vielmehr, um die Basis zu legen. Er wollte gern, bevor seine Freunde ihre Vorschläge erläuterten, seine Grundsätze vorstellen und diskutieren. Dazu kramte er ein wenig umständlich seine Negativ-Liste, die er so mühsam getippt hatte, hervor, setzte seine Lesebrille auf die Nase, ließ dann aber doch den Zettel wieder sinken, um seine Einleitung frei zu sprechen. „Ganz ehrlich ... ich fand‘s gar nicht so einfach!“ Er sprach damit seinen beiden Freunden aus der Seele. Dann berichtete er ihnen von der schlaflosen Nacht und seiner Unfähigkeit, sich von den gewohnten Denkmustern zu lösen. „Also hab ich mir eine Negativliste gemacht. Zu wissen, was man nicht will, hilft dabei, zu finden, was man will!“ Jetzt hob er wieder den Zettel und arbeitete seine Liste ab. „Keine Waffen! Keine Gewalt! Kein Mord, keine Entführung, kein Menschenhandel, keine Prostitution.“ Bei diesem Punkt bat er seine Freunde, sich selbst im Rotlichtmilieu vorzustellen, was die kleine Runde deutlich aufheiterte und ein wenig von der Anspannung nahm. Walter arbeitete die Vergehen, die aus seiner Sicht auszuschließen waren, Punkt für Punkt ab. Es gab keinen Einspruch. Offenbar hatten sie alle drei, ohne dies im Vorwege besprochen zu haben, entschieden, dass ihre kriminelle Karriere in sehr engen Bahnen zu verlaufen hatte. Zur eigentlich Idee kam Walter allerdings nicht, sondern bat Karl, den Anfang zu machen.

„Mir ging es ganz ähnlich wie Walter“, bestätigte er. „Ich war erstaunt und auch ganz schön frustriert, wie sehr ich an den gewohnten Krimi-Klischees hängengeblieben bin. Einen ganzen Tag lang ist mir nichts eingefallen, was auch nur ein bisschen außergewöhnlich gewesen wäre. Dann ist mir allerdings aufgefallen, dass sich so ganz langsam meine Sichtweise verändert hat. Fast plötzlich hab ich ganz alltägliche Dinge mit anderen Augen gesehen ...“ Die erneute Zustimmung seiner Mitstreiter ließ ihn zügig fortfahren. „Ob ihr es glaubt oder nicht: Meine Anregung habe ich ganz einfach in der Zeitung gefunden! Letzte Woche hätte ich wohl drüber hinweggelesen – aber seit gestern, wie gesagt: alles anders! Aber auch ganz schön aufregend – oder?“

„Nun mach es doch nicht so spannend!“, drängte ihn Günther.

„Keine Angst“, fuhr Karl fort. „Die Idee ist schnell erklärt ...“, machte dann aber erneut eine theatralische Pause, um schließlich die Katze aus dem Sack zu lassen. Dazu kramte er effektvoll in seiner Jackentasche und präsentierte den kleinen Zeitungsartikel, den er säuberlich aus dem Hamburg-Teil der ZEIT ausgeschnitten hatte. „Hamburg im Van-Gogh-Fieber“ war darauf als Überschrift zu lesen, und Karl fasste den Inhalt des Artikels kurz zusammen. „Das wird die größte Van-Gogh-Ausstellung seit Menschengedenken. Fünfzehn seiner berühmtesten Werke werden zu sehen sein ...“ Erwartungsvoll blickte er seine Freunde an.

Walter fand zuerst die Worte: „Willst du die Sonnenblumen klauen?“

Darauf hatte Karl nur gewartet und nahm Walter begeistert den Wind aus den Segeln: „Natürlich nicht! Viel zu gut gesichert und bewacht, und wie würden wir dafür einen Käufer finden – bei eBay?“

Deutlich beruhigt und umso neugieriger hakte Günther nach: „Kein Kunstraub?“

„Ich würde es eher eine Entführung nennen.“ Karl ließ seine Erwiderung wirken und sah die imaginären Zahnräder in den Köpfen seiner Freunde arbeiten. Um sie zu erlösen, beschrieb er seinen Plan: „Für diese Ausstellung, quasi die Mutter aller Ausstellungen, wird die Kunsthalle komplett auf den Kopf gestellt. Ganze Säle werden geräumt, um die Van Goghs eindrucksvoll präsentieren zu können. Kaum ein Bild bleibt an seinem Platz. Viele der aktuell ausgestellten Werke werden deshalb eingelagert. Rund 60 bis 80 Werke verschwinden im Archiv. Und wir sorgen dafür, dass das Wörtchen VERSCHWINDEN wörtlich genommen werden kann! Alle Welt wird sich voll und ganz auf die Van Goghs konzentrieren. Und wer kümmert sich um die Caspar David Friedrichs, Manets und Liebermanns? Wir! Wenn in einer Mine Gold gefunden wird, beachtet keiner mehr das Kupfer – obwohl es auch immer wertvoller wird. Wir nutzen den Goldrausch, um unbemerkt unser Kupfer zu schürfen.“

Günther fasste zusammen „Also doch ein Kunstraub! Nur keine Von Goghs“

„Nicht ganz. Ich will die Werke nicht klauen und verscherbeln – aus besagten Gründen des schlecht zugänglichen Käuferkreises – sondern tatsächlich nur verschwinden lassen ...“

„Jetzt hast du unsere volle Aufmerksamkeit!“, fasste Walter seine Skepsis in Worte.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir von der großen Aufregung um die Van Goghs profitieren können“, erklärte Karl seinen Plan. „Dabei wird man natürlich auch den kleinen Manet aus dem großen Saal nicht völlig vergessen – immerhin hat auch der einen Wert von Millionen, aber man wird ihn nicht so wichtig nehmen wie sonst. Er wird ins sehr gut geschützte Archiv gebracht und dort sicher verschlossen!“ Karl sah seinen Freunden an, dass diese bisher wenig begeistert waren von seinem Plan. „Jetzt kommt‘s!“, betonte er deshalb und kam auf den Kern seiner Idee. „Alles ist perfekt darauf ausgerichtet, dass keine Werke aus dem Archiv geklaut werden können. Sichere Türen, Alarmanlage, Wachpersonal, Anforderungsscheine, Unterschriften und so weiter und so weiter. Das tangiert uns nur am Rande, weil wir nichts aus dem Archiv holen, sondern sogar noch etwas hinein bringen! Ein groß dimensioniertes Werk. Sagen wir mal von Beuys. Der war so produktiv, dass kaum einer alle Werke von ihm auf dem Schirm hat und ob Kunst oder nicht, kann man bei Beuys ohnehin nicht sagen.“ Immer noch blickte Karl in fragende und spannend interessierte Augen. „Ein großes Werk von Beuys, das hohl ist – wie sein Rosenklavier. Das rollen wir ins Archiv und lassen uns den Empfang bestätigen. Das ist unser trojanisches Pferd!“ Jetzt lachte Karl verschmitzt auf. „Ich hatte ernsthaft daran gedacht, wirklich ein Pferd zu nehmen, aber ich glaube, das wäre dann doch zu auffällig ...“ An den Gesichtern seiner Freunde konnte Karl ablesen, dass er noch ein bisschen mehr ins Detail gehen musste. „Also: Wir rollen unser Rosenklavier oder unser trojanisches Pferd ins Archiv, klappen es auf und verstauen so viele kleine, wertvolle, eingelagerte Gemälde wie irgend möglich darin – nicht, ohne sie vorher mit unserem Handy fotografiert zu haben! Danach klappen wir unser Rosenklavier wieder zu und schieben es an ein ruhiges, unauffälliges Plätzchen ... Dann gehen wir mit leeren Händen wieder raus, verabschieden uns brav beim Wachpersonal und schreiben der Versicherungsgesellschaft einen netten Brief, inklusive Liste und Fotobeleg der von uns speziell gelagerten Kunstwerke.“ Nun grinste Karl so breit wie nur er grinsen konnte. „Was meint ihr, wie schnell die im Archiv sind, um nachzuschauen, ob die Werke wirklich weg sind!“

Und Günther ergänzte: „Und was meint ihr, wie die sich wundern, wenn sie keine Spur davon finden!“

Karl finalisierte seinen Plan: „Statt die Werke, die wir ja auch gar nicht wirklich haben, zu verkaufen, stellen wir eine Lösegeld-Forderung an die Versicherung. Nachdem die gezahlt haben, verraten wir den Aufenthaltsort, und alle sind zufrieden.“

Walter klopfte Karl anerkennend auf die Schulter „Das gefällt mir! Das hat Stil – und auch noch Witz! Wirklich gut, Karl! Wirklich gut!“

Günther, der ansonsten dazu neigte, in jeder Suppe ein Haar zu finden, wollte diesen ersten Augenblick der gemeinsamen Ganoven-Zukunft scheinbar nicht entweihen und schloss sich dem Lob an: „Mal ehrlich! Genau das hatte Walter doch im Sinn, als er uns den Vorschlag gemacht hat, kriminell zu werden! Was für ein Spaß!“ Er nahm seine beiden Freunde enthusiastisch in den Arm. Um seiner Begeisterung ein weiteres Ventil zu verleihen, ging er, obwohl es noch nicht einmal 11.00 Uhr am Morgen war, in den Weinkeller und kehrte mit einer deutlich verstaubten Flasche Sherry und drei Gläsern wieder zurück. „Männer!“, sagte er, „so jung hab ich mich seit 10 Jahren nicht gefühlt!“ Er drückte jedem ein Glas in die Hand und entkorkte den 84er Sherry, den er zu seinem 60. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. „Auf uns!“, rief er gedämpft, damit Martha nichts von ihrer kleinen Feier mitbekam, und alle drei setzten die Gläser an den Mund. Trinken konnte Günther allerdings nicht, denn ihn überkam ein Lachanfall. „Stellt euch doch nur die blöden Gesichter vor“, prustete es aus ihm heraus, „wenn die vor dem Klavier stehen und sehen, dass die Bilder nie weg gewesen sind!“

Alle drei versuchten weiterhin ihre Gläser zu leeren – vergeblich. Stattdessen lachten und lachten sie, bis ihnen die Tränen in den Augen standen. Immer, wenn sich einer von ihnen wieder gefasst hatte, brauchte er nur ins Gesicht eines anderen zu schauen, um erneut in schallendes Gelächter auszubrechen. Sie konnten ihr Glück kaum fassen! Was für eine Idee! Was für ein Tag! Und vor allem: was für eine Freundschaft!

Rundum glücklich hob Karl erneut sein noch immer gefülltes Glas und brachte, jetzt gänzlich ohne Lachen in der Stimme, seinen kurzen, aber angemessenen Toast aus: „Auf uns, auf alles, was wir schon erlebt haben und auf alles, was wir noch gemeinsam auf die Beine stellen werden!“ Sie stießen an und leerten nun ihre Gläser in einem Zug.

Günther gab ein etwas gequältes „Damit hast du die Latte aber ganz schön hoch gelegt“ von sich. Was für ihn gleichzeitig der selbst gegebene Startschuss für seine kleine Präsentation war. Ähnlich wie vor ihm Karl holte er, um es spannend zu machen, umständlich aus und wandte seinen Blick dabei an Walter. „Wir alle hier wissen, was du dir am allerliebsten aushecken würdest! Hab ich natürlich auch drüber nachgedacht. Ist aber nicht ganz einfach: Für einen Überfall braucht man Waffen – scheidet aus. Zum Tunnelgraben sind wir zu alt – und auch zu faul! Und nen Safe können wir leider auch nicht knacken!“

„Soweit war ich auch schon“, fiel ihm Walter ins Wort.

„Deswegen hab ich mir ja auch weiter den Kopf zerbrochen“, konterte Günther, der noch immer in Hochstimmung war, mit Sherry-gerötetem Gesicht. „Ich finde, dass die Leute von der Bürgerbank uns die Arbeit des Tresorausräumens lieber abnehmen sollten. Die machen die Arbeit, wir kassieren das Geld.“ Statt sich über diese vielversprechende Idee zu freuen, stöhnte Walter verhalten auf. „Was ist denn mit dir los?“, wollte Günther wissen. „Ich dachte, dass dich dieser Plan total begeistern würde!“

„Das wird er bestimmt auch“, gab Walter klein bei. „Mir schwebt nur eine ganz ähnliche Idee vor – allerdings ohne BüGeBa!“

„Umso besser!“, fühlte sich Günther bestätigt. „Das zeigt doch, dass an der Idee was dran sein muss!“