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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2281

 

Sturm auf Tan-Jamondi

 

Die Offensive der Motana – eine Prophezeiung beginnt sich zu erfüllen

 

Arndt Ellmer

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Der Sternenozean von Jamondi und der Sternhaufen von Arphonie sind in den Normalraum zurückgekehrt. Anders, als es die so genannte Allianz der Moral angenommen hat, stellen sich die Kräfte des Feindes ihr nicht zum Entscheidungskampf. Stattdessen flieht Tagg Kharzani mit seinen stärksten Raumschiffen, den Kybb-Titanen, aus dem Sternhaufen und fliegt nach Terra.

Zurück bleiben seine Hilfstruppen, die Kybb, und bemühen sich, das Regime aus Gewalt und Furcht aufrechtzuerhalten, mit dem sie Jamondi und Arphonie seit Jahrtausenden beherrscht haben.

Während Perry Rhodan ins Solsystem eilt, bleiben Atlan und Zephyda in Jamondi zurück. Sie wissen, dass sie dem Gegner den Rückweg versperren und seine Nachschubbasen ausschalten müssen. Das beste Signal für die unterdrückten Völker des Sternenozeans wäre die Rückeroberung des einstigen Zentrums der Schutzherren.

Und so beginnt der STURM AUF TAN-JAMONDI ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide begibt sich auf eine gefährliche Mission.

Lyressea – Die Mediale Schildwache nutzt ihr Cyno-Erbe.

Rorkhete – Der Shozide übernimmt das Kommando über einen Risiko-Einsatztrupp.

Zephyda – Die Stellare Majestät kämpft mit ihren Rachegefühlen.

Keg Dellogun – Der Schota-Magathe teleportiert für die Allianz der Moral.

1.

 

Intake träumte drei Nächte hintereinander, eine Nacht vor der Abreise der Fremden, zwei Nächte danach. Jedes Mal handelte es sich um dieselben Eindrücke. Sie sah Zephyda vor sich, und sie stellte fest, dass die Motana aus dem Wald von Pardahn eine wichtige Rolle in der Befreiung ihres Volkes spielte. Noch mehr. Sie sah Zephyda als Raumfahrerin zusammen mit anderen Frauen ...

Und Intake sah das Ende dieses Kampfes und erlebte mit, wie Zephyda ihr Leben für die Befreiung der Motana opferte. In dem Augenblick, in dem die Wegweiserin starb, schrak Intake jedes Mal mit einem Entsetzensschrei aus ihrem Traum hoch ...

»Tau Carama« – Epilog

 

*

 

Aus den akustischen Membranen drang ein Flüstern, durchwoben von metallischem Sirren und einem dumpfen Gemurmel tiefer Stimmen – ein Mischmasch aus Trakenkode und Sätzen in Jamisch. Zwischen modulierten Frequenzblöcken von Automaten erklangen harte, abgehackte Brocken in der Muttersprache der Unterdrücker.

Die verhassten Kybb – Kybb-Cranar, Kybb-Traken, Kybb-Rodish und Kybb-Giraxx! Zephyda erschauerte bei jeder Silbe und jedem Namen. Gleichzeitig stieg Wut in ihr hoch, Wut und eine Ungeduld, wie sie es seit den Vorgängen auf Ash Irthumo nicht mehr an sich bemerkt hatte.

Wie sie diese Wesen hasste! Zephydas Blut wallte, Hitze raste durch ihren Körper. Sie krallte die Finger in die weichen Polster der Sessellehnen.

Lass dich von dem hypnotisierenden Sound aus Tan-Jamondi nicht einlullen! »Auswertung abgeschlossen!« Die Stimme der Biotronik riss sie aus ihren Gedanken. »Keine neuen Erkenntnisse!« Es ging schon seit Tagen so. Die gerafften Hyperfunksignale trafen regelmäßig ein, doch sie enthielten nichts, was für die Lauscher in Modrums Korona von Wert war.

Zephyda spürte Atlans Blicke in ihrem Rücken. Sie wusste, dass er sie unverwandt ansah und jede ihrer Regungen bemerkte – und verstand.

Über ein Jahr kannten sie einander nun schon. In dieser Zeit waren sie sich so nahe gekommen, wie ein Mann und eine Frau sich in diesem Universum nahe kommen konnten. Atlan liebte sie, und sie liebte ihn. Dennoch spürte Zephyda bei jeder Umarmung die endlos hohe Mauer zwischen ihnen. Um sie einzureißen, hätte sie ihm die Wahrheit sagen müssen.

Intakes unheilvolle und gleichzeitig glückselige Prophezeiung verhinderte es. Zephyda war fest entschlossen, sie dem Arkoniden zu verschweigen. Auf immer und ewig ...

Manchmal hatte sie den Eindruck, als ahnte er es bereits.

Sie wünschte, die Prophezeiung wäre nicht nötig gewesen, weil es weder Anlass noch Ursache dafür gab. Doch beides gab es, und beides ließ sich im Wesentlichen auf einen Begriff zurückführen: Kybb!

Die Kybb trugen alle Schuld am bitteren Schicksal der Völker von Jamondi und Arphonie, sie standen auch zwischen Zephyda und Atlan ... Am liebsten hätte sie ihren Hass hinausgeschrien und die SCHWERT damit erfüllt, bis selbst die einlaufenden Informationen aus der Ortungsstation im Dom Rogan übertönt wurden.

Doch sie tat es nicht.

Sie schrie nicht.

Bitternis begleitete den Zorn.

Nichts Neues von den Unterdrückern. Für Zephyda besaß keine der Informationen einen Wert. Das tagelange Warten zerrte an ihren Nerven. Die meiste Zeit saß sie reglos in ihrem Epha-Sessel und starrte Löcher in die Luft. Manchmal hielt sie es nicht mehr aus. Dann sprang sie auf, lief wie eine Löwin im Käfig hin und her, durchmaß den Raum mit immer längeren Schritten.

Bei den alten Schutzherren! Wir haben die Macht und die Kraft. Warum schlagen wir nicht los?

Die letzten sechs Kybb-Titanen hatten das Zentralsystem Richtung Terra verlassen. Irgendwann würden sie zurückkehren. Bis dahin musste es vollbracht sein.

Aber den meisten Schiffen der Todbringer-Flotte fehlte es an Besatzung. Und Tan-Jamondi glich auch ohne die Kybb-Titanen einer Festung.

Wir müssen hier an dieser öden Korona ausharren, können unseren Standort nicht verlassen ...

Sie durften keine Information aus dem Zentralsystem der Kybernetischen Zivilisation verpassen.

 

*

 

»Wir empfangen einen Notruf aus der Nähe des Eta-Systems!«, meldete Echophage.

»Ignorieren!«, befahl Zephyda sofort.

»Es handelt sich um ein Schiff der Fahrenden Besch«, fuhr die Biotronik fort. »Eigenname ELGEDORN. Es wird angegriffen.«

Aus den Augenwinkeln sah Zephyda, wie Atlan sich in seinem Sessel aufrichtete. »Sagtest du ELGEDORN?«, fragte der Arkonide.

»Ja.«

Das Schiff Egh Larinis, mit dem wir unbemerkt nach Etabe gelangt sind!, durchzuckte es die Motana. Zweieinhalb Monate Jamondi-Eigenzeit war das inzwischen her.

»Wir werden ihm zu Hilfe eilen«, beschied Zephyda knapp. Endlich ein Anlass, wieder aktiv zu werden!

»Lass eine Funkboje ausschleusen«, riet der Arkonide ihr. »Sie kann alles für uns aufzeichnen, was Rogan sendet.«

»Ausgezeichnet. Echophage, du hast Atlan gehört?«

»Selbstverständlich«, bestätigte der Bordrechner, um nach einer winzigen Pause und mit mehr als einem Hauch Ironie hinzuzufügen: »Bestätigst du seinen Rat in Form eines Befehls?«

»Mach schon!« Zephydas Stimme gewann an Lautstärke.

»Schwestern, wir starten in wenigen Augenblicken!«

Hinaus ins All, ihr Helden, zu sternenweiten Welten ... Ohne ihr eigenes Zutun brandete der »Choral an die Fernen Sterne« durch ihre Gedanken. Sing fester, meine Schwester, zeig mir die fernen Nester ...

Übergangslos wurde es still auf Ebene Vier der Zentrale. Die Quellen konzentrierten sich unter der Anleitung ihrer Epha-Motana. Längst benötigten sie keinen Gesang mehr, um mit ihrem Geist die Schwelle zu überschreiten, jenseits deren Zephyda mit der psionischen Matrix des Alls verschmolz und die Himmelskörper Jamondis allein mit mentaler Kraft erkannte.

Die SCHWERT beschleunigte. Sie löste sich aus der Korona Modrums und raste ins All hinaus. Zephyda beschleunigte auf 350 Kilometer pro Sekundenquadrat, den höchstmöglichen Wert, den sie durch die Unterstützung des Vernetzers erreichten.

Das Misstrauen Zephydas gegenüber dem Gebilde, das wie eine minaturisierte Ausgabe eines Motoklons aussah, war noch immer nicht vollständig verschwunden. Ab und zu ertappte sie sich bei einem zweifelnden Blick zu der drei Meter durchmessenden Halbkugel an der Bugwand, in der das unheimliche Ding ruhte.

Ein paar Minuten nur dauerte es, dann wechselte der Bionische Kreuzer in den Hyperraum.

Halt aus, Egh Larini. Wir kommen!

Bei den Angreifern konnte es sich nur um Kybb handeln.

Die Entfernung nach Eta betrug nicht ganz 25 Lichtjahre, ein Katzensprung bei einem Überlichtfaktor von einer Million. Der Vernetzermodus wirkte sich aber nicht nur auf die Flugparameter, sondern auch auf die Stärke der Schutzschirme und die Durchschlagskraft der Waffen aus. Zephyda sah der Konfrontation nahe Eta deshalb mit Gelassenheit entgegen.

»Wir erreichen den Zielsektor in Kürze«, hörte sie Echophage sagen.

Ein paar Augenblicke noch bis zur Rückkehr in den Normalraum – kurze Momente der Konzentration nach einem Flugmanöver durch die psionische Matrix des Jamondi-Zentrums ...

»Da stimmt etwas nicht«, drang die Stimme des Todbringers aus einer der Akustikmembranen. »Meine Matrix zeigt keine Echos. Wo sind die feindlichen Schiffe geblieben?«

Es ist eine Falle der Kybb!, durchzuckte es Zephyda. Laut sagte sie: »Abbruch und Rücksturz!« Sie löste sich aus der Konzentration. Ein paar Sekunden früher als geplant kehrte die SCHWERT in den Normalraum zurück. Die Stellare Majestät richtete ihren Blick auf den Bildschirm.

Die Alarmsirene schrillte. Über den Bildschirm huschten grelle Leuchtspuren, Hunderte, dann Tausende – in Rot, Orange und Gelb. Sie erinnerten Zephyda an die Glühwürmchen im Wald von Pardahn. Die Ortung zeigte heftige Schauer energetischer Partikel an, die der Bionische Kreuzer durchflog.

Der Alarm verklang.

Zu spät! So nah dran und dennoch nicht rechtzeitig! Ohnmächtige Wut stieg in ihr hoch. »Was ist mit der Feindortung?«

»Weiterhin negativ. Es sind keine Angreifer mehr in der Nähe«, meldete Echophage. Die Biotronik der SCHWERT begann mit der Analyse des Trümmerfelds. »Metallsplitter, Plastik, organisches Material ... Explodierende Energiespeicher voraus.«

»Ausweichmanöver!«, rief Zephyda halblaut. Die Quellen sollten sie hören, aber nicht aus ihrer Konzentration gerissen werden. Die Epha-Motana entschied sich für ein Ausweichmanöver nach Steuerbord. Der Bionische Kreuzer neigte sich heftig zur Seite, entging dadurch der Kollision mit den Trümmern. Gleichzeitig beschrieb er einen engen Bogen nach rechts.

Mit herkömmlichen Triebwerkssystemen wären solche Manöver auf engem Raum nicht möglich gewesen. Die SCHWERT schaffte es dank der mentalen Kräfte.

Noch immer tanzten unzählige Glühwürmchen durch den Schutzschirm, breitete sich das Trümmerfeld gleichmäßig in alle Richtungen aus.

Zephyda versuchte erst gar nicht, ihre Betroffenheit zu verbergen, doch dahinter gärten Abscheu und Wut. Sie entblößte die Zähne, indem sie die Oberlippe nach hinten zog. Die Fingernägel gruben sich schmerzhaft in ihre Handballen.

»Die Kybb werden dafür büßen wie für alles andere«, stieß sie hervor. »Echophage, wir halten nach Überlebenden Ausschau!«

Eine Weile umkreiste der Kreuzer das Durcheinander aus Wrackteilen, Containerfragmenten und trudelndem Handelsgut. Die Orter der SCHWERT entdeckten mehrere Dutzend Fahrende Besch ohne Schutzanzüge – besser gesagt die Überreste dessen, was die Dekompression im Vakuum von ihnen übrig gelassen hatte.

»Ich empfange einen schwachen Funkimpuls aus einem der größeren Trümmerfragmente«, meldete die Biotronik. »Ein Besch namens Sukram Tsauq bittet um Gnade!«

»Lokalisiere ihn! Wir holen ihn mit einem Traktorstrahl an Bord!«, sagte Atlan. »Kann er deine Funksprüche empfangen?«

»Negativ.«

Sie entdeckten das Fragment. Echophage aktivierte einen Zugstrahl, der das ungefähr zwanzig mal elf mal neun Meter große Trümmerstück aus dem Feld fischte. Der Fahrende Besch im Innern bemerkte die Bewegung. Sie hörten ihn plötzlich keuchen, dann erfolgte eine Detonation. Grelle Flammen schossen ins Freie, das Fragment der einst stolzen ELGEDORN explodierte.

Die Quellen beschleunigten den Bionischen Kreuzer und brachten ihn außer Reichweite.

»Ich kann diesen Angriff auf die SCHWERT nicht hinnehmen!«, ertönte Selboos Stimme. »Ich zerstöre alle größeren Trümmer.«

»Du wirst nichts dergleichen tun«, warnte Zephyda. »Der Besch hat geglaubt, einen Würfel der Kybb-Cranar vor sich zu haben. Er hat sein Leben geopfert, um den Feind zu vernichten.«

Der Feind! Zephyda begriff erst jetzt, wie stark sie die Kybb im Grunde hasste. Bisher hatte sie dies nur geglaubt, zeitlebens waren sie die Unterdrücker und Mörder gewesen. Beim Tod ihrer Schwester waren die Wut und Verzweiflung übermächtig gewesen und dann zu einer kalten Glut zusammengefallen, durch keine Gräuel der Kybb waren sie wieder erweckt worden, durch keine Strafaktion endgültig erloschen. Zephyda hatte für sich in Anspruch genommen, die Emotionen besiegt zu haben, um dadurch zur wahren Stellaren Majestät zu werden. Sie hatte geglaubt, die Kybb mit unbeteiligtem, unbestechlichem Blick betrachten und vernichten zu können, sie und all ihre Verbündeten, die Geißel Jamondis. Aber das war eine Selbsttäuschung gewesen. Seit ihrer Rückkehr aus dem Arphonie-Haufen waren Wut und Verzweiflung wieder aufgelodert und zur Flamme des Hasses geworden, als hasste die Epha-Motana erst jetzt wirklich.

Zephyda dachte wieder an Ash Irthumo. Dort hatten sie mit Hilfe der Motana das Crythumo erobert und die Kybb-Cranar getötet. Endlich konnten die Bewohner des Planeten wieder frei atmen, wenn es auch viele Generationen dauern würde, bis die Erinnerungen an die erlittene Folter endgültig überwunden waren.

Es war der Anfang gewesen, ihr erster Sieg.

»Stellare Majestät!« Selboo krächzte mehr, als er sprach. »Worauf warten wir noch?«

Sie ahnte dumpf, dass Selboo sich kaum noch unter Kontrolle hatte. Schon vor dem Verlassen des Orbits um Modrum hatte er sich in den bevorstehenden Kampf gegen die Kybb hineingesteigert, ein völlig normaler Vorgang für einen Todbringer. Jetzt fehlte ihm das Ventil, um die aufgestauten Aggressionen abzulassen.

Aggressionen – im Wald von Pardahn hatten sie immer geglaubt, dass nur die Unterdrücker zu so etwas fähig sein könnten. Inzwischen wusste sie es besser.

»Reiß dich zusammen, Selboo!« Zephyda hatte es noch nie selbst erlebt, aber wenn ein Todbringer die Kontrolle über seine Fähigkeit verlor, schwebten die Insassen seines Bionischen Kreuzers in Lebensgefahr. Dazu würde sie es nicht kommen lassen!

Atlan warf ihr einen fragenden Blick zu. »Soll ich zu ihm ...«

»Nein!« Die Epha-Motana deutete auf den Orterschirm, wo sich in diesen Augenblicken zwanzig Echos abzeichneten, keine zehn Lichtjahre entfernt.

Echophage identifizierte sie als Kybb-Würfel. »Wir haben innerhalb des Trümmerfeldes keine Überlebenden gefunden«, fügte die Biotronik hinzu.

»Wir folgen den Kybb«, entschied die Stellare Majestät. »Selboo, halte dich in Bereitschaft!«

Echophage analysierte den Kursvektor und versuchte anhand des Sternkatalogs der Fahrenden Besch das Flugziel der Kybb-Cranar zu bestimmen. »Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es das Fu-System.«

 

*

 

Drei Bionische Kreuzer standen nahe bei Eta. Zephyda wusste es von der Einsatzbesprechung her, die Tage zuvor auf Tom Karthay stattgefunden hatte. Die Taktik der Motana ging auf – Dezentralisierung in kleinen Verbänden, regelmäßige Treffen in vorher festgelegten Sektoren, um den Funkverkehr auf einem Minimum zu halten, sowie taktische Flugmanöver zur Ablenkung der Kybb.

Immer öfter gelang es ihnen, Verbände aus Würfelschiffen in einen Hinterhalt zu locken. Die Todbringer in den Kreuzern machten kurzen Prozess mit ihnen. Dank der Vernetzer ging alles noch schneller als zuvor. Bis die Kybb Verstärkung erhielten, waren die Motana längst jenseits aller Sterne.

Echophage meldete Funkkontakt. »BILIEND, PFEIL und BOGEN stoßen auf halbem Weg nach Fu zu uns.«

Zephydas Herz hüpfte vor Freude. Die BILIEND flog unter dem Kommando von Lisdane, der Rechner hieß Epimacho. Die PFEIL befehligte Sephana mit dem Rechner Mikrogeno, die BOGEN Kardana mit Antigono. Alle drei Schiffe hatten zu der kleinen Flotte von Ham Erelca gehört, die sie auf Tom Karthay als Erste bemannt hatten. Der Todbringer der BOGEN hieß Corestaar, der gewählte Karthog der Bergfeste von Roedergorm.

Alle drei Kreuzer waren bereits mit Vernetzern ausgestattet.

Vier reaktionsschnelle Kreuzer gegen zwanzig Würfel der Kybb-Cranar, das ist fast schon Feigheit, dachte die Kriegsherrin Jamondis.

Ihr Blick ruhte auf der Ortungsanzeige. Die Würfelschiffe legten eine zweite Orientierungspause ein. Inzwischen stand endgültig fest, dass sie ins Fu-System flogen. Zusammen mit Eta, Tosh, Trak und T-Zon bildete Fu den äußeren Verteidigungswall der Kybb um Tan-Jamondi.

Jetzt, nach der endgültigen Rückkehr Jamondis in den Normalraum und dem Zusammenbruch der DISTANZSPUR, verlor Tan-Jamondi mit seinen SPURHÖFEN die bisherige Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt. Der Verräter Tagg Kharzani zog folgerichtig auch die letzten sechs Kybb-Titanen ab.

Weit weg von Jamondi ...

Eine bessere Gelegenheit für den ersten großen Schlag bot sich vermutlich die nächsten zwölftausend Jahre nicht wieder.

Die Stellare Majestät konzentrierte sich wieder auf die geistige Matrix, an der sich die Quellen in ihrem Flug orientierten. Ein kurzes Huschen nur, ein vager mentaler Schatten – mehr zeigte sich Zephydas geübtem Geist beim Über- oder Unterschreiten der Schwelle nicht mehr.