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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 37

 

Ein Planet spielt verrückt

 

Der kleine Gucky hat seine große Stunde – und Sergeant Harnahan macht eine unglaubliche Entdeckung ...

 

von CLARK DARLTON

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

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Die Geschichte der Dritten Macht in Stichworten:

1971 – Die Rakete STARDUST erreicht den Mond, und Perry Rhodan entdeckt den gestrandeten Forschungskreuzer der Arkoniden.

1972 – Aufbau der Dritten Macht gegen den vereinten Widerstand der irdischen Großmächte und Abwehr außerirdischer Invasionsversuche.

1975 – Die Dritte Macht greift erstmals in das galaktische Geschehen ein. Perry Rhodan stößt im Wega-Sektor auf die Topsider und versucht das »galaktische Rätsel« zu lösen.

1976 – Perry Rhodan erreicht mit der STARDUST II den Planeten Wanderer und erlangt zusammen mit Bully die relative Unsterblichkeit – aber er verliert mehr als vier Jahre.

1980 – Perry Rhodans Rückkehr zur Erde und Kampf um die Venus.

1981 – Der Overhead greift an, und die Dritte Macht besteht ihre bisher schwerste Bewährungsprobe.

1982 – Die »galaktischen Händler« entdecken die Erde ...

Jetzt schreibt man das Jahr 1983, und die Auseinandersetzung der Dritten Macht mit den galaktischen Händlern hat sich auf Goszuls Planet verlagert, zu einer Welt, die »verrückt spielt«, um die Flotte der Händler endgültig zu vertreiben ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Kommandant der STARDUST und Administrator der Erde.

Reginald Bull, genannt Bully – Perry Rhodans Freund und Vertrauter.

Gucky – Er mimt erfolgreich ein harmloses Kaninchen.

Sergeant Harnahan – Er hat in der Einsamkeit des Alls eine schicksalhafte Begegnung.

Borator – Sein Lebenswerk gerät in fremde Hände.

Topthor – Der Patriarch der »Überschweren«.

Tako Kakuta, Kitai Ishibashi, Tama Yokida und John Marshall – Auch nach der Befreiung des Planeten wartet eine Menge Arbeit auf die Männer dieses Einsatzkommandos.

1.

 

Helles Sonnenlicht fiel durch die breiten Fenster des großen Raumes und reflektierte auf der spiegelnden Fläche des langen Tisches, hinter dem dreizehn Männer saßen. Es gab verschiedene Dinge, die diese dreizehn Männer gemeinsam besaßen und die ihre Zusammengehörigkeit deutlich dokumentierten.

Sie hatten alle einen dichten Vollbart, der ihr halbes Gesicht verdeckte. Unter buschigen Augenbrauen fielen die ernsten und etwas bedrückt blickenden Augen auf, in denen mühsam verhaltener Stolz schimmerte, vielleicht sogar mit Hochmut gepaart. Gemeinsam war auch die kräftige Nase und die schmalen Lippen über dem bartbedeckten Kinn.

Die herrischen Köpfe saßen auf gedrungenen Körpern, welche im Augenblick zusammengesunken wirkten und nicht viel von der Kraft verrieten, die sonst in ihnen steckte. Den nervigen Fäusten, die vor ihnen auf der Tischplatte lagen, fehlte die gewohnte Energie.

Sie, die besiegten Herren dieser Welt, warteten auf ihren Bezwinger.

Patriarch Ralgor, jetzt noch Gouverneur auf Goszuls Planet, saß in der Mitte der dreizehn Männer. Genau wie sie war er in das verlassene Verwaltungsgebäude geflohen, als die Seuche des Vergessens die Eingeborenen rebellisch machte und die versammelten Kommandanten der Springer-Flotte in panischer Furcht flohen und über Goszuls Planet die fünfzigjährige Quarantäne verhängten.

Wie es schien, hatten die Springer – auch die galaktischen Händler genannt – einen wichtigen Stützpunkt verloren.

Ralgor räusperte sich. »Man lässt uns lange warten«, bemerkte er düster und versuchte, seine Ungeduld durch äußerliche Ruhe zu verbergen.

»Das Recht des Siegers«, nickte sein Nebenmann, ein dunkelhaariger Riese mit hervorstehenden Backenknochen. »Wir dürfen das Gebäude nicht, verlassen, aber wir müssen auch warten. Sie lassen uns keinen Spielraum.«

»Dafür Zeit zum Nachdenken«, knurrte Ralgor und ballte die Fäuste. »Sie haben die Kommandozentrale für unsere Roboter besetzt – damit sind wir wehrlos geworden. Wir dreizehn haben eine ganze Welt gegen uns.«

»Eine Welt, die wir bisher beherrschten«, murmelte der schwarze Riese ahnungsvoll. »Welche Bedingungen werden die Goszuls uns wohl stellen?«

Er bekam keine Antwort. Auf dem Gang ertönten Schritte, dann wurde die Tür aufgestoßen und drei Männer betraten den Raum, von einem mehr als zwei Meter großen Roboter begleitet, der ohne besondere Aufforderung neben der Tür Stellung bezog.

Die Neuankömmlinge unterschieden sich erheblich von den dreizehn wartenden Männern. Sie waren Menschen wie sie, aber ihre Haut fiel durch die rote Farbe auf. Außerdem fehlte der typische Vollbart und der untersetzte Körperbau. Sie waren schlank und fast zierlich, aber genau so groß wie die Springer. Bisher die verachteten Eingeborenen dieser Welt, waren sie nun plötzlich die Herren geworden und traten zum ersten Mal als Sieger vor das Angesicht der ehemaligen Gouverneure.

Sie hatten offene und sympathische Gesichter, in denen die Freude über die errungene Freiheit den Stolz über den Sieg noch überwog. Die einfache Kleidung verriet nur allzu deutlich den primitiven Stand der Zivilisation, zu deren Niederhaltung die einstigen Herren viel beigetragen hatten. Mit einer Armee williger Roboter hatten die Springer Goszuls Planet beherrscht und ausgebeutet, bis eines Tages die Seuche ausbrach und sieben der zwanzig Gouverneure befiel und somit ausschaltete. Die Kranken lagen immer noch im Hospital, bunte Flecken im Gesicht und mit erloschener Erinnerung. Angst vor Ansteckung hatte die restlichen Gouverneure zusammengetrieben, aber als die vier fremden Raumschiffe landeten und die Armee der Kampfroboter außer Gefecht setzte, war ihnen nichts als die Kapitulation geblieben.

Die vier Schiffe lagen immer noch draußen auf dem weiten Raumlandefeld. Es waren Schiffe, wie sie noch nie auf dieser Welt gelandet waren, gigantische Kugeln mit einem Durchmesser von achthundert und zweihundert Meter. Sie waren es gewesen, die in den Kampf eingegriffen hatten.

Ralgor betrachtete die drei Männer aus zusammengekniffenen Augen und machte keine Anstalten, sich von seinem Platz zu erheben. Mit einer lässigen Handbewegung zeigte er auf die freien Stühle, die ihm gegenüber auf der anderen Seite des Schiffes standen. Er betrachtete sie zwar als die Sieger, nicht aber als seine eigentlichen Bezwinger.

Dabei irrte er sich gewaltig.

Die drei Männer blieben stehen. Der mittlere von ihnen, der alte Telepath Enzally, forschte in den Gedanken der Gouverneure und fand neben Resignation und Verzweiflung auch Widerstand und heimliche Hoffnung. Worin diese Hoffnung bestand, vermochte er nicht so schnell festzustellen.

Ralv, der Führer der Rebellion gegen die Springer und künftiges Regierungsoberhaupt des geeinten Planeten, verhielt sich vorerst abwartend. Er überließ es Enzally, die ersten Worte zu sagen.

Der dritte Mann aber war kein Goszul.

Er hatte eine bräunliche Hautfarbe, und seine hagere Gestalt überragte die Enzallys und Ralvs um gute zehn Zentimeter. In seinen Augen fehlte der trübe Schimmer jahrelanger Knechtschaft und Angst, im Gegenteil, in ihnen blitzte das Bewusstsein eigener Stärke und Macht, verbunden mit der Gewissheit großer Überlegenheit. Die schlichte Uniform war den dreizehn Gouverneuren unbekannt. Sie hatten auf dieser Welt noch niemand mit einer solchen Uniform gesehen.

Es konnte nur eine Erklärung geben: Der Mann war kein Eingeborener, sondern er war mit einem dieser vier fremden Raumschiffe gekommen und gehörte somit zu jenen, die den Springern die Niederlage beigebracht hatten.

Auch Ralgor kam zu diesem Schluss, und er war nicht sehr beglückt darüber.

Aber er wäre noch weniger beglückt gewesen, wenn er gewusst hätte, dass er Perry Rhodan gegenüberstand, der sich aus verschiedenen Gründen hütete, seine Identität preiszugeben. Die Aufgaben auf Goszuls Planet waren noch nicht alle erfüllt. Wenn auch diese dreizehn Gouverneure keinerlei Verbindung zu ihren in den Raum geflohenen Rassegefährten zu haben schienen, zog Rhodan es vor, sicherzugehen.

Er nickte Enzally zu, der auf das Zeichen gewartet hatte.

»Danke, wir ziehen es vor, stehenzubleiben«, sagte der Telepath, der einzige, der je auf dieser Welt geboren war. »Wenn Sie unsere Bedingungen annehmen, können wir uns sehr schnell einigen. Sie haben verloren und sind hilflos. Selbst die Roboter verweigern Ihnen künftig den Gehorsam, denn sie wurden umprogrammiert. Was das bedeutet, wissen Sie selbst. Sie dienen nun uns und werden auch für uns arbeiten. Die anderen Springer flohen mit ihren Schiffen und ließen Sie hilflos zurück. Wir haben nicht die Absicht, Sie zu töten, aber wir werden Sie isolieren. Dort – wir denken an eine Insel im West-Ozean, groß genug für Sie und mit gutem Klima – können Sie den Rest Ihres Lebens in Ruhe und Frieden verbringen. Eine Rückkehr zu Ihrer eigenen Welt ist unmöglich, weil Sie kein Schiff besitzen.«

Enzally schwieg und sah Ralgor an. Ohne dass der ehemalige Gouverneur es wusste, wurden seine Gedanken bis zu jenen des Unterbewusstseins genauestens studiert. Nichts blieb dem forschenden Telepathen verborgen.

Durch die dreizehn Männer ging ein Raunen. Mehrere sprachen, aber Ralgor brachte sie mit einem einzigen Wink zum Schweigen.

»Was ist mit jenen sieben Gouverneuren, die von der Seuche des Vergessens befallen wurden?«, fragte er. »Sollen wir sie zurücklassen?«

»Sie kommen mit euch auf die Insel.«

»Damit sie auch uns anstecken?«, empörte sich Ralgor und machte ein wütendes Gesicht. »Wenn jene Insel wirklich noch frei von der Seuche ist, wird sie es nicht mehr lange sein.«

Perry Rhodan gab Enzally einen Wink und ergriff das Wort.

»Wir brachten ein Heilserum mit, Ralgor. Die Seuche ist zu einer harmlosen Krankheit degradiert worden – zum Glück erst dann, als die Springer-Kommandanten geflohen waren. Ihr erhaltet eine Injektion und werdet niemals erkranken. Auch die sieben Gouverneure, die wir im Hospital fanden, sind inzwischen gesundet. Sie werden euch zur Insel begleiten.«

Ralgor betrachtete Rhodan aufmerksam.

»Ihr seid nicht von dieser Welt?«

»Nein, mein Heimatplanet ist mehr als tausend Lichtjahre entfernt.«

»Warum mischt Ihr Euch in den Konflikt ein?«

»Weil wir daran interessiert sind, dass Völker, die unterdrückt werden, sich künftig selbst regieren. Wenn Sie so wollen – wir haben den Goszuls geholfen, den Kolonialismus zu überwinden.«

»Und – und Ihr profitiert nichts dabei?«

»O doch, Ralgor. Aber Ihr werdet nicht erwarten, dass ich Euch das verrate. Ihr habt nur eine Frage zu beantworten: Fügt Ihr Euch freiwillig dem Beschluss der neuen Regierung dieser Welt, die Euch ein Exil gewährt?«

Ralgor warf seinen Gefährten einen schnellen Blick zu, ehe er antwortete: »Wenn wir ein Schiff besäßen, dürften wir dann Goszuls Planet verlassen?«

Rhodan nickte.

»Dann ja. Aber Ihr habt kein Schiff.«

Noch einmal zögerte Ralgor, aber es wäre ohnehin zu spät gewesen.

Enzally lächelte plötzlich und sagte zu Rhodan: »Ich weiß, wo das Schiff ist, Herr. Wir können die Unterredung beenden.«

Ralgor starrte fassungslos auf den Telepathen, der sein größtes Geheimnis so gleichgültig preisgab. Ihm war, als stürze plötzlich die ganze Welt zusammen und begrübe alle seine Hoffnungen. Es war ihm darum gegangen, eine kleine Atempause und vielleicht einige Arbeitsroboter zu erhalten. Dann hätte es nur wenige Tage gedauert, und das gewaltige Schlachtschiff auf der verborgenen Werft in den Bergen wäre startbereit gewesen. Nach einer Vergeltungsaktion wäre er dann mit seinen übrigen Rassegefährten in den Raum geflohen.

Und nun ...

Enzally hörte auf zu lächeln. Kalt sagte er: »Danke, Ralgor, das genügt. Ich sehe, wir meinten es zu gut mit Euch. Ihr werdet noch heute zur Insel verschifft.« Er wandte sich an Rhodan. »Sie wollten das Schlachtschiff der Springer nehmen, Goszuls Planet vernichten und dann in ihren Sektor der Milchstraße zurückkehren. Wahrhaft liebenswerte Wesen.«

»Ihre Mentalität verträgt keine Niederlage, daher kann die Denkungsart Ralgors nicht als Maßstab für die ganze Rasse der Springer angelegt werden. Ich bin davon überzeugt, dass wir eines Tages mit ihnen zu einer Vereinbarung gelangen werden. Nicht hier und nicht mit diesen Gouverneuren, aber mit anderen von ihnen. Es ist besser, wir schließen dieses Kapitel ab. Ralv, du kannst deines Amtes walten. Enzally, gehen wir. Uns geht das, was nun folgt, nichts mehr an.«

Hoch aufgerichtet verließen Rhodan und Enzally den Raum. Sie schritten an dem unbeweglichen Roboter vorbei, dessen Kristall-Linsen starr auf die dreizehn Springer gerichtet waren, denen er einmal gehorcht hatte.

Nun würde er sie in die Gefangenschaft bringen.

 

*

 

Goszuls Planet umkreiste als zweite Welt von insgesamt sieben den Stern 221-Tatlira. So wenigstens wurde er in den Sternkarten der Springer genannt. Von der Erde war dieser Stern 1012 Lichtjahre entfernt und im übrigen den dortigen Astronomen unbekannt.

In einem unblutigen Einsatz war es Perry Rhodans Mutantenkorps gelungen, die von den Springern als Stützpunkt benutzte Welt ihren Eigentümern zurückzuerobern. Die vier Mutanten unter Führung des Telepathen John Marshall hatten dafür gesorgt, dass eine künstliche Seuche ausbrach, die im ersten Stadium Flecke auf der Haut hervorrief und dann scheinbar das Gehirn angriff. Die Betroffenen verloren das Gedächtnis. Natürlich war ein Gegenserum vorhanden, aber davon ahnten die Springer nichts. In ihrem fassungslosen Schrecken ergriffen sie die Flucht und überließen ihre zwanzig Verwalter ihrem Schicksal.

Schon wenige Wochen nach Ausbruch der Seuche verlor sich ihre Wirkung. Das Gedächtnis kehrte zurück, und das Gehirn arbeitete besser als zuvor. Die Farbflecke verschwanden. Auch ohne eine Injektion mit dem Heilserum wurden die Betroffenen gesund, nur dauerte es einige Wochen länger.

Auch die geflohenen Springer würden das feststellen, damit rechnete Rhodan. Aber er rechnete auch mit der Panik der medizinisch so weit fortgeschrittenen Rasse. Sie würden die Heilung sicherlich für reinen Zufall halten und sich hüten, Goszuls Planet vorerst zu betreten.

Und hier war ein Punkt, in dem Rhodan sich irrte, aber das erfuhr er noch früh genug. Im Augenblick hatte er genug mit der Gegenwart zu tun, um sich über die Zukunft Gedanken machen zu können.

Irgendwo in den Bergen lag die geheime Raumschiffwerft der Springer, in der Arbeitsroboter damit beschäftigt waren, letzte Hand an einen Raumgiganten zu legen, wie er noch niemals zuvor gebaut worden war. Enzally hatte in den Gedanken Ralgors lesen können, dass dieses Schiff, nach den neuesten Plänen fähiger Springer-Wissenschaftler konstruiert, selbst die Errungenschaften der Arkoniden in den Schatten stellte.

Rhodan musste dieses Schiff besitzen!

Das allein war der Grund, warum er diese Welt noch nicht verlassen hatte, um zur Erde zurückzukehren, wo wichtige Aufgaben seiner harrten.

 

*

 

Die Einsatzbesprechung fand in der geräumigen Kommandozentrale der STARDUST statt. Die achthundert Meter große Raumkugel lag, umgeben von den drei Kreuzern TERRA, SOLAR SYSTEM und CENTURIO, auf dem Landefeld des »Götterlandes«, wie die Eingeborenen jenen Kontinent nannten, auf dem die Springer ihre Stützpunkte errichtet hatten.

Neben Perry Rhodan hatte Reginald Bull Platz genommen. Seine rötlichen Haarborsten lagen störrisch nach hinten und zeigten einen unwiderstehlichen Drang, sich senkrecht aufzurichten.

Die Mutanten John Marshall, Tako Kakuta, Kitai Ishibashi und Tama Yokida saßen etwas seitlich auf zwei Polstercouches. Ihnen gegenüber hatten die Vertreter von Goszuls Planet Stellung bezogen. Ralv, der ehemalige Anführer der Rebellion gegen die Springer, war schon heute ganz Regierungsoberhaupt der befreiten Welt. Neben ihm saß still und bescheiden wie immer der Telepath Enzally, ein schon älterer Goszul. Er war der einzige Mutant, den Goszuls Planet bisher hervorgebracht hatte. Und als dritter Vertreter der Eingeborenen präsentierte sich Geragk, einer der Unterführer der damals heimlich existierenden Widerstandsgruppe, die von Ralv geleitet wurde.

Ebenfalls anwesend waren die Kommandanten der drei Kreuzer, die mit ihren zweihundert Meter Durchmesser neben der STARDUST wie Zwerge wirkten und doch unvorstellbare technische Gebilde darstellten. Captain McClears saß zwischen Major Nyssen und Major Deringhouse und schien sich seines niedrigeren Dienstgrades keineswegs bewusst zu sein.

»Die zwanzig Gouverneure sitzen bereits auf ihrer Insel und dürften damit ausgeschaltet sein«, begann Rhodan und streifte Ralv mit einem kurzen Blick. »Ich rechne gleichzeitig damit, dass man ihnen weder zur Flucht verhilft noch sich an ihnen zu rächen versucht. Damit ist Goszuls Planet frei und in der Hand seiner Ureinwohner. Hoffentlich werden sie eine schöne Welt daraus machen!«

Ralv fühlte sich angesprochen. Er nickte selbstbewusst.

»Sie können sich auf uns verlassen. Unser Dank wird darin bestehen, unserem Volk die Freiheit zu erhalten. Auch haben wir nichts dagegen einzuwenden, dass Sie hier einen Stützpunkt errichten und Handel mit uns treiben.«

»Dann könnten wir uns ja eigentlich jetzt empfehlen«, sagte Bull mit großartiger Handbewegung. »Nur noch das Schiff der Springer ...«

»Nur!«, unterbrach Rhodan mit starker Betonung. »Das Schiff bereitet mir ernste Sorgen! Enzally überwachte die Gouverneure und fand heraus, dass die Werft etwa fünfzig Kilometer von hier entfernt in den Bergen liegt. Es arbeiten in ihr etwa dreißig Roboter und Robotspezialisten. Sie sind völlig selbständig und von keiner Kommandozentrale abhängig. Geschützt werden sie und die Werft von hundert Kampfrobotern, die so programmiert wurden, dass sie gegen alles vorgehen, was nicht wie ein Springer aussieht. Es ist somit völlig aussichtslos, sie durch Ausschalten einer Zentrale außer Gefecht zu setzen. Sie müssen einzeln überwältigt und deaktiviert werden. Eine hübsche Arbeit.«

»Warum legst du solchen Wert darauf, das halbfertige Schiff der Springer in unseren Besitz zu bringen?«, fragte Bully.